-
Technisches Gebiet
-
Die Neuerung betrifft einen Werkstattwagen enthaltend ein Gehäuse und/oder einen Rahmen, wobei an der Unterseite an dem Gehäuse und oder Rahmen Räder bzw. Rollen jeweils in einer Halterung drehbar gelagert vorgesehen sind.
-
Stand der Technik
-
Werkstattkisten, Werkstattschränke oder bewegliche Werkstattwagen sind schon seit langem bekannt. Sie dienen üblicherweise dazu, Werkzeug und Ersatzteile oder dergleichen für eine Anwendung aufzubewahren. Sie helfen damit in einer Werkstatt Ordnung zu bewahren und die Materialien schnell zum Anwendungsort zu transportieren. Werkzeuge und Materialien werden in Schubladen oder Ablagefächern einsortiert. Für den Transport verfügen Werkstattkisten über Tragehenkel oder Trageriemen. So lassen sich Werkstattkisten tragen.
-
Werkstattwagen weisen hingegen für den Transport Rollen oder Räder auf. Diese Rollen bzw. Räder sind in Rollenhalterungen gelagert. Regelmäßig sind vier Räder vorgesehen. Wenigstens zwei von den Rollenhalterungen sind um eine vertikale Achse drehbar gelagert. Dadurch ist der Werkstattwagen beim Bewegen lenkbar. Im Fall von drei Rädern ist wenigstens eine Rollenhalterung um eine vertikale Achse beweglich.
-
Das deutsche Gebrauchsmuster
DE 1963920U beschreibt ein auf Rollen fahrbaren Werkstattwagen. Der Werkstattwagen weist mehrere übereinander angeordnete Schubladen zur Aufbewahrung von Werkzeug oder dgl. auf. Die Schubladen werden in einem Gehäuse bzw. Rahmen geführt.
-
Auch das deutsche Gebrauchsmuster
DE 1780 200 offenbart einen Werkstattwagen mit in Rollenhalterung gelagerten Rollen, womit der Wagen beispielsweise durch eine Werkstatt gezogen oder geschoben werden kann. Dabei ist es üblich, dass zwei benachbarte Rollen sich um eine vertikale Achse drehen können.
-
Nachteil bei den genannten Werkstattwagen ist, dass sie beim Schieben oder beim Ziehen leicht seitlich von der Bewegungsrichtung Wegdriften. Ihnen fehlt aufgrund der lenkbaren Rollen bzw. Räder die notwendige Richtungsstabilität.
-
Offenbarung der Neuerung
-
Aufgabe der Neuerung ist es daher, die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und einen Werkstattwagen zu schaffen, der möglichst richtungsstabil rollt und sich damit besonders leicht in einer Werkstatt rangieren lässt.
-
Neuerungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einem Werkstattwagen der eingangs genannten Art fünf Räder bzw. Rollen vorgesehen sind, wobei das fünfte Rad bzw. Rolle beim Bewegen des Werkstattwagens stabilisierend richtungsweisend ausgebildet ist. Üblicherweise verfügen Werkstattwagen über drei bzw. vier Räder. Die Die Neuerung beruht auf dem Effekt, dass das fünfte Rad die Richtungsstabilität erhöht. Dabei hat sich nämlich überraschenderweise erwiesen, dass sich der Werkstattwagen erheblich besser bewegen lässt als es ein Werkstattwagen mit drei oder vier Rollen bzw. Rädern. Dies liegt insbesondere daran, dass das Gewicht des Werkstattwagens sich nicht nur auf drei oder vier Räder verteilt, sondern auf fünf. Damit erhält man eine optimalere Kräfteverteilung als bei den Werkstattwagen mit drei oder vier Rädern. Der Werkstattwagen lässt sich so nicht nur leichter sondern auch besser bewegen.
-
Als vorteilhafte Ausgestaltung der Neuerung hat sich erwiesen, wenn das fünfte Rad bzw. die fünfte Rolle zentrisch angeordnet ist. Durch diese Maßnahme erhält man eine gleichmäßige Wirkung des fünften Rades bzw. der fünften Rolle auf die übrigen Räder bzw. Rollen. Der Werkstattwagen lässt sich daher leichter beispielsweise auf einer geraden Linie bewegen, weil das fünfte Rad eine geeignete Richtungsstabilität gewährt.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Neuerung besteht darin, dass die Halterung von vier Rädern bzw. Rollen um eine vertikale Achse drehbar gelagert ist. Während das fünfte Rad bzw. die fünfte Rolle eine Richtungsstabilität gewährleistet, kann der Werkstattwagen über die vier, um vertikale Achsen beweglichen, Räder gelenkt werden.
