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Die Erfindung betrifft eine Hydropulsvorrichtung, insbesondere einen Innendruckpulser.
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Verschiedene Bauteile, wie z. B. Einspritzleitungen von Verbrennungsmotoren, sind hohen Innendrücken ausgesetzt. Für die Qualitätssicherung und -dokumentation ist es nötig, ihre Haltbarkeit insbesondere gegenüber einem periodisch schwankenden Druck zu prüfen. Diese pulsierenden Drücke müssen während der Prüfung deutlich höher sein als im üblichen Betriebszustand des Bauteils.
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Für die Zurverfügungstellung der genannten hohen, pulsierenden Drücke (typischerweise 3.000 bis 4.000 bar, mit Frequenzen im Bereich von 5 bis 50 Hz) sind die eingangs genannten Hydropulsvorrichtungen bekannt.
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Exemplarisch sei auf die
DE 201 00 122 U1 hingewiesen. Dort kommt als Druckverstärker ein Kolben mit zwei unterschiedlichen Querschnittsflächen zum Einsatz (Stufenkolben), wobei die jeweiligen Kolbenabschnitte in zylinderartigen Gehäuseteilen angeordnet sind. Die Druckverstärkung erfolgt im Verhältnis der Flächen (Querschnittsflächen) der beiden Kolbenabschnitte.
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Bei den bekannten Bauformen ist es nachteilig, dass das Zurverfügungstellen des pulsierenden Öldrucks erhebliche Energie erfordert. Typisch für derartige Anlagen ist, dass bei der Bereitstellung eines Prüfdrucks von ca. 4.000 bar und den üblichen Prüfvolumina bis zu 150 kW und mehr elektrische Leistung benötigt werden, die dann auch wieder in einem Kühlkreislauf ausgetauscht werden müssen.
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Die Entwicklung von Hydropulsvorrichtungen mit höheren pulsierenden Drücken bis zu 6.000 bar bei gleichen Prüfvolumina wird gewünscht, wobei dann die benötigte elektrische Leistung noch größer wird.
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Aus
DE 10 2008 014 152 A1 ist eine energiesparende Hydropulsvorrichtung bekannt, die eine erste Einrichtung zur Erzeugung eines ersten zeitvarianten Fluiddrucks und eine zweite Einrichtung zur Verstärkung des ersten zeitvarianten Fluiddrucks auf einen zweiten, zum entsprechenden Zeitpunkt größeren zeitvarianten Fluiddruck umfasst. Weiter umfasst die Hydropulsvorrichtung einen ersten Druckraum, in dem die erste Einrichtung zur Erzeugung eines ersten zeitvarianten Fluiddrucks den erste zeitvarianten Fluiddruck aufbaut und einen zweiten Druckraum, in dem die zweite Einrichtung zur Verstärkung des ersten zeitvarianten Druckraums den zweiten zeitvarianten Fluiddruck aufbaut. Die erste Einrichtung umfasst einen ersten Kolben mit einer an den ersten Druckraum angrenzenden ersten Fläche, wobei der erste Kolben in wenigstens einem ersten Zylinder axial verschieblich geführt ist. Die zweite Einrichtung umfasst einen zweiten Kolben mit einem ersten Kolbenabschnitt mit einer an den ersten Druckraum angrenzenden zweiten Fläche und mit einem zweiten Kolbenabschnitt mit einer an den zweiten Druckraum angrenzenden dritten Fläche, wobei der zweite Kolben in wenigstens einem zweiten Zylinder axial verschieblich geführt ist.
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Zur Einstellung oder Regelung des ersten zeitvarianten Fluiddrucks umfasst die zweite Einrichtung eine Einstelleinrichtung, die einen variablen, einstellbaren bzw. regelbaren bzw. steuerbaren Abtriebshub der Kolben-Zylinder-Anordnung der zweiten Einrichtung ermöglicht. Hierzu umfasst die Einstelleinrichtung einen Fluidbehälter, der über eine Druckfluid-Versorgungsleitung fluidisch mit dem ersten Druckraum in Verbindung steht, wobei über eine in der Druckfluid-Versorgungsleitung angeordnete Förderpumpe Druckfluid in den ersten Druckraum leitbar ist. Ferner umfasst die Einstelleinrichtung eine mit dem erste Druckraum verbundene weiteren Druckfluid-Leitung, in der ein Drosselventil vorgesehen oder eingebaut ist und die in einen Ablaufbehälter mündet, wobei über das Drosselventil ein kontinuierlicher Durchfluss des Druckfluids vom Fuidbehälter durch den ersten Druckraum in den Ablaufbehälter einstellbar oder regelbar ist.
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Die zu prüfenden Prüfstücke können Druckinnenräume unterschiedlicher Volumina aufweisen. Dementsprechend ist eine Einstellung bzw. Einregelung der Hydropulsvorrichtung zur Anpassung an das jeweilige Prüfstück erforderlich. Hierbei erweist es sich in der vorstehend beschriebenen Hydropulsvorrichtung als nachteilig, dass keine Ermittlung der exakten Angaben über das Volumen des zweiten Druckraums vorgesehen ist und damit diese Angaben nicht zur Einstellung bzw. Einregelung herangezogen werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neuartige Hydropulsvorrichtung vorzuschlagen, bei der die vorstehenden Nachteile überwunden werden.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Hydropulsvorrichtung gemäß der Erfindung umfasst eine erste Einrichtung zur Erzeugung eines ersten zeitvarianten Fluiddrucks und eine zweite Einrichtung zur Verstärkung des ersten zeitvarianten Fluiddrucks auf einen zweiten, zum entsprechenden Zeitpunkt größeren zeitvarianten Fluiddruck. Ferner umfasst die Hydropulsvorrichtung einen ersten Druckraum, in dem die erste Einrichtung zur Erzeugung eines zeitvarianten Fluiddrucks den ersten zeitvarianten Fluiddruck aufbaut, und einen zweiten Druckraum, in dem die zweite Einrichtung zur Verstärkung des ersten zeitvarianten Druckraums den zweiten zeitvarianten Fluiddruck aufbaut. Der zweite Druckraum ist fluidisch mit einem Druckinnenraum eines Prüfteils verbindbar oder verbunden, so dass der Druckinnenraum des Prüfstücks mit dem größeren zeitvarianten Fluiddruck beaufschlagbar ist.
