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Die
Erfindung betrifft ein schweres Sicherheitsschloss, insbesondere
ein schweres Behördendurchgangsschloss,
mit einem aus seiner Offenstellung in eine Verschlussstellung vierfahrbaren Schlossriegel.
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Schwere
Sicherheitsschlösser,
auch in der speziellen Ausgestaltung als schwere Behördendurchgangsschlösser sind
aus dem Stand der Technik an sich bekannt, weshalb es eines gesonderten druckschriftlichen
Nachweises an dieser Stelle nicht bedarf. Typische Einsatzzwecke
für derartige
Schlösser
sind Verwahrstellen, wie beispielweise Justizvollzugsanstalten oder
forensische Klinikbereiche.
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Sicherheitsschlösser der
vorbekannten Art verfügen über einen
Schlossriegel. Dieser ist in an sich bekannter Weise aus einer Offenstellung
in eine Verschlussstellung vierfahrbar und umgekehrt, zu welchem
Zweck in aller Regel ein Schließwerk
dient, das schlüsselbetätigbar ausgebildet
ist. Neben dem Schlossriegel verfügen Schlösser der vorbekannten Art auch über eine
Falle. Im Unterschied zum Schlossriegel ist die Falle mittels einer
Türhandhabe betätigbar.
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Aufgrund
der Schlossriegel-Fallen-Anordnung können Sicherheitsschlösser der
vorbekannten Art unterschiedliche Verschlussstellungen einnehmen.
In einer ersten Verschlussstellung befindet sich die Falle in ihrer
Verschlussstellung, der Schlossriegel befindet sich hingegen in
seiner Offenstellung. In dieser Stellung des Schlosses kann die
Tür geöffnet werden,
und zwar durch eine einfache Handhabenbetätigung, was zum Überführen der
Falle aus ihrer Verschlussstellung in ihre Offenstellung führt. In
einer zweiten Verschlussstellung befindet sich nicht nur die Falle
in ihrer Verschlussstellung, sondern auch der Schlossriegel. Ein Öffnen der
Tür ist
dann auch bei einer Betätigung
der auf die Falle einwirkenden Handhabe nicht möglich, weshalb das Schloss
handhabenunabhängig
in seiner Verschlussstellung verbleibt. Ein Öffnen der Tür ist erst nach Überführen des
Schlossriegels aus der Verschlussstellung in die Offenstellung möglich, wozu
in der Regel ein schlüsselbetätigbares
Schließwerk
dient.
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Ein Überführen des
Sicherheitsschlosses aus der Offenstellung in die Verschlussstellung
erfolgt gleichfalls mittels Schließwerks, indem nämlich das
Schließwerk
zum Ausfahren des Schlossriegels betätigt wird.
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Obgleich
sich vorbekannte Sicherheitsschlösser
im alltäglichen
Praxiseinsatz bewährt
haben, besteht Verbesserungsbedarf, insbesondere mit Blick auf eine
vereinfachte Handhabung unter gleichzeitiger Erhöhung der Manipulationssicherheit.
Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, ein Sicherheitsschloss
der vorbekannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass bei gleichzeitiger
Erhöhung
der Manipulationssicherheit eine vereinfachte Handhabung gestattet
ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Sicherheitsschloss der
eingangs genannten Art vorgeschlagen, das sich auszeichnet durch eine
den Schlossriegel in Offenstellung entgegen einer auf den Schlossriegel
einwirkenden Federkraft haltenden Sperrklinke.
