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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ernten und Bearbeiten von Baumstämmen, insbesondere zum Abschneiden, Entasten und/oder Ablängen von Bäumen gemäß den Merkmalen des Oberbegriff in Schutzanspruch 1.
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Stand der Technik
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Bei der Waldarbeit, insbesondere beim Entfernen von alten, beschädigten und/oder kranken Bäumen werden im Allgemeinen so genannte Harvester eingesetzt. Dabei handelt es sich um Holzerntemaschinen, die Bäume fällen, entasten, ablängen und die Sortimente am Gassenrand ablegen. Weil die Arbeitsvorgänge ohne Handarbeit ablaufen, bezeichnet man dies auch als ”vollmechanisierte” Holzernte.
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Bei der Mehrzahl der eingesetzten Harvester handelt es sich um Radharvester, teilweise werden auch Raupenharvester eingesetzt. Raupenharvester haben auf jeder Seite ein Kettenlaufwerk. Radharvester sind für die Holzernte adaptierte Schreitbagger mit einem Radfahrwerk und können 4-, 6- oder 8-rädrig sein. Die neuen Modelle sind meist vierrädrig. Die Räder dienen der Fortbewegung im befahrbaren Gelände. Am Steilhang benützen sie zusätzlich dazu einen Schreitfuß, der am Kranende montiert ist. Der Vorteil der Radharvester besteht in deren Mobilität: Bei Überstellungen auf Forststraßen ist kein Tieflader erforderlich.
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Problematisch ist bei der Verwendung von Radharvestern insbesondere das Arbeiten am Hang, da es dann an der notwendigen Stabilität mangelt, um die Bäume aus dem Wald herauszuholen. Ein Raupenharvester kann dagegen bei einer Hangneigung von bis zu 70% mit voller Kranauslage bis 15 m arbeiten.
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US 3,643,712 A beschreibt eine Baumerntevorrichtung mit einem Kopf zum Abschneiden eines Baumes und einer Haltevorrichtung, die den Baum beim Abschneiden stabilisiert. Anschließend muss der Baum jedoch auf der Stelle verarbeitet oder umgelegt und aus dem Wald herausgezogen werden. Dies führt zu einer nicht vernachlässigbaren Beschädigung des Unterholzes und anderer Bäume. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn der zu entnehmende Baum stehend entfernt werden kann und nicht heraus geschliffen werden muss. Dadurch kann der restliche Baumbestand geschont werden.
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DE 19712621 A1 beschreibt eine Vorrichtung
1 zum Ernten von Baumstämmen
6 mit einem gelenkig verbundenem Auslegerarm
2, an dessen freien Ende ein Baumhalter
4 angeordnet ist. Der Auslegerarm
2 ist mit einer Drehvorrichtung
3 ausgerüstet, die ermöglicht, dass der entsprechende Arm
2 um seine Längsachse gedreht werden kann (
1).
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Um den Wald möglichst zu schonen, sollte die Bearbeitung von so genannten Gassen aus erfolgen. Diese sind in einem Abstand von ca. 30 m angeordnet. Ein Ziel der Erfindung besteht also darin, eine Waldbearbeitung auch an schwierigen Hanglagen durchzuführen, bei der die Holzbearbeitungsmaschine sicher und stabil von den Gassen aus arbeiten kann und wobei der restliche Baumbestand und die Naturverjüngung durch stehend Entnahme geschont wird, weil dadurch die Umtriebszeit des Bestandes um mindestens 15 Jahre verkürzt werden kann.
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Diese Ziele der Erfindung werden durch den Gegenstand mit den Merkmalen im unabhängigen Anspruch 1 erreicht. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die Unteransprüche beschrieben.
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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ernten und Bearbeiten von Baumstämmen, insbesondere eine Holzbearbeitungsvorrichtung. Eine solche Vorrichtung umfasst ein bewegbares Fahrzeug mit einem heb- und senkbaren Auslegerarm. Am freien Ende des Auslegerarms ist mindestens ein Mittel zum Bearbeiten von Baumstämmen und eine Halte- und Stützvorrichtung für den zu bearbeitenden Baumstamm angeordnet. Der Auslegerarm besteht vorzugsweise aus mindestens zwei gelenkig miteinander verbundenen Auslegerabschnitten, wobei der zweite Auslegerabschnitt verlängerbar ist und wobei der erste und der zweite Auslegerabschnitt heb- und senkbar ausgebildet sind. Durch die Ausbildung des zweiten Auslegerabschnitts als Erstreckungs- bzw. Teleskoparm kann die Erstreckung des Auslegerarms entgegen dem jeweiligen zu erntenden und/oder zu bearbeitenden Baumstamm entsprechend angepasst, insbesondere vergrößert oder verkleinert, werden.
