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Die Erfindung betrifft ein Möbelstück, das so ausgebildet ist, dass ein Benutzer des Möbelstücks damit eine Schaukelbewegung ausführen kann, und das eine Auflagefläche für den Benutzer oder Körperteile des Benutzers aufweist. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Schaukelstuhl.
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Schaukelstühle, wie sie derzeit in verschiedenen Ausführungen auf dem Markt erhältlich sind, ähneln meist einem normalen Sitzmöbel, wie beispielsweise einem Stuhl oder einem Sessel, wobei die Unterseite der Schaukelstühle Elemente aufweist, die eine Schaukelbewegung ermöglichen, wie beispielsweise Kufen. Der Vorteil eines Schaukelstuhls im Vergleich zu einem normalen Sitzmöbel besteht für den Benutzer somit lediglich in der Möglichkeit, eine Schaukelbewegung ausführen zu können.
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Gleichzeitig sind verschiedene Sitzmöbel mit Massagefunktion bekannt. Um eine Massagewirkung zu ermöglichen, werden häufig bewegliche Massageelemente in die Rückenlehne integriert. Eine effiziente Massagewirkung wird dabei meist durch Bewegung der Massageelemente verursacht, die durch einen elektrischen Motor angetrieben werden. Dies birgt den Nachteil, dass der Massageeffekt nur unter Verbrauch elektrischer Energie erzielt werden kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein neues Möbelstück zu schaffen, das die Nachteile bekannter Möbelstücke vermeidet.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Möbelstück mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Schutzanspruchs 1, das darüber hinaus dadurch gekennzeichnet ist, dass auf der Auflagefläche des Möbelstücks Massageelemente angeordnet sind, die so ausgebildet sind, dass sie eine Massage der Körperteile des Benutzers bewirken, die während der Schaukelbewegung des Möbelstücks mit der Auflagefläche in Kontakt kommen.
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Damit besteht einer der Vorteile der vorliegenden Erfindung darin, dass während der Schaukelbewegung die Körperteile des Benutzers, die mit der Auflagefläche in Kontakt sind, einen Druck variierender Stärke gegen die Massageelemente erfahren. Dadurch wird eine effektive Massagewirkung ganz ohne Verbrauch von elektrischer Energie oder mittels anderer Hilfsmittel ermöglicht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die die Massageelemente enthaltende Auflagefläche Teil eines Auflageelements, welches mittels Befestigungselementen in einem Rahmen festgemacht wird, der Teil des Möbelstücks ist. Dabei ist das Auflageelement vorzugsweise so ausgebildet, dass die Vorderseite des Auflageelements die die Massageelemente enthaltende Auflagefläche aufweist, während die Rückseite eine von der Vorderseite abweichende Flächenbeschaffenheit hat und z. B. aus einer Polsterung besteht. So kann sowohl die Vorderseite des Auflageelements als auch die Rückseite desselben dem Benutzer zugewandt sein kann, wobei im ersten Fall das Möbelstück eine Massagefunktion aufweist, während es im zweiten Fall als Möbelstück ohne Massagefunktion dient. Aus diesem Grund sind Auflageelemente, deren Grundfläche aus einer Ebene besteht, besonders bevorzugt.
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Der Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass ein einfaches Ein- und Ausbauen des Auflageelements möglich ist. Das Auflageelement kann schnell aus dem Rahmen genommen und nach Drehung um 180° wieder eingebaut werden.
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Zudem bietet diese Ausführungsform die Möglichkeit, dass das Auflageelement einzeln ersetzt werden kann, beispielsweise im Falle einer Abnutzung, ohne dass die restlichen Teile des Möbelstücks ausgetauscht werden müssen.
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Weiterhin ermöglicht eine derartige Anordnung die Verwendung von einem einzigen Möbelstück mit mehreren Auflageelementen mit verschiedenartigen Oberflächen. Somit ergibt sich ein multifunktionelles Möbelstück.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den anhand der beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen. Dabei zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel des Möbelstücks gemäß der Erfindung in der Form eines Schaukelstuhls in einer perspektivischen Darstellung;
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2 den Schaukelstuhl mit herausgenommenem Auflageelement und herausgenommenen Befestigungselementen;
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3 das Auflageelement des Schaukelstuhls in einer Draufsicht, bei der die Massageelemente des Auflageelementes erkennbar sind;
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4 das Auflageelement des Schaukelstuhls in einer Unteransicht, bei der eine gepolsterte Fläche des Auflageelements erkennbar ist;
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5 den Schaukelstuhl mit in umgekehrter Orientierung eingebautem Auflageelement.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem das erfindungsgemäße Möbelstück aus einem Schaukelstuhl besteht.
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Der Schaukelstuhl weist vier Stuhlbeine 10 auf, an deren Ende zwei Kufen 11 befestigt sind, mit denen ein Benutzer des Schaukelstuhls eine Schaukelbewegung erzeugen kann. Die Kufen weisen eine geeignete Krümmung auf, die so gewählt ist, dass sich zum einen eine gewünschte Schaukelbewegung erzielen lässt, zum anderen aber gewährleistet ist, dass die Schaukelbewegung nicht zu einem Umkippen des Schaukelstuhls führen kann.
