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Die Erfindung betrifft eine Kombination aus einem GN-Speisenbehälter und einem Scharnier nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1. Weiter betrifft die Erfindung ein Scharnier nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 3 für eine solche Kombination.
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Für GN-Speisenbehälter ist eine Vielzahl unterschiedlicher Deckel auf dem Markt. Dazu zählen Flachdeckel aus nichtrostendem Stahl oder transparent aus Polycarbonat, Steckdeckel aus nichtrostendem Stahl, mit oder ohne Dichtungslippe, die mit GN-Behältern aus nichtrostendem Stahl und Polycarbonat kompatibel sind. Weiter gibt es Scharnier-Flachdeckel aus nichtrostendem Stahl, die durch das Scharnier halb/halb unterteilt sind, so dass sich durch nur halbseitiges Öffnen eines Behälters der Temperaturverlust verringern lässt. Darüber hinaus gibt es, insbesondere für GN-Speisenbehälter aus metallischem Mehrschichtmaterial (sogannten thermoplates® der Firma Rieber GmbH & Co. KG, D-72770 Reutlingen), die beim Kochen und Schmoren eingesetzt werden und aus nichtrostendem Stahl bestehen, wasserdichte Steckdeckel, stapelbare Steckdeckel mit Griffausschnitt, Präsentationsdeckel und Deckel mit Dichtungen, die zum Vakuumieren von Speisen eingesetzt werden. Ferner gibt es für GN-Speisenbehälter aus metallischem Mehrschichtmaterial Kochdeckel aus nichtrostendem Stahl, Buffetdeckel aus nichtrostendem Stahl oder Kunststoff und wasserdichte Steckdeckel. Allen diesen Deckeln, mit Ausnahme des zur Hälfte aufklappbaren Scharnier-Flachdeckels, ist gemeinsam, dass die Deckel abgenommen werden müssen, wenn Speisen eingefüllt oder entnommen werden sollen. Das ist oft problematisch, weil in der Nähe keine geeignete Ablage für den Deckel vorhanden ist. Oft wird dann vergessen, den Deckel wieder aufzulegen, so dass der Behälterinhalt abkühlen oder, wenn es sich um einen gekühlten Behälterinhalt handelt, warm werden kann. Ein Scharnier-Flachdeckel wird auch üblicherweise gänzlich abgenommen, wenn der Behälter entleert oder befällt werden soll.
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Ein dem Scharnier nach dem Oberbegriff des Schutzanspruches 3 entsprechender Topfdeckelhalter ist aus der
Schweizer Patentschrift Nr. 153 781 A bekannt. Der bekannte Topfdeckelhalter eignet sich allerdings nicht für einen GN-Speisenbehälter mit einem GN-Deckel, da diese wesentlich breitere Ränder haben als ein Topf und ein Deckel, die in der Schweizer Patentschrift in Kombination mit dem Topfdeckelhalter gezeigt sind. Der zweite Scharnierlappen für den Deckel ist bei dem bekannten Topfdeckelhalter aus dem an dem Topfrand zu befestigenden ersten Scharnierlappen herausgebogen. Der Einsatz des bekannten Topfdeckelhalters bringt deshalb das Problem mit sich, dass sich ein geöffneter Deckel weit außerhalb des Topfumrisses befinden wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kombination aus einem GN-Speisenbehälter, einem GN-Deckel und einem Scharnier so zu gestalten, dass die vorgenannten Probleme des Standes der Technik beseitigt werden.
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Die Aufgabe ist bei einer Kombination aus einem GN-Speisenbehälter, einem GN-Deckel und einem Scharnier erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Speisenbehälter und der Deckel durch das Scharnier miteinander verbunden sind und dass das Scharnier an dem Speisenbehälter und an dem Deckel befestigt ist, wobei wenigstens die Befestigung an dem Speisenbehälter lösbar ausgebildet ist.
