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Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel umfassend einen Sitzsack aus einer mit vorzugsweise losem Füllmaterial gefüllten Hülle, die eine Aufstandsfläche für den Sitzsack bildet.
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Derartige Sitzsäcke sind als konstruktiv einfache, dabei bequeme und modische Möbelstücke vielfach bekannt. Als Beispiel ist auf das
deutsche Geschmacksmuster 40 2010 005 207 zu verweisen, das einen Sitzsack mit einem Sitzteil und einem Rückenlehnenteil offenbart. Auch Sitzsäcke mit birnenförmigen Hüllen und einer losen Schaumkunststoff-Granulat-Füllung sind weit verbreitet.
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Sitzsäcke können generell im Innen- und Außenbereich verwendet werden, wobei sich unabhängig davon die Problematik ergibt, dass die Aufstandsfläche des Sitzsacks verschmutzen kann, da er direkt auf dem Fußboden aufliegt. Zusätzlich ist die Optik eines Sitzsackes in der Regel etwas klobig, da übliche Möbelkomponenten wir Gestellteile, Beine und Armlehnen fehlen. Das Erscheinungsbild solcher Sitzsäcke wirkt dadurch – auch wenn durchaus beabsichtigt – oft etwas schwerfällig.
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Der Erfindung liegt ausgehend von den geschilderten Problemen des Standes der Technik die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel auf Basis eines Sitzsackes so zu gestalten, dass eine Verschmutzung der Aufstandfläche verhindert und gleichzeitig das ästhetische Erscheinungsbild „leichter” werden.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Kennzeichnungsteil des Anspruches 1, wonach der Sitzsack mit seiner Aufstandsfläche auf einem Bodengestell gelagert ist. Zum einen wird durch diese Maßnahme verhindert, dass der Sitzsack selbst in Kontakt mit dem Fußboden gelangt. Die Verschmutzungsproblematik ist damit behoben. Das Gestell bietet zum anderen unter ästhetischen Aspekten die Voraussetzung, dass der Sitzsack etwa bei entsprechender Anordnung bevorzugtermaßen vorgesehener Stellfüße, Kufen oder Rollen optisch aufgelockert wird. Dabei kann das Bodengestell eine Bodenplatte aufweisen, deren Umrissform der Aufstandsfläche entspricht. Sind entsprechende Aufstellfüße gegenüber dem Umriss der Bodenplatte entsprechend weit nach innen gerückt, ergibt sich sogar ein „schwebendes” Erscheinungsbild des Sitzmöbels.
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Eine besonders elegante Ausführungsform der Erfindung, die zudem konstruktiv einfach gestaltet ist, ergibt sich aus einer einstückigen Anformung oder Ausformung von Stellfüßen oder Kufen an oder aus der Bodenplatte selbst. Eine Design-Alternative stellt die mögliche Unterbringung des Bodengestells in einer Einschubtasche im Bereich der Aufstandsfläche des Sitzsacks dar, wobei hier eine etwas höhere Verschmutzungsanfälligkeit in Kauf genommen werden muss. Diese kann durch die Verwendung von Öffnungen in der Aufstandsfläche des Sitzsackes wieder kompensiert werden, durch die entsprechende Rollen, Stellfüße oder Kufen des Bodengestells hindurch greifen und damit wieder einen Abstand zum Boden herstellen.
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Um eine flexible Handhabung des Sitzsackes – gegebenenfalls ohne das Bodengestell – zu gewährleisten, ist letzteres über eine lösbare Verbindung mit dem Sitzsack gekoppelt. Es kann sich dabei etwa eine Reisverschluss-Konstruktion oder Kederlösung handeln. Bevorzugt ist ein Klettverschluss zwischen Aufstandsfläche und Oberfläche der Bodenplatte.