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Der
Schlossriegel nach dem erfindungsgemäßen Sicherheitsschloss wird
in Offenstellung unter Feder-Vorspannung gehalten. Zu diesem Zweck
sind am Schlossriegel angeordnete Federn vorgesehen, die bei einem Überführen des
Schlossriegels aus der Verschlussstellung in die Offenstellung mit
Erreichen der Offenstellung unter Federvorspannung stehen. Mittels
einer Sperrklinke wird der Schlossriegel in dieser Stellung gehalten,
d. h. entgegen einer auf den Schlossriegel einwirkenden Federvorspannung.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
erlaubt ein automatisches Schließen des Schlossriegels. Beim
Einfallen einer mit dem erfindungsgemäßen Schloss ausgerüsteten Tür in eine
zugehörige Zarge
wird die den Schlossriegel haltende Sperrklinke aus ihrer Sperrstellung
in ihre Nicht-Sperrstellung verschwenkt, infolge dessen der Schlossriegel
freigegeben wird und aufgrund der auf ihn einwirkenden Federkraft
automatisch aus der Offenstellung in die Verschlussstellung überfährt. Im
Unterschied zum Stand der Technik bedarf es keiner separat vorzunehmenden
Betätigung,
um den Schlossriegel bei verschlossener Tür in die Verschlussstellung
zu überführen. Der
Schlossriegel verfährt
vielmehr automatisch bei sich schließender Tür aus der Offenstellung in
die Verschlussstellung, wodurch eine Verriegelung der Tür erreicht
ist. Im Unterschied zum Stand der Technik ist damit eine vereinfachte
Handhabung erreicht. Darüber
hinaus wird auch die Betriebssicherheit erhöht, da auf sämtliche
Fallenanordnungen verzichtet werden kann, was auch verschleißbedingte
Abnutzungen auf ein Minimum reduziert. Die Sperrklinke ist als verschwenkbarer
Hebel ausgebildet und verfügt über zwei
Hebelarme. Dabei wirkt der eine Hebelarm mit dem Schlossriegel und
der andere Hebelarm mit einem Freigabemittel zusammen. Bei einer
Betätigung
des Freigabemittels erfolgt eine Verschwenkung der als Hebel ausgebildeten
Sperrklinke, und zwar aus der Sperrstellung in die Nicht-Sperrstellung.
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Das
Freigabemittel ist nach Art eines verfahrbaren Stiftes ausgebildet,
der mit seinem sperrklinkenentfernten Ende einen mit einem Schließblech zusammenwirkenden
Kopfabschnitt bereitstellt. Bei einem Schließen der Tür fährt das Freigabemittel mit seinem
Kopfabschnitt auf das zargenseitige Schließblech auf, infolgedessen das
Freigabemittel verfährt, was
dann in der schon vorbeschriebenen Weise zu einer Verschwenkbewegung
der Sperrklinke führt. Das
Freigabemittel kann auch als Steuerfalle bezeichnet werden.
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Zur
Betätigung
des Schlossriegels ist ein handbetätigbarer Antrieb vorgesehen,
der beispielsweise schlossaußenseitig
Handhaben aufweist. Über diese
Handhaben ist eine Schlossriegelbetätigung möglich, d. h. der Schlossriegel
kann mittels des Antriebes aus seiner Verschlussstellung in seine
Offenstellung überführt werden.
Darüber
hinaus ist auch eine handbetätigte Überführen des
Schlossriegels aus der Offenstellung in die Verschlussstellung möglich, was
aus sicherheitstechnischen Gründen
für den
Fall von Vorteil ist, dass die den Schlossriegel unter Federvorspannung
setzenden Federn defekt sein sollten. In diesem Fall ist eine Überführung des Schlossriegels
aus der Offenstellung in die Verschlussstellung in automatischer
Weise nicht mehr möglich,
gleichwohl aber per Hand über
den dafür vorgesehenen
Antrieb.
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Die
Schlossriegelstellung wird bevorzugterweise mittels eines Sensors
detektiert, d. h. es wird erfasst, ob sich der Schlossriegel in
seiner Offenstellung oder in seiner Schließstellung befindet.
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Das
Schloss verfügt
des Weiteren über
eine Sperreinrichtung. Diese Sperreinrichtung weist ihrerseits eine
Riegelsperre auf, wobei die Riegelsperre in Sperrstellung die Bewegung
des Schlossriegels sperrt. Eine Betätigung der Riegelsperre ist
bevorzugter Weise sowohl über
ein Schließwerk
als auch über
eine elektromotorische Anordnung möglich. Bei freigegebener Riegelsperre,
d. h. nur bei einer sich in Nicht-Sperrstellung befindlichen Riegelsperre
ist eine Überführung des
Schlossriegels aus der Verschlussstellung in die Offenstellung möglich.
