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Die Erfindung betrifft ein einseitig eingespanntes als Rohr ausgebildetes Straßenbauwerk, zum Beispiel Fahnenmast, Straßenpoller, Straßenmast, Begrenzungspfosten und dergleichen, aus Aluminium.
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Die
DE 10 2005 032 358 A1 beschreibt einen Fahnenmast mit einem Ausleger, der beleuchtet ist. Die Lichtquelle ist eine Ultraviolett-Lichtquelle, die von einem Solargenerater mit einem Energiespeicher versorgt wird. Die Fahne trägt einen Aufdruck aus Farbpigmenten, die bei der Bestrahlung mit ultraviolettem Licht fluoreszieren.
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Desweiteren ist aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2004 007 721 21 ein rohrförmiger Messkörper mit einer Beleuchtungsvorrichtung bekannt, der eine Durchbrechung aufweist, hinter der im Inneren des Mastkörpers eine Beleuchtungsvorrichtung angeordnet ist.
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In der amerikanischen Offenlegungsschrift
US 2006/0207493 A1 ist ein Fahnenmast beschrieben, der ein linienförmiges beleuchtetes Element aufweist, das spiralförmig um den Mast gewickelt ist. Das Beleuchtungselement ist dabei eine Leuchtschlange, die zur besseren Sichtbarkeit des Mastes mit einer Schnittstelle versehen ist, um die Lichtschlange mit elektrischer Energie zu versorgen.
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Die bekannten Masten sind für Passanten auch in der Nacht gut sichtbar und verringern somit das Risiko, ungewollt mit diesen zu Kollidieren.
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Nachteilig an diesen bekannten Ausführungen ist jedoch, dass sie alle eine elektrische Energieversorgung benötigen, die erfahrungsgemäß auch ausfallen kann und nachteilig die Betriebskosten für den Besitzer erhöhen.
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Darüberhinaus sind elektrisch behandelte Masten nicht vandalismusgesichert.
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Aufgabe der Erfindung ist es ein einseitig eingespanntes Straßenbauwerk vorzuschlagen, das bei einem attraktiven Erscheinungsbild Kollisionsgefahren verringert und zusätzliche Energiekosten vermeidet.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Rohr mindestens einen passiv Licht reflektierenden Streifen aufweist. Licht reflektierende Streifen sind als solche bekannt. Ein Rohr, das mindestens einen solchen Streifen trägt ist auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut erkennbar. Im Lichtkegel von Fahrzeugen sind die Masten auf mehr als 100 m erkennbar, so dass Unfälle vermieden werden, weil sich die mögliche Zeit für eine Reaktion des Fahrers drastisch erhöht. Selbst bei Stromausfall können Passanten diese Bauwerke sehen, da das Licht von Taschenlampen oder anderen mobilen Leuchten reflektiert wird. Derartige Masten weisen einen Durchmesser von ca. 90 mm bei einer Wandstärke von 4 bis 5 mm auf.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der mindestens eine Streifen wendelförmig auf das Rohr aufgebracht ist. Durch die wendelförmige Anbringung ist der Streifen aus jeder Blickrichtung gut zu erkennen. Das Licht wird gleichmäßig unabhängig von der Richtung, aus der man den Mast anschaut in gleicher Weise reflektiert.
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Wenn der mindestens eine Streifen in eine Richtung parallel zur Rohrachse aufgebracht ist kann Regenwasser und dergleichen leichter ablaufen und es können sich auch keine Schleier auf der Schicht bilden, die die Refelexionseigenschaften verschlechtern. Allerdings ist es in vielen Fällen notwendig mehrere Streifen in axialer Richtung anzubringen, damit das Rohr auch Licht zurückwirft, das aus verschiedenen Richtungen zum Rohr reflektiert wird.