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Bei weiteren Ausführungsformen der Erfindung sind auch andere Möglichkeiten denkbar, um das erfindungsgemäße Möbelstück in eine Schaukelbewegung zu versetzen, wie beispielsweise eine einzige abgerundete untere Standfläche eines Sitzmöbels oder anderen Möbelstücks, z. B. in der Form einer Halbkugel.
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Der Schaukelstuhl in 1 weist darüber hinaus eine Sitzfläche 12 auf, die in einem Sitzflächenrahmen 13 angebracht ist, der mit den Stuhlbeinen 10 verbunden ist. Der Abstand der Sitzfläche 12 und des Sitzflächenrahmens 13 vom Boden ist so gewählt, dass ein Benutzer von durchschnittlicher Größe bequem auf dem Schaukelstuhl Platz nehmen kann, wobei die Füße den Boden berühren können und die Beine nicht zu stark abgewinkelt werden müssen. Bei Ausführungsformen, die beispielsweise für Kinder geeignet sein sollen, ist ein entsprechend geringerer Abstand zwischen Sitzfläche 12 bzw. Sitzflächenrahmen 13 und dem Boden zu wählen.
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Die Sitzfläche 12 des Schaukelstuhls kann verschiedene Oberflächenstrukturen und vorzugsweise eine Polsterung aufweisen.
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Am Sitzflächenrahmen 13 ist der Rahmen 6 angebracht, in dem das Auflageelement 3 befestigt wird.
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Bei der in der 1 dargestellten Ausführungsform des Schaukelstuhls bildet das Auflageelement 3 zusammen mit dem Rahmen 6 die Rückenlehne des Schaukelstuhls. Auf der Oberfläche des Auflageelements sind ganzflächige Massagenoppen 2 angeordnet.
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Bei weiteren möglichen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Möbelstücks kann sich das Auflageelement in anderen Bereichen des Möbelstücks befinden und beispielsweise deren Kopfstütze bilden.
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Die Körperteile des Benutzers, die mit dem Auflageelement 3 in Kontakt sind, bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel also der Rücken des Benutzers, werden während der Benutzung des Möbelstücks gegen das Auflageelement 3 und die darauf angebrachten Massagenoppen 2 gedrückt, wodurch ein Massageeffekt verursacht wird. Dieser kann durch die mögliche Schaukelbewegung noch intensiviert werden, wobei während der Schaukelbewegung sich ein Druck variierender Stärke ergibt, der auf den Rücken des Schaukelstuhlbenutzers ausgeübt wird.
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Weiterhin umfasst der dargestellte Schaukelstuhl jeweils zwei Armlehnen 14 auf der rechten und linken Seite, die sich jeweils vom Rahmen 6 über das nach oben verlängerte vordere Stuhlbein 10 erstrecken. Der Abstand der Armlehnen 14 von der Sitzfläche 12 und dem Sitzflächenrahmen 13 ist so zu wählen, dass ein durchschnittlich großer Benutzer des Schaukelstuhls seine Arme darauf ablegen kann, ohne im Schulter- bzw. Nackenbereich eine verspannte Haltung einnehmen zu müssen.
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Auch die Armlehnen 14 können unterschiedliche Oberflächen und vorzugsweise eine glatte oder gepolsterte Oberfläche aufweisen.
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Der Schaukelstuhl in 1 weist zudem jeweils auf der rechten und linken Seite zwischen dem Sitzflächenrahmen und der Armlehne, parallel zu beiden Elementen eine Stützstrebe 15 auf, die den Rahmen 6 mit dem nach oben verlängerten vorderen Stuhlbein 10 verbindet. Darüber hinaus befindet sich bei diesem Ausführungsbeispiel eine weitere Stützstrebe 16 unterhalb der Vorderseite des Sitzflächenrahmens 13, parallel zu diesem, wobei die Stützstrebe 16 die beiden vorderen Stuhlbeine 10 verbindet. Eine weitere Stützstrebe 17 ist jeweils auf der rechten und linken Seite zwischen den Kufen 11 und den Seitenrändern des Sitzflächenrahmens 13, parallel zum Sitzflächenrahmen 13, zu finden und verbindet jeweils das vordere und hintere Stuhlbein 10. Sämtliche Stützstreben dienen vorzugsweise dazu, die Stabilität des Schaukelstuhls zu erhöhen.
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2 zeigt den Schaukelstuhl aus 1 mit herausgenommenem Auflageelement 3 und herausgenommenen Befestigungselementen 7.
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In der 2 sind Ausnehmungen 8 im Rahmen 6 des Schaukelstuhls erkennbar, die wie die ebenfalls dargestellten Stifte 7 Teile eines Befestigungselements sind, das dazu dienen soll, das Auflageelement 3 in herausnehmbarer Weise in dem Rahmen 6 zu befestigen. Zur Befestigung des Auflageelements 3 im Rahmen 6 werden die Stifte 7 durch die Ausnehmungen 8 im Rahmen 6 in die Ausnehmungen 9 im Auflageelement 3 gesteckt, die in der 3 zu erkennen sind.
