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Die Erfindung betrifft ein Universalmesser mit stufenweise ausziehbarer Klinge, und insbesondere ein Universalmesser, bei dem die Auszugslänge seiner Klinge entsprechend der unterschiedlichen Dicke eines Werkstücks stufenweise einstellbar ist.
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Ein Universalmesser wird im Allgemeinen als Handwerkzeug zum Schneiden von z. B. Holz, Papier, Leder, Kunststoffpaneelen, Schnüren und Pappe verwendet. 9 zeigt ein herkömmliches Universalmesser 9, dessen Klinge 90 in einem vollständig herausgezogenen Zustand für die Benutzung ist. Jedoch kann die Klinge 90 lediglich in der vollständigen Auszugs- oder Einzugsposition stoppen und nicht irgendwo dazwischen verbleiben. Bei der Verwendung zum Schneiden eines relativ dünnen Werkstücks kann die Klinge 90 zu weit herausgezogen sein, so dass sie einem seitlichen Biegemoment, das durch eine mögliche Instabilität einer das Universalmesser 9 haltenden Hand einer Bedienperson verursacht wird, nicht standhalten kann. Wenn die herausgezogene Klinge 90 zu lang ist, kann eine sehr geringe seitliche Bewegung der Hand der Bedienperson zu einem Bruch der Klinge 90 führen.
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Mit der Erfindung wird ein Universalmesser mit stufenweise ausziehbarer Klinge geschaffen, bei dem die Auszugslänge seiner Klinge entsprechend der unterschiedlichen Dicke eines Werkstücks stufenweise einstellbar ist, so dass die Möglichkeit eines Bruches der Klinge verringert wird.
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Gemäß der Erfindung ist ein Universalmesser mit stufenweise ausziehbarer Klinge vorgesehen, aufweisend ein Gehäuse, das ein Anzeigefenster, ein Radfenster und eine Ausrichtungsschräge aufweist, einen Klingensitz, der in dem Gehäuse gleitend aufgenommen ist und eine Sitznut aufweist, eine Klinge, die an dem Klingensitz befestigt ist und wenigstens eine Klingennut aufweist, eine Betätigungseinrichtung, die an dem Klingensitz befestigt ist und entlang dem Gehäuse gleitend hin- und herbewegbar ist, eine Klingensitzrückstellfeder, deren eines Ende an dem Klingensitz befestigt ist, und deren anderes Ende an einer Innenfläche des Gehäuses befestigt ist, eine in dem Gehäuse aufgenommene Steuereinrichtung zum stufenweisen Herausziehen der Klinge, und ein Klingenaustauschmittel, das eine Stoppvorrichtung und eine Befestigungsvorrichtung aufweist.
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Die Steuereinrichtung weist eine Verbindungswelle mit einem an dem Klingensitz befestigten Ende und einem freien Ende, ein Stellrad, das die Verbindungswelle gleitend umhüllt und von dem Radfenster nach außen teilweise freigelegt ist, eine Stufenhülse, die in Bezug auf das Stellrad konzentrisch an diesem befestigt ist und die Verbindungswelle umhüllt, einen Anzeigering, der Zustandsanzeigesymbole aufweist und in Bezug auf das Stellrad konzentrisch an diesem befestigt ist, und einen Lagerring auf, der die Stufenhülse gleitend umhüllt und in dem Gehäuse festgelegt ist. Ein Vorsprung ist an dem freien Ende der Verbindungswelle ausgebildet. An der Stufenhülse sind eine Mehrzahl von Stufen und eine federnde Zunge ausgebildet. Die federnde Zunge weist eine nach oben gewandte Spitze auf. Der Lagerring weist gleich der Anzahl der Stufen eine Mehrzahl von Ausnehmungen auf, die an einem Umfang einer inneren Öffnung des Lagerringes ausgebildet sind und jeweils die nach oben gewandte Spitze aufnehmen können. Die Stoppvorrichtung weist einen äußeren Knopf und ein inneres Teil auf, das mit dem äußeren Knopf lösbar gekuppelt ist. Die Befestigungsvorrichtung ist an dem Klingensitz drehbar befestigt und weist einen seitlich vorstehenden Drückfinger, eine seitlich vorstehende Abschrägung und eine Spannfeder auf, die zwischen der Befestigungsvorrichtung und dem Klingensitz vorgesehen ist.