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Die
Sperreinrichtung ist des Weiteren durch einen Sperrschieber gekennzeichnet,
der in eine erste und in eine zweite Offenstellung verfahrbar ausgebildet
ist, wobei in der ersten Offenstellung die Bewegung des Antriebes
und in der zweiten Offenstellung die Bewegung sowohl des Antriebes
als auch des Schlossriegels freigeben ist. In der Sperrstellung
ist die Bewegung sowohl des Antriebes als auch des Schlossriegels
gesperrt.
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Gemäß der erfindungsgemäßen Konstruktion
kann das Sicherheitsschloss drei Stellungen einnehmen. In einer
ersten Stellung, der sogenannten Nachtstellung, befindet sich der
Sperrschieber in Sperrstellung, und der Antrieb als auch der Schlossriegel
sind gesperrt. Der Schlossriegel ist damit in doppelter Weise abgesichert.
Zum einen kann eine Bewegung aufgrund der Schlossriegelsperrung
mittels der Riegelsperre nicht erfolgen. Zum anderen ist ein Antrieb
des Schlossriegels unterbunden, so dass selbst bei geöffneter
Riegelsperre ein Verschieben des Schlossriegels nicht möglich ist.
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In
einer zweiten Stellung, der sogenannten Tagstellung, befindet sich
der Sperrschieber in einer ersten Offenstellung, dergemäß der Antrieb
freigegeben ist, der Schlossriegel aber nach wie vor mittels der
Riegelsperre gesperrt ist.
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Erst
in einer dritten Stellung des Schlosses, in der sowohl die Bewegung
des Antriebes freigegeben ist als auch die Riegelsperre sich in
ihrer Nicht-Sperrstellung befindet, d. h. auch die Bewegung des
Schlossriegels freigegeben ist, kann infolge der Betätigung des
Antriebes eine Verfahrbewegung des Schlossriegels zum Öffnen des
Schlosses realisiert werden. Dabei kann die Verschwenkung der Riegelsperre
in ihre Nicht-Sperrstellung entweder rein mechanisch mittels des
sperrwerkbetätigten Sperrschiebers
oder mittels eines elektromotorischen Antriebes, der direkt auf
die Riegelsperre einwirkt, erreicht werden.
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Von
Vorteil bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
ist ferner im Besonderen, dass die Funktion des Antriebes des Schlossriegels
von der Funktion der Sicherung desselben getrennt ist. Konstruktiv ist
dies hierdurch erreicht, dass der Schlossriegel nicht durch das
Sperrwerk betätigt
wird. Zur Betätigung
des Schlossriegels ist vielmehr ein handbetätigter Antrieb vorgesehen.
Das Sperrwerk dient insofern nur dazu, die Sperreinrichtung aus
der Sperrstellung in die Nicht-Sperrstellung zu überführen und umgekehrt. Dabei kann
eine Erzielung der Offenstellung nur dann erreicht werden, wenn
die Sperreinrichtung zuvor in ihre Nicht-Sperrstellung überführt ist.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung
erweist sich aufgrund der vorerläuterten
Funktionstrennung gegenüber
den aus dem Stand der Technik vorbekannten Schlössern als sehr viel funktionssicherer.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:
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1 in
schematischer Darstellung das erfindungsgemäße Schloss in Verschlussstellung
und
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2 das
Schloss nach 1 in Offenstellung
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Die 1 und 2 zeigen
jeweils in schematischer Darstellung das erfindungsgemäße Schloss 1,
wobei 1 das Schloss 1 in Verschlussstellung
und 2 das Schloss 1 in Offenstellung zeigt.
