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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Papierhandtuchspender.
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Papierhandtuchspender zum Spenden von Papierhandtüchern durch Schneiden einer innerhalb des Spenders abrollbar gelagerten Papierbahn sind aus dem Stand der Technik in einer Vielzahl unterschiedlicher Ausführungsformen bereits bekannt.
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Die
EP 0 629 372 A1 offenbart einen Papierhandtuchspender mit einer ersten Schneidklinge auf der Schneidewalze sowie einer zweiten, V-förmigen Schneidklinge am Gehäuse, die zwei Schneidklingenabschnitte umfasst. Die beiden Schneidklingenabschnitte sind fest am Gehäuse des Papierhandtuchspenders angebracht. Dieser Papierhandtuchspender hat den Nachteil, dass die Papierhandtücher nach dem Schneiden von der Papierrolle auf den Boden herabfallen können und dadurch insbesondere unter Hygienegesichtspunkten unbrauchbar werden.
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Die
EP 0 693 268 A1 offenbart einen Papierhandtuchspender mit zwei Schneidklingen, von denen die eine flexibel ausgeführt ist und an der Walze angeordnet ist und die andere starr ausgeführt ist und am Gehäuse angebracht ist. Im Zusammenwirken ermöglichen beide Klingen ein scherenartiges Schneiden der abgewickelten Papierbahn. Das abgeschnittene Papierhandtuch fällt ebenfalls aus dem Gehäuse des Papierhandtuchspenders auf den Boden herab.
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Ein weiteres Beispiel für einen Papierhandtuchspender liefert die
EP 0 930 039 A1 . Die Schneidvorrichtung weist auf einer drehbaren Schneidewalze ein starres Klingenpaar und ein am Gehäuse fest installiertes nachgebendes Klingenpaar auf, wobei die Klingen des Klingenpaars auf der Walze mittels einer Rille voneinander getrennt sind, in die eine Rippe hineinragt, welche auf der Innenseite des Gehäuses geformt ist und dazu geeignet ist, die Bahn in Richtung auf einen Papierauslassschlitz zu lenken. Die Papierrolle wird auf Grund des Zusammenwirkens der Klingen der beiden Klingenpaare scherenartig geschnitten. Die in der vorstehend genannten Druckschrift beschriebene Schneidvorrichtung verhindert zwar auf Grund des Eingriffs der Rippe in die Rille ein Herabfallen des Papierhandtuchs nach dem Schneidvorgang, da in diesem Bereich ein schmaler, ungeschnittener Bereich verbleibt. Die Schneidvorrichtung dieses vorbekannten Papierhandtuchspenders ist jedoch relativ aufwändig ausgeführt.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung an und macht es sich zur Aufgabe, einen Papierhandtuchspender zur Verfügung zu stellen, der eine einfach und robust ausgeführte Schneidvorrichtung aufweist, die ein unerwünschtes Herabfallen eines von der Papierbahn geschnittenen Papierhandtuchs vermeidet.
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Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein Papierhandtuchspender mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung. Ein erfindungsgemäßer Papierhandtuchspender umfasst
- – ein Gehäuse, das an einer Unterseite eine Papieraustrittsöffnung aufweist,
- – eine Papierrollenhalterung, die innerhalb des Gehäuses untergebracht ist und so ausgebildet ist, dass eine Papierrolle mit einer darauf aufgewickelten Papierbahn gehalten werden kann und die Papierbahn durch Ausüben einer Zugkraft von der Papierrolle abgewickelt werden kann,
- – eine Schneidvorrichtung mit einer drehbar gelagerten Schneidewalze, die eine erste, sich in Längsrichtung der Schneidewalze erstreckende einteilige Schneidklinge umfasst, und mit einer zweiten, einteilig ausgebildeten Schneidklinge, die in der Nähe der Papieraustrittsöffnung angeordnet ist und einen ersten Klingenabschnitt und einen zweiten Klingenabschnitt umfasst, wobei die beiden Klingenabschnitten unter einem stumpfen Winkel aufeinander zulaufen und in einem mittleren Bereich zwischen den Schneiden der beiden Klingenabschnitte eine Lücke ausgebildet ist, derart, dass die von der Papierrolle abgewickelte, der Schneidvorrichtung zugeführte Papierbahn durch Zusammenwirken der ersten Schneidklinge mit der zweiten Schneidklinge bei der Rotation der Schneidewalze von außen nach innen geschnitten werden kann und der sich zwischen der Lücke und der ersten Schneidklinge erstreckende Abschnitt der Papierbahn ungeschnitten bleibt.