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Mit Vorteil bleibt die passiv reflektierende Wirkung des Streifens über eine lange Zeit erhalten, wenn das Rohr mindestens eine Nut aufweist, in der der Streifen befestigt ist, wobei die Oberfläche des Streifens gegenüber der Oberfläche des Rohres radial nach innen zurückgesetzt ausgebildet sind. Der Streifen ist in der Nut besser geschützt und verschmutzt somit langsamer. Er widersteht in dieser Nut auch automatischen Reinigungsvorrichtungen, die mit ihren harten Bürstenwalzen zur Reinigung solcher einseitig eingespannten Straßenbauwerke eingesetzt werden. Insbesondere bei Masten mit Auslegern diese Ausgestaltung von Vorteil. Die Ausleger, die die Fahne halten, sind an einer Hülse geführt, die den Mast umschließt. Der tiefer liegende Streifen wird von der Hülse nicht berührt oder mechanisch belastet. Die Reflexionseigenschaften des Streifens bleiben somit auch bei Masten mit Auslegern dauerhaft erhalten. Der tiefer liegende Streifen wirkt überraschend auch schwingungsvermeidend. An den Nuträndern können sich bei Windanströmung nur höherfrequente Wirbelstraßen lösen, die den Mast dann nicht mehr zu Eigenschwingungen anregen. Zusätzlich wirkt der mit der Nut verbundene auf den Nutgrund aufgebrachte Streifen dämpfend, was einen Weiteren vorteilhaften Beitrag zur Vermeidung von strömungsbedingten Geräuschen leistet.
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Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit zur Befestigung ergibt sich, wenn der Streifen eine selbst klebende Schicht zum Befestigen aufweist.
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Man kann mit Vorteil auch auf eine selbst klebende Schicht verzichten, wenn der Streifen mittels Hitze und Druck aufgebracht wird. Unter Anwendung von Druck und Wärme kann der Streifen dauerhaft mit der Oberfläche des Aluminiumrohres verbunden werden. Dazu wird die nicht reflektierende Rückseite des Streifens mit einem Thermoplast ausgerüstet. Bei der Montage ist dieses Thermoplast zunächst nicht klebend im kalten Zustand und kann durch die Adhäsionswirkung die Montage auch nicht stören. Erst wenn in der Nut liegt, wird der Thermoplast auf geeignete Weise, beispielsweise durch eine beheizte Walze aufgeschmolzen und der Streifen auf seine Unterlage angepresst. Nach Erkalten des Thermoplasts ist der Streifen dauerhaft in der Nut befestigt.
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Die Nut lässt sich auch kostengünstig nachträglich in übliche Mastprofile einbringen, wenn die Nut beim Extrudieren des Rohrprofils und/oder mittels Walzen eingebracht ist.
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Die Ausgestaltung in der die Nut Ränder aufweist, die über die Ränder des Steifens überstehend ausgebildet sind, erlaubt zusätzlich oder alternativ eine formschlüssige Montage des Streifens in der Nut des Rohrs. Die überstehenden Ränder verhindern, dass der Streifen aus der Nut herausgeschält werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die überstehenden Ränder der Nut einen Rundungsradius aufweisen. Ein solcher Rundungsradius kann etwa zwischen 0,5 mm bis 2 mm betragen, bevorzugt zwischen 1 bis 1,5 mm. Bei dieser Dimensionierung wird das Mastprofil nicht über Gebühr geschwächt. Die Rundung beugt beim Aufprall Verletzungen vor und verringert Wirkungsvoll Strömungsgeräusche wie auch Eigenschwingungen des Mastes bei Windanströmung.
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Mit Vorteil kann es in einigen Anwendungsfällen ausreichen, wenn der Streifen lose in der Nut angeordnet ist. Zusätzlich an den Seiten des Streifens vorgesehene Formelemente erlauben es, den Streifen auch formschlüssig durch Einclipsen oder Einschieben der Formelemente in der Nut zu befestigen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird beispielhaft anhand einer Zeichnung erläutert. Darin sind Teile mit gleicher Funktion mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.
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Die Figuren der Zeichnung zeigen im Einzelnen:
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1 eine Aufsicht auf ein Rohr mit 2 wendelförmig gewickelten Streifen,
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2 einen Querschnitt eines Rohres mit Nuten,
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3 einen Schnitt durch das Rohr mit Nut und Streifen als Detail,
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4 einen Schnitt durch das Rohr mit erster alternativer Streifenbefestigung als Detail und
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5 einen Schnitt durch das Rohr mit zweiter alternativer Streifenbefestigung als Detail.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Straßenbauwerk, das als Rohr ausgebildet ist, auf dem ein passiv reflektierender Streifen (2) wendelförmig aufgebracht ist. Der Streifen hat dabei eine Breite von 10 bis 20 mm. Es handelt sich bei diesem Streifen um handelsübliche Kunststoffstreifen, die eine Ausrüstung mit Licht reflektierenden Partikeln aufweisen. Im gezeichneten Fall bilden die Streifen (2) zwei Wendeln (3 und 4).
