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Gegenstand der Erfindung ist ein Dokumentenständer, bestehend aus einem einteiligen Zuschnitt, der mindestens zwei Dokumentenfächer aufweist, die an zwei verschiedenen Wandabschnitten angeordnet sind, und ein einteiliger Zuschnitt, aus dem der Dokumentenständer aufgerichtet wird.
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Dokumentenständer, z. B. als Ständer für Prospekte, Kataloge oder Zeitschriften, sind in vielen Ausführungsformen bekannt. Die Ständer oder Aufsteller sollen es ermöglichen, die entsprechenden Dokumente dem Kunden zu präsentieren und diesem eine leichte Entnahme ermöglichen. Prospekt- oder Dokumentenständer werden häufig auf Messen, bei Ausstellungen, in Verkaufsräumen oder Museen eingesetzt.
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Der häufige Zugriff sowie das Gewicht und Format der Dokumente verlangen eine ausreichende Stabilität des Dokumentenständers. Viele Prospektständer, Aufsteller oder Regale sind deshalb aus Kunststoff, Holz, Metall oder anderen Materialien gefertigt. Dieses hat den Nachteil, dass die Ständer ein hohes Eigengewicht haben, häufig kompliziert im Aufbau sind und vergleichsweise hohe Produktionskosten haben. Gerade bei einmaligen Aktionen, z. B. auf Messen oder Ausstellungen, müssen die Ständer auf- und wieder abgebaut werden, worunter häufig deren Haltbarkeit leidet.
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Aus der
DE 20 2006 012 877 U1 ist ein Prospektständer bekannt, der aus einem Ständern und im Ständer angeordneten Aufnahmetaschen besteht. Der Ständer besteht aus Metall, Kunststoff oder Holz. Die Aufnahmetaschen, in die die Dokumente platziert werden können, weisen einen vergleichsweise komplexen Aufbau mit verschiedenen Stützen, Stützelementen und Einhängevorrichtungen auf. Der Aufbau ist daher etwas aufwendiger und die Vorrichtung weniger zur häufigen und schnellen Montage und Demontage geeignet.
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Auch einfachere Prospektständer aus einem flachliegenden Zuschnitt sind bekannt. So beschreibt die
DE 8222264 U1 einen Faltprospektständer, der aus einem flachliegenden Zuschnitt aufgefaltet wird. Der Ständer ist jedoch nur als Thekendisplay zur Präsentation eines einzigen Prospektes oder Kataloges geeignet, da nur ein Ablagefach für die Dokumente besteht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Dokumentenständer zur Präsentation von Dokumenten wie Prospekten, Katalogen, Zeitschriften oder Flyern bereitzustellen, der kostengünstig hergestellt werden kann, leicht aufzubauen ist und eine leichte Entnahme der Prospekte bei ausreichender Stabilität ermöglicht. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, einen Zuschnitt zur Herstellung eines Prospektständers bereitzustellen, der eine materialoptimierte Faltung und eine kostengünstige Herstellung sowie einen kostengünstigen Transport ermöglicht.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Dokumentenständer, bestehend aus einem einteiligen Zuschnitt, wobei der Dokumentenständer drei zueinander jeweils im rechten Winkel angeordnete Wandabschnitte aufweist, die über eine erste senkrechte Faltlinie und eine zweite senkrechte Faltlinie miteinander verbunden sind, der Dokumentenständer jeweils mindestens ein Dokumentenfach im Bereich des vorderen und des hinteren Wandabschnittes hat, wobei das Fach eine aus dem Wandabschnitt ausgestanzte Auflagefläche und ein Halteelement aufweist, die Auflagefläche an ihrer den mittleren Wandabschnitt zugewandten Seite eine Einstecklasche hat, der Dokumentenständer im mittleren Wandabschnitte mindestens zwei Stützlaschen hat, wobei die Stützlaschen aus dem mittleren Wandabschnitt ausgestanzt/ausgeschnitten sind und über eine Faltlinie im rechten Winkel mit diesem verbunden sind und die Stützlaschen, Einsteckschlitze haben, in die die Einstecklaschen eingesteckt sind.
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Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch einen einteiligen Zuschnitt für einen Dokumentenständer, bestehend aus einer Grundfläche mit einer ersten Faltlinie und einer zweiten Faltlinie parallel zur Längsseite des Dokumentenständers, die den Zuschnitt in drei Wandabschnitte teilen, wobei der Zuschnitt mindestens jeweils eine aus dem ersten Wandabschnitt und eine aus dem dritten Wandabschnitt ausgestanzte/ausgeschnittene Auflagefläche hat, wobei die Auflagefläche an alle Seiten außer einer ausgestanzt/ausgeschnitten ist und an einer vierten Seite über eine untere Faltlinie mit dem Wandabschnitt verbunden ist und bevorzugt einen im wesentlichen rechteckigen Grundriss hat, die Auflagefläche an ihrer dem mittleren Wandabschnitt zugewandten Seite eine Einstecklasche hat, der Zuschnitt am untere Ende der Auflagefläche eine Ausnehmung aufweist, die ein Halteelement bildet, der mittlere Wandabschnitt mindestens zwei Stützlaschen hat, die in die Fläche eingebettet sind und nur über einen Faltlinie mit dem Wandabschnitt verbunden sind und die Stützlaschen einen Einsteckschlitz aufweisen.