-
In einer bevorzugten Variante der Neuerung ist daher auch die Halterung des fünften Rades starr an der Unterseite des Rahmens oder des Gehäuses vorgesehen. Dies bewirkt, dass die Richtung beim Schieben durch dieses Rad bereits fest vorgegeben ist. Ein seitliches Wegdrifteten des Werkstattwagens beim Schieben bzw. Ziehen ist insofern nicht mehr möglich. Die Richtungsstabilität ist in eine vorgegebene Richtung durch diese starre Rolle bzw. Rad gegeben.
-
In einer besonderen Ausgestaltung des neuerungsgemäßen Werkstattwagens enthält dieser ein Regal und/oder eine Schublade und/oder einen Schrank. Auf diese Weise können alle Arten von Werkzeugen oder sonstige Materialien ordentlich verstaut und durch eine Werkstatt transportiert werden. Der Werkstattwagen kann an die Bedürfnisse des Werkzeugs und/des zu transportierendes Material angepasst werden.
-
Besonders große und/oder schwere Werkstattwagen lassen sich nur sehr schwer schieben bzw. ziehen. In einer besonderen Ausbildung der Neuerung ist daher ein Antrieb für die Räder bzw. Rollen vorgesehen. Dieser Antrieb kann elektrisch ausgebildet sein und den Anwender in der Bewegung des Werkstattwagen behilflich sein.
-
Gelegentlich kann es weiterhin vorteilhaft sein, bspw. beim Rangieren, wo eine besondere Wendigkeit für den Werkstattwagen erforderlich ist, dass auf die Richtungsstabilität verzichtet wird. In einer bevorzugten Ausbildung des Werkstattwagens ist daher vorgesehen, dass das fünfte Rad bzw. die fünfte Rolle wegklappbar und/oder im Gehäuse versenkbar und/oder federbelastet vorgesehen ist.
-
Eine besondere Ausgestaltung der Neuerung ergibt sich ferner dadurch, dass die Oberseite des Gehäuses als eine Werkbank ausgebildet ist. Diese Maßnahme dient dazu, dass der Werkstattwagen sehr vielseitig einsetzbar ist. Ein Anwender hat nicht nur das Werkzeug und das Material sortiert an jedem Platz einer Werkstatt zur Verfügung, sondern kann es vor Ort ggf. auch noch bearbeiten. Vorzugsweise ist dazu an der Werkbank ein geeigneter elektrischer Versorgungskontakt vorgesehen, um ein elektrisches Gerät zu betreiben.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des neuerungsgemäßen Werkstattwagens ist eine Bremse an dem fünften Rad bzw. der Rolle vorgesehen. Durch diese Maßnahme wird der Werkstattwagen an dem richtungsstabilisierenden fünften Rad bzw. Rolle abgebremst bzw. im Falle einer Feststellbremse gehalten. Dadurch kann sich der Werkstattwagen auch nicht versehentlich um seine eigene Achse drehen, wie es beispielsweise bei den lenkbaren Rädern bzw. Rollen vorkommen kann.
-
Vorzugsweise ist eine zentral betätigbare Bremse für die Räder bzw. Rollen vorgesehen. Damit können alle zu bremsenden Räder bzw. Rollen mit einem Bremshebel zentral festgestellt werden. Es muss nicht für die jedes einzelne Rad bzw. Rolle eine Bremse betätigt werden. Dies ist für den Anwender eine erhebliche Erleichterung.
-
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen ergeben sich aus dem Gegenstand der Unteransprüche, sowie den Zeichnungen mit den dazugehörigen Beschreibungen.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnung
-
1 zeigt in einer dreidimensionalen Prinzipskizze einen neuerungsgemäßen Werkstattwagen.
-
2 zeigt in einer dreidimensionalen Prinzipskizze einen neuerungsgemäßen Werkstattwagen von der Unterseite
-
3 zeigt eine Frontansicht des neuerungsgemäßen Werkstattwagens.
-
4 zeigt eine Seitenansicht des Werkstattwagens.
-
Bevorzugtes Ausführungsbeispiel
-
In 1 wird mit 10 ein neuerungsgemäßes Werkstattwagen bezeichnet. Der Werkstattwagen 10 ist in einer dreidimensionalen Prinzipskizze dargestellt. Der Werkstattwagen 10 weist ein Gehäuse 12 auf, welches zu einer Frontseite 14 hin offen ausgestaltet ist. An den innen liegenden Flächen von Seitenwänden 16, 18 des Gehäuses 12 sind nicht dargestellte jeweils parallele Schienen vorgesehen. In den Schienen sind Schubladen 20 in bzw. aus dem Gehäuse 12 einschiebbar bzw. herausziehbar vorgesehen. An dem Werkstattwagen 10 ist an seiner Oberseite 22 ein Griff 24 vorgesehen. Mit dem Griff 24 kann der Werkstattwagen 10 geschoben bzw. gezogen werden. Dazu sind an Unterseite 26 des Gehäuses 12 jeweils in einer Rollenhalterung 28, 30 drehbar gelagerte Rollen 32 und 34 vorgesehen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Rollenhalterungen 28 der Rollen 32 an äußeren Ecken 36 der Unterseite 26 um eine vertikale Achse drehbar gelagert. Dadurch lässt sich der Werkstattwagen 10 in jede beliebige Richtung lenken.
