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Die Erfindung betrifft ein Polsterelement zur lösbaren Befestigung an einer Lagerungsfläche, z. B. einer Liegefläche eines medizinischen Untersuchungsstuhles oder eines Operationstisches, mit einem an der Rückseite des Polsterelementes angeordneten Befestigungselement.
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Es gibt verschiedene Anwendungsfälle, bei denen Polsterelemente an einer Lagerungsfläche lösbar fixiert werden müssen. Ein Einsatzbereich ist die Operationsfläche eines Operationstisches, auf dem ein Polster lösbar fixiert werden muss.
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Gegenwärtig sind in diesem Bereich vor allem drei Verbindungstechniken im Einsatz, die jedoch jeweils mit verschiedenen Vor- und Nachteilen behaftet sind.
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So sind als Befestigungselemente Druckknöpfe im Einsatz, mit denen das Polster auf der Liegefläche lösbar fixiert werden kann. Solche Druckknöpfe sind aufgrund ihres direkten Kontaktes mit der metallischen Lagerungsfläche einer erhöhten Korrosionsanfälligkeit unterworfen, so dass die Polster mit Druckknöpfen in der Regel nach durchschnittlich drei Jahren ausgewechselt werden müssen. Von weiterem Nachteil ist, dass die Lagerungsfläche als solche nicht mehr eben ist, da auf diese Druckknöpfe angeordnet sind.
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Als weitere Art der Befestigung wird derzeit eine Klett-Flauschverbindung eingesetzt, die zwar einfach anbringbar und flexibel in der Nutzung ist, jedoch den Nachteil aufweist, dass sich ein erheblicher Verschmutzungsgrad über der Gebrauchszeit einstellt. So lassen sich z. B. Blut- oder Gewebereste nur schwer aus dem Flausch bzw. Klett entfernen. Die Lebensdauer einer solchen Befestigung ist zwar höher als bei Druckknopfverbindungen, der Reinigungsaufwand bei einer solchen Verbindung ist jedoch wesentlich größer als bei anderen Verbindungstechniken.
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Ferner sind dauerhafte Verbindungen, z. B. durch das Aufschweißen der Polsterelemente auf die Tischplatte bekannt, dadurch wird die Flexibilität des Gesamtsystems jedoch stark eingeschränkt. Die Polster haben beispielsweise eine Lebensdauer von bis zu 10 Jahren, dagegen garantieren Tischplattenhersteller bei voller Funktionalität häufig eine Produktlebenszeit von 20 Jahren. Die Desinfektionsfähigkeit eines solchen dauerhaften Systems ist ebenfalls stark eingeschränkt, da Flüssigkeiten an der Außenwand des Polsters entlang laufen und in den OP-Tisch hinein sickern können, was unbedingt zu vermeiden ist. Deshalb muss ein erhöhter Aufwand bei der Abdichtung des Operationstisches erfolgen, was wiederum mit erhöhten Kosten bei der Herstellung einhergeht.
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Aus
DE 102 54 678 B4 ist ein Formkörper für ein Sitzpolster bekannt, bei welchem die Auflagefläche des Formkörpers eine aus einem Polyurethangel bestehende Gellage ist. Diese Gellage kann nach Abziehen einer zusammen mit ihr hergestellten Folie mit der Schaumstofflage dauerhaft verklebt sein. Aus
DE 33 41 555 A1 ist ein selbsthaftendes gelartiges Flächengebilde bekannt.
DE 196 18 825 A1 beschreibt selbstklebende Polyurethangelmassen, die auch als Füllmassen für Kissen oder Polster verwendet werden können. Es ist somit grundsätzlich bekannt, dass Polyurethangelmassen selbsthaftende bzw. selbstklebende Eigenschaften aufweisen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zu schaffen, mit der ein Polsterelement auf möglichst einfache Weise an einer Lagerungsfläche befestigt und möglichst rückstandsfrei wieder abgenommen werden und anschließend wieder befestigt werden kann, wobei gleichzeitig eine zuverlässige Fixierung auch in unterschiedlichen Lagerungspositionen der Lagerungsfläche gewährleistet sein soll.