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Der erfindungsgemäße Papierhandtuchspender stellt eine einfach ausgeführte und robuste Schneidvorrichtung zur Verfügung, mittels derer Papierhandtücher auf einfache Weise geschnitten werden können, ohne dass die Papierhandtücher nach dem Schneiden auf den Boden herabfallen. Dies bietet insbesondere unter Hygieneaspekten entscheidende Vorteile. Das Papierhandtuch fällt nicht auf den Boden und der schmale ungeschnittene Bereich in der Mitte ermöglicht es, dass einem Verwender „berührungslos” immer ein neues Papierhandtuch zur Verfügung gestellt wird. Der Handtuchspender kann insbesondere einen Zugkraftmechanismus aufweisen, der so ausgebildet ist, dass durch die Wirkung einer Zugkraft automatisch immer ein neues, frisches Papierhandtuchblatt nachgeschoben wird. Ein Papierhandtuch wird während des Gebrauchs des Papierhandtuchspenders beim Abrollen von der Papierbahn mittels der Schneidvorrichtung scherenartig geschnitten und der Papieraustrittsöffnung des Gehäuses zugeführt. Die zwischen den beiden Klingenabschnitten ausgebildete Lücke kann wirksam verhindern, dass die Papierbahn durchgängig geschnitten wird. In einem mittleren Bereich der Papierbahn verbleibt ein schmaler ungeschnittener Abschnitt, der ein Herabfallen des Papierhandtuchs verhindern kann. Die Breite des ungeschnittenen Bereichs wird von der Breite der Lücke bestimmt. Die Breite der Lücke wird vorzugsweise so gewählt, dass das Papierhandtuch nach dem Schneiden einerseits sicher an der Papierbahn gehalten wird und andererseits durch Ausüben einer kleinen Zugkraft bequem von der Papierbahn gelöst werden kann. Vorzugsweise kann die Lücke eine Breite zwischen 1 mm und etwa 3 mm aufweisen.
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Um ein qualitativ gutes Schneidergebnis zu erhalten, wird in einer bevorzugten Ausführungsform vorgeschlagen, dass die zweite Schneidklinge mit den beiden Klingenabschnitten im Wesentlichen V-förmig ausgebildet ist. Im Zusammenwirken mit der ersten Schneidklinge kann dadurch ein sauberer und gerader Schnitt der Papierbahn erreicht werden.