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Insbesondere handelt es sich bei der Vorrichtung um einen so genannten Harvester mit einem an einem Baggerarm ähnlichen Auslegerarm befestigten Fällkopf und einem Baumhalter. Der Harvester umfasst Bewegungsmittel und kann eine darüber angeordnete Fahrerkabine sowie einen Maschinenteil umfassen. Bei den Bewegungsmitteln kann es sich um Räder handeln, bevorzugt werden jedoch Raupenlaufwerke eingesetzt, da diese dem Harvester einen besseren Stand bzw. Halt in schwierigem Gelände, beispielsweise in Hanglagen etc. ermöglichen.
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Alternativ kann der erfindungsgemäße Auslegearm auch anderweitig eingesetzt werden und beispielsweise auf einem Schiff o. ä. angebracht werden, so dass eine Aufforstung entlang von Flüssen o. ä. möglich ist. Der Schiffsrumpf stellt in diesem Fall das Fahrzeug bzw. das Bewegungsmittel dar.
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Der verlängerbare Auslegerabschnitt umfasst vorzugsweise ein Führungsmittel, das als Hohlprofil zur Aufnahme eines Erstreckungsarms ausgebildet ist. Zur relativen Bewegung des Erstreckungsarms im Führungsmittel und in Längsrichtung sind entsprechende Mittel vorgesehen, die insbesondere die Länge des zweiten Auslegerabschnitts regulieren. Dabei handelt es sich beispielsweise um eine Hydraulik- oder Pneumatikvorrichtung, die insbesondere einen Hydraulik- oder Pneumatikzylinder umfasst.
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Die Mittel zur Bewegung des Erstreckungsarms sind zum Einen am Erstreckungsarm selbst und zum Anderen am Führungsmittel befestigt, so dass eine Verlängerung des Mittels eine Verlängerung des Auslegerabschnitts und eine Verkürzung des Mittels eine Verkürzung des Auslegerabschnitts in Bezug zum Fahrzeug bewirkt.
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Der Auslegerarm und/oder die Mittel zum Bearbeiten von Baumstämmen und/oder die Haltevorrichtung werden vorzugsweise durch eine Steuerungseinheit angesprochen und für die Bearbeitung der Bäume entsprechend eingestellt. Vorzugsweise können die Mittel zur relativen Bewegung des Erstreckungsarms ebenfalls durch die Steuerungseinheit eingestellt werden. Die Steuerungseinheit ist vorzugsweise so angeordnet, dass sie und der Operator vor Wind- und Wetter geschützt ist. Im Falle eines Harvesters kann sich die Steuerungseinheit in der Fahrerkabine befinden. Im Falle eines Schiffes kann die Steuerungseinheit im Führerhaus angeordnet sein oder auf dem Schiffsdeck angeordnet und von einer separaten Schutzeinrichtung umgeben sein. Weiterhin könnte die Steuerungseinheit auch einem kranartigen Ausleger o. ä. angeordnet sein.
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Mit der Steuerungseinheit kann insbesondere die Neigung und/oder die Länge des Auslegerarms reguliert werden. Die Neigung wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform unter anderem durch entsprechende Einstellung einer Neigungs- oder Kippvorrichtung an die Erfordernisse angepasst. Die Neigungs- oder Kippvorrichtung kann zwischen dem beweglichen Fahrzeug und dem Auslegerarm angeordnet sein. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Neigungs- oder Kippvorrichtung zwischen dem Bewegungsmittel, insbesondere zwischen einer Räderanordnung, Raupenlaufwerken, Schiffsrumpf etc., und dem Auslegerarm angeordnet. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Neigungs- oder Kippvorrichtung bei einem Harvester zwischen den Raupenlaufwerken oder zwischen den Rädern und der Fahrerkabine bzw. dem Maschinenteil des Fahrzeugs angeordnet.