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Die erste Einrichtung umfasst einen ersten Kolben mit einer an den ersten Druckraum angrenzenden ersten Fläche. Der erste Kolben ist in wenigstens einem ersten Zylinder axial verschieblich geführt.
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Die zweite Einrichtung umfasst einen zweiten Kolben mit einem ersten Kolbenabschnitt mit einer an den ersten Druckraum angrenzenden zweiten Fläche und mit einem zweiten Kolbenabschnitt mit einer an den zweiten Druckraum angrenzenden dritten Fläche. Der zweite Kolben ist in wenigstens einem zweiten Zylinder axial verschieblich geführt.
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Weiter umfasst der erste Druckraum einen ersten Teilraum und einen zweiten Teilraum, wobei der erste Kolbenabschnitt des zweiten Kolbens an den zweiten Teilraum angrenzt.
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Ferner umfasst die zweite Einrichtung eine erste Einstelleinrichtung zur Einstellung oder Regelung des ersten zeitvarianten Fluiddrucks.
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Schließlich ist eine Messeinrichtung zur Bestimmung der Stellung des zweiten Kolbens und damit des Volumens des zweiten Druckraums vorgesehen.
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Die Vorteile der Erfindung liegen somit insbesondere darin, dass mittels der Messeinrichtung eine exakte Ermittlung der Stellung des zweiten Kolbens und damit des Volumens des zweiten Druckraums möglich ist. Dieser Messwert kann herangezogen werden, um eine gewünschte Position des zweiten Kolbens und damit ein gewünschtes Volumen des zweiten Druckraums einzustellen. Dadurch ist es möglich, die Hydropulsvorrichtung an verschiedene Prüfstücke, insbesondere Prüfstücke mit unterschiedlichen Volumina der Druckinnenräume, anzupassen, durch entsprechende Einstellung bzw. Regelung. Hierzu kann beispielsweise die bereits angesprochene Einstelleinrichtung herangezogen werden. Beispielsweise kann die Einstellung bzw. Regelung derart erfolgen, dass die Summe aus dem Volumen des Druckinnenraums des jeweiligen Prüfstücks und dem Volumen des zweiten Druckraums einem vorgegebenen Wert entspricht oder in einem vorgegebenen Wertebereich liegt.
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Es ist aber auch möglich, den Messwert zur Stellung des zweiten Kolbens für Korrekturen im laufenden Betrieb heranzuziehen. Der Einsatz der Hydropulsvorrichtung für die Erzeugung eines zeitvariablen Prüfhochdrucks zum Test von Prüfteilen, wobei die Prüfteile mit dem Prüfhochdruck als Innendruck beaufschlagt werden, stellt hohe Anforderungen an die Konstanz der Druckamplitude (Konstanz ihres Minimal- und Maximalwertes) des zeitvarianten zweiten Fluiddrucks (Prüfhochdrucks). Im laufenden Betrieb können beispielsweise durch eine starr arbeitende erste Einrichtung, bei der sich beispielsweise aufgrund von Temperaturschwankungen Auswirkungen auf den ersten Fluiddruck ergeben können (beispielsweise bei Einsatz eines starren Kurbeltriebs in der ersten Einrichtung), Veränderungen in der Druckamplitude ergeben. Diese Veränderungen lassen sich über mindestens einen Druckaufnehmer auf der Prüfhochdruckseite, beispielsweise im zweiten Druckraum oder im Druckinnenraum des Prüfteils oder in den damit fluidisch in Verbindung stehenden und den gleichen Druck aufweisenden Druckleitungen, und/oder über den mittels der Messeinrichtung ermittelten Messwert zur Stellung des zweiten Kolbens erkennen. Zur Korrektur kann beispielsweise wiederum auf die bereits genannte erste Einstelleinrichtung zurückgegriffen werden. Mittels der ersten Einstelleinrichtung und/oder auch mittels weiterer Einrichtungen können somit Amplitudenschwankungen, die im laufenden Betrieb auftreten können und über den vorgenannten Druckaufnehmer und/oder die vorgenannte Messeinrichtung ermittelt werden, ausgeglichen oder kompensiert werden, indem beispielsweise Korrekturen der Mittelstellung des oszillierenden zweiten Kolbens erfolgen. Zweckmäßigerweise ist jedoch die Hydropulsvorrichtung so konzipiert, dass nur eine geringfügige Nachregelung erfolgen muss, um beispielsweise Materialdehnungen bei Temperaturerhöhung zu kompensieren, der Regelungsaufwand im Betrieb insgesamt jedoch gering ist, so dass ein einfacher und zuverlässiger Betrieb der Hydropulsvorrichtung möglich ist.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Messeinrichtung zur Bestimmung der Stellung des zweiten Kolbens eine in Hubrichtung des zweiten Kolbens ausgerichtete Messstange umfasst, insbesondere eine Messstange, deren erstes Ende auf Seiten der zweiten Fläche des zweiten Kolbens ortsfest mit dem zweiten Kolben verbundenen ist und deren dem ersten Ende gegenüberliegendes zweites Ende aus dem ersten Druckraum herausragt. Vorzugsweise ist die Messstange über eine Dichteinrichtung linear beweglich durch eine Wandung des ersten Druckraums geführt, insbesondere durch eine der zweiten Fläche des zweiten Kolbens gegenüberliegende Wandung des ersten Druckraums. Alternativ kann auch eine druckfeste Ausführung der Messeinrichtung vollständig innerhalb des ersten Druckraums angeordnet sein, so dass beispielsweise keine Messstange aus dem ersten Druckraum herausgeführt werden muss, sondern lediglich elektrische Leitungen, die mit der Messeinrichtung verbunden sind.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass die Messeinrichtung ein Wegmesssystem umfasst, das insbesondere dazu bestimmt ist, die Bewegung und/oder die Stellung der Messstange zu erfassen.