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Vorzugsweise kann die Schneidvorrichtung eine Schneidwalzenhalterung aufweisen, die abschnittsweise an eine Außenkontur der Schneidewalze angepasst ist und in der die Schneidewalze drehbar gelagert aufgenommen ist. Dadurch wird insbesondere erreicht, dass die Schneidvorrichtung als vormontierte Einheit auf einfache Weise im Gehäuse des Papierhandtuchspenders montiert werden kann. Die Schneidewalze mit der ersten Schneidklinge sowie die zweite Schneidklinge sind in vorteilhafter Weise so angeordnet, dass sie für einen Verwender nicht mit den Händen erreichbar sind, so dass bei der Entnahme eines Papierhandtuchs keine Verletzungsgefahr gegeben ist.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform besteht die Möglichkeit, dass die. zweite Schneidklinge in der Nähe der Papieraustrittsöffnung am Gehäuse angebracht ist. Gemäß einer alternativen vorteilhaften Ausführungsform kann auch vorgesehen sein, dass die zweite Schneidklinge in der Nähe der Papieraustrittsöffnung an der Schneidwalzenhalterung angebracht ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Papierrollenhalterung eine drehbar gelagerte Papierabrollwalze umfassen, an der die Papierrolle anbringbar ist. Dadurch kann ein leichtgängiges Abrollen der Papierbahn von der Papierrolle bewirkt werden. Vorteilhaft kann die Papierabrollwalze mittels zweier parallel zueinander orientierter Abrollwalzenhalterungen, die sich orthogonal von einer Innenwand des Gehäuses weg erstrecken und Lagermittel umfassen, drehbar gelagert sein.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann an der Papierrollenhalterung eine Andruckvorrichtung angebracht sein, die so ausgebildet ist, dass sie auf die von der Papierrolle abgewickelte Papierbahn eine mechanische Spannung ausüben kann. Dadurch kann das Abrollverhalten der Papierbahn von der Papierrolle positiv beeinflusst werden, da auf Grund der mechanischen Spannung ein unerwünschtes Einschlingen der Papierbahn während des Abrollvorgangs verhindert werden kann.
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Vorzugsweise kann die Andruckvorrichtung zwei schwenkbar gelagerte Walzenhaltearme, zwischen denen sich eine Andruckwalze erstreckt, sowie Federmittel, die so ausgebildet sind, dass sie die Walzenhaltearme, die insbesondere an gegenüberliegenden Stirnseiten der Papierrollenhalterung angebracht sein können, vorspannen können, umfassen. Dadurch wird eine federkraftbeaufschlagte, bügelartig geformte Andruckvorrichtung zur Verfügung gestellt, die eine Andruckkraft auf die Papierbahn ausüben kann. Die Andruckvorrichtung ist vorteilhaft so ausgebildet, dass sie die Abrollung der Papierrolle nur dann freigibt, wenn sie in einem bestimmten Winkel steht. Ist keine Papierrolle eingelegt oder die Andruckvorrichtung anstatt über der Papierbahn unter dieser angelegt, wird die Papierbahn nicht freigegeben.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die Schneidvorrichtung zwei Wälzlagermittel, die jeweils stirnseitig in die Schneidewalze eingesetzt sind, sowie zwei Achsmittel umfasst, die zur drehbaren Lagerung der Schneidewalze in die Wälzlagermittel eingesetzt sind. Dadurch wird eine mechanisch robuste Lagerung der Schneidewalze erreicht. Vorzugsweise können die Wälzlagermittel so ausgebildet sein, dass sie eine Drehung der Schneidewalze in Abrollrichtung der dieser zugeführten Papierbahn bewirken können, und eine Drehung der Schneidewalze in entgegengesetzter Richtung blockieren können. Dadurch kann ein versehentliches Drehen der Schneidewalze in die verkehrte Drehrichtung (also entgegen der Abrollrichtung der Papierbahn) verhindert werden.