-
Die Rollenhalterung 30 ist starr vorgegeben und im Gegensatz zu den Rollenhalterungen 28 um keine Achse drehbar. Die Rollenhalterung 30 ist auf der Unterseite 26 im Wesentlichen zentrisch angeordnet. Die fünfte Rolle 34 bewirkt eine Richtungsstabilität beim Schieben bzw. Ziehen des Werkstattwagens 10. Der Werkstattwagen 10 lässt sich zwar nach wie vor einfach lenken ist aber in der Lenkung ein wenig durch die Starre der Rolle 34 eingeschränkt. Gerade bei längeren Wegen rollt der Werkstattwagen 10 nicht seitlich weg und bleibt richtungsstabil.
-
2 zeigt in einer dreidimensionalen Prinzipskizze den neuerungsgemäßen Werkstattwagen 10 von seiner Unterseite 26. Gleiche Bestandteile zu 1 werden daher mit entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet. In dieser Fig. Ist sehr deutlich zu sehen, dass die Rollenhalterungen 28 der Rollen 32 in den Ecken 36 der Unterseite des Gehäuses 12 angeordnet sind. Dabei ist der Werkstattwagen 10 über die drehbaren Rollenhalterungen 28 lenkbar ausgebildet, während die starre Rollenhalterung 30 für die erforderliche Richtungsstabilität sorgt.
-
3 zeigt eine Frontansicht des neuerungsgemäßen Werkstattwagens 10. Der Werkstattwagen 10 entspricht den vorangegangenen 1 und 2. Insofern entsprechen sich auch die Bezugszeichen. In dieser Ansicht sind die Rollenhalterungen 28 mit den Rollen gut zu sehen. Deutlich wird in dieser Ansicht, dass diese Rollen 32 über Bremsen 38 verfügen. Die Bremsen 38 sind an den Rollenhalterungen 28 befestigt und klemmen zum Feststellen die Rollen 32 fest. Die Bremsen 38 können dabei einzeln an jeder Rollenhalterung 28 betätigt werden, wobei nicht immer alle Bremsen 38 gleichzeitig betätigt werden müssen. Es müssen auch nicht an allen Rollen 32, 34 Bremsen vorgesehen sein. Es ist aber auch eine zentrale Lösung denkbar, welche alle Bremsen 38 gleichzeitig oder zumindest die Rollen 32 an einer Stirnseite des Werkstattwagens 10 betätigt. Dies kann bspw. über ein geeignetes Gestänge und/oder Seilzüge erfolgen die den Klemmmechanismus der Bremsen 38 zentral an z. B. einem Hebel betätigen. Die Rollenhalterung 30 ist zentral und starr auf der Unterseite 26 montiert und im Gegensatz zu den Rollenhalterungen 28 um keine Achse drehbar. Die Rolle 34 lässt sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel nicht bremsen bzw. feststellen. Grundsätzlich ist dies aber insbesondere bei einer zentralen Bremslösung denkbar.
-
4 zeigt eine Seitenansicht des Werkstattwagens
10. Diese Ansicht entspricht den vorherigen Figuren des neuerungsgemäßen Werkstattwagens
10 und soll die Anordnung der Rollenhalterungen
28,
30 und deren Rollen
32,
34 zusätzlich verdeutlichen. Soweit Bestandteile mit den vorherigen Figuren übereinstimmen, werden auch sich entsprechende Bezugszeichen verwendet. Die Rollenhalterungen
28 befinden sich in den Ecken
36 der Unterseite
26 des Gehäuses
12. Die Rollenhalterung
30 befindet sich in starrer Position und mittig auf der Unterseite
26. Bezugszeichen
10 | Werkstattwagen |
12 | Gehäuse |
14 | Frontseite |
16 | Seitenwand |
18 | Seitenwand |
20 | Schubladen |
22 | Oberseite |
24 | Griff |
26 | Unterseite |
28 | Rollenhalterung |
30 | Rollenhalterung |
32 | Rolle |
34 | Rolle |
36 | Äußere Ecke |
38 | Bemsen |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 1963920 U [0004]
- DE 1780200 U [0005]