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Die Erfindung betrifft eine Werbevorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine solche Werbevorrichtung umfasst einen flächigen, flexiblen Werbeträger, eine Werbefläche zum Anzeigen eines Werbemotivs, welche zumindest teilweise an dem Werbeträger ausgebildet ist, und Befestigungsmittel zum Befestigen des Werbeträgers an einer Basis, insbesondere an einer Fassade eines Gebäudes oder an einem Trägergerüst.
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Werbevorrichtungen der genannten Art können beispielsweise als großflächige Werbe- oder Informationsposter vor Gebäudefassaden aufgestellt werden. Insbesondere bei großflächigen Werbepostern werden diese aufgrund des nicht unerheblichen Montageaufwandes häufig für längere Zeit aufgestellt. Die gezeigte Werbeinformation bleibt dabei üblicherweise gleich, so dass bei einem Betrachter ein Gewöhnungseffekt auftreten kann, der dazu führt, dass die Werbeinformation nicht mehr mit der gewünschten Aufmerksamkeit wahrgenommen wird.
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Als eine Aufgabe der Erfindung kann angesehen werden, eine Werbevorrichtung zu schaffen, die bei vergleichsweise einfachem Aufbau eine einfache Änderung des Werbemotivs ermöglicht.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Werbevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und sind außerdem in der folgenden Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren, beschrieben.
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Die Werbevorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufnahmeeinrichtung für Pflanzen vorgesehen ist, welche einen Teil der Werbefläche bilden.
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Erfindungsgemäß wird die Werbefläche also durch mindestens zwei Komponenten gebildet, nämlich zum einen einer Oberfläche des flächigen, flexiblen Werbeträgers und zum anderen den Pflanzen, welche der Werbefläche eine dreidimensionale Oberflächenstruktur verleihen. Der Begriff der Werbefläche ist daher im Rahmen dieser Erfindung nicht streng geometrisch im Sinne einer kontinuierlichen Fläche, sondern breit im Sinne einer strukturierten, dreidimensionalen Fläche oder Oberfläche zu verstehen.
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Ein Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, eine Werbevorrichtung zu schaffen, welche eine insbesondere kontinuierliche Änderung oder Anpassung des Werbemotivs ermöglicht. Hierzu werden Pflanzen derart eingesetzt, dass sie einen Teil der Werbefläche beziehungsweise des Werbemotivs bilden. Aufgrund ihres natürlichen Wachstums ändern die Pflanzen ihre Größe, ihre Form und/oder ihre Farbe und bewirken somit eine Veränderung der Werbefläche beziehungsweise des Werbemotivs über die Zeit.
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Durch die Pflanzen können zum Beispiel Schriftzüge, Teile eines Logos oder Ähnliches gestaltet werden. Dabei können insbesondere unterschiedliche Pflanzenarten und/oder Pflanzen mit unterschiedlichen Blütenformen und/oder Blütenfarben eingesetzt werden. Aufgrund der natürlichen Veränderung der Pflanzen erfährt das Werbemotiv eine konstante Änderung, die zu einer erhöhten Aufmerksamkeit des Betrachters führen kann.
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Der Einsatz von Pflanzen als Teil der Werbefläche beziehungsweise des Werbemotivs bietet dabei den Vorteil, dass die Änderung im Wesentlichen ohne ein aktives Eingreifen erfolgt. Die Änderung des Werbemotivs kann somit mit technisch einfachen Mitteln erreicht werden.
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Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass die Aufnahmeeinrichtung einen Aufnahmebehälter umfasst, welcher mit einem Substrat befüllbar ist, in welchem die Pflanzen wachsen. Der Aufnahmebehälter, beispielsweise ein Pflanzenkasten, ist vorzugsweise so angeordnet, dass er aus Sicht eines Betrachters der Werbefläche von vorne nicht sichtbar ist. Der Aufnahmebehälter kann beispielsweise mit Erde befüllt sein.
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Eine konstruktiv einfache und zugleich leichte Aufnahmeeinrichtung kann dadurch geschaffen werden, dass die Aufnahmeeinrichtung als textiler Trägerbehälter ausgebildet ist. Der textile Trägerbehälter ist vorzugsweise so gestaltet, dass er mit einem Pflanzensubstrat, insbesondere Pflanzenerde, befüllt werden kann. Beispielsweise können an definierten Positionen mit Pflanzenerde befüllte Säckchen, aus denen die Pflanzen wachsen, vorgesehen sein. Die Pflanzensäckchen können entweder vor oder hinter dem Werbeträger angeordnet sein. Vorzugsweise sind die Pflanzensäckchen an dem Werbeträger und/oder der Basis aufgehängt.
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Besonders bevorzugt wird das so bewerkstelligt, dass die Pflanzensäckchen von außen, also von einer Lichtseite, das heißt aus Sicht eines Betrachters, nicht sichtbar sind.