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Um die Abrollbewegung der Papierbahn auf der Schneidewalze zu verbessern, kann die Schneidewalze zumindest abschnittsweise rau ausgeführt sein. Zu diesem Zweck können insbesondere ein oder mehrere Abschnitte der Schneidewalze mit Schleifpapier versehen sein. Das Schleifpapier kann zum Beispiel mit der Mantelfläche der Schneidewalze verklebt sein. Das Schleifpapier ist zu dem Zweck vorgesehen, eine Verwindung zu vermeiden, die auftreten kann, wenn sich die Papierbahn zwischen der Schneidewalze und der Führungswalze hindurchbewegt. Ein Verrutschen des Papierhandtuchs kann ebenfalls wirksam verhindert werden.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann die Schneidvorrichtung einen Spannhebel umfassen, der mit der Schneidwalze in Wirkverbindung steht und so ausgebildet ist, dass er die Schneidewalze bei der Drehung mit einer mechanischen Spannung beaufschlagen kann. Vorteilhaft kann an mindestens einem der Achsmittel eine Verbindungslasche angebracht oder integral mit diesem ausgebildet ist, die ein freies Ende umfasst, das drehbeweglich mit einem Ende eines Spannfedermittels zur Bildung des Spannhebels gekoppelt ist. Dadurch wird zum Beispiel in vorteilhafter Weise erreicht, dass sich die Schneidewalze nach dem Schneiden eines Papierhandtuchs wieder in ihre Ausgangsstellung zurückbewegen kann. Das Spannfedermittel kann insbesondere spiralförmig ausgebildet sein. Der Spannhebel stellt einen Zugkraftmechanismus zur Verfügung, der so ausgebildet ist, dass auf Grund der Wirkung der Zugkraft automatisch immer ein neues, frisches Papierhandtuchblatt nachgeschoben wird.
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Um die Montage zu erleichtern, besteht in einer besonders bevorzugten Ausführungsform die Möglichkeit, dass das Spannfedermittel an einem zylindrischen Haltevorsprung angebracht ist, der an einer Außenseite einer Seitenwand der Schneidwalzenhalterung ausgebildet ist.
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Wenn ein Benutzer mit nassen Händen in der vorstehend beschriebenen Weise ein Papierhandtuch abreißt und dem Papierhandtuchspender entnimmt, kann das Problem auftreten, dass dabei Feuchtigkeit auf die Schneidewalze gelangt, so dass das Papier an der Schneidewalze haften bleibt und bei einer weiteren Rotation wieder aufgewickelt wird. Dadurch kann es zu einem Papierstau kommen, der von einem Benutzer beseitigt werden muss, bevor der Papierhandtuchspender weiterverwendet werden kann. Um diesem Problem abzuhelfen, wird in einer besonders bevorzugten Ausführungsform vorgeschlagen, dass an einer Unterseite des Gehäuses ein Papierabstreifer angeordnet ist, der sich in die schlitzartige Papieraustrittsöffnung des Gehäuses hinein erstreckt. Der Papierabstreifer ist so ausgebildet, dass er ein Anhaften des Papiers an der Schneidewalze verhindern kann. Der Papierabstreifer kann vorteilhaft integral mit dem Gehäuse ausgebildet sein. Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann auch vorgesehen sein, dass der Papierabstreifer ein separates Bauteil ist, das an dem Gehäuse befestigt ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen dass die erste Schneidklinge starr ausgebildet ist und die zweite Schneidklinge flexibel ausgebildet ist. Dies kann insbesondere durch eine geeignete Wahl der Materialstärken erreicht werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
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1 eine perspektivische Ansicht eines ersten Gehäuseteils eines Papierhandtuchspenders, der gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ausgeführt ist, mit darin eingesetzter Schneidvorrichtung und Papierrollenhalterung;
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2 eine Explosionsansicht der Schneidvorrichtung sowie eines zweiten Gehäuseteils des Papierhandtuchspenders gemäß 1;
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3 eine perspektivische Ansicht der Schneidvorrichtung des Papierhandtuchspenders.
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Unter Bezugnahme auf 1 und 2 umfasst ein Papierhandtuchspender 1, der gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ausgeführt ist, ein Gehäuse 2, innerhalb dessen eine Papierrollenhalterung 3 zur abrollbaren Halterung einer Papierrolle sowie eine Schneidvorrichtung 4 untergebracht sind. Die Schneidvorrichtung 4 ist so ausgebildet, dass das von der Papierrolle abgerollte Papier in einzeln entnehmbare Papierhandtücher konstanter Länge geschnitten werden kann.