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Das Problem, dass sich der hochgeklappte Deckel unvermeidlich außerhalb des Topfumrisses befindet, wird durch das Scharnier nach der Erfindung beseitigt. Das Scharnier nach der Erfindung ist nämlich so ausgebildet, dass sich bei hochgeklapptem Deckel dessen Rand einwärts der Innenseite über dem Speisenbehäter über dessen oberer Öffnung befinden kann. Erfindungsgemäß ist dafür die Tragkonsole ein Formteil mit einer Längsausnehmung zum Anordnen auf zwei gegenseitig benachbarten Ränder des Speisebehälters und des Deckels und weist eine sich in der Längsausnehmung erstreckende untere Winkelschiene zum Abstützen der Tragkonsole sowohl auf dem Rand als auch an der benachbarten Innenseite des Speisenbehälters auf und der zweite Scharnierlappen ist als eine obere Winkelschiene ausgebildet, die mit einer Aufnahmenut für den Rand des Deckels versehen ist. Der Deckel lässt sich zum Befestigen an dem zweiten Scharnierlappen einfach in die Aufnahmenut schieben.
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Ausgestaltungen der Erfindung bilden die Gegenstände der Unteransprüche.
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In einer Ausgestaltung der Kombination nach der Erfindung besteht der Speisenbehälter und/oder der Deckel aus einem metallischen Mehrschichtmaterial. Behälter aus diesem Material halten die Temperatur des Behälterinhalts besonders gut und profitieren daher von einem stets geschlossenen Deckel besonders.
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In einer Ausgestaltung des Scharniers nach der Erfindung ist an der Tragkonsole ein Klemmstück zum lösbaren Festklemmen der unteren Winkelschiene an dem Speisenbehälter verschiebbar gelagert. So lässt sich das Scharnier an dem Speisenbehälter auf einfache Weise lösbar festklemmen und ebenso einfach wieder von dem Behälter lösen.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Scharniers nach der Erfindung ist die Aufnahmenut so bemessen, dass der Rand des Deckels in die Aufnahmenut einschiebbar und in der Aufnahmenut kraftschlüssig festlegbar ist. Durch entsprechende Wahl der lichten Weite der Aufnahmenut lässt sich so der Rand des Deckels in der Aufnahmenut kraftschlüssig festlegen.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Scharniers nach der Erfindung ist der Rand des Deckels in der Aufnahmenut form- oder stoffschlüssig festlegbar. Das ist zum Beispiel einfach durch Verschrauben oder Verschweißen des Deckels mit dem Scharnier realisierbar.
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Wenn in einer weiteren Ausgestaltung des Scharniers nach der Erfindung die obere Winkelschiene aus Blech gebildet ist, das an ihrem unteren Rand zur Bildung der Aufnahmenut umgebogen ist, wird zweckmäßig ein elastisch federndes Blech verwendet, das von sich aus geeignet ist, den Rand des Deckels in der Aufnahmenut sicher festzuklemmen.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Scharniers nach der Erfindung ist der zweite Scharnierlappen auf einer Achse schwenkbar gelagert, die in zwei an der Tragkonsole angeformten endseitigen Lagerböcken befestigt ist. Der zweite Scharnierlappen ist so an der Tragkonsole zuverlässig gelagert und die Tragkonsole ist als ein Formteil, vorzugsweise aus Kunststoff, herstellbar, an welchem die Achse während des Formvorganges oder nachträglich befestigt werden kann.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Scharniers nach der Erfindung sind der zweite Scharnierlappen und die Lage der Achse so aufeinander abgestimmt, dass sich bei hochgeklapptem Deckel dessen Rand einwärts der Innenseite des Speisenbehälters über dessen oberer Öffnung befindet. Dadurch, dass der Deckel beim Öffnen über den Speisenbehälterbehälter schwenkt, ist sichergestellt, das Kondensat, was sich an der Innenseite des Deckels gesammelt hat, in den Speisenbehälter und nicht neben den Speisenbehälter tropft.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt
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1 eine Ausführungsform eines Scharniers nach der Erfindung in perspektivischer Darstellung, in Draufsicht, in einer Längsseitenansicht und in einer Stirnseitenansicht,
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2 eine erfindungsgemäße Kombination aus einem GN-Speisenbehälter, einem GN-Deckel und dem Scharnier nach 1 bei geschlossenen Deckel, halb geöffnetem Deckel und vollständig geöffnetem Deckel jeweils in einer Stirnseitenansicht und
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3 die Montage der Kombination nach 2 in drei verschiedenen Phasen.