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Das Kipp- oder Neigegelenk umfasst beispielsweise eine Drehvorrichtung auf dem die Fahrerkabine bzw. der Maschinenteil angeordnet ist. Die Drehvorrichtung ist am Rahmen des Kipp- oder Neigegelenks über schwenkbewegliche Verbindungen befestigt und über zwei einander gegenüberliegend angeordnete Kippmittel in seiner Neigung einstellbar. Das Kipp- oder Neigegelenk ermöglicht es somit, beim Arbeiten in Hanglage o. ä. die Fahrerkabine bzw. den Maschinenteil des Harvesters weitgehend horizontal auszurichten. Weiterhin ermöglicht die Einstellung des Kipp- oder Neigegelenks eine gewünschte erste Ausrichtung des Auslegearms, die anschließend durch weitere Einstellung der Ausrichtung des ersten und des zweiten Auslegerabschnitts und durch Einstellung der Länge des zweiten Auslegerabschnitts exakt an die Arbeitsbedingungen angepasst werden kann.
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Die Neigung des Auslegerarms in Bezug auf das bewegbare Fahrzeug wird weiterhin über ein erstes Kippmittel – vorzugsweise eine Hydraulik- oder Pneumatikvorrichtung, insbesondere ein Hydraulik- oder Pneumatikzylinder –, dass zwischen dem Fahrzeug und dem Auslegerarm angeordnet ist, eingestellt.
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Über eine gelenkige Verbindung zwischen dem ersten Auslegerabschnitt und dem zweiten verlängerbaren Auslegerabschnitt wird die Position dieser zueinander über eine Schwenkbewegung eingestellt. Somit ist es beispielsweise für den Strassentransport möglich, die beiden Auslegerabschnitte platzsparend weitgehend parallel nebeneinander anzuordnen. Für das Bearbeiten der Bäume im Wald wird eine möglichst große Reichweite des Auslegerarms benötigt. Dafür können die beiden Auslegerabschnitte bis zu einer Maximalposition auseinander geschwenkt werden, bei der der zweite Auslegerabschnitt weitgehend eine Verlängerung des ersten Auslegerabschnitts darstellt. Die Schwenkbewegung an der gelenkigen Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Auslegerabschnitt erfolgt über ein Schwenkmittel, bei dem es sich vorzugsweise um eine Hydraulik- oder Pneumatikvorrichtung, insbesondere um einen Hydraulik- oder Pneumatikzylinder handelt. Durch zusätzliche Bewegung des Erstreckungsarms im Führungsmittel kann somit die gewünschte Erstreckung des Auslegerarms in Richtung des zu bearbeitenden Baumes hin entsprechend eingestellt werden.
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Das Mittel zum Bearbeiten von Baumstämmen und die Halte- und Stützvorrichtung sind vorzugsweise miteinander gekoppelt und schwenkbeweglich am äußeren freien Ende des verlängerbaren Auslegerabschnitts angeordnet. Die gewünschte Positionierung wird über ein weiteres Schwenkmittel eingestellt, dass zwischen dem Mittel und der Haltevorrichtung und dem zweiten, verlängerbaren Auslegerabschnitt angeordnet ist.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Operator den zu bearbeitenden Baum anvisiert und die Mittel zum Bearbeiten entsprechend positioniert, indem er den Auslegerarm beispielsweise mittels einem Joy stick oder mittels einer Art Schaltknüppel bewegt. Vorzugsweise wird das Fahrzeug zuerst für die Umgebung optimal eingestellt. Wird beispielsweise in Hanglage gearbeitet, erfolgt über die Neigungs- oder Kippvorrichtung eine Einstellung der Fahrerkabine gegenüber den Raupenlaufwerken, so dass die Fahrerkabine weitgehen horizontal ausgerichtet ist.