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Diese Aufgabe wird bei einem Polsterelement der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Befestigungselement aus wenigstens einer Schicht aus einem Polyurethangel besteht.
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Besonders geeignet ist ein Polyurethangel mit folgenden Eigenschaften, welches unter der Marke Technogel
® vertrieben wird:
PU-Material aliphatisch, UV stabilisiert, weichmacherfrei
| Shore 000 | | 30 +/– 3 | ASTM |
| Rohdichte | kg/m3 | 1.060 | DIN 53 479 |
| Zugfestigkeit | kPa | | ISO 1798 |
| Technogel® o. Folie | | mind. 50 | |
| Bruchdehnung | % | | ISO 1798 |
| Technogel® o. Folie | | mind. 300 | |
| Druckverformungsrest | % | | ISO 1856 |
| (50% Verf. – 22 h – 70 Grad C)
Technogel® o. Folie | | < 10% | |
| Temperaturbeständigkeit | °C | –30 bis +80 | |
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Es wird somit die Adhäsionskraft eines Polyurethangels als Befestigungselement genutzt. Es hat sich herausgestellt, dass die der Lagerungsfläche zugewandte, frei liegende formstabile Polyurethangelschicht durch ihre Komponenten eine so große Adhäsionskraft zu anderen Flächen aufweist, dass die Polsterelemente an nahezu allen Flächen ”kleben”. Diese ”klebende” Eigenschaft kann bei Einhaltung der Reinigungsvorschrift des Gels dauerhaft aufrechterhalten werden, d. h. sie nimmt mit der Häufigkeit der Verklebungen nicht ab. Gleichzeitig ist durch eine Krafteinwirkung senkrecht zur Fügefläche ein einfaches Ablösen bzw. Abschälen des Polsterelementes bzw. der Gelschicht von der glatten Lagerungsfläche rückstandsfrei möglich.
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Das Polyurethangel enthält keine Klebebestandteile oder Weichmacher, hat eine glatte Oberfläche und ist abwaschbar. Die Adhäsionskraft ist nur in trockenem Zustand gegeben. Somit ist die Gelfläche nahezu rückstandsfrei zu reinigen bzw. desinfizieren. Es besteht somit eine optimale Reinigungs- und Desinfektionsmöglichkeit über der gesamten Lebensdauer des Gels, die ”Klebekraft” nimmt über der Zeit nicht ab und das Gel kann nicht aushärten.
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Alternativ kann die Gelschicht auch so ausgelegt sein, dass sie dauerhaft auf der Lagerungsfläche fixiert ist und wiederholbar vom Polsterelement getrennt und mit diesem wieder verbunden werden kann.
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In bevorzugter weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Befestigungselement wenigstens eine weitere Schicht aufweist.
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Diese weitere Schicht ist nach einer ersten Ausgestaltung an der Rückseite des Polsterelementes befestigt.
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Bei dieser Ausgestaltung kann die weitere Schicht aus einer Selbstklebefolie bestehen, welche mit ihrer Selbstklebeseite an das Polsterelement angeklebt ist.
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Alternativ kann die weitere Schicht auch aus einem textilen Material bestehen. Bei der Herstellung wird dann vorzugsweise das textile Material an der Oberfläche des Gels eingegossen bzw. aufgebracht, um danach an das Polster angeschweißt oder dauerhaft mit diesem verklebt.
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In einer alternativen zweiten Ausgestaltung kann auch vorgesehen sein, dass die weitere Schicht an der Lagerungsplatte befestigt ist.
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Des Weiteren ist vorteilhaft vorgesehen, dass die Schicht aus einem Polyurethangel mit einer abziehbaren Schutzfolie versehen ist.
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Dazu wird das Polyurethangel vorzugsweise in einem Gießprozess, in eine silikonisierte Folie gespritzt und es wird dauerhaft eine Selbstklebefolie aufgebracht. Die Selbstklebefolie wird mit der klebenden Seite auf dem Polsterelement fixiert. Die silikonisierte Schutzfolie wird anschließend vor dem ersten in Inkontaktbringen mit der Lagerungsfläche vom Gel abgezogen. Das nun frei liegende formstabile Polyurethangel ”klebt” anschließend auf nahezu jeder möglichen Fläche.