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Diese Anordnung ermöglicht eine schnelle Entnahme des Auflageelements 3 aus dem Rahmen 6 bzw. ein schnelles Einsetzen des Auflageelements 3 in den Rahmen 6.
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Auch andere Befestigungssysteme, wie beispielsweise Haken und damit korrespondierende Ösen, oder auch Einrastmechanismen können bei anderen Ausführungsformen der Erfindung Befestigungselemente darstellen. Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform der Erfindung kann das Auflageelement 3 durch Schlitze im oberen Bereich des Rahmens 6 in den Rahmen 6 geschoben und durch die seitlichen Teile des Rahmens 6 gehalten werden.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Auflageelements 3 des Schaukelstuhls in einer Draufsicht, wobei die Vorderseite 4 des Auflageelementes 3 und damit die die Massageelemente 2 enthaltende Auflagefläche 1 des Auflageelementes 3 sichtbar ist.
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Das Auflageelement 3 weist Massageelemente 2 auf, die in dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel als höckerartige Erhebungen ausgebildet sind, die auch als Noppen bezeichnet werden.
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Die Massageelemente können bei anderen Ausführungsformen der Erfindung auch beispielsweise aus rillen-, zacken- oder wellenförmigen Erhebungen oder Vertiefungen oder andersartigen, für eine Massage geeigneten geometrischen Formen bestehen.
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Zur Herstellung der Massageelemente wird ein Material bevorzugt, das nicht zu weich ist, um so eine effiziente Massagefunktion zu gewährleisten. Gleichzeitig sollte das Material nicht zu hart sein, um eine Verletzung des Benutzers oder auch ein unangenehmes Empfinden während der Schaukelbewegung zu verhindern. Bei bevorzugten Ausführungsformen werden z. B. Massageelemente aus Holz oder hartem Kunststoff eingesetzt.
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Des Weiteren sind die Massageelemente vorzugsweise deutlich von der Auflagefläche erhobene Strukturen, so dass ein merklicher Massageeffekt erzielt werden kann. Besonders bevorzugt sind die Massageelemente an der Oberfläche abgerundet, so dass dadurch eine Verletzung des Schaukelstuhlbenutzers oder ein unangenehmes Empfinden während der Schaukelbewegung verhindert werden können.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Massageelemente 2 gleichmäßig ganzflächig auf der Auflagefläche 1 verteilt. Es sind auch andere Anordnungen mit nur partieller oder unregelmäßiger Verteilung der Massageelemente möglich, was unter Umständen den Vorteil hat, dass dem Benutzer eine verstärkte Massage bestimmter Rückenpartien ermöglicht wird.
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Weiterhin weist das Auflageelement 3 gemäß der in 3 dargestellten Ausführungsform Ausnehmungen 9 auf, die als Teile einer möglichen Ausführungsform der Befestigungsvorrichtung dazu dienen, das Auflageelement 3 mit Hilfe der Stifte 7 in den Ausnehmungen 8 des Rahmens 6 zu verankern.
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4 zeigt das Auflageelement 3 aus 3 in einer Draufsicht, wobei die Rückseite 5 des Auflageelementes 3 erkennbar ist.
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Die Rückseite 5 des Auflageelements 3 weist eine von der Vorderseite 4 unterschiedliche Oberfläche auf und ist in 4 mit einer Polsterung versehen.
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Da das Auflageelement 3 schnell aus dem Rahmen 6 genommen und nach Drehung um 180° wieder eingebaut werden kann, besteht somit die Möglichkeit, ohne großen Aufwand zwischen einem Schaukelstuhl mit Massagefunktion und einem normalen Schaukelstuhl mit gepolsterter Auflagefläche zu wechseln.
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Die Polsterung auf der Rückseite 5 des Auflageelements 3 wird bevorzugt mit einer wieder lösbaren Befestigung, besonders bevorzugt mittels Klettverschluss am Auflageelement 3 angebracht. Es sind allerdings auch weitere lösbare Befestigungsvarianten, wie beispielsweise der Einsatz von Druckknöpfen möglich. Diese Anordnung birgt den Vorteil, dass die Polsterung ausgetauscht oder, wenn nötig, leicht gereinigt werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform enthält die Rückseite 5 des Auflageelements 3 ebenfalls Massageelemente, deren Form und/oder Anordnung sich vorzugsweise von den Massageelementen 2 auf der Vorderseite 4 des Auflageelements 3 unterscheidet.
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Auch in 4 sind die Ausnehmungen 9 im Auflageelement 3 zu erkennen, die zur Befestigung des Auflageelements 3 im Rahmen 6 dienen.
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5 zeigt den Schaukelstuhl mit eingesetztem Auflageelement, wobei die Rückseite des Auflageelements, die die Polsterung trägt, dem Benutzer zugewandt ist.
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Insgesamt muss das erfindungsgemäße Möbelstück nicht unbedingt aus einem Schaukelstuhl bestehen. Die erfindungsgemäßen Effekte lassen sich auch bei anderen Möbelstücken erzielen, z. B. bei einer schaukelnden Liege oder aber einem schaukelnden Sessel.