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Weitere Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche oder nachfolgend beschrieben.
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Der erfindungsgemäße Dokumentenständer hat den Vorteil, dass er sehr kostengünstig in der Herstellung ist. Da er flachliegend transportiert wird, sind zudem auch die Transportkosten gering. Der Aufbau am Präsentationsort kann mit nur wenigen Handgriffen erfolgen. Gleichwohl entsteht ein stabiles Display/Dokumentenständer, der den weiteren Vorteil hat, dass die Dokumente von beiden Seiten entnehmbar sind.
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Der erfindungsgemäße Dokumentenständer kann beispielsweise auf Messen oder Ausstellungen, am Verkaufsort oder in Museen eingesetzt werden. Der Dokumentenständer eignet sich z. B. zur Präsentation von Prospekten, Katalogen, Zeitschriften, Flyern oder anderen Druckerzeugnissen und Informationsmaterialien.
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Die Stabilität des erfindungsgemäßen Dokumentenständers entsteht durch den doppelten rechten Winkel, in dem die drei Wandabschnitte zueinander angeordnet sind. Durch das Einstecken der Einstecklasche in den Einsteckschlitz der Stützlasche werden die drei Wandabschnitte in diesem rechten Winkel zueinander fixiert. Die im Dokumentenfach gelagerten Dokumente liegen auf der Auflagefläche auf und werden nach unten durch ein Halteelement abgestützt. Seitlich werden sie durch den mittleren Wandabschnitt abgestützt.
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Die Höhe, in der Dokumente gestapelt werden können, richtet sich entsprechend nach der Höhe des unteren Halteelementes. In einer weniger bevorzugten Ausführungsform weist das Dokumentenfach ein zusätzliches seitliches Halteelement an der dem Wandabschnitt abgewandten Seite auf. Dieses wird durch ein im rechten Winkel zur Auflagefläche angeordnetes, auf der Auflagefläche ausgeschnittenes, Element gebildet.
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Der erfindungsgemäße Dokumentenständer kann mit zusätzlichen Anbauelementen versehen sein. So kann beispielsweise die seitliche Randbegrenzung als Zusatzteil ausgebildet sein. Ebenso ist es möglich, Schilder oder andere Zierelemente auf oder am Dokumentenständer anzubringen.
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Der erfindungsgemäße Dokumentenständer wird aus dem erfindungsgemäßen Zuschnitt durch wenige Handgriffe aufgerichtet. Zunächst werden die drei Wandabschnitte entlang der ersten und zweiten Faltlinie im rechten Winkel zueinander gefaltet, so dass etwa ein Z-Profil entsteht. Dann werden die Stützlaschen mit den Einsteckschlitzen aus der mittleren Seitenwand ebenfalls im rechten Winkel aufgeklappt und die Auflageflächen aus den Flächen der Wandabschnitte herausgelöst und solange nach unten bewegt, bis die Einstecklasche im Einsteckschlitz platziert ist und die Rückseite der Auflagefläche auf der Vorderseite der Stützlasche zu liegen kommt. Dieses wird entsprechend für alle Dokumentenfächer wiederholt. Die Stützlasche und die Auflagefläche können miteinander verklebt werden, was jedoch für die Stabilität nicht notwendig ist.
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Der erfindungsgemäße Zuschnitt ist materialoptimiert, da aus einer einfachen Grundfläche, bevorzugt einer Rechtecksfläche, der gesamte Dokumentenständer gewonnen wird. Da es sich um einen einteiligen Zuschnitt handelt, ist auch für das Stanzen/Schneiden nur ein Werkzeug für die Fertigung notwendig.
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Der erfindungsgemäße Dokumentenständer bzw. der erfindungsgemäße Zuschnitt besteht bevorzugt aus Pappe, Karton, Wellpappe oder Kunststoff, bevorzugt aus Wellpappe. Der Dokumentenständer bzw. Zuschnitt kann bedruckt, beklebt oder auf andere übliche Art und Weise verziert sein.
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Der erfindungsgemäße Dokumentenständer weist mindestens ein Dokumentenfach im Bereich des vorderen und des hinteren Wandabschnittes auf. Bevorzugt weist der erfindungsgemäße Dokumentenständer im vorderen und im hinteren Wandabschnitt jeweils drei oder vier Dokumentenfächer, insgesamt also sechs oder acht Dokumentenfächer auf. Die Dokumenetnfächer haben bevorzugt eine rechteckigen Grundfläche z. B. im DinA 4 oder DinA 5 Format, können jedoch auch anderen Grundformen z. B. dreieckig, rund, vieleckig oder mit ausgestanzten Mustern aufweisen.