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Zum Schutz der reflektierenden Streifen weist das in 2 dargestellte Rohr auf dem Umfang verteilte Nuten (5) auf. Diese sind in 5 in Richtung der Rohrachse (6) parallel zueinander angeordnet.
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3 zeigt das Detail einer Nut (5) deren Tiefe (7) gleich oder größer als die Dicke (8) des Streifens (2) ausgebildet ist, so dass sich ein Versatz (9) der Streifenoberfläche (10) gegenüber der Rohroberfläche (11) ergibt. Eine selbstklebende Schicht (12) stellt die Haftbrücke zwischen Streifen (2) und dem Nutengrund (13) her. Wie aus 3 ersichtlich, ist die Breite (14) des Streifens (2) etwas geringer als die Breite (15) der Nut (5).
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4 zeigt eine alternative Ausführungsform zur Befestigung des Streifens (2) in der Nut (5). Dabei sind die Ränder (16) der Nut so durch Walzen umgeformt, dass sie nur noch geringfügig über die Ränder (17) des Streifens (2) hinausreichen und diesen fest umschließen. Auf diese Weise kommt sowohl ein Kraftschluss als auch ein Formschuss des den Streifen tragenden Rohres mit dem Streifen selbst zustande. Eine besonders robuste Ausführung, die den Streifen umschließt ist eine schwalbenschwanzförmig ausgebildete Nut.
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In 5 ist eine alternative Ausgestaltung der Nut dargestellt, die T-förmig ausgebildet ist. Die Überstände (18) der Nutränder (16) über den Streifen (2) hinaus ermöglichen ein formschlüssiges Einlegen des Streifens (2) in die Nut (5). In diesem Fall kann auf eine Verklebung des Streifens (2) verzichtet werden. Der Streifen (2) liegt lose in der Nut (5) und kann bei Bedarf auch leicht gewechselt werden. Dazu wird der Streifen (2) aus der Nut (5) gezogen und ein neuer Streifen (2) in die Nut (5) geschoben. Sinnvollerweise wird eine derartige Nut (5) bereits beim Strangpressen des Aluminiumrohres mit eingeformt.
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Dasselbe gilt für die weitere Alternative in Gestaltung der Nut (5) in 6. Der Formschluss zwischen Streifen (2) und Nut (5) wird hier durch aneinander angepasste Formelemente (19 und 20) erzeugt. In diesem Fall ist das Formelement (19) an dem Streifen (2) clipartig angeformt. Das Formelement (20) ist dem Rohr (1) beim Strangpressen eingeformt. Auf diese Weise lässt sich der Streifen (2) in die Nut (5) formschlüssig einpressen.
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Mit Vorteil kann durch Heißprägen der Streifen (2) alleine oder zusätzlich fest in der Nut mit dem Rohr (1) verbunden werden. Dabei wird das Material des Streifens (2) nach Art eines Heißklebers aufgeschmolzen, sodass es eine Haftbrücke zum Grund der Nut bildet. Gleichzeitig kann das Streifenmaterial auch Lücken des Streifens zum Rand der Nut (16) vollständig ausfüllen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rohr
- 2
- Streifen
- 3
- Wendel
- 4
- Wendel
- 5
- Nut
- 6
- Achse
- 7
- Tiefe
- 8
- Dicke
- 9
- Versatz
- 10
- Streifenoberflächen
- 11
- Rohroberfläche
- 12
- Selbstklebeschicht
- 13
- Nutgrund
- 14
- Breite des Streifen
- 15
- Breite der Nut
- 16
- Rand der Nut
- 17
- Rand des Streifen
- 18
- Überstand
- 19
- Formelement
- 20
- Formelement
- 21
- Nutseite
- 22
- Rundungsradius
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2457945 C [0002]
- DE 3804017 C [0002]
- DE 102005032358 A1 [0003]
- DE 202004007721 U [0004]
- US 2006/0207493 A1 [0005]