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Das
erfindungsgemäße Schloss 1 verfügt in an
sich bekannter Weise über
einen Schlosskasten 2. Dieser ist stirnseitig mittels eines
Stulps 3 verschlossen. Im endmontierten Zustand ist der Schlosskasten 2 in
eine entsprechend ausgebildete Aufnahmetasche eines Türblattes
eingesetzt und der Stulp 3 mit dem Türblatt verschraubt, zu welchem Zweck
der Stulp 3 über
entsprechende Bohrungen 43 verfügt.
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Das
Schloss 1 verfügt über einen
Schlossriegel 4. Dieser ist bevorzugterweise einstückig aus
einem Riegelkopf 5 und einem Riegelkörper 6 gebildet. Mit
Bezug auf die Zeichnungsebene nach den 1 und 2 ist
der Schlossriegel 4 aus der Offenstellung gemäß 2 nach
links in die Verschlussstellung gemäß 1 bzw. in
umgekehrter Weise aus der Verschlussstellung gemäß 1 nach rechts
in die Offenstellung gemäß 2 verfahrbar.
In der Verschlussstellung gemäß 1 greift
der Schlossriegel 4 bei verschlossener Tür mit seinem
Riegelkopf 5 in eine korrespondierend ausgebildete Ausnehmung
eines in den Figuren nicht näher
dargestellten Schließbleches
ein. Ein Öffnen
der Tür
ist dann nicht möglich.
Dies ist erst dann möglich,
wenn das Schloss 1 aus seiner Verschlussstellung gemäß 1 in
seine Offenstellung gemäß 2 überführt ist,
d. h. der Schlossriegel mit Bezug auf die Zeichnungsebenen nach
den 1 und 2 nach rechts verfahren ist.
Dann greift der Riegelkopf 5 nicht mehr in die zugehörige Ausnehmung
im Schließblech
ein, so dass ein Öffnen
der in den Figuren nicht dargestellten Tür ermöglicht ist.
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Das
Schloss 1 verfügt über einen
handbetätigbaren
Antrieb 21, mittels dem der Schlossriegel 4 aus
seiner Verschlussstellung gemäß 1 in
seine Offenstellung gemäß 2 überführt werden
kann. Der Antrieb 21 verfügt über einen Nockenschieber 44 und
einen damit zusammenwirkenden Betätigungsschieber 22.
Dabei wirken der Betätigungsschieber 22 und
der Nockenschieber 44 über
eine Nockenanordnung zusammen.
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Der
Betätigungsschieber 22 hält ein Zahnprofil 23 bereit.
Dieses Zahnprofil 23 wirkt mit einem Zahnrad 19 zusammen.
Das Zahnrad 19 trägt
seinerseits eine Vierkant-Bohrung 20. Im endmontierten Zustand
ist von dieser Vierkant-Bohrung 20 eine das Schloss 1 durchragende
Antriebswelle aufgenommen. Die Antriebswelle ist beidseitig jeweils
mit einer Handhabe bestückt,
beispielsweise in der Ausgestaltung eines Drehknaufs.
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Im
Betätigungsfall
wird eine der beiden Betätigungshandhaben
von einem Benutzer ergriffen und zur Überführung des Schlossriegels 4 aus
der Verschlussstellung gemäß 1 in
die Offenstellung gemäß 2 im
Uhrzeigersinn verdreht. Infolge dieser Verdrehbewegung verdreht
auch das Zahnrad 19. Der mit Bezug auf die Zeichnungsebenen
nach den 1 und 2 nach oben
bzw. nach unten verfahrbar ausgebildete Betätigungsschieber 22 verfährt infolge
dieser Verdrehbewegung des Zahnrades 19 nach oben, wobei
die Kraftübertragung über das Zahnprofil 23 erfolgt,
das mit dem Zahnrad 19 kämmend in Eingriff steht. Der
Betätigungsschieber 22 wirkt
seinerseits über
eine Nockenbahn mit dem Nockenschieber 44 zusammen, wobei
der Nockenschieber 44 mit Bezug auf die Zeichnungsebenen nach
den 1 und 2 eine Verfahrbewegung von links
nach rechts bzw. in umgekehrter Richtung vollführen kann. Schlussendlich wird
also die durch eine der Handhaben eingeleitete Verdrehbewegung des
Zahnrades 19 in eine Verschiebebewegung des Nockenschiebers 44 umgewandelt,
wobei der Nockenschieber 44 in Entsprechung der Verdrehrichtung
des Zahnrades 19 mit Bezug auf die Zeichnungsebenen nach
den 1 und 2 entweder von links nach rechts
oder von rechts nach links verfahren wird.