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Die Erfindung wird mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1a eine perspektivische Ansicht eines Universalmessers gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
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1b eine perspektivische Ansicht des Universalmessers auf einer umgekehrten Seite wie in 1a;
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2 eine perspektivische Explosionsansicht des Universalmessers gemäß der Erfindung;
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3a eine perspektivische Teilansicht eines Klingensitzes und einer Steuereinrichtung zum stufenweisen Herausziehen der Klinge gemäß der Erfindung;
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3b eine vergrößerte perspektivische Teilansicht der Steuereinrichtung aus 3a;
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4 eine perspektivische Explosionsansicht des Universalmessers gemäß der Erfindung in einem sicheren Nichtbenutzungszustand;
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5a und 5b perspektivische Explosionsansichten des Universalmessers gemäß der Erfindung in einem geringfügig herausgezogenen Zustand;
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6a und 6b perspektivische Explosionsansichten des Universalmessers gemäß der Erfindung in einem mittelmäßig herausgezogenen Zustand;
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7a und 7b perspektivische Explosionsansichten des Universalmessers gemäß der Erfindung in einem vollständig herausgezogenen Zustand;
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8a bis 8c perspektivische Explosionsansichten des Universalmessers gemäß der Erfindung in einem Zustand des Klingenaustausches; und
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9 eine perspektivische Ansicht eines herkömmlichen Universalmessers.
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Mit Bezug auf die 1a, 1b und 2 weist ein Universalmesser 1 mit stufenweise ausziehbarer Klinge gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein Gehäuse 10, das aus einer ersten Seitenabdeckung 11 und einer zweiten Seitenabdeckung 12 zusammengesetzt ist, die lösbar miteinander gekuppelt sind, einen Klingensitz 20, der in dem Gehäuse 10 gleitend aufgenommen ist, eine Klinge 30, die an dem Klingensitz 20 befestigt ist, eine Betätigungseinrichtung 40, die an dem Klingensitz 20 befestigt ist und entlang dem Gehäuse 10 gleitend hin- und herbewegbar ist, um die Vorwärtsbewegung des Klingensitzes 20 zu steuern, eine Klingensitzrückstellfeder 21, deren eines Ende an dem Klingensitz 20 befestigt ist, und deren anderes Ende an einer Innenfläche des Gehäuses 10 befestigt ist, eine in dem Gehäuse 10 aufgenommene Steuereinrichtung 50 zum stufenweisen Herausziehen der Klinge 30, und ein Klingenaustauschmittel 60 auf. Das Gehäuse 10 dient sowohl als Behältnis für den Klingensitz 20 als auch als Handgriff. Ein Radfenster 15 und ein Anzeigefenster 16 sind in dem Gehäuse 10 definiert.
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Mit Bezug auf die 3a und 3b weist die Steuereinrichtung 50 eine Verbindungswelle 51, die an dem Klingensitz 20 befestigt ist, ein Stellrad 52, das die Verbindungswelle 51 gleitend umhüllt, eine Stufenhülse 53, die in Bezug auf das Stellrad 52 konzentrisch an diesem befestigt ist und die Verbindungswelle 51 umhüllt, einen Anzeigering 54, der Zustandsanzeigesymbole aufweist und in Bezug auf das Stellrad 52 konzentrisch an diesem befestigt ist, und einen Lagerring 55 auf, der die Stufenhülse 53 gleitend umhüllt und in dem Gehäuse 10 festgelegt ist. Ein Vorsprung 511 ist an einem freien Ende der Verbindungswelle 51 ausgebildet. Die Stufenhülse 53 weist eine Mehrzahl von daran ausgebildeten Stufen auf. In dieser Ausführungsform sind an der Stufenhülse 53 vier Stufen ausgebildet, die eine äußerste Stufe 531, eine zweite Stufe 532, eine dritte Stufe 531 und eine vierte Stufe 534 (7b) umfassen. Die Stufenhülse 53 weist eine daran ausgebildete federnde Zunge 535 mit einer nach oben gewandten Spitze 536 auf, die höher als eine Umfangsfläche der Stufenhülse 53 ist. Eine Mehrzahl von Ausnehmungen 551, die gleich der Anzahl der Stufen sind, sind an einem Umfang einer inneren Öffnung des Lagerringes 55 ausgebildet. Jede Ausnehmung 551 kann die nach oben gewandte Spitze 536 aufnehmen. Das Stellrad 52 ist von dem Radfenster 15 teilweise nach außen freigelegt, so dass eine Bedienperson mit ihrem Finger das Stellrad 52 von der Außenseite des Gehäuses 10 drehen kann.