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Bei einer Ausführungsvariante der Erfindung sind erster Teilraum und zweiter Teilraum räumlich voneinander getrennt angeordnet und über mindestens ein hydraulisches Verbindungsglied fluidisch miteinander verbunden. Hierzu können die erste Einrichtung und der erste Teilraum des ersten Druckraums in einer ersten Baueinheit der Hydropulsvorrichtung und die zweite Einrichtung und der zweite Teilraum des ersten Druckraums in einer zweiten Baueinheit der Hydropulsvorrichtung angeordnet sein, wobei erste Baueinheit und zweite Baueinheit räumlich getrennt angeordnet und über das hydraulische Verbindungsglied miteinander verbunden sind. Insbesondere können erste und zweite Baueinheit wiederum innerhalb eines Gesamtgehäuses angeordnet sein, bzw. die Gehäuse der beiden Baueinheiten bilden, gegebenenfalls zusammen mit dem Gehäuse weiterer Komponenten der Hydropulsvorrichtung, beispielsweise mit dem Gehäuse des hydraulischen Verbindungsglieds, ein Gesamtgehäuse der Hydropulsvorrichtung.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass die erste Baueinheit den ersten Kolben und den ersten Zylinder und die zweite Baueinheit den zweiten Kolben und den zweiten Zylinder umfasst. Vorzugsweise sind die Baueinheiten derart zueinander angeordnet, dass die Hubrichtung des ersten Kolbens senkrecht zur Hubrichtung des zweiten Kolbens ausgerichtet ist.
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Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung umfasst die erste Einstelleinrichtung der zweiten Einrichtung einen ersten Fluidbehälter, der über eine erste Druckfluid-Versorgungsleitung fluidisch derart mit dem ersten Druckraum in Verbindung steht, dass mittels einer in der ersten Druckfluid-Versorgungsleitung angeordneten ersten Förderpumpe Druckfluid in den ersten Druckraum leitbar ist. Zweckmäßigerweise ist in der Druckfluid-Versorgungsleitung zwischen erster Förderpumpe und erstem Druckraum ein erster Rückflussverhinderer, insbesondere ein erstes Rückschlagventil, vorgesehen oder eingebaut. In einer Weiterbildung umfasst die Einstelleinrichtung eine mit dem ersten Druckraum verbundene weitere Druckfluid-Leitung, in der ein Drosselventil, insbesondere ein Drossel-Stellventil, vorgesehen oder eingebaut ist und die in einen Ablaufbehälter mündet. Hierbei kann ferner der Ablaufbehälter über eine Rückfluss-Fluidverbindung mit dem ersten Fluidbehälter verbunden sein, oder der erste Fluidbehälter ist gleichzeitig auch der Ablaufbehälter, d. h. es ist nur ein Behälter für beide Aufgaben vorgesehen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht eine zweite Einstelleinrichtung zur Einstellung oder Regelung des zweiten zeitvarianten Fluiddrucks und/oder der Verstärkung zwischen dem ersten zeitvarianten Fluiddruck und dem zweiten zeitvarianten Fluiddruck vor, die fluidisch mit dem zweiten Druckraum verbunden ist. Gemäß einer Ausführungsvariante hierzu umfasst die zweite Einstelleinrichtung einen zweiten Fluidbehälter, der über eine zweite Druckfluid-Versorgungsleitung derart fluidisch mit dem zweiten Druckraum in Verbindung steht, dass mittels einer in der zweiten Druckfluid-Versorgungsleitung angeordneten zweiten Förderpumpe Druckfluid in den zweiten Druckraum leitbar ist. Zweckmäßigerweise ist in der zweiten Druckfluid-Versorgungsleitung zwischen zweiter Förderpumpe und erstem Druckraum ein zweiter Rückflussverhinderer, insbesondere ein zweites Rückschlagventil, vorgesehen oder eingebaut. Weiter kann die zweite Einstelleinrichtung ein Drosselventil aufweisen, das fluidisch an den zweiten Druckraum angeschlossen ist, sowie einen Druckaufnehmer zur Ermittlung des Hochdrucks (zweiter zeitvarianter Fluiddruck).
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Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung ist ein federelastisches Element und/oder ein dritter Druckraum zwischen dem zweiten Zylinder einerseits und dem zweiten Kolben andererseits vorgesehen. Das federelastische Element und/oder der dritte Druckraum können den zweiten Kolben mit einer auf den ersten Druckraum zu gerichteten Kraft beaufschlagen. Vorzugsweise kann das federelastische Element in dem dritten Druckraum angeordnet sein. Vorzugsweise kann als Druckmedium im dritten Druckraum Pressluft verwendet werden und sich sammelnde Leckage durch einen Flüssigkeitsabscheider über ein Drosselventil abgeführt werden.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die zweite Fläche größer als die dritte Fläche ist. Die erste Fläche kann sich von der zweiten Fläche hinsichtlich ihrer Größe unterscheiden, insbesondere kann sie kleiner oder größer als die zweite Fläche sein. Alternativ kann die erste Fläche jedoch zumindest im Wesentlichen auch die gleiche Größe wie die zweite Fläche aufweisen.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass die erste Einrichtung Antriebsmittel aufweist, die einen vorgegebenen Antriebshub des ersten Kolbens im ersten Zylinder erzeugen. Die Antriebsmittel können einen Kurbeltrieb mit einem mit dem ersten Kolben verbundenen starren Pleuel umfassen. Der Pleuel wiederum kann mit einer von einem Antriebsmotor angetrieben Kurbelwelle verbunden sein.
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Mit der erfindungsgemäßen Hydropulsvorrichtung ist ein zeitvarianter Fluiddruck mit einem Verfahren umfassend folgende Schritte erzeugbar: Zunächst wird der zweite Druckraum der Hydropulsvorrichtung fluidische mit einem Druckinnenraum eines Prüfteils, der mit dem zeitvarianten Fluiddruck beaufschlagt werden soll, verbunden. Dann wird die Stellung des zweiten Kolbens und damit das Volumen des zweiten Druckraums mittels der Messeinrichtung bestimmt, wobei zweckmäßigerweise vorab der erste Kolben in eine definierte Position, beispielsweise in seine maximale Hubposition gebracht wird. Daraufhin erfolgt die Einstellung oder Regelung der Stellung des zweiten Kolbens und damit des Volumens des zweiten Druckraums mittels der ersten Einstelleinrichtung und/oder der zweiten Einstelleinrichtung zur Anpassung der Hydropulsvorrichtung an das Volumen des Druckinnenraums des Prüfteils.
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Vorzugsweise erfolgt die Einstellung oder Regelung der Stellung des zweiten Kolbens und damit des Volumens des zweiten Druckraums derart, dass die Summe der Volumina des zweiten Druckraums, insbesondere in einer vorgegebenen Position, beispielsweise bei maximaler Hubposition des zweiten Kolbens, und des Druckinnenraums des jeweiligen Prüfteils bei Anbringung verschiedener Prüfteile, insbesondere mit unterschiedlichem Volumen ihres jeweiligen Druckinnenraums, konstant ist, gegebenenfalls mit Korrekturen durch die bei verschiedenen Maximaldrücken abweichende Fluidkompressibilität.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass der erste zeitvariante Fluiddruck im ersten Druckraum durch Antreiben des ersten Kolbens mittels einer Antriebseinrichtung erzeugt wird, insbesondere mittels einer Antriebseinrichtung, die einen vorgegebenen Antriebshub des ersten Kolbens im ersten Zylinder erzeugt.