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1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines Scharniers nach der Erfindung, das insgesamt mit 10 bezeichnet ist, und zwar in 1a in einer perspektivischen Darstellung, in 1b in Draufsicht, in 1c in einer Längsseitenansicht und in 1d in einer Stirnseitenansicht. Das Scharnier 10 hat einen insgesamt mit 20 bezeichneten ersten Scharnierlappen und einen insgesamt mit 40 bezeichneten zweiten Scharnierlappen. Der erste Scharnierlappen 20 ist als eine Tragkonsole 22 ausgebildet, bei der es sich hier um ein Formteil aus Kunststoff handelt. An der Tragkonsole 22 ist ein insgesamt mit 40 bezeichneter zweiter Scharnierlappen schwenkbar gelagert, der zur Befestigung an einem GN-Deckel 60 eines GN-Speisenbehälters 50 (2 und 3) ausgebildet ist. Die Befestigung des zweiten Scharnierlappens 40 an dem GN-Deckel 60 kann kraftschlüssig, formschlüssig oder stoffschlüssig erfolgen. In der folgenden Beschreibung wird davon ausgegangen, dass die Befestigung kraftschlüssig erfolgt. Die formschlüssige Alternative könnte so aussehen, dass der zweite Scharnierlappen 40 im Bereich der Aufnahmenut 30 nach innen ragende Vorsprünge hat, die in entsprechende Ausnehmungen in dem Rand 62 des Deckels eingreifen (nicht dargestellt). Die stoffschlüssige Variante könnte so aussehen, dass die obere Winkelschiene 28 im Bereich der Aufnahmenut 30 mit dem Rand 62 des Deckels verschweißt ist. Diese Variante setzt voraus, dass die obere Winkelschiene 28 und der Deckel 60 jeweils aus Metall bestehen. Der Deckel 60 kann aus durchsichtigem Kunststoff bestehen. In diesem Fall bietet sich die kraftschlüssige Variante der Befestigung an.
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Die Tragkonsole 22 hat eine Längsausnehmung 24, so dass sie auf zwei gegenseitig benachbarten Rändern 52, 62 des Speisenbehälters 50 bzw. des Deckels 60 so angeordnet werden kann, wie es in den 2a–2c sowie 3b und 3c dargestellt ist.
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Die Tragkonsole 22 weist eine sich in der Längsausnehmung 24 erstreckende untere Winkelschiene 26 auf zum Abstützen der Tragkonsole 22 sowohl auf dem Rand 52 als auch an einer benachbarten Innenseite 51 des Speisenbehälters 50.
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Der zweite Scharnierlappen 40 ist als eine obere Winkelschiene 28 ausgebildet, die mit einer Aufnahmenut 30 (1d und 3a) für den Rand 62 des Deckels 60 versehen ist. Die Aufnahmenut 30 ist so bemessen, dass der Rand 62 des Deckels 60 in die Aufnahmenut 30 einschiebbar und in der Aufnahmenut 30 kraftschlüssig festlegbar ist. Wenn wie in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die obere Winkelschiene 28 aus Blech gebildet ist, das an ihrem unteren Rand zur Bildung der Aufnahmenut 30 umgebogen ist, wird vorzugsweise elastisch federndes Blech verwendet, welches in der Lage ist, den Rand 62 durch Klemmwirkung in der Aufnahmenut 30 festzuhalten. Der zweite Scharnierlappen 40, der im Wesentlichen durch die obere Winkelschiene 28 gebildet wird, ist auf einer in den Figuren nicht sichtbaren Achse schwenkbar gelagert, die in zwei an der Tragkonsole 22 angeformten endseitigen Lagerböcken 32, 34 (1a) befestigt ist. Der zweite Scharnierlappen 40 und die Lage der Achse sind dabei so aufeinander abgestimmt, dass sich bei hochgeklapptem Deckel 60 (2c) dessen Rand 60 einwärts der Innenseite 51 des Speisenbehälters 50 über dessen oberer Öffnung befindet.