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Das Befestigungselement kann somit folgende Aufbauvarianten aufweisen:
- 1. Gelschicht mit und ohne Zwischenschicht dauerhaft am Polsterelement angebracht.
- 2. Gelschicht mit und ohne Zwischenschicht einmalig ablösbar am Polsterelement angebracht.
- 3. Gelschicht mit und ohne Zwischenschicht dauerhaft an der Lagerungsplatte angebracht.
- 4. Gelschicht mit und ohne Zwischenschicht einmalig ablösbar an der Lagerungsplatte angebracht.
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Dabei erfüllt jedes so gestaltete Befestigungselement die Funktion, dass Polsterelement durch die Eigenschaften der Gelschicht wiederholbar von der Lagerungsplatte trennen und mit dieser wieder fixieren zu können.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt jeweils in schematischer Darstellung ein erfindungsgemäßes Polsterelement, welches lösbar an einer Lagerungsfläche befestigt ist in verschiedenen Ausgestaltungen, nämlich in
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1 in einer ersten Ausführungsform;
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2 in einer zweiten Ausführungsform und
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3 in einer dritten Ausführungsform.
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Ein Polsterelement ist in den Figuren allgemein mit 1 bezeichnet. Dieses Polsterelement 1 ist so ausgebildet, dass es lösbar an einer Lagerungsfläche, z. B. einer Tischfläche 2 eines Operationstisches, befestigt werden kann. Dazu weist das Polsterelement 1 ein Befestigungselement aus einer Schicht 3 aus einem Polyurethangel auf.
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Bei dem Polyurethangel der Schicht 3 handelt es sich bevorzugt um das unter der Marke Technogel® bekannte Polyurethangel, das üblicherweise als Polsterfüllstoff eingesetzt wird.
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Die Haft- bzw. Adhäsionseigenschaften der Schicht 3 aus Polyurethangel sind ausgesprochen gut. Im Gegensatz zu üblichen Klebeverbindungen ist das Poly-urethangel eher ein fluider Stoff als ein Festkörper. Durch Zug- oder Scherbeanspruchung gibt das Gel seiner Struktur entsprechend nach. Die Zwischenräume zwischen den Berührungspunkten zwischen dem Gel und der Tischfläche dehnen sich aus und es bildet sich durch den luftdichten Abschluss ein Unterdruck aus. Dieser wirkt als zusätzliche Haftkomponente mit der ohnehin wirkenden Adhäsionskraft an den Berührungspunkten zwischen Gel- und Tischplatte zusammen.
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Auf diese Weise ist eine sichere Verbindung zwischen dem Polsterelement und der Tischplatte gegeben, unabhängig davon, in welche Winkellage die Tischplatte gebracht wird.
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In 2 ist eine abgewandelte Ausführungsform dargestellt. Das Befestigungselement bei dieser Ausführungsform weist neben der Schicht 3 aus Polyurethangel zusätzlich eine Zwischenschicht 4 auf, die zwischen der Schicht 3 aus Polyurethangel und dem Polsterelement 1 angeordnet ist.
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Diese Zwischenschicht 4 kann zum Beispiel aus einer Selbstklebefolie bestehen, deren Klebeseite an der Rückseite des Polsterelementes 1 dauerhaft befestigt ist. Die Zwischenschicht 4 kann auch aus einem textilen Material bestehen, wobei bei der Herstellung das textile Material an der Oberfläche der Gelschicht 3 eingegossen bzw. aufgebracht wird und anschließend die Zwischenschicht 4 an das Polsterelement 1 angeschweißt bzw. dauerhaft mit diesem verklebt wird.
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Die Ausführungsform nach 3 unterscheidet sich von der nach 2 dadurch, dass ebenfalls eine Zwischenschicht 4 vorgesehen ist, diese jedoch der Lagerungsplatte 2 zugewandt ist. Diese Zwischenschicht 4 kann zum Beispiel aus einer Selbstklebefolie bestehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10254678 B4 [0007]
- DE 3341555 A1 [0007]
- DE 19618825 A1 [0007]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 53 479 [0010]
- ISO 1798 [0010]
- ISO 1798 [0010]
- ISO 1856 [0010]