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Auch während des Betriebs der Antriebseinrichtung und damit während der Erzeugung des ersten zeitvariante Fluiddrucks und des zweiten zeitvarianten Fluiddrucks kann der Mittelwert und/oder die Druckamplitude des ersten zeitvarianten Fluiddrucks und/oder des zweiten zeitvarianten Fluiddrucks gemessen und bei Abweichung von vorgegebenen Werten oder Wertintervallen mittels der ersten Einstelleinrichtung und/oder der zweiten Einstelleinrichtung korrigiert wird, insbesondere mittels Einstellung von einem oder mehreren Drosselventilen in der ersten Einstelleinrichtung und/oder der zweiten Einstelleinrichtung.
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Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
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1 in schematischer Darstellung einen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Hydropulsvorrichtung, mit einem Prüfstück mit großem Druckinnenraum,
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2 die Anordnung nach 1 in einer Stellung, in der der erste Kolben eine minimale Hubposition einnimmt, wobei einige Komponenten aus 1 wegelassen sind,
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3 die Anordnung nach 1 in einer Stellung, in der der erste Kolben eine maximale Hubposition einnimmt, wobei wiederum einige Komponenten aus 1 wegelassen sind,
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4 in schematischer Darstellung einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel der Hydropulsvorrichtung nach 1, hier mit einem Prüfstück mit kleinem Druckinnenraum, wobei einige Komponenten aus 1 wegelassen sind,
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5 die Anordnung nach 4 in einer Stellung, in der der erste Kolben eine minimale Hubposition einnimmt, wobei einige Komponenten aus 4 wegelassen sind, und
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6 die Anordnung nach 4 in einer Stellung, in der der erste Kolben eine maximale Hubposition einnimmt, wobei einige Komponenten aus 1 wegelassen sind.
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Einander entsprechende Teile und Komponenten sind in 1 bis 6 mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 bis 6 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Hydropulsvorrichtung 1 in Verbindung mit einem Prüfstück 37, wobei das Prüfstück 37 in 1 bis 3 einen Druckinnenraum V6 mit großem Volumen und in 4 bis 6 im Vergleich zu 1 bis 3 einen Druckinnenraum V6 mit kleinem Volumen aufweist. Die Hydropulsvorrichtung 1 stellt jeweils einen Innendruckpulser dar. Die Hydropulsvorrichtung 1 umfasst eine erste Einrichtung 2 zur Erzeugung eines ersten zeitvarianten Fluiddrucks p1 (beispielsweise Öldruck) und eine zweite Einrichtung 3 zur Verstärkung des ersten zeitvarianten Fluiddrucks p1 auf einen zweiten zeitvarianten Fluiddruck p2 (ebenfalls beispielsweise ein Öldruck).
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Die erste Einrichtung 2 erzeugt zunächst durch einen Kurbeltrieb 24 und eine Kolben-Zylinder-Anordnung den ersten zeitvarianten Fluiddruck p1. Der Kurbeltrieb 24 wird von einem Antriebsmotor 22 über einen Riemen 23 angetrieben. Der Kurbeltrieb 24 umfasst eine gelagerte Kurbelwelle 58 und einem Pleuel 59, der an einem ersten Kolben 4 gelenkig befestigt ist. Der erste Kolben 4 ist in einem Zylinder 5 axial verschieblich geführt.
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Die erste Einrichtung 2 erzeugt den ersten zweitvarianten Fluiddruck p1 in einem ersten Druckraum V1, an den der erste Kolben 4 mit einer ersten Fläche A1 angrenzt.
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Der erste Druckraum V1 umfasst einen ersten Teilraum V11 und einen zweiten Teilraum V12, wobei die erste Fläche A1 des ersten Kolbens 4 an den ersten Teilraum V11 angrenzt. Erster Teilraum V11 und zweiter Teilraum V12 sind räumlich voneinander getrennt und über ein hydraulisches Verbindungsglied 48 fluidisch miteinander verbunden.
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Die erste Einrichtung 2 und der erste Teilraum V11 des ersten Druckraums V1 sind in einer ersten Baueinheit 54 der Hydropulsvorrichtung 1 und die zweite Einrichtung 3 und der zweite Teilraum V12 des ersten Druckraums V1 sind in einer zweiten Baueinheit 55 der Hydropulsvorrichtung 1 angeordnet. Erste Baueinheit 54 und zweite Baueinheit 55 sind räumlich voneinander getrennt angeordnet und über das hydraulische Verbindungsglied 48 miteinander verbunden sind. Die Gehäuse der erste Baueinheit 54, der zweiten Baueinheit 55 und des hydraulischen Verbindungsglieds 48 bilden ein Gehäuse 10 der Hydropulsvorrichtung 1.
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Der erste zeitvariante Fluiddruck p1 in ersten Druckraum V1 wird dann durch eine Kolben-Zylinder-Anordnung der zweiten Einrichtung 3 auf den zweiten zeitvarianten Fluiddruck p2 in einem zweiten Druckraum V2 verstärkt, der den beispielsweise für Prüfzwecke erforderlichen pulsierenden bzw. zeitvariablen Prüfhochdruck darstellt, mit dem die zu prüfenden Einheiten (Prüfteile 37) als Innendruck beaufschlagt werden. Hierzu ist der zweite Druckraum V2 fluidisch über eine Leitung 36 in einem Dichtstopfen 35 mit dem Druckinnenraum V6 des zu prüfenden Prüfteils 37 verbunden.
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Die Kolben-Zylinder-Anordnung der zweiten Einrichtung 3 umfasst einem zweiten Kolben 6 mit einem ersten Kolbenabschnitt 8 mit einer an den zweiten Teilraum V12 des ersten Druckraum V1 angrenzenden zweiten Fläche A2 und mit einem zweiten Kolbenabschnitt 9 mit einer an den zweiten Druckraum V2 angrenzenden dritten Fläche A3, die kleiner als die zweite Fläche A2 ist. Der zweite Kolben 6 ist in einem zweiten Zylinder 7 und einem Hochdruckzylinder 70 axial verschieblich geführt. Aufgrund des Flächenverhältnisses der zweiten zur dritten Fläche A2/A3 ergibt sich in bekannter Weise der Druckverstärkungseffekt, d. h. der zweite Kolben 6 bildet mit seiner dritten Fläche A3 einen Hochdruckstempel, der einen im Vergleich zum ersten Fluiddruck p1 größeren zweiten Fluiddruck p2 im zweiten Druckraum V2 hervorruft.