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Zur Kombination des Sitzmöbels mit weiteren Einheiten zur Bildung eines „Sitzsack-Mehrsitzer” oder einer „Sitzsack-Landschaft” kann der Sitzsack und/oder das Bodengestell mit einem Kopplungsmechanismus, insbesondere einem Reisverschluss zur Kopplung mit einem benachbarten Sitzmöbel versehen sein. Damit lassen sich in vorteilhafter Weise die mit dem Sitzmöbel erreichbaren Gestaltungsmöglichkeiten vervielfachen.
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Eine entsprechende Variabilität ergibt sich durch die verschiedene Ausbildung des Sitzsackes beispielsweise mit einem Sitzteil und einem Rückenlehnenteil oder als ein kompaktes Hockerteil.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert sind. Es zeigen:
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1 bis 3 perspektivische Ansichten eines Sitzmöbels in drei unterschiedlichen Ausführungsformen des Bodengestells,
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4 eine perspektivische Ansicht des Sitzmöbels gemäß 2 in einer Explosionsdarstellung,
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5 eine Unteransicht des Sitzsacks gemäß 4,
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6 eine Frontansicht eines Sitzmöbels in einer weiteren Ausführungsform,
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7 eine perspektivische Ansicht des Bodengestells des Sitzmöbels gemäß 6,
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8 eine Frontansicht eines Sitzmöbels in einer weiteren Ausführungsform,
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9 und 10 eine Draufsicht bzw. eine perspektivische Ansicht des Bodengestells des Sitzmöbels gemäß 8,
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11 eine perspektivische Ansicht einer Bodenplatte in einer zu 9 und 10 alternativen Ausführungsform,
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12 eine perspektivische Ansicht eines Sitzmöbels in einer weitern Ausführungsform,
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13 eine Ansicht einer Dreier-Sitzgruppe gebildet aus dem Sitzmöbel gemäß 12, und
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14 eine perspektivische Ansicht eines Hocker-Sitzmöbels.
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Anhand von 1 ist die Grundkonfiguration der Sitzmöbel in den unterschiedlichen Ausführungsformen, wie sie nachfolgend erörtert werden, zu erläutern. So weist das Sitzmöbel 1 einen Sitzsack 2 auf, der aus einer mit einem losen Füllmaterial, wie beispielsweise Schaumstoffflocken, expandiertem Kunststoff-Granulat oder dergleichen, gefüllten Hülle 3 besteht. Letztere bildet durch entsprechend zugeschnittene Stoffbahnen ein Sitzteil 4 und ein Rückenlehnenteil 5 aus. Basis des Sitzsackes 2 bildet eine Aufstandsfläche 6, wie sie nur in 5 direkt einsehbar ist.
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Zweites Hauptelement des Sitzmöbels 1 ist ein Bodengestell 7, das eine horizontal angeordnete Bodenplatte 8 aufweist. Deren Umrissform entspricht im Wesentlichen der Aufstandsfläche 6 des Sitzsacks 2. Wie in 1 erkennbar ist, steht die Bodenplatte 8 insbesondere im Bereich der Ecken leicht über den Sitzsack 2 seitlich hinaus.
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Bei der in 1 gezeigten Ausführungsform weist das Bodengestell 7 vier kurze Stellfüße 9 auf, mit denen das Sitzmöbel 1 auf einem entsprechenden Fußboden steht.
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Die in 2 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich zu der gemäß 1 lediglich in der Ausführung des Bodengestells 7. Hier sind die beiden Stellfüße 9 am vorderen Ende der Bodenplatte 8 kombiniert mit zwei Rollen 10 am hinteren Ende des Bodengestells 7. Damit kann das Sitzmöbel 1 leicht verstellt werden, indem das Bodengestell 7 im Bereich des vorderen Endes angehoben und dann das Sitzmöbel 1 auf einfache Weise gerollt werden kann.