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Eine weitere vorteilhafte Aufnahmeeinrichtung für die Pflanzen kann dadurch bereitgestellt werden, dass der Werbeträger als Aufnahmeeinrichtung ein poröses Material aufweist, an oder in welchem die Pflanzen wachsen. An Stelle gesonderter Pflanzensäckchen kann also beispielsweise der Werbeträger selbst ein textiles Material mit Löchern umfassen, welches als Aufnahmeeinrichtung für die Pflanzen dient. In dem porösen Material können Nährstoffe für die Pflanzen gespeichert werden.
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Grundsätzlich kann die Aufnahmeeinrichtung für die Pflanzen als separate Einrichtung neben dem Werbeträger aufgestellt werden. Erfindungsgemäß ist es jedoch bevorzugt, dass die Aufnahmeeinrichtung an dem Werbeträger und/oder an der Basis befestigt ist. Hierdurch wird der Aufbau der Werbevorrichtung vereinfacht und insgesamt eine kompakte Werbevorrichtung erzielt. Beispielsweise kann die Aufnahmeeinrichtung an einem Trägergerüst für den Werbeträger angebracht sein oder an dem Werbeträger selbst, beispielsweise in hierfür vorgesehene Ösen, aufgehängt werden.
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Vorzugsweise sind zwar die Pflanzen selbst von dem Betrachter der Werbefläche aus sichtbar, jedoch nicht die Aufnahmeeinrichtung. Es ist daher erfindungsgemäß bevorzugt, dass die Aufnahmeeinrichtung aus der Sicht eines Betrachters der Werbefläche hinter dem Werbeträger angeordnet ist. Die Aufnahmeeinrichtung befindet sich somit vorzugsweise an einer der Werbefläche gegenüberliegenden Rückseite des Werbeträgers. Mittels geeigneter Mittel wird erzielt, dass die Pflanzen gleichwohl aus der Sicht eines Betrachters der Werbefläche sichtbar sind.
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Hierzu besteht eine Möglichkeit darin, dass die Pflanzen hinter dem Werbeträger eingepflanzt und durch den Werbeträger hindurch sichtbar sind. Beispielsweise kann der Werbeträger transparente Flächen umfassen, durch welche die Pflanzen sichtbar sind. Zum Beispiel könnte der Werbeträger ein grobmaschiges Gewebe aufweisen, durch welches die Pflanzen sichtbar sind.
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Besonders bevorzugt ist es jedoch nach der Erfindung, dass der Werbeträger definierte Löcher aufweist und dass die Pflanzen hinter dem Werbeträger eingepflanzt sind und durch die Löcher in dem Werbeträger hindurchwachsen. Die Löcher können beispielsweise dadurch hergestellt sein, dass Teile des Posters beziehungsweise des Werbeträgers herausgeschnitten sind und die Pflanzen durch die so entstandenen Löcher beziehungsweise Lücken herausschauen. Die Pflanzen können dabei in hinter dem Poster installierten Kästen eingepflanzt sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Werbeträger ein Gewebe auf. Dabei können die Löcher des Gewebes so dimensioniert sein, dass Pflanzen hindurchwachsen können.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Pflanzen Hydrokulturpflanzen sind, welche in einem anorganischen Substrat wachsen. Hydrokulturpflanzen sind besonders pflegeleicht und können vergleichsweise einfach an dem Werbeträger installiert werden.
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Im Hinblick auf eine gut wahrnehmbare Veränderung des Werbemotivs ist es bevorzugt, dass es sich bei den Pflanzen um schnell wachsende Pflanzen handelt. Vorzugsweise verändern die Pflanzen durch ihr Wachstum innerhalb weniger Tage bis vier Wochen das Werbemotiv der Werbefläche und/oder bilden in diesem Zeitraum einen eigenständigen Teil des Werbemotivs. Durch die schnell wachsenden Pflanzen kann sich beispielsweise ein Schriftzug oder ein Teil eines Logos während eines Aushangs verdichten oder verdeutlichen. Weiterhin können auch während eines Aushangs weitere Pflanzen hinzugefügt werden, um so eine Veränderung des Werbemotivs zu erreichen.
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Zusätzlich oder alternativ ist es möglich, größere Pflanzen einzusetzen, so dass beispielsweise von Anfang an ein Teil des Werbemotivs, beispielsweise ein Schriftzug oder ein Teil eines Logos, durch die Pflanzen gebildet wird.