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Die vorgenannte erste Baueinheit 54 umfasst den ersten Kolben 4 und den ersten Zylinder 5 und die vorgenannte zweite Baueinheit 55 umfasst den zweiten Kolben 6 und den zweiten Zylinder 7 und den Hochdruckzylinder 70. Die Hubrichtung des ersten Kolbens 4 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel senkrecht zur Hubrichtung des zweiten Kolbens 6 ausgerichtet.
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Da die Konstanz der Druckamplitude (Konstanz ihres Minimal- und Maximalwertes) des zeitvarianten Fluiddrucks p2 von entscheidender Bedeutung ist, umfasst die zweite Einrichtung 3 eine erste Einstelleinrichtung 60, mit der der erste zeitvariante Fluiddruck p1 durch die zweite Einrichtung 3 einstellbar oder regelbar ist. Dadurch lässt sich die Hydropulsvorrichtung 1 an unterschiedliche Prüfteile 37 mit verschiedenem Druckinnenraum V6 anpassen. Auch lassen sich damit Amplitudenschwankungen, die im laufenden Betrieb hervorgerufen werden, beispielsweise von dem starren Kurbeltrieb der ersten Einrichtung, ausgleichen bzw. kompensieren. Erreicht wird dies dadurch, dass die erste Einstelleinrichtung 60 eine Einstellung bzw. Regelung der Position des zweiten Kolbens 6 ermöglicht.
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Die erste Einstelleinrichtung 60 der zweiten Einrichtung 3 umfasst einen ersten Fluidbehälter 27, der über eine erste Druckfluid-Versorgungsleitung 12 fluidisch mit dem ersten Druckraum V1 in Verbindung steht. In der ersten Druckfluid-Versorgungsleitung 12 ist eine erste Förderpumpe 13 angeordnet, mittels der Druckfluid (beispielsweise Öl) aus dem ersten Fluidbehälter 27 in den ersten Druckraum V1 leitbar ist. Ein Druckbegrenzungsventil 28 begrenzt dabei den Druck des zugeführten Öls, ein Rückschlagventil 47 verhindert den Rücklauf des Druckfluids aus dem ersten Druckraum V1, wenn das dortige Druckniveau p1 größer als der von der ersten Förderpumpe 13 ausgehende Druck in der Druckfluid-Versorgungsleitung 12 ist. Der im der Druckraum V1 herrschende Druck kann mit einem Drucksensor 29 ermittelt werden. Die Elemente 12, 13, 27, 28 und 47 und damit die erste Einstelleinrichtung 60 stellen eine Vordruckerzeugungseinrichtung mit Druckbegrenzung für den ersten Druckraum V1 dar.
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Ferner umfasst die erste Einstelleinrichtung 60 noch ein Drossel-Stellventil 31, das in eine weitere Druckfluid-Leitung 14, die den ersten Druckraum V1 mit dem Fluidbehälter 27 verbindet und über die Druckfluid aus dem ersten Druckraum V1 in den Fluidbehälter 27 leitbar ist, eingebaut ist.
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Wie bereits ausgeführt ist der zweite Druckraum V2 über die Leitung 36 fluidisch mit dem Druckinnenraum V6 des angeschlossenen Prüfteils 37 verbunden, um dessen Druckinnenraum V6 mit pulsierendem Hochdruckfluid (beispielsweise Hochdrucköl) zu beaufschlagen. An den Druckinnenraum V6 ist ferner eine zweite Einstelleinrichtung 69 vorgesehen, die über den Druckinnenraum V6 des Prüfteils 37 fluidisch mit dem zweiten Druckraum V2 verbunden ist. Diese zweite Einstelleinrichtung 68 dient zur Einstellung oder Regelung des zweiten zeitvarianten Fluiddrucks p2 und/oder der Verstärkung zwischen dem ersten zeitvarianten Fluiddruck p1 und dem zweiten zeitvarianten Fluiddruck p2. Hierzu umfasst die zweite Einstelleinrichtung 69 einen zweiten Fluidbehälter 40, der über eine zweite Druckfluid-Versorgungsleitung 16 am Druckinnenraum V6 angeschlossen ist.
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Mittels einer in der zweiten Druckfluid-Versorgungsleitung 16 vorgesehenen zweiten Förderpumpe 17 kann der Druckinnenraum V6 des Prüfteils 37 und auch der zweite Druckraum V2 und die Leitung 36 mit Druckfluid gefüllt und der erforderliche Fluiddruck aufgebaut werden. Ein in die zweite Druckfluid-Versorgungsleitung 16 eingebautes Hochdruckrückschlagventil 39 verhindert den Rücklauf des Druckfluids aus dem Druckinnenraum V6, wenn das dortige Druckniveau p2 größer als der von der zweiten Förderpumpe 17 ausgehende Druck in der zweiten Druckfluid-Versorgungsleitung 16 ist. An der zweiten Druckfluid-Versorgungsleitung 16 ist ein Druckaufnehmer 71 (Drucksensor) angeschlossen. Dieser Druckaufnehmer 71 könnte auch an einer anderen Stelle des Hochdruckraums, beispielsweise direkt am Druckinnenraum V6, angeordnet sein. Ferner kann in der zweiten Druckfluid-Versorgungsleitung 16 oder auch auf andere Weise fluidisch mit dem zweiten Druckraum V2 verbunden ein Drossel-Stellventil 68 vorgesehen sein. Die Elemente 40, 39, 16, 17, 68 und 71 und damit die zweite Einstelleinrichtung 69 stellen eine Hochdruck-Nachspeiseeinrichtung dar.
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Die Hydropulsvorrichtung 1 weist eine Messeinrichtung 61 zur Bestimmung der Stellung des zweiten Kolbens 6 und damit des Volumens des zweiten Druckraums V2 auf. Die von der Messeinrichtung 61 ermittelten Werte können zur Einstellung bzw. Regelung der Hydropulsvorrichtung 1 mittels der ersten Einstelleinrichtung 60 und/oder der zweiten Einstelleinrichtung herangezogen werden.