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Mit Bezug auf die 2 und 8a weist das Klingenaustauschmittel 60 eine Befestigungsvorrichtung 61 und eine Stoppvorrichtung 62 auf. Die Stoppvorrichtung 62 ist in einem in dem Gehäuse 10 ausgebildeten Kanal aufgenommen und in Bezug auf das Gehäuse 10 zwischen einer obersten Position „Austausch” und einer untersten Position „Betrieb” hin- und herbewegbar, wie in 1b gezeigt ist. Die Stoppvorrichtung 62 weist einen äußeren Knopf 621 zur Erleichterung des Drückens mit einem Daumen einer Bedienperson und ein inneres Teil 622 auf, das mit dem äußeren Knopf 621 lösbar gekuppelt ist. Die Befestigungsvorrichtung 61 ist mittels eines Gelenks 611 an dem Klingensitz 20 drehbar befestigt und weist einen seitlich vorstehenden Drückfinger 612 und eine seitlich vorstehende Abschrägung 613 auf. Der Drückfinger 612 ist normalerweise in einer in dem Klingensitz 20 ausgebildeten Sitznut 22 aufgenommen und wird dort von einer Spannfeder 614 gehalten, die zwischen der Befestigungsvorrichtung 61 und dem Klingensitz 20 vorgesehen ist.
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4 zeigt das Universalmesser 1 gemäß der Erfindung in einem Nichtbenutzungszustand. Der Klingensitz 20 wird mittels der Klingensitzrückstellfeder 21 in eine Einzugsposition gezogen, und der äußere Knopf 621 wird in die Position „Betrieb” nach unten bewegt. In diesem Zustand kann die Bedienperson das Stellrad 52 in eine Position drehen, in welcher die äußerste Stufe 531 der an dem Stellrad 52 befestigten Stufenhülse 53 zu dem Vorsprung 511 der Verbindungswelle 51 ausgerichtet ist, wie in den 3a und 4 gezeigt ist. Die nach oben gewandte Spitze 536 tritt jetzt in eine der vier Ausnehmungen 551 ein, um das Stellrad 52 zu positionieren, und ein in dieser Ausführungsform eine digitale „0” darstellendes Symbol an dem sich mit dem Stellrad 52 drehenden Anzeigering 54 ist jetzt zu dem Anzeigefenster 16 in dem Gehäuse 10 ausgerichtet, wodurch die Bedienperson erkennt, dass das Universalmesser 1 in einem Sicherheitszustand ist. Zu diesem Zeitpunkt wird eine Vorwärtsbewegung des Klingensitzes 20 und der Verbindungswelle 51 mittels der äußersten Stufe 531 gestoppt, die den Vorsprung 511 blockiert, so dass die Bedienperson die Betätigungseinrichtung 40 nicht derart nach vorn bewegen kann, dass die an dem Klingensitz 20 installierte Klinge 30 herausgezogen wird.
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Wie in den 5a und 5b gezeigt, tritt jetzt, wenn die Bedienperson das Stellrad 52 in eine Position dreht, in welcher die zweite Stufe 532 der Stufenhülse 53 zu dem Vorsprung 511 der Verbindungswelle 51 ausgerichtet ist, die nach oben gewandte Spitze 536 in eine andere benachbarte Ausnehmung 551 ein, und ein anderes, in dieser Ausführungsform eine digitale „1” darstellendes Symbol an dem Anzeigering 54 ist jetzt zu dem Anzeigefenster 16 ausgerichtet. Zu diesem Zeitpunkt wird eine Vorwärtsbewegung des Klingensitzes 20 und der Verbindungswelle 51 mittels der zweiten Stufe 532 gestoppt, die den Vorsprung 511 blockiert, so dass die Bedienperson die Betätigungseinrichtung 40 nur derart nach vorn bewegen kann, dass die Klinge 30 um eine Strecke herausgezogen wird, die gleich dem Abstand zwischen der äußersten Stufe 531 und der zweiten Stufe 532 ist. Das Universalmesser 1 ist in einem geringfügig herausgezogenen Zustand.
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Wie in den 6a und 6b gezeigt, tritt jetzt, wenn die Bedienperson das Stellrad 52 in eine Position dreht, in welcher die dritte Stufe 533 der Stufenhülse 53 zu dem Vorsprung 511 der Verbindungswelle 51 ausgerichtet ist, die nach oben gewandte Spitze 536 in noch eine andere der vier Ausnehmungen 551 ein, und noch ein anderes, in dieser Ausführungsform eine digitale „2” darstellendes Symbol an dem Anzeigering 54 ist jetzt zu dem Anzeigefenster 16 ausgerichtet. Zu diesem Zeitpunkt wird eine Vorwärtsbewegung des Klingensitzes 20 und der Verbindungswelle 51 mittels der dritten Stufe 533 gestoppt, die den Vorsprung 511 blockiert, so dass die Bedienperson die Betätigungseinrichtung 40 nur derart nach vorn bewegen kann, dass die Klinge 30 um eine Strecke herausgezogen wird, die gleich dem Abstand zwischen der äußersten Stufe 531 und der dritten Stufe 533 ist. Das Universalmesser 1 ist in einem mittelmäßig herausgezogenen Zustand.
