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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Signal- oder Tauchboje insbesondere zur Anzeige von Positionen, wie die Position von Tauchern, welche mittels der Boje an der Oberfläche angezeigt wird. Bojen zur Kennzeichnung von besonderen Gebieten sind gebräuchlich und zahlreich im Einsatz um z. B. um Fischereigebiete, Gefahrenpositionen oder eben Tauchgebiete deutlich zu markieren um solche an der Oberfläche zu erkennen.
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Für den Tauchsport werden auch persönliche Taucherbojen verwendet, welche die Position eines Tauchers an der Oberfläche anzeigen. Durch die Oberflächen-Kennzeichnung von tauchenden Personen werden zum einen auf dem Wasser fahrende Boote über die Tauchaktivitäten in dem Gewässer informiert und zum anderen können Boote dadurch schnell, einfach und sicher Taucher in einer Gruppe ausmachen um diese nach einem Tauchgang wieder abzuholen.
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Die dabei eingesetzten Bojen sind in der Regel aufblasbare Schläuche oder anders geformte Körper, welche an einer einfachen Leine befestigt sind und vom Taucher unter Wasser mittels ihres Octobus bzw. Beatmungsgerät aufgeblasen werden. Durch das Befüllen des Bojenkörpers bläht sich dieser auf und bewegt sich durch den entstehenden Auftrieb nach oben. Der Taucher hält bei dem Vorgang in der Regel eine aufgewickelte Leine derart in seiner Rand, dass die Leine sich beim nach oben Bewegen der Boje entfaltet und beim Erreichen des Bojenkörpers an der Wasseroberfläche vollständig abgewickelt ist.
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Der Vorgang des Abwickelns der eingelegten Leine durch die Hand des Tauchers bedarf einiges an Übung damit die Leine nicht verklemmt und blockiert wird, was jedoch, insbesondere ungeübten Tauchern, immer wieder passiert. Durch die dann an der Leine, durch den Auftrieb entstehende Kraft, wird der Taucher ungewollt nach oben mitgezogen. Dies ist zum einen wegen des sich stark ändernden Drucks gefährlich und zum anderen, vom Taucher, der in einer vorgegebenen Tiefe tauchen will, unerwünscht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Signal- oder Taucherboje zu schaffen, welcher die genannten Nachteile nicht aufweist und einfach und sicher in der Handhabung ist.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Fortbildungen und vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen umfasst.
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Erfindungsgemäß ist eine Signal- oder Taucherboje insbesondere zur Anzeige von Positionen, bestehend aus einem, mit Luft oder einem Gas befüllbaren Bojenkörper mit daran angebrachter Verbindung, wie einer Leine in einer definierten Länge, wobei die Verbindungsleine auf ihrer, dem Bojenkörper abgewandten Seite in einer Haltevorrichtung aufwickelbar befestigt ist wobei die Aufwickelvorrichtung mit einem Federelemt beaufschlagt ist und ein Herausziehen der Verbindungsleine gegen die Federkraft erfolgt.
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Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Signal- oder Taucherboje nimmt der Taucher die komplette Boje mit Haltevorrichtung und noch zusammengelegtem, nicht aufgeblasenem Bojenkörper aus einem mitgeführten Tragebelhältnis oder einer Tasche seines Taucheranzuges und greift die Haltevorrichtung am angeformten oder angebrachten Handgriff. Der Handgriff ist dabei so gestaltet, dass der Taucher diesen gut greifen kann, die gesamte Haltevorrichtung aber in einem Notfall auch schnell loslassen kann ohne in Gefahr zu geraten, wenn sich die Boje z. B. in einer Motorschraube oder ähnlichem verfängt.
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Der Bojenkörper wird zunächst etwas aufgefaltet und dann mittels des Beatmungsgerätes des Tauchers oder auch mittels einer zusätzlich mitgeführten Druckluftpatrone aufgeblasen. Beim Aufblasen entfaltet sich der Bojenkörper und erfährt einen Auftrieb und gleitet Richtung Wasseroberfläche. Der Bojenkörper, der mit seinem Ende mit einer Leine verbunden ist, welche in der Haltevorrichtung in einer Aufwickelvorrichtung untergebracht ist, zieht die Leine aus der Haltevorrichtung und der Aufwickelvorrichtung. Das Herausziehen der Leine und das Abwickeln erfolgt gegen die Kraft eines Federmechanismusses, welcher bevorzugt als Schneckenfeder ausgeführt ist. Die Federkraft der Aufwickelvorrichtung ist dabei so dimensioniert, dass der Auftrieb des Bojenkörpers zwar gebremst wird, aber nicht so groß ist, dass auch der Taucher mit nach oben gezogen wird. Sobald die Abwicklung aus der Haltevorrichtung stoppt, weiß der Taucher, dass der Bojenkörper die Oberfläche erreicht hat. Die Federkraft der Aufwickelvorrichtung ist bevorzugt für Sporttaucher übliche Einsätze dimensioniert und den Auftrieben von eingesetzten Bojenkörpern angepasst. In einer alternativen Ausführung ist die Federkraft der Aufwickelvorrichtung einstellbar, bevorzugt durch eine einstellbare Vorspannung der Feder.