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Der
Nockenschieber 44 ist mit dem Riegelkörper 6 des Schlossriegels 4 kraftübertragend
verbunden. Eine Verfahrbewegung des Nockenschiebers 44 wird
somit auf den Schlossriegel 4 übertragen. Eine über den
Antrieb 21 eingeleitete Verdrehbewegung des Zahnrades 19 führt insofern
zu einer Verschiebebewegung des Schlossriegels 4.
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Der
Schlossriegel 4 ist an zwei Federn 7 und 8 angeschlossen,
die sich jeweils anderendseitig am Schlosskasten 2 abstützen. Die
Federn 7 und 8 befinden sich bei ausgefahrenem
Schlossriegel 4, d. h. in Verschlussstellung des Schlossriegels 4 gemäß 1 in
entspannter Stellung. Erfolgt eine Verfahrbewegung des Schlossriegels 4 in
seine offene Stellung gemäß 2,
so werden die Federn 7 und 8 gespannt, so dass
sich der Schlossriegel 4 in seiner Offenstellung gemäß 2 unter
Federvorspannung befindet. In dieser Position wird der Schlossriegel 4 durch
eine Sperrklinke 12 gehalten. Diese ist als verschwenkbarer
Hebel ausgebildet, wobei ein erster Hebelarm 13 und ein
zweiter Hebelarm 14 vorgesehen sind. Der Hebelarm 13 ist
schlossriegelseitig ausgebildet. Der zweite Hebelarm 14 steht
mit einem Stift 11 eines Freigabemittels 9 in
Verbindung. Eine Verschwenkbewegung der Sperrklinke 12 findet
um eine zwischen dem ersten Hebelarm 13 und dem zweiten
Hebelarm 14 ausgebildete Drehachse 15 statt. In
der Offenstellung des Schlossriegels 4 gemäß 2 greift
die Sperrklinke 12 mit einer am ersten Hebelarm 13 angeordneten
Sperrnase 16 in eine vom Schlossriegel 4 bereitgestellte
Ausnehmung ein. In dieser Stellung hält die Sperrklinke 12 den Schlossriegel 4 fest,
verhindert also ein Verfahren des Schlossriegels 4 mit
Bezug auf die Zeichnungsebenen nach den 1 und 2 nach
links aufgrund der auf den Schlossriegel 4 einwirkenden
Federkraft.
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Das
Schloss 1 verfügt über ein
Freigabemittel 9, auch Steuerfalle genannt. Dieses Freigabemittel 6 weist
seinerseits einen Kopfabschnitt 10 und einen Stift 11 auf,
die über
eine Langlochanordnung miteinander verbunden sind. Der Kopfabschnitt 10 durchragt
eine im Stulp 3 ausgebildete Ausnehmung, wie dies die 1 und 2 erkennen
lassen. Der Stift 11 wirkt mit der schon vorerläuterten
Sperrklinke 12 zusammen. Das gesamte Freigabemittel 9 ist längsverschieblich
im Schlosskasten 2 angeordnet, und zwar mit Bezug auf die
Zeichnungsebenen nach den 1 und 2 von
links nach rechts bzw. von rechts nach links verschieblich angeordnet.