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Das Gehäuse 2 weist vorliegend ein erstes Gehäuseteil 20 und ein zweites Gehäuseteil 21 auf, die über an diesen ausgebildete, paarweise ineinander greifende Scharniergelenkmittel 200a, 200b gelenkig miteinander verbunden sind. Wie in 1 zu erkennen, sind die Papierrollenhalterung 3 und die Schneidvorrichtung 4 im Inneren des ersten Gehäuseteils 20 montiert. In der geschlossenen Stellung können die beiden Gehäuseteile 20, 21 mittels einer Verriegelungseinrichtung 24 lösbar verriegelt werden. Die beiden Gehäuseteile 20, 21 bilden in der geschlossenen Stellung an einer Unterseite eine schlitzartig geformte Papieraustrittsöffnung 23, durch die ein mittels der Schneidvorrichtung 4 geschnittenes Papierhandtuch von einem Benutzer aus dem Gehäuse 2 entnommen werden kann.
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Die Papierrollenhalterung 3 umfasst eine Papierabrollwalze 30, die mittels zweier parallel zueinander orientierter Abrollwalzenhalterungen 31, 32, die sich orthogonal von der Rückwand des ersten Gehäuseteils 20 weg erstrecken und entsprechende Lagermittel umfassen, drehbar gelagert ist. Zur Beschickung mit einer Papierrolle kann die Papierabrollwalze 30 von den Abrollwalzenhalterungen 31, 32 gelöst werden. Dann wird ein hohler, hülsenartiger Kern der Papierrolle auf die Papierabrollwalze 30 aufgesetzt, welche anschließend wieder an den Abrollwalzenhalterungen 31, 32 montiert wird. Die Papierrollenhalterung 3 kann zum Beispiel auch so ausgebildet sein, dass zur Anbringung der Papierrolle lediglich eine der beiden Abrollwalzenhalterungen 31, 32 gelöst werden muss, um die Papierrolle mit ihrem hohlen, hülsenartigen Kern auf die Papierabrollwalze 30 aufzusetzen. An jeder der beiden gegenüberliegenden Stirnseiten der Papierrollenhalterung 3 ist jeweils ein Walzenhaltearm 33, 34 angelenkt, so dass sich zwischen den Walzenhaltearmen 33, 34 eine Andruckwalze 35 erstrecken kann, die ebenfalls drehbar gelagert ist. Jedem der beiden Walzenhaltearme 33, 34 ist ein Federmittel zugeordnet, das mit dem betreffenden Walzenhaltearm 33, 34 in Wirkverbindung steht. Diese Maßnahme bewirkt, dass von der Andruckwalze 35 auf die von der Papierrolle abgewickelte Papierbahn eine gewisse mechanische Spannung ausgeübt wird, die die Papierbahn strafft und dadurch eine unerwünschte Faltenbildung beziehungsweise Verschlingung beim Abwickeln der Papierbahn vermeiden kann. Funktional bilden die beiden Walzenhaltearme 33, 34, die Andruckwalze 35 sowie die Federmittel eine bügelförmige, federkraftbeaufschlagte Andruckvorrichtung für die von der Papierrolle abgewickelte Papierbahn. Die Federmittel sind vorzugsweise so gestaltet, dass die Abrollung der Papierrolle nur dann freigegeben wird, wenn die Rolle ordnungsgemäß eingelegt ist und der durch die beiden Walzenhaltearme 33, 34 und die Andruckwalze 35 gebildete Bügel über der Papierbahn verläuft. Ist keine Papierrolle vorhanden beziehungsweise der Bügel unter der Papierbahn angebracht, geben die Abrollwalzenhalterungen 31, 32 die Abrollung der Papierbahn nicht frei.