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Die Handhabung ist sehr einfach, da der Taucher beim Aufsteigen des Bojenkörpers die Haltevorrichtung lediglich an einem Halteelement wie einem Haltebügel des Gehäuses festhalten muss, die Abwicklung der Leine von der Wickelvorrichtung bzw. aus der Haltevorrichtung erfolgt ohne weiteres Eingreifen durch den Taucher. Das bisherige, schwierige manuelle Abwickeln der zusammengelegten Leine, wie bei bekannten Tauchbojen üblich und nicht ohne größere Übung beherrschbar, entfällt. Ein, bei älteren Tauchbojen mit Leinen nach dem Stand der Technik auftretendes Verhaken der zusammengelegten Leine, welches den Taucher leicht mit nach oben zieht, entfällt. Die Aufwickelvorrichtung kann in der aktuellen Position blockiert werden, womit die Federkraft ausgeschaltet wird. Dies ist für den eigentlichen Tauchvorgang komfortabel, da die Leine nicht ständig gegen die Federkraft auf Zug gehalten werden muss. Im blockierten Zustand bemerkt der Taucher erst einen Zug auf der Leine, wenn dieser tiefer taucht und den Bojenkörper an der Oberfläche unter Wasser zieht. In einer Ausführung verfügt die Taucherboje über eine Länge der Leine, welche an die gewünschte Tauchtiefe angepasst ist um eine zusätzliche Kontrolle beim Tauchen zu ermöglichen. Die Leine ist nach einer weiteren Ausführung in farblich unterschiedlichen Bereichen ausgeführt um einen Bereich der aktuellen Tauchtiefe zu markieren, z. B. ändert sich die Farbe der Leine in einem Abstand von 5 Metern um jeweils weitere 5 Meter Tauchtiefe zu signalisieren. Die Leine ist bevorzugt aus einem Kunststoff oder Kunststoffgemisch, wie z. B. als Nylonleine, ausgeführt.
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Das Gehäuse der Tauchboje, bzw. die Haltevorrichtung und die mechanischen Teile sind bevorzugt in einem nicht korrosiven Material ausgeführt um ihre Funktion auch nach längerem Gebrauch unter Wasser, insbesondere in Salzwasser zu gewährleisten.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von Zeichnungen beispielhaft näher beschrieben. Dabei zeigen:
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1 eine Abwickelleine für einen Bojenkörper nach dem Stand der Technik
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2 eine erfindungsgemäße Abwickelvorrichtung
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3 ein Taucherbojen Set
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In 1 ist eine Abwickelleine 8 nach dem Stand der Technik, wie sie von Tauchern eingesetzt wird. Die Leine 13 ist dabei in einer handlichen Länge in gegenläufigen Schlingen zusammengelegt und wird mittels einer zusätzlichen, über diese Lagen gezogenen Leine 11 zusammengehalten. Die zusätzliche Leine 11 wird oft mit einem Schnellverschluss 12 versehen um die Handhabung zu erleichtern. An der Leine wird mittels eines Karabiners 9 ein Bojenkörper befestigt, welcher aufblasbar ist. Der Taucher hält das andere Ende der Leine 10 in einer Hand und bläst den Bojenkörper mit seinem Beatmungsgerät auf, wodurch der Bojenkörper an die Oberfläche auftreibt und die Leine 13 mitzieht. Dabei muss die Leine durch die leicht gelockerte zusätzliche Leine 11 gezogen werden. Die Halteleine, an welchem der Bojenkörper hängt wird dabei in Teilstücken aus der zusätzlichen Leine 11 gezogen, wobei es immer wieder vorkommt, dass sich die Abwickelleine 13 und die zusätzliche Leine 11 dabei verklemmen, womit der Auftrieb des Bojenkörpers den Taucher mit nach oben zieht. Dies ist durch den schnellen Aufstieg gefährlich und auch unerwünscht.
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Die erfindungsgemäße Auf- bzw. Abwickelvorrichtung 1, wie in 2 zu sehen, ist als Haltevorrichtung mit einer angeformten oder angebrachten Handhabe 3, hier als Griff ausgeführt, ausgerüstet und verfügt im Inneren über einen Aufwickelmechanismus, welcher bevorzugt als Schneckenfeder ausgeführt ist. Die Leine 2, an welche ein Bojenkörper 6, wie in 3 gezeigt, an einem Verbindungselement 7 angebracht ist, läuft in die Feder belastete Abwickelvorrichtung hinein. Im entspannten Zustand der Feder ist die Leine 2 in dem Abwickelmechanismus komplett, bzw. nahezu komplett, aufgewickelt. Der Taucher füllt unter Wasser den Bojenkörper 6 mit Luft aus seinem Beatmungsgerät, wodurch der Bojenkörper 6 einen Auftrieb erfährt und an die Oberfläche steigt und die Leine 2 aus dem Aufwickelmechnaismus gegen die Federkraft herauszieht, was sehr sicher und ohne Verklemmungen erfolgt. Sobald der Abwickelvorgang beendet ist, erkennt der Taucher, dass der Bojenkörper 6 die Oberfläche erreicht hat. Da nun an der Leine ständig ein Zug, ausgelöst durch die Federkraft der Aufwickelvorrichtung, anliegt, kann der federbelastete Mechanismus blockiert werden indem ein Hebel 4 an der Haltevorrichtung 1 betätigt wird. Nach einer bevorzugten Ausführung kann die Blockiervorrichtung im aufgewickelten Zustand der Leine 2 nicht aktiviert werden. Der Taucher hält die Haltevorrichtung 1 der Taucherboje locker an einer dafür vorgesehenen Handhabe 3, welche er jederzeit bei Gefahr, wie etwa beim Verhängen der Leine in der Schraube eines fahrenden Bootes, loslassen kann.
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Nachdem bevorzugte Ausführungen der Erfindung in Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben wurden, ist festzuhalten, dass die Erfindung nicht auf diese genauen Ausführungen beschränkt ist und dass verschiedene Änderungen und Modifizierungen daran von einem Fachmann ausgeführt werden können, ohne dass vom Umfang der Erfindung, wie er in den beiliegenden Ansprüchen definiert ist abgewichen wird.