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Wie in den 7a und 7b gezeigt, tritt jetzt, wenn die Bedienperson das Stellrad 52 in eine Position dreht, in welcher die vierte Stufe 534 der Stufenhülse 53 zu dem Vorsprung 511 der Verbindungswelle 51 ausgerichtet ist, die nach oben gewandte Spitze 536 in noch eine andere der vier Ausnehmungen 551 ein, und noch ein anderes, in dieser Ausführungsform eine digitale „3” darstellendes Symbol an dem Anzeigering 54 ist jetzt zu dem Anzeigefenster 16 ausgerichtet. Zu diesem Zeitpunkt wird eine Vorwärtsbewegung des Klingensitzes 20 und der Verbindungswelle 51 mittels eines an dem Klingensitz 20 fest ausgebildeten Sitzvorsprungs 23 gestoppt, der das innere Teil 622 der Stoppvorrichtung 62 blockiert, so dass die Bedienperson die Betätigungseinrichtung 40 derart vollständig nach vorn bewegen kann, dass die Klinge 30 um eine Strecke herausgezogen wird, die gleich dem Abstand zwischen dem Sitzvorsprung 23 und dem inneren Teil 622 ist. Es gibt noch einen kleinen Abstand zwischen dem Vorsprung 511 und der vierten Stufe 534. Das Universalmesser 1 ist in einem vollständig herausgezogenen Zustand.
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Die 8a bis 8c zeigen das Universalmesser 1 in einem Zustand des Klingenaustausches. Wenn die Bedienperson die Klinge 30 austauschen muss, kann sie den äußeren Knopf 621 nach oben in die Position „Austauschen” bewegen. Das innere Teil 622 der Stoppvorrichtung 62 bewegt sich nach oben aus dem Weg heraus, welchen der Sitzvorsprung 23 geht, und die Bedienperson kann die Betätigungseinrichtung 40 nach vorn bewegen, um die Klinge 30 herauszuziehen, bis der Vorsprung 511 an die vierte Stufe 534 stößt und von dieser gestoppt wird. Während dieses Vorgangs stößt die Abschrägung 613 an eine Ausrichtungsschräge 13, die an einer Innenfläche des Gehäuses 10 fest ausgebildet ist, und wird mittels der Ausrichtungsschräge 13 derart gedrückt, dass sie sich gegen die Spannfeder 614 um das Gelenk 611 dreht. Somit verlässt der Drückfinger 612 die Sitznut 22 und eine Klingennut 31. Die Klinge 30 kann aus dem Universalmesser 1 herausgezogen werden, und ein neues Blatt 30 kann eingesetzt werden. Nachdem die neue Klinge 30 eingesetzt ist, kann die Bedienperson die Betätigungseinrichtung 40 freigeben, und der Klingensitz 20 wird zusammen mit der daran installierten Klinge 30 unter einer Zugkraft der Klingensitzrückstellfeder 21 in das Gehäuse 10 hinein zurückgezogen. Wenn die Abschrägung 613 die Ausrichtungsschräge 13 verlässt, dreht sich die Befestigungsvorrichtung 61 unter einer Vorspannkraft der Spannfeder 614, bis der Drückfinger 612 in die Sitznut 22 und die Klingennut 31 eintritt. Die neue Klinge 30 kann daher sicher installiert werden.
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Zurück zu 2 kann ein Magnet 24 an einer der Klinge 30 zugewandten Fläche des Klingensitzes 20 fest installiert werden. Der Magnet 24 kann die Klinge 30, die eisenhaltig ist, in Bezug auf den Klingensitz 20 stabiler machen. Ebenso kann eine Gummigehäuseabdeckung 14 vorgesehen werden, um das Gefühl des Greifens des Universalmessers 1 zu verbessern. Außerdem kann ein Gummigleitschutzkissen 16 vor der Betätigungseinrichtung 41 vorgesehen werden.
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Aus der obigen Beschreibung ist ersichtlich, dass mit der Steuereinrichtung 50 zum stufenweisen Herausziehen der Klinge 30 die Auszugslänge der Klinge 30 des Universalmessers 1 stufenweise einstellbar ist. Entsprechend der unterschiedlichen Dicke des zu bearbeitenden Werkstücks kann die Bedienperson über eine geeignete Länge zum Schneiden entscheiden und diese auswählen, so dass die Möglichkeit eines Bruches der Klinge 30 verringert wird.