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Der vordere, mittlere und hintere Wandabschnitt sind in ihrer Grundfläche bevorzugt kongruent zueinander. Sofern neben Dokumentenfächern noch zusätzliche Werbeanbringungen oder Aufdrucke geplant sind, ist es auch möglich, den vorderen und hinteren Wandabschnitt größer als den mittleren Wandabschnitt aus zu gestalten. Der mittlere Wandabschnitt ist bevorzugt zumindest so breit, dass er in seiner Breite der Länge der Auflagefläche entspricht. Dieses hat den Vorteil, dass keine Dokumente über die Ecken der jeweiligen Wandabschnitte hinausragen und somit keine Gefahr besteht, dass die Dokumente im Vorbeigehen heruntergestoßen werden.
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Die Erfindung wird anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen
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1 Eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Dokumentenständers,
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2a ein Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Dokumentenständers im Bereich der Auflagefläche,
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2b einen vergrößerten Ausschnitt der Rückseite der Auflagefläche mit Stützlasche und Einstecklasche und
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3 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Zuschnitts.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dokumentenständers 1. Im vorderen Wandabschnitt 4 sind drei rechteckige Dokumentenfächer 9 angeordnet. Das Dokumentenfach 9 weist jeweils am unteren Ende ein Halteelement 11 auf, das die Dokumente im unteren Bereich stützt. Die Dokumente selbst liegen auf der Auflagefläche 10. Die Auflagefläche 10 wird durch Material gebildet, das aus dem jeweiligen Wandabschnitt herausgeklappt ist.
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2a zeigt einen Ausschnitt des Dokumentenständers 1 aus 1. Es ist erkennbar, dass die Auflagefläche 10 aus dem Wandabschnitt 4 herausgeklappt ist, so dass die Öffnung 15 entsteht. Die Auflagefläche 10 ist dabei am mittleren Wandabschnitt 5 fixiert.
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Die Fixierung ist in 2b vergrößert dargestellt. Die Auflagefläche 10 liegt auf der Stützlasche 13 auf, die über eine Faltlinie 17 mit dem mittleren Wandabschnitt 5 verbunden ist. Die Einstecklasche 12, die an die Auflagefläche 10 angelenkt ist, ist durch einen Einsteckschlitz 14 der Stützlasche 13 geführt. Hierdurch kommt die Unterseite der Auflagefläche 10 auf der Oberseite der Stützlasche 13 zu liegen. Es ist erkennbar, dass das Halteelement 11 ebenfalls vom Wandabschnitt gebildet wird und quasi „stehen bleibt”, wenn die Auflagefläche 10 aus dem Wandabschnitt herausgeklappt wird. Ebenso wird die Stützlasche 13 durch Herausklappen aus dem Wandabschnitt unter Bildung einer Öffnung 15 gebildet.
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3 zeigt einen erfindungsgemäßen Zuschnitt 2 in der Ausführungsform als Rechteck. Der Zuschnitt 2 weist eine erste Faltlinie 7 und eine zweite Faltlinie 8 auf, die den Zuschnitt 2 in drei Wandabschnitte 4, 5 und 6 aufteilen. Jeweils in den beiden äußeren Wandabschnitten sind je drei Auflageflächen 10 ausgestanzt, wobei drei Seiten ausgestanzt sind und jeweils die vierte, im aufgebauten Zustand nach unten gerichtete Seite, über eine untere Faltlinie 16 noch mit dem Wandabschnitt verbunden ist. Im unteren Bereich der Auflageflächen 10 ist jeweils eine Ausnehmung vorgenommen, die ausgestanzt wird. Diese bildet das Halteelement 11. Seitlich ist an die Auflageflächen 10 die Einstecklasche 12 angelenkt. Diese ist über eine Faltlinie mit der Auflagefläche 10 verbunden.
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Im mittleren Wandabschnitt 5 sind sechs Stützlaschen 13 angeordnet. Die Stützlaschen 13 werden ebenfalls aus der Fläche des Wandabschnittes ausgestanzt, wobei jeweils die Unterseite ebenfalls eine Faltlinie 17 bildet, über die die Stützlasche 13 noch mit dem Wandabschnitt verbunden ist. In den Stützlaschen 13 sind zudem Einsteckschlitze 14 angeordnet. Durchgezogen gezeichnete Linien sind jeweils Schnittlinien, während gestrichelt gezeichnete Linien jeweils Faltlinien sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dokumentenständer
- 2
- Zuschnitt
- 3
- Grundfläche
- 4
- vorderer Wandabschnitt
- 5
- mittlerer Wandabschnitt
- 6
- hinterer Wandabschnitt
- 7
- erste Faltlinie
- 8
- zweite Faltlinie
- 9
- Dokumentenfach
- 10
- Auflagefläche
- 11
- Halteelement
- 12
- Einstecklasche
- 13
- Stützlasche
- 14
- Einsteckschlitz
- 15
- Öffnung
- 16
- untere Faltlinie
- 17
- Faltlinie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006012877 U1 [0004]
- DE 8222264 U1 [0005]