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Da die Stabilität des Fahrzeugs von der Länge des Auslegerarms beeinflusst wird, ist es vorteilhaft, die Verlängerung mit dem Erstreckungsarm nur vorzunehmen, wenn dies wirklich notwendig ist, d. h. insbesondere nur dann, wenn dies nicht mit einer Instabilität des Fahrzeugs einhergeht. Gemäß einer ersten Ausführungsform wird die Reichweite des Auslegerarms zuerst durch Veränderung des Winkels zwischen dem erstem und zweiten Auslegerabschnitt von weitgehend 0° auf bis zu weitgehend 180° verlängert. Durch eine entsprechende Positionierung des Erstreckungsarms im Führungsmittel kann der Auslegerarm dann auf seine maximale Reichweite verlängert werden. Die Einstellung der Reichweite des Auslegerarms erfolgt also durch ein Zusammenwirken des ersten Kippmittels, des zwischen ersten und zweiten Auslegerabschnitt angeordneten Schwenkmittels und des Mittels zur Bewegung des Erstreckungsarms. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Steuerungseinheit die Bewegung der Kipp- und Schwenkmittel so koordiniert, dass der Schwerpunkt möglichst niedrig und möglichst nahe am Fahrzeug ist und somit die Hebelwirkung durch den Auslegerarm minimiert wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird zuerst eine Abstandsmessung durchgeführt. Die Mittel für die Abstandsmessung können beispielsweise direkt am Fahrzeug angebracht und von diesem aus steuerbar und/oder das Ergebnis ablesbar sein. Die Steuereinheit steuert dann entsprechend dem gemessenen und/oder berechneten Abstand die Kipp- und Schwenkmittel an, um die benötigte Auslegerlänge und Positionierung des Bearbeitungsmittels und der Halte- und Stützvorrichtung für die ermittelte Reichweite einzustellen. Die Einstellung des Auslegers erfolgt dabei so, dass der Schwerpunkt der Vorrichtung, d. h. der gemeinsame Schwerpunkt von Fahrzeug und Auslegerarm möglichst niedrig und oder möglichst nah am Fahrzeug ist. Dadurch wird eine größtmögliche Stabilität der Vorrichtung beim Herausheben des abgeschnittenen Baumes erreicht.
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Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein System zur Regulierung der Neigung und/oder Orientierung und/oder Länge bzw. Reichweite eines oben beschriebenen Auslegerarms relativ zur Position eines kippbaren- und/oder neigbaren Fahrzeugs. Bei dem Auslegerarm sind mindestens ein erster und ein zweiter Auslegerabschnitt über ein Gelenk beweglich miteinander verbunden. Die Merkmale des zweiten verlängerbaren Auslegerabschnitts wurden bereits oben ausführlich beschrieben.
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Zwischen Fahrzeug und Auslegerabschnitt, zwischen dem ersten und dem zweiten Auslegerabschnitt und zwischen dem zweitem Auslegerabschnitt und dem Fällkopf und Baumhalter befinden sich jeweils Kipp- oder Schwenkvorrichtungen, die über eine Steuerungseinheit einstellbar sind. Insbesondere wird die Bewegung der ersten und/oder zweiten und/oder dritten Kipp- oder Schwenkvorrichtung sowie des Mittel zur relativen Bewegung des Erstreckungsarms in Abhängigkeit voneinander durch die Steuerungseinheit koordiniert, so dass der Auslegerarm bei der benötigten Reichweite einen möglichst tief liegenden und/oder möglichst nah am Fahrzeugrumpf liegenden Schwerpunkt aufweist, wodurch die Stabilität der Holzbearbeitungsvorrichtung optimiert wird. Vorzugsweise erfolgt die Koordinierung der Auslegerabschnitte des Auslegerarms derart, dass die Anordnung des Auslegerarms zu keinem Zeitpunkt zu einer Instabilität des Fahrzeugs führt.
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Das System kann weiterhin eine Kipp- oder Neigevorrichtung am Fahrzeugrumpf umfassen, mit der die Neigung desselben insbesondere im hügeligen Gelände eingestellt werden kann, so dass die Fahrerkabine weitgehend horizontal ausgerichtet ist. Die Einstellung der Neigung und die Einstellung des Auslegerarms, insbesondere des zweiten Auslegerabschnitts, können gemäß einer Ausführungsform der Erfindung durch die Steuerungseinheit koordiniert und optimiert werden.
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Figurenbeschreibung
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
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1 zeigt einen Raupenharvester mit Baumhalter gemäß dem bekannten Stand der Technik.
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2 bis 6 zeigen einen erfindungsgemäßen Raupenharvester mit Baumhalter in unterschiedlichen Arbeitsstellungen.
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7 bis 9 zeigen den Erstreckungs- bzw. Teleskoparm mit Baumhalter.
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10 und 11 zeigen den Baumhalter.
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12 und 13 zeigen ein Neigegelenk des Raupenharvesters.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung oder das erfindungsgemäße System ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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1 zeigt einen Raupenharvester
1 mit Baumhalter
4 gemäß dem bekannten Stand der Technik aus dem Dokument
DE 19712621 A1 .