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Die Messeinrichtung 61 zur Bestimmung der Stellung des zweiten Kolbens 6 umfasst eine in Hubrichtung des zweiten Kolbens 6 ausgerichtete Messstange 62, deren erstes Ende 63 auf Seiten der zweiten Fläche A2 des zweiten Kolbens 6 ortsfest mit dem zweiten Kolben 6 verbundenen ist und deren dem ersten Ende 63 gegenüberliegendes zweites Ende 64 aus dem ersten Druckraum V1 herausragt. Hierbei kann die Messstange 62 über eine nicht dargestellte Dichteinrichtung linear beweglich durch eine der zweiten Fläche A2 des zweiten Kolbens 6 gegenüberliegende Wandung des ersten Druckraums V1 geführt sein. In einer bevorzugten alternativen, nicht dargestellten Ausführung wird die Messstange 62 nicht aus dem Druckraum V1 heraus nach außen geführt, sondern ist vollständig im Inneren des Druckraums V1, gegebenenfalls zumindest teilweise in geeigneten Bohrungen im zweiten Kolben 6, angeordnet.
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Die Messeinrichtung 61 umfasst ferner ein Wegmesssystem 65, das die Bewegung und/oder die Stellung der Messstange 62 erfasst. Die Messwerte können zur Einstellung bzw. Regelung der Hydropulsvorrichtung 1 mittels der ersten Einstelleinrichtung 60 und/oder der zweiten Einstelleinrichtung herangezogen werden.
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Zwischen dem Hochdruckzylinder 70 einerseits und dem zweiten Kolben 6 andererseits ist ein dritter Druckraum V3 vorgesehen. In 1 (nicht in den weiteren Figuren) ist gezeigt, dass dieser dritte Druckraum V3 über eine Leitung 18, die mit einem Drucksensor 43 versehen ist, beispielsweise mit Druckluft beaufschlagt werden kann, zur Unterstützung der Rückbewegung des zweiten Kolbens 6 bzw. der Positionierung des zweiten Kolbens 6. Ferner ist in der Leitung 18 ein Flüssigkeitsabscheider 66 vorgesehen, über den austretendes Druckfluid über ein Drossel-Stellventil 45 in einen Leckagebehälter 46 abführbar ist.
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Im dritten Druckraum V3 kann auch ein nicht dargestelltes federelastisches Element, beispielsweise eine Schraubfeder, angeordnet sein. Die Federkraft kann ebenfalls die Rückbewegung des zweiten Kolbens 6 unterstützen, bzw. unterstützend bei der Positionieren des zweiten Kolbens 6 wirken.
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1 bis 3 zeigen die Hydropulsvorrichtung 1 mit einem angeschlossenen Prüfteil 37 mit großem Druckinnenraum V6, 4 bis 6 zeigen die Hydropulsvorrichtung 1 mit angeschlossenem Prüfteil 37 mit im Vergleich hierzu kleinem Druckinnenraum V6. 2 und 3 beziehungsweise 5 und 6 zeigen jeweils die Stellung der Kolben 4 und 6 bei minimalem Hub und bei maximalem Hub. Der Vergleich von 1 bis 3 mit 4 bis 6 verdeutlicht die Einstellung bzw. Regelung der Hydropulsvorrichtung 1 im Hinblick auf die Anpassung an das Volumen des Druckinnenraums V6 verschiedener Prüfteile 37. Diese Anpassung zeigt sich vor allem in der Position des zweiten Kolbes 6 bei vergleichbarer Hubstellung. Dabei wird deutlich, dass das Volumen des Druckinnenraums V6 des in 1 bis 3 gezeigten Prüfteils 37 ein maximal mögliches Volumen darstellt, eine Anpassung an noch größere Volumina wäre in der gezeigten Ausführungsform nicht mehr möglich, da dann der zweite Kolben 6 nicht mehr weiter zum zweiten Druckraum V2 hin bewegt werden kann.
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Für die Anpassung der Hydropulseinrichtung 1 an das Volumen des Druckinnenraums V6 des jeweiligen Prüfteils 37 wird die bereits beschriebene erste Einstelleinrichtung 60 und/oder die ebenfalls bereits beschriebene zweite Einstelleinrichtung verwendet. Dabei wird auf die Messwerte der Messeinrichtung 61 zurückgegriffen, aus denen sich die exakte Position des zweiten Kolbens 6 und damit das Volumen des zweiten Druckraums V2 ergibt. Die Einstellung bzw. Regelung kann beispielsweise derart erfolgen, dass das Volumen des zweiten Druckraums V2 so eingestellt bzw. eingeregelt wird, dass die Summe aus den Volumina des zweiten Druckraums V2 und des Druckinnenraums V6 des jeweiligen Prüfteils 37 einem vorgegebenen, festen Wert entspricht. Mit anderen Worten: Die Summe der Volumina des zweiten Druckraums V2 und des Druckinnenraums V6 soll beim Wechsel der Prüfteile 37 konstant sein, wobei gegebenenfalls eine geringe Korrektur bei sehr unterschiedlichen Prüfdrücken erfolgen sollte wegen der unterschiedlichen Kompressibilität des Druckfluids.
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Die Betriebsweise der Hydropulsvorrichtung 1 wird nachfolgend beschrieben:
Der erste Kolben 4 wird über den Schubkurbeltrieb 24 von dem Motor 22 angetrieben, so dass der erste Kolben 4 eine sinusförmig oder sinusähnlich oszillierende Bewegung mit einem vorgegebenen Antriebshub gegenüber dem ersten Zylinder 5 ausführt. Hierdurch werden im ersten Druckraum V1 eine entsprechende sinusförmige oder sinusähnliche Volumenänderungen bewirkt. Dies führt zu oszillierenden Druckänderungen eines im Druckraum V1 aufgebauten Drucks, der typischerweise zwischen 10 und 250 bar liegt, und damit zum ersten zeitvarianten Fluiddruck p1 im ersten Druckraum V1. Typischerweise oszilliert der Druck mit 5 bis 50 Schwingungen pro Sekunde.