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Unter Bezugnahme auf 2 und 3 umfasst die Schneidvorrichtung 4 eine Schneidewalze 400 und eine offene Schneidwalzenhalterung 408, die abschnittsweise an die Außenkontur der Schneidewalze 400 angepasst ist und in der die Schneidewalze 400 drehbar gelagert aufgenommen ist. Die Schneidewalze 400 weist einen sich im Wesentlichen über ihre gesamte Länge erstreckenden Aufnahmeschlitz 401 auf, in den eine erste Schneidklinge 402, die vorliegend starr ausgeführt ist, eingesetzt ist. An ihren einander gegenüberliegenden Stirnseiten weist die Schneidewalze 400 jeweils eine mehreckige Aufnahmeöffnung 403 (in 2 ist eine der Aufnahmeöffnungen 403 durch die Schneidewalze 400 verdeckt) auf, in die jeweils eine Lagermittelaufnahme 404 formschlüssig eingesetzt ist. Die der jeweiligen Aufnahmeöffnung 403 zugewandte Seite jeder der beiden Lagermittelaufnahmen 404 weist einen passend zur Aufnahmeöffnung 403 geformten Vorsprung 405 auf, mittels dessen die formschlüssige Verbindung realisiert werden kann. Jede der beiden Lagermittelaufnahmen 404 weist ihrerseits eine hohlzylindrische Aufnahmeöffnung 406 auf, in die ein zweiteiliges Wälzlagermittel 407 eingesetzt ist. Ferner sind zwei Achsdurchführungen 409 vorgesehen, die jeweils einen hohlzylindrischen Achsdurchführungsabschnitt umfassen. Die beiden Seitenwände 411 der Schneidwalzenhalterung 408 weisen jeweils eine kreisrunde Durchgangsöffnung 410 auf, durch die jeweils eine der beiden Achsdurchführungen 409 hindurchgeführt ist. An einem außen liegenden, flachen Randabschnitt weisen die Achsdurchführungen 409 in diesem Ausführungsbeispiel drei, nicht mit Bezugszeichen versehene kreisrunde Montageöffnungen auf. An der Außenseite der beiden Seitenwände 411 der Schneidwalzenhalterung 408 sind jeweils drei mit den drei Montageöffnungen der Achsdurchführungen 409 korrespondierende zapfenartige Vorsprünge vorgesehen (ebenfalls nicht mit Bezugszeichen versehen), die bei der Montage in die ihnen zugeordneten Montageöffnungen eingreifen, um so die Achsdurchführungen 409 an einer der beiden Seitenwände 411 der Schneidwalzenhalterung 408 zu befestigen. Ferner umfasst die Schneidvorrichtung 4 ein erstes Achsmittel 412 sowie ein zweites Achsmittel 413 für die drehbare Anbindung der Schneidewalze 400 an die Seitenwände 411 der Schneidwalzenhalterung 408. Das erste Achsmittel 412 wird bei der Montage durch die diesem zugeordnete Achsdurchführung 409 hindurchgeführt und in das damit korrespondierende Wälzlagermittel 407 eingesetzt. Ein Handrad 415 wird seinerseits drehfest mit dem ersten Achsmittel 412 verbunden. Mit Hilfe des Handrads 415 kann die Schneidewalze 400 von einem Benutzer manuell gedreht werden, insbesondere zur Einfädelung der Papierbahn oder wenn (über die Zugkraft) kein neues Handtuchblatt automatisch angeboten werden sollte. Das zweite Achsmittel 413 ist integral mit einer sich orthogonal zu diesem erstreckenden Verbindungsfasche 414 ausgebildet und wird bei der Montage durch die diesem zugeordnete Achsdurchführung 409 hindurchgeführt und in das damit korrespondierende Wälzlagermittel 407 eingesetzt. Die Wälzlagermittel 407 (insbesondere Kugelgelenkmittel) sind vorzugsweise so ausgebildet, dass sie die Drehung der Schneidewalze 400 in Abrollrichtung der ihr zugeführten Papierbahn bewirken können und eine entgegengesetzt gerichtete Drehung der Schneidewalze 400 blockieren können. Dadurch kann vermieden werden, dass ein Benutzer die Schneidewalze 400 versehentlich gegen die Abrollrichtung drehen kann.