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Um auch für eine längere Zeit ein Pflanzenmotiv anzeigen zu können, ist es bevorzugt, dass eine Bewässerungseinrichtung vorgesehen ist, mit welcher den Pflanzen Wasser, insbesondere Regenwasser, zuführbar ist. Durch eine solche insbesondere automatisierte Bewässerungseinrichtung können die Pflanzen beispielsweise in vorbestimmten Intervallen mit Wasser versorgt werden. Die Bewässerungseinrichtung kann insbesondere ein Leitungssystem umfassen, welches ausgehend von einer Sammeleinrichtung Wasser zu der Aufnahmeeinrichtung für die Pflanzen leitet. Die Sammeleinrichtung kann beispielsweise oberhalb der Aufnahmeeinrichtung positioniert sein, so dass das Wasser aufgrund der Schwerkraft automatisch zu den Pflanzen gelangen kann. Alternativ ist es jedoch auch möglich, eine Pumpe zum Pumpen des Wassers vorzusehen und/oder die Bewässerungseinrichtung an eine bestehende Wasserversorgung, beispielsweise einen Hausanschluss, anzuschließen.
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Bei einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind Leuchtmittel vorhanden, um die Pflanzen und/oder Öffnungen, aus denen die Pflanzen hervortreten, einzeln oder in ihrer Gesamtheit zu beleuchten.
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Bestimmte Bereiche der Werbevorrichtung können so besonders hervorgehoben oder ausgearbeitet werden.
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Beispielsweise können hierzu unterschiedlich farbige Lichtquellen vorhanden sein. Als Lichtquellen können prinzipiell bekannte Leuchtmittel, insbesondere LEDs verwendet werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der beigefügten Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Werbevorrichtung; und
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2 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Werbevorrichtung aus der Sicht eines Betrachters des Werbemotivs.
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Die Figuren zeigen anhand eines Ausführungsbeispiels in schematischer Form eine Werbevorrichtung 10 mit einer integrierten Aufnahmeeinrichtung 20 für Pflanzen 22. Die Werbevorrichtung 10 umfasst einen Werbeträger 12, beispielsweise eine Leinwand, an dessen Vorderseite ein Werbemotiv, beispielsweise ein Bild, ein Logo und/oder ein Werbetext zu sehen ist. Das Werbemotiv kann beispielsweise auf den Werbeträger aufgedruckt sein. Die Vorderseite des Werbeträgers bildet eine im Wesentlichen ebene Fläche.
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Hinter dem Werbeträger 12 befinden sich mehrere Aufnahmeeinrichtungen 20 in Form von Pflanzenkästen, die mit einem Substrat 24, beispielsweise Erde, befüllt sind. In dem Substrat 24 wachsen Pflanzen 22, beispielsweise Blumen mit farbigen Blüten. Der Werbeträger 12 weist entlang seiner Fläche definierte Löcher 30 auf, durch welche die Pflanzen 22 hindurchwachsen. Die Pflanzen 22 sind also an einer Rückseite des Werbeträgers 12 eingepflanzt und ein Teil der Pflanzen 22, insbesondere ihre Blüten, ragen durch die Löcher 30 hindurch, zur Vorderseite des Werbeträgers 12. Durch die Vorderfläche des Werbeträgers 12 und die durch die Löcher 30 hindurchwachsenden Pflanzen 22 wird eine Werbefläche 14 gebildet. Die Werbefläche 14 zeigt das Werbemotiv, das einerseits durch den Aufdruck auf dem Werbeträger 12 und andererseits durch die Pflanzen 22 gebildet wird.
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Der Werbeträger 12 ist mit Befestigungsmitteln 16 an einer Basis 18, beispielsweise einem Trägergerüst, montiert. Das Trägergerüst kann entweder frei aufgestellt oder seinerseits an einer Gebäudefassade befestigt sein. Das Trägergerüst ist mittels Füßen am Baden aufgestellt. Die Befestigungsmittel 16 können formschlüssige Befestigungsmittel, beispielsweise Schrauben, Rastverbindungen oder andere hintergreifende Verbindungsmittel aufweisen.
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Die Aufnahmeeinrichtungen 20 sind an der Basis 18, beispielsweise dem Trägergerüst, befestigt. Die Aufnahmeeinrichtungen 20 können in verschiedenen Ebenen angeordnet sein. Über eine nur schematisch dargestellte Bewässerungseinrichtung 34 können die in den Pflanzenkästen eingepflanzten Pflanzen 22 mit Wasser versorgt werden.
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Aus 2 ist ersichtlich, dass die Pflanzen 22 über die Werbefläche 14 verteilt an definierten Positionen aus dem Werbeträger 12 herauswachsen können. Durch die Gestaltung der Löcher 30 in dem Werbeträger 12 kann ein gewünschtes Motiv erreicht werden, wobei die Form des durch die Pflanzen 22 bereitgestellten Teils des Werbemotivs weitgehend durch die Form der Löcher 30 in dem Werbeträger 12 bestimmt wird.
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Insgesamt kann mit der erfindungsgemäßen Werbevorrichtung somit mit einfachen technischen Mitteln eine ansprechende Werbeinformation, die sich mit der Zeit ändert, bereitgestellt werden.