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Der Minimaldruck und der Maximaldruck der Druckamplitude des ersten zeitvarianten Fluiddrucks p1 sind mit den bereits genannten hydraulischen Messen-Steuern-Regeln-Gliedern (MSR-Gliedern), und zwar den Elementen 12, 13, 27, 28 und 47 der Vordruckerzeugungseinrichtung 60 sowie dem Drucksensor 29 und dem Drossel-Stellventil 31 und ferner über die Elemente 40, 39, 16, 17, 68 und 71 der vorstehend beschriebenen Hochdruck-Nachspeiseeinrichtung 69 einstellbar.
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Der zweite Kolben 6 – als Stufenkolben ausgeführt – ist zwischen den Druckräumen V1 und V2 beweglich, er übersetzt hierbei die Druckamplitude des ersten zeitvarianten Fluiddrucks p1 auf die größere Druckamplitude des größeren, im zweiten Druckraum V2 aufgebauten, zweiten zeitvarianten Fluiddrucks p2 im zweiten Druckraum V2 (Hochdruckraum). Dies erfolgt nach dem physikalischen Prinzip der hydraulischen Druckerhöhung, wonach sich die Drücke in den getrennten Räumen (hier: V1 und V2) umgekehrt proportional zum Verhältnis der entsprechenden wirksamen Flächen A2 und A3 des zweiten (in sich starren) Kolbens 6 verhalten.
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Zum Starten der Hydropulsvorrichtung 1 wird in den ersten Druckraum V1 mit der Förderpumpe 13 über das einstellbare Druckbegrenzungsventil 28 ein Druck p1 erzeugt und ebenso im zweiten Druckraum V2 ein Druck p2 über die Förderpumpe 17 und das Hochdruckrückschlagventil 39.
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Dann wird der Kurbeltrieb 24 mit dem Antriebsmotor 22 gestartet und über das Drossel-Stellventil 31 das Hydrauliksystem gegebenenfalls entlüftet. Die Höhe der Druckamplitude des zweiten Fluiddrucks p2 im zweiten Druckraum V2 kann nach dem Entlüften dort (z. B. durch ein kurzzeitiges Lösen und Festziehen von Rohrverbindern an der Leitung 36) nun eingestellt werden und danach über eine Regelung konstant gehalten werden, wobei Einstellung und Regelung die vorgenannte Messen-Steuern-Regeln-Glieder einbeziehen. Diese Regelung auf eine konstante Druckamplitude des zweiten zeitvarianten Fluiddrucks p2 berücksichtigt auch die Messwerte der Messeinrichtung 61, gegebenenfalls neben den Messerwerten der verschiedenen Drucksensoren. Auf Basis dieser Werte kann die Regelung mittels der Einstelleinrichtung den Druck p1 verstellen, beispielsweise durch Einstellen des Druckbegrenzungsventils 28 und/oder durch Einstellung des Drossel-Stellventils 31. Auch kann die Drehzahl des Antriebsmotors 22 gemessen und verändert werden.
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Diese Regelung und damit das Vorsehen einer geeigneten Einstelleinrichtung 60 und einer geeigneten Messeinrichtung 61 ist von entscheidender Bedeutung, da die Konstanz der Druckamplitude des zweiten zeitvarianten Fluiddrucks p2 im zweiten Druckraum V2, also ihr Maximalwert und Minimalwert, über die gesamte Prüfdauer eines Prüfteils 37 äußerst wichtig für die Prüfung ist.
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Bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Hydropulsvorrichtung 1 handelt es sich somit um einen Kurbeltriebpulser umfassend einen Schubkurbeltrieb 24, beispielsweise einen Geradschubkurbeltrieb, und einen Antriebsmotor 22, der über ein hydraulisches Verbindungsglied 48, beispielsweise ein Verbindungsrohr, mit der als Druckübersetzer wirkenden zweiten Einrichtung 3 verbunden ist. Zur Regelung des Druckniveaus ist unter anderem die als Vordruckerzeugungseinrichtung dienende erste Einstelleinrichtung 60 umfassend die Elementen 12, 13, 27, 28 und 47 und die als zweite Einstelleinrichtung 69 dienende Hochdruck-Nachspeiseeinrichtung umfassend die Elemente 40, 39, 16, 17, 68 und 71 vorgesehen.
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Der Schubkurbeltrieb 24 umfasst mindestens ein Schwungrad 67, im dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Schwungräder 67 gezeigt. Diese Schwungräder 67 sind mit der Kurbelwelle 58 verbunden, die mit einem Pleuel 59 (Pleuelstange) den ersten Kolben 4, einen Hydraulikkolben, antreibt. Der erste Kolben 4 ist dichtend im Zylinder 5 bewegbar, er führt aufgrund des Antriebs durch den Pleuel 59 eine oszillierende Bewegung aus. Dies wirkt sich auf den Druck p1 im ersten Druckraum V1 und damit auch auf den Druck p1 im zweiten Teilraum V12 des ersten Druckraums V1 aus, der der zweiten Baueinheit 55 zugeordnet ist und mit der als Druckübersetzter wirkenden zweiten Einrichtung 3 zusammenwirkt, indem der Druck p1 gegen die zweite Fläche A2 des zweiten Kolbens 6, der als Stufenkolben ausgebildet ist, drückt. Der zweite Kolben 6 ist im zweiten Zylinder 7 und im Hochdruckzylinder 70 beweglich angeordnet. Aufgrund der im Vergleich zur zweiten Fläche A2 deutlich kleineren gegenüberliegenden Fläche A3 übersetzt der zweite Kolben 6 die vom ersten Druck p1 ausgehende Kraft auf eine entsprechend größere Kraft, die von der dritten Fläche A3 auf das im zweiten Druckraum V2 enthaltene Fluid ausübt, der damit einen Hochdruckraum darstellt.
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Die Rückholung des zweiten Kolbens 6 wird durch die im zweiten Druckraum V2 gespeicherte Energie bewirkt, gegebenenfalls auch zusätzlich durch im dritten Druckraum V3 (Ringraum des zweiten Kolbens 6) anstehende Druckluft, die über die Leitung 18 zugeführt wird, und/oder durch eine nicht dargestellte Feder im dritten Druckraum V3.
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Die Leckage des Hochdruckfluids wird über ein als Flüssigkeitsabscheider ausgeführtes Gefäß 66 abgeführt, beispielsweise über das Drossel-Stellventil 45.
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Die Rückgewinnung der Energie erfolgt bei dieser Hydropulsvorrichtung 1 durch die Energie im Fluid des zweiten Druckraums V2, die über den ersten Druckraum V1 auf den ersten Kolben 4 und den Schubkurbeltrieb 24 zurückwirkt und über dessen Kurbelwelle 58 in das Schwungrad 67 oder die Schwungräder 67 als Rotationsenergie bei jedem Rückhub eingespeist wird.