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Wie in 3 zu erkennen, bildet die Verbindungslasche 414 mit dem in das Wälzlagermittel 407 eingesetzten zweiten Achsmittel 413 funktional betrachtet einen Spannhebel, bei dem das freie Ende der Verbindungslasche 414 drehbeweglich mit einem Ende eines in diesem Ausführungsbeispiel spiralförmig ausgebildeten Spannfedermittels 415, das über einen zylindrischen Haltevorsprung 416, der an einer Außenseite einer der beiden Seitenwände 411 angebracht ist, an dieser Seitenwand 411 montiert ist. Das Spannfedermittel 415 kann eine mechanische Spannung aufbauen, mit der die Schneidewalze 400 in der Schneidwalzenhalterung 408 ihrerseits mechanisch vorgespannt werden kann. Diese Spannung wird dazu benötigt, dass nach dem Schneidvorgang automatisch ein neues, frisches Blatt Handtuchpapier vorgeschoben beziehungsweise dem Anwender angeboten wird. An der Schneidwalzenhalterung 408 ist ferner eine zweite Schneidklinge 417 angebracht (siehe insbesondere 3). Die zweite Schneidklinge 417 ist einteilig ausgeführt und aus einem nachgebenden Werkstoff hergestellt und umfasst zwei Klingenabschnitte 418, 419, die miteinander einen stumpfen Winkel < 180° einschließen und leicht zueinander geneigt sind. Die zweite Schneidklinge 417 ist somit V-förmig ausgebildet. Zwischen den Schneiden der beiden Klingenabschnitte 418, 419 der zweiten Schneidklinge 417 ist eine schmale Lücke 420 ausgebildet, deren Funktion weiter unten noch näher erläutert werden wird.
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Alternativ kann die zweite Schneidklinge 417 in der Nähe der Papieraustrittsöffnung 23 innen am Gehäuse 2 angebracht sein. Vorzugsweise kann die Lücke 420 eine Breite zwischen 1 mm und etwa 3 mm aufweisen.
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Ferner umfasst die Schneidvorrichtung 4 eine weitere, im Vergleich zur Schneidewalze 400 kleinere Führungswalze 421, deren Drehachse sich parallel zur Drehachse der Schneidewalze 400 und parallel zur Drehachse der Andruckwalze 35 erstreckt. Die von der Papierrolle abgewickelte und mittels der Andruckwalze 35 unter mechanische Spannung versetzte Papierbahn wird durch einen Zwischenraum zwischen der Führungswalze 421 und der Schneidewalze 400 hindurchgeführt, erstreckt sich dabei abschnittsweise um die Schneidewalze 400 herum und wird mit einem freien Ende in Richtung der Papieraustrittsöffnung 23 des Gehäuses 2 geführt. Während der Benutzer an dem freien Ende der Papierbahn zieht, um ein Papierhandtuch zu erhalten, wird die Schneidewalze 400 auf Grund der Reibung mit der Papierbahn gedreht, wobei sich das exzentrisch zur Drehachse angeordnete Spannfedermittel 415, welches die Kurbelbewegung der Schneidewalze 400 unterstützt, ausgehend von der Ruhestellung derart spannt, dass die Schneidewalze 400 nach dem Überschreiten eines Totpunkts der Bewegung auf Grund der mechanischen Spannung durch das dann gespannte Spannfedermittel in eine weitere Rotationsbewegung über diesen Totpunkt hinaus zurück in die Ruhestellung gezwungen wird. Wenn die erste Schneidklinge 402 während der Rotationsbewegung mit der zweiten Schneidklinge 417 zusammenwirkt, wird die Papierbahn scherenartig geschnitten, um ein aus der Papieraustrittsöffnung 23 entnehmbares Papierhandtuch zu erhalten. Die erste Schneidklinge 402 und die zweite Schneidklinge 417 sind somit so ausgebildet, dass sie beim Abrollen der Papierbahn derart zusammenwirken können, dass sie die Papierbahn in ein abreißbares Papierhandtuch definierter Länge schneiden können.