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Auch bei dem Sitzmöbel 1 gemäß 3 unterscheidet sich der Sitzsack 2 nicht von der Ausführungsform gemäß 1 oder 2. Der Unterschied liegt wiederum in der Ausführung des Bodengestells 7, das hier vier Rollen 10 aufweist. Damit ist das Sitzmöbel 1 besonders leicht verschiebbar. Um ein Wegrollen während des Hinsetzens oder des Aufstehens zu vermeiden, sollten mindestens zwei Rollen 10 feststellbar sein.
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In 4 ist das Sitzmöbel 1 gemäß 2 in einer Explosionsdarstellung gezeigt, wobei der Sitzsack 2 vom Bodengestell 7 abgehoben gezeichnet ist. Damit wird die lösbare Verbindung in Form eines Klettverschlusses 11 zwischen Bodenplatte 8 und Aufstandsfläche 6 des Sitzsacks 2 erkennbar. So sind vier Flausch-Pads 12 in den Eckbereichen der Oberseite 13 der Bodenplatte 8 aufgeklebt. Diese kooperieren mit vier Haken-Pads 14 an der Aufstandsfläche 6 des Sitzsacks 2, die in 5 erkennbar sind. Damit wird ein Abrutschen des Sitzsacks 2 vom Bodengestell 7 vermieden.
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6 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Sitzmöbels 1, wobei wiederum ein Sitzsack 2 entsprechend 1 bis 3 verwendet wird. Das Bodengestell 7 ist hier als eine einstückig ausgebildete Bodenplatte 8 aus Kunststoff oder Metall ausgeführt, in der durch entsprechende Abkantungen drei parallel seitlich und zentral verlaufende Kufen 15 vorgesehen sind. Das Bodengestell 7 ist damit konstruktiv denkbar einfach aufgebaut und entsprechend preisgünstig herstellbar.
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Bei der Ausführungsform des Sitzmöbels gemäß 8 bis 10 ist der Sitzsack 2 mit Sitzteil 4 und Rückenlehnenteil 5 mit einer Einschubtasche 16 im Bereich der Aufstandsfläche 6 versehen, in die ein in Draufsicht rundes Bodengestell 7 eingesetzt ist. Letzteres weist wiederum drei parallele Kufen 15 auf, die hier massiv aus dem Kunststoffmaterial der Bodenplatte 8 herausgebildet sind. Über nicht näher dargestellte Öffnungen in der Aufstandsfläche 6 des Sitzsacks 2 greifen diese Kufen 7 durch die Aufstandsfläche 6 des Sitzsacks 2 hindurch, sodass letztere wiederum nicht mit dem Aufstellboden in Berührung kommt und so vor Verschmutzung geschützt bleibt.
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11 zeigt eine alternative Ausführungsform für das Bodengestell 7 gemäß 9 und 10. Analog 7 sind hier die Kufen 15 wieder durch entsprechende Abkantung der ansonsten flachen Bodenplatte 8 herausgebildet.
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Das in 12 gezeigte Sitzmöbel 1 entspricht in der grundsätzlichen Ausbildung des Sitzsacks 2 und des Bodengestells 7 der Ausführungsform gemäß 1. Es ist hier lediglich zusätzlich an dem Sitzteil 4 und Rückenlehnenteil 5 begrenzenden, seitlichen Flächenabschnitt in Form der Seitenwange 17 ein umlaufender Reisverschlussteil 18 angesetzt. Mit einem entsprechenden Reisverschlussteil 19 an einem benachbarten Sitzmöbel 1 kann eine entsprechende Verbindung hergestellt werden, wodurch zwei oder mehr Sitzmöbel 1 zu einer Sitzgruppe gekoppelt werden können, wie dies in 13 dargestellt ist.
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14 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Sitzmöbels 1, bei dem der Sitzsack 2 als einfaches Hockerteil 20 ohne Lehnen und etwa in der Höhe des Sitzteils 4 ausgebildet ist. Es ist wiederum ein entsprechendes Bodengestell 7 – hier mit vier Stellfüßen 9 – vorgesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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