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Die Hydropulsvorrichtung 1 ist auf ein maximales Prüfvolumen V6 bei einem maximalen Schwelldruck ausgelegt, d. h. die Hubvolumina des ersten Kolbens 4 und des zweiten Kolbens 6 sind so festgelegt, dass bei einer durch den Hochdruck auftretenden Kompressibilität des Fluids, die im Einzelfall je nach Fluid bis über 30% betragen kann, gerade noch der erforderliche Prüfdruck erreicht wird, wobei der zweite Druckraum V2 in einer Stellung „oberer Totpunkt” (siehe 3) ein Minimum erreicht.
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Die sehr wichtige Einstellung der Schwelldruckamplitude je nach vorhandenem Prüfstück 37 erfolgt durch eine Einstellung des Restvolumens des zweiten Druckraums V2, indem durch eine Wegmessung des zweiten Kolbens 6 mittels der Messstange 62, die stirnseitig an der zweiten Fläche A2 des zweiten Kolbens 6 angebracht ist und mit dem Wegmesssystem 65 die genaue Stellung des Stufenkolbens ermittelt, womit das minimale Restvolumen des zweiten Druckraums V2 für das jeweilige Prüfstück 37 bestimmt werden kann. Die Regelung der Stellung des zweiten Kolbens 6 erfolgt über die bereits beschriebene Hochdruck-Nachspeiseeinrichtung 69 umfassend die Elemente 40, 39, 16, 17, 68, 71 in Richtung „Vergrößern des minimalen Restvolumens des zweiten Druckraums V2” und über die ebenfalls bereits beschriebene Vordruckerzeugungseinrichtung 60 umfassend die Elemente 12, 13, 27, 28, 47 in Richtung „Verkleinern des minimalen Restvolumens des zweiten Druckraums V2”.
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In 2 und 3 ist schematisch gezeigt, wie der zweite Kolben 6 bei maximalem Volumen des Druckinnenraums V6 in unter und oberer Endlage steht, in 5 und 6 ist zu erkennen, dass ein kleineres Volumen des Druckinnenraums V6 ein entsprechend größeres Volumen des zweiten Druckraums V2 erfordert.
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Bevorzugt ist die Regelung so auszulegen, dass für jedes Prüfteil 37 die Summe aus dem Volumen des Druckinnenraums V6 des jeweiligen zu prüfenden Prüfteils 37 und dem minimalen Restvolumen des zweiten Druckraums V2 einen vorgegebenen konstanten Wert ergibt. Sobald sich die Hydropulsvorrichtung 1 auf die Druckamplitude eingeregelt hat, wird mit den Drossel-Stellventilen 31 und 68 die Amplitude korrigiert unter gleichzeitiger Beachtung, dass die Lage des zweiten Kolbens 6 sich innerhalb der Grenze hält, die das Prüfvolumen (das Volumen des Druckinnenraums V6 des jeweiligen zu prüfenden Prüfteils 37) vorgibt.
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Eine sich andeutende Leckage erkennt die Hydropulsvorrichtung 1, wenn beispielsweise das Drossel-Stellventil 68 der Hochdruck-Nachspeiseeinrichtung 69 eine bestimmte Öffnung überschreitet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hydropulsvorrichtung
- 2
- erste Einrichtung zur Erzeugung eines ersten zeitvarianten Fluiddrucks p1
- 3
- zweite Einrichtung zur Verstärkung des ersten zeitvarianten Fluiddrucks p1 auf einen zweiten zeitvarianten Fluiddruck p2
- 4
- erster Kolben
- 5
- erster Zylinder
- 6
- zweiter Kolben
- 7
- zweiter Zylinder
- 8
- erster Kolbenabschnitt
- 9
- zweiter Kolbenabschnitt
- 10
- Gehäuse
- 12
- erste Druckfluid-Versorgungsleitung
- 13
- erste Förderpumpe
- 14
- Druckfluid-Leitung
- 16
- zweite Druckfluid-Versorgungsleitung
- 17
- zweite Förderpumpe
- 18
- Leitung
- 22
- Antriebsmotor
- 23
- Riemen
- 24
- Schubkurbeltrieb
- 27
- erster Fluidbehälter
- 28
- Druckbegrenzungsventil
- 29
- Drucksensor
- 31
- Drossel-Stellventil
- 35
- Dichtstopfen
- 36
- Leitung
- 37
- Prüfteil
- 39
- Hochdruckrückschlagventil
- 40
- zweiter Fluidbehälter
- 43
- Drucksensor
- 45
- Drossel-Stellventil
- 46
- Leckagebehälter
- 47
- erstes Rückschlagventil
- 48
- hydraulisches Verbindungsglied
- 54
- erste Baueinheit
- 55
- zweite Baueinheit
- 58
- Kurbelwelle
- 59
- Pleuel
- 60
- erste Einstelleinrichtung, Vordruckerzeugungseinrichtung
- 61
- Messeinrichtung
- 62
- Messstange
- 63
- erstes Ende der Messstange 62
- 64
- zweites Ende der Messstange 62
- 65
- Wegmesssystem
- 66
- Flüssigkeitsabscheider
- 67
- Schwungrad
- 68
- Drossel-Stellventil
- 69
- zweite Einstelleinrichtung, Hochdruck-Nachspeiseeinrichtung
- 70
- Hochdruckzylinder
- 71
- Druckaufnehmer (Drucksensor)
- p1
- erster zeitvarianter Fluiddruck
- p2
- zweiter zeitvarianter Fluiddruck
- V1
- erster Druckraum
- V11
- erster Teilraum des ersten Druckraums
- V12
- zweiter Teilraum des ersten Druckraums
- V2
- zweiter Druckraum
- V3
- dritter Druckraum
- V6
- Druckinnenraum des Prüfteils 37
- A1
- erste Fläche
- A2
- zweite Fläche
- A3
- dritte Fläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20100122 U1 [0004]
- DE 10026616 B4 [0005]
- DE 10010997 A1 [0005]
- DE 19961436 A1 [0005]
- DE 4325636 C2 [0005]
- DE 102004021479 A1 [0005]
- DE 10308094 A1 [0005]
- DE 202007004161 U1 [0005]
- DE 2306745 C3 [0005]
- DE 69217256 T2 [0005]
- DE 102008014152 A1 [0008]