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Auf Grund der Lücke 420 zwischen den Schneiden der beiden Klingenabschnitte 418, 419 der zweiten Schneidklinge 417 wird verhindert, dass die Papierbahn in Breitenrichtung vollständig geschnitten wird und vom übrigen Teil der Papierbahn gelöst wird. Im Bereich der Lücke 420 verbleibt vielmehr ein schmaler, ungeschnittener Bereich, der das Papierhandtuch an der Papierbahn hält und verhindert, dass das Papierhandtuch auf den Boden fällt und dadurch unbrauchbar wird. Wenn mit anderen Worten also die Papierbahn denjenigen Abschnitt erreicht, in dem die erste Schneidklinge 402 und die zweite Schneidklinge 417 zusammenwirken und die Papierbahn schneiden können, wird die Papierbahn von beiden Seiten zur Mitte hin (also von außen nach innen) geschnitten, wobei in der Mitte auf Grund der schmalen Lücke 420 ein schmaler, ungeschnittener Bereich verbleibt, der das geschnittene Papierhandtuch an der Papierbahn hält und ein Herabfallen verhindert. Durch Ausüben einer zusätzlichen manuellen Zugkraft kann das Papierhandtuch vom übrigen Teil der Papierbahn gelöst werden. Wenn der Benutzer erneut das freie Ende der Papierbahn ergreift und darauf eine Zugkraft ausübt, kann ein weiteres Papierhandtuch in der vorstehend beschriebenen Weise geschnitten und von der Papierbahn abgerissen werden.
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Um die Abrollbewegung der Papierbahn auf der Schneidewalze 400 zu verbessern, ist diese vorzugsweise zumindest abschnittsweise rau ausgeführt. Zu diesem Zweck können insbesondere ein oder mehrere Abschnitte der Schneidewalze 400 mit Schleifpapier versehen sein. Das Schleifpapier kann zum Beispiel mit der Mantelfläche der Schneidewalze 400 verklebt sein. Das Schleifpapier ist zu dem Zweck vorgesehen, eine Verwindung zu vermeiden, die auftreten kann, wenn sich die Papierbahn zwischen der Schneidwalze 400 und der Führungswalze 421 hindurchbewegt. Ein Verrutschen des Papierhandtuchs kann ebenfalls wirksam verhindert werden.
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Wenn ein Benutzer mit nassen Händen in der vorstehend beschriebenen Weise ein Papierhandtuch abreißt und dem Papierhandtuchspender 1 entnimmt, kann das Problem auftreten, dass Feuchtigkeit auf die Schneidwalze 400 gelangt, so dass das Papier an der Schneidwalze 400 haften bleibt und bei einer weiteren Rotation wieder aufgewickelt wird. Dadurch kann es unter Umständen zu einem Papierstau kommen, der von einem Benutzer beseitigt werden muss, bevor der Papierhandtuchspender 1 weiterverwendet werden kann. Um diesem Problem abzuhelfen, ist an der Unterseite des zweiten Gehäuseteils 21 ein Papierabstreifer 22 ausgebildet, der vorliegend rechteckig geformt ist und in die schlitzartige Papieraustrittsöffnung 23 des Gehäuses 2 hineinragt. Dieser Papierabstreifer 22 ist dazu in der Lage, ein ungewolltes Aufwickeln des Papiers zu verhindern. Der Papierabstreifer 22 kann entweder integral mit dem zweiten Gehäuseteil 21 ausgebildet sein oder ein separates Bauteil sein, das an dem zweiten Gehäuseteil 21 befestigt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0629372 A1 [0003]
- EP 0693268 A1 [0004]
- EP 0930039 A1 [0005]