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An der Tragkonsole 22 sind zwei Klemmstücke 36, 38 (1a, 1c und 1d) verschiebbar gelagert, mittels welchen die unteren Winkelschiene 26 an dem Speisenbehälter 50 lösbar festklemmbar ist.
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2 zeigt die Kombination aus GN-Speisenbehälter 50, GN-Deckel 60 und Scharnier 10 mit drei verschiedenen Stellungen des Deckels, und zwar in 2a mit zugeklapptem Deckel 60, in 2b mit halb geöffnetem Deckel 60 und in 2c mit vollständig geöffnetem Deckel 60.
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3 zeigt in mehreren Phasen die Montage der Kombination aus dem GN-Speisenbehälter 50, dem GN-Deckel 60 und dem Scharnier 10. In der Phase nach 3a wird das Scharnier 10 auf den Rand 62 des Deckels 60 aufgesteckt, wobei der Rand 62 am Grund der Aufnahmenut 30 zu liegen kommt, wie es in 3b zu erkennen ist. Anschließend wird der Rand 62 in die Längsausnehmung 24 eingefädelt, so dass die Oberseite des Randes 52 des GN-Speisenbehälters 50 an der horizontalen Unterseite der unteren Winkelschiene 26 zu liegen kommt und die Innenseite 51 des Speisenbehälters 50 an der inneren vertikalen Seite. Schließlich liegt der Deckel 60 auf dem Rand 52 des Speisenbehälters 52 auf, wie es in 3c gezeigt ist. Abschließend brauchen lediglich noch die Klemmstücke 36 und 38 nach oben bis gegen die Unterseite des Randes 52 des Speisenbehälters 50 geschoben und in dieser oberen Stellung arretiert zu werden, wie es in 3c gezeigt ist. Der Deckel 60 kann nun gemäß der Darstellung in 2 geöffnet und geschlossen werden. Wenn die Kombination zu reinigen ist, reicht es aus, die beiden Klemmstücke 36, 38 zu lösen und den Deckel 60 mit dem gesamten Scharnier 10 von dem Speisenbehälter 50 zu trennen, woraufhin dann der Speisenbehälter 50 einerseits und der Deckel 60 mit dem daran befestigten Scharnier 10 andererseits in der Geschirrspülmaschine hygienegerecht gereinigt werden können. Nach der Reinigung werden diese beiden Teile wieder zusammengebaut.
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Das Scharnier kann in seiner Länge so bemessen sein, dass es sich im Wesentlichen über die dafür nutzbare Länge der Ränder 52 und 62 des Speisenbehälters 50 bzw. des Deckels 60 erstreckt. Es können aber ohne Weiteres auch zwei kürzere Scharniere 10 über der Länge der Ränder 52, 62 nebeneinander angeordnet werden. In dieser Anordnung können auch zwei Deckel 60 eingesetzt werden, so dass sich der gleiche Vorteil erzielen lässt wie mit einem Scharnier-Flachdeckel der eingangs genannten Art, bei dem sich durch halbseitiges Öffnen ein geringer Temperaturverlust ergibt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Scharnier
- 20
- erster Scharnierlappen
- 22
- Tragkonsole
- 24
- Längsausnehmung
- 26
- untere Winkelschiene
- 28
- obere Winkelschiene
- 30
- Aufnahmenut
- 32
- Lagerbock
- 34
- Lagerbock
- 36
- Klemmstück
- 38
- Klemmstück
- 40
- zweiter Scharnierlappen
- 50
- GN-Speisenbehälter
- 51
- Innenseite
- 52
- Rand
- 60
- GN-Deckel
- 62
- Rand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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