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2 bis 6 zeigen einen erfindungsgemäßen Raupenharvester 10 mit Schneidvorrichtung bzw. Fällkopf 30 und einem Baumhalter 40 an einem Auslegerarm 20 in unterschiedlichen Arbeitsstellungen. Die Schneidvorrichtung 30 dient dem Fällen, Entasten und Ablängen der entsprechenden Bäume 6. Der Baumhalter 40 hingegen dient dem Fixieren und der senkrechten Entnahme des unten abgeschnittenen Baumes 6.
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2 zeigt den Raupenharvester 10 in einer flachen Transportstellung, bei der die Höhe H des Gerätes für den Strassentransport auf einem Tieflader o. ä. minimiert ist. Die Schneidvorrichtung bzw. der Fällkopf 30 ist hierbei platzsparend zwischen Fahrerkabine 12 und den Raupenlaufwerken 14 angeordnet. 3 bis 6 zeigen den Raupenharvester 10 in verschiedene Arbeitsstellungen. Insbesondere stellen 4 und 5 die vorteilhafte Verlängerung des Auslegers 20 über einen zweiten, verlängerbaren Auslegerabschnitt 22 dar. 6 zeigt den Raupenharvester in einer Arbeitsstellung entsprechend 5, wobei die Fahrerkabine 12 und der Maschinenteil 16 im Verhältnis zu den Raupenlaufwerken 14 um 90° verdreht sind. Über die beliebig einstellbare Drehung der Fahrerkabine 12 können also ohne weiteres Positionsveränderungen des Raupenharvesters 10 in verschiedenen Himmelsrichtungen angeordnete Bäume 6 von einer einzigen Gasse aus bearbeitet werden, ohne dass der Harvester 10 zwischenzeitlich verfahren werden muss.
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In der Fahrerkabine 12 ist eine Steuerungseinheit 13 angeordnet, mit der der Raupenharvester 10, insbesondere der Auslegerarm 20 und/oder die Schneidvorrichtung bzw. der Fällkopf 30 und/oder der Baumhalter 40 steuerbar ist.
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Der Auslegerarm 20 besteht insbesondere aus einem ersten Auslegerabschnitt 21, der über einen Hydraulik- oder Pneumatikzylinder 50 mit dem Maschinenteil 16 des Raupenharvesters 10 verbunden ist. Durch Verstellung des Hydraulik- oder Pneumatikzylinders 50 kann der Neigungswinkel des ersten Auslegerarms 21 in Relation zum Maschinenteil 16 eingestellt werden. Der erste Auslegerarm 21 ist über einen weiteren Hydraulik- oder Pneumatikzylinder 52 und ein Dreh- oder Kippgelenk 55 mit dem zweiten, verlängerbaren Auslegerabschnitt 22 verbunden. Am äußeren, freien Ende des zweiten, verlängerbaren Auslegerabschnitts 22 ist über ein weiteres Dreh- oder Kippgelenk 57 in Verbindung mit einem weiteren Hydraulik- oder Pneumatikzylinders 54 der Baumhalter 40 und die Schnittvorrichtung 30 schwenkbeweglich angeordnet.
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Der zweite, verlängerbare Auslegerabschnitt 22 mit Baumhalter 30 ist detailliert in den 7 bis 9 dargestellt. Der zweite, verlängerbare Auslegerabschnitt 22 umfasst insbesondere ein Führungsmittel 23 für einen verschieblichen Erstreckungsarm 24. Über Halterungen 28 ist ein in der Länge verstellbarer Hydraulik-, Pneumatik- oder Gaszylinder 25 an dem Führungsmittel 23 und am verschieblichen Erstreckungsarm 24 befestigt. Durch die Bewegung der Kolbenstange 26 in Bewegungsrichtung B wird der verschiebliche Erstreckungsarm 24 innerhalb der Führung 23 bewegt und der Auslegerarm 20 entsprechend verlängert (vgl. auch 3, 4 und 6)
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10 und 11 zeigen den am freien Ende des Erstreckungsarms 24 befestigten Baumhalter 40.