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Die
Funktion des Freigabemittels 9 ist die Folgende: Infolge
einer Schließbewegung
der das erfindungsgemäße Schloss 1 tragenden
Tür läuft der Kopfabschnitt 10 des
Freigabemittels 9 auf ein entsprechendes vom zargenseitigen
Schließblech
bereitgestelltes Widerlager auf. Hierdurch bedingt verfährt das
Freigabemittel 9 mit Bezug auf die Zeichnungsebenen nach
den 1 und 2 nach rechts. Infolge dieser
Verfahrbewegung kommt es zu einem Verschwenken der Sperrklinke 12 um
die Drehachse 15 im Uhrzeigersinn, und zwar mit der Konsequenz,
dass die vom ersten Hebelarm 13 der Sperrklinke 12 getragene
Sperrnase 16 aus der Ausnehmung 17 des Schlossriegels 4 herausverfährt. Der
Schlossriegel 4 ist alsdann freigegeben, was aufgrund der
auf den Schlossriegel 4 einwirkenden Federkräfte zu einem
automatischen Ausfahren des Schlossriegels 4 mit Bezug
auf die Zeichnungsebenen nach den 1 und 2 nach
links führt.
Es findet insofern ein automatisches Überführen des Schlossriegels 4 aus
der Offenstellung nach 2 in die Verschlussstellung
nach 1 statt. Das erfindungsgemäße Schloss 1 kann
insofern auch als selbsttätig
schließendes
Schloss 1 bezeichnet werden.
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Aufgrund
der Langlochanordnung von Kopfabschnitt 10 und Stift 11 lässt sich
das Freigabemittel 9 auf das am Einbauort gegebene Spaltmaß in vorteilhafter
Weise einstellen. Eine zuverlässige
Funktionsweise des Freigabemittels 9 ist so sichergestellt.
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Ein
Zurücküberführen des
Schlossriegels 4 aus der Verschlussstellung gemäß 1 in
die Offenstellung gemäß 2 ist
nur nach vorheriger Entsperrung mittels des Sperrwerks 18 möglich. Bei
dem Sperrwerk 18 kann es sich um einen herkömmlichen Profilzylinder
handeln.
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Im
Verschlusszustand des Schlosses 1 gemäß 1 ist eine
Verfahrbewegung des Schlossriegels 4 dadurch verhindert,
dass eine Riegelsperre 25 mit einer endseitig eines Armes 27 angeordneten Sperrnase 29 in
eine entsprechende Ausnehmung 30 des Riegelkörpers 6 des
Schlossriegels 4 eingreift, wie sich dies insbesondere
aus der Darstellung nach 1 ergibt. In dieser Stellung
der Riegelsperre 25 ist ein Verfahren des Schlossriegels 4 nicht möglich, d.
h. ein Überführen des
Schlossriegels 4 aus der Verschlussstellung gemäß 1 in
die Offenstellung gemäß 2 ist
unterbunden.
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Die
Riegelsperre 25 ist als Hebel ausgebildet, der um eine
Drehachse 26 verschwenkbar ist. Die Riegelsperre 25 verfügt über einen
Arm 27 und einen Hebelfortsatz 28. Anderendseitig
trägt der
Arm 27 die schon vorerläuterte
Sperrnase 29, die in Verschlussstellung des Schlosses 1 in
die Ausnehmung 30 des Riegelkörpers 6 des Schlossriegels 4 eingreift.
Die Riegelsperre 25 trägt
ferner ein Betätigungsmittel 32 in
der bevorzugten Ausgestaltung eines Pins. Dieser Pin wirkt mit einem
Schieber in Form eines Sperrschiebers 24 zusammen. Der
Sperrschieber 24 ist mit Bezug auf die Zeichnungsebenen
nach den 1 und 2 nach links
und rechts bzw. in umgekehrter Richtung vierfahrbar ausgebildet.
Der Sperrschieber 24 verfügt riegelsperrenseitig über einen
Steuerabschnitt 33, der mit dem von der Riegelsperre 25 bereitgestellten
Betätigungsmittel 32 zusammenwirkt.
Wird der Sperrschieber 24 ausgehend von der Verschlussstellung
des Schlosses 1 gemäß 