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Die Baumhaltevorrichtung 40 umfasst einen vertikalen Abschnitt 42, der parallel zum zu bearbeitenden Baum anordnenbar ist. Oben und unten an dem vertikalen Abschnitt 42 sind Führungsvorrichtungen 44 angeordnet. Insbesondere weisen die Führungsvorrichtungen 44 eine konkave, zackig ausgebildete Anlehn- bzw. Stützfläche 45 für den zu fassenden Baumstamm auf. Weitgehend mittig zwischen den Führungsvorrichtungen 44 befindet sich eine Greifvorrichtung 46, insbesondere mit mehreren Greifzangen 47, die den Baumstamm umschließen und einklemmen.
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Der Baumhalter 40 ist beweglich am Auslegerarm 20 befestigt, so dass er und der gehaltene Baum immer in einer vertikalen Position gehalten werden können. Eine entsprechende Neigungsanpassung erfolgt vorzugsweise mit Hilfe eines so genannten Neigungsgelenks zwischen dem Baumhalter 40 und dem zweiten verlängerbaren Auslegerabschnitt.
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12 und 13 zeigen verschiedene Ansichten eines Kipp- oder Neigegelenks 60. Dieses ist vorzugsweise zwischen den Raupenlaufwerken 14 und der Fahrerkabine 12 bzw. dem Maschinenteil 16 des Raupenharvesters 10 angeordnet (vgl. 2). Das Kipp- oder Neigegelenk 60 umfasst eine Drehvorrichtung 64, insbesondere einen Drehtisch oder eine Drehscheibe, auf dem die Fahrerkabine 12 bzw. der Maschinenteil 16 angeordnet ist. Die Drehvorrichtung 64 ist an einem Rahmen 61 über schwenkbewegliche Verbindungen 66 befestigt und über zwei einander gegenüberliegend angeordnete Kippmittel 62, 62a, 62b in seiner Neigung einstellbar. Bei den Kippmitteln 62 handelt es sich vorzugsweise um Pneumatik- oder Hydraulikzylinder, durch deren entsprechende Verlängerung oder Verkürzung die Neigung der Drehvorrichtung 64 verändert werden kann. Dieses Kipp- oder Neigegelenk 60 ermöglicht es somit, beim Arbeiten in Hanglage o. ä. die Fahrerkabine 12 bzw. den Maschinenteil 16 des Raupenharvesters 10 weitgehend horizontal auszurichten. Weiterhin ermöglicht die Einstellung des Kipp- oder Neigegelenks 60 eine gewünschte erste Ausrichtung des Auslegearms 20, die anschließend durch weitere Einstellung der Ausrichtung der beiden Auslegerabschnitte 21 und 22 und durch Einstellung der Länge des zweiten Auslegerabschnitts 22 exakt an die Arbeitsbedingungen angepasst wird.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Raupenharvester
- 2
- Ausleger
- 3
- Drehvorrichtung
- 4
- Baumhalter
- 6
- Baum
- 10
- Raupenharvester
- 12
- Fahrerkabine
- 13
- Steuerung
- 14
- Raupenlaufwerk
- 16
- Maschinenteil
- 20
- Auslegerarm
- 21
- erster Auslegerabschnitt
- 22
- zweiter Auslegerabschnitt
- 23
- Führungsmittel
- 24
- Erstreckungsarm
- 25
- Hydraulik- oder Pneumatikzylinder
- 26
- Kolbenstange
- 28
- Halterung
- 30
- Schneidvorrichtung/Fällkopf
- 40
- Baumhalter/Baumhaltevorrichtung
- 42
- vertikaler Abschnitt
- 44
- Führungsvorrichtung
- 45
- Anlehn- oder Stützfläche
- 46
- Greifvorrichtung
- 47
- Greifzange
- 50
- Hydraulik- oder Pneumatikzylinder
- 52
- Hydraulik- oder Pneumatikzylinder
- 54
- Hydraulik- oder Pneumatikzylinder
- 55
- Dreh- oder Kippgelenk
- 57
- Dreh- oder Kippgelenk
- 60
- Kipp- oder Neigegelenk
- 61
- Rahmen
- 62
- Kippmittel/Pneumatik- oder Hydraulikzylinder
- 62a
- Kippmittel/Pneumatik- oder Hydraulikzylinder
- 62b
- Kippmittel/Pneumatik- oder Hydraulikzylinder
- 64
- Drehvorrichtung/Drehscheibe
- 66
- schwenkbewegliche Verbindung
- B
- Bewegungsrichtung
- H
- Höhe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 3643712 A [0005]
- DE 19712621 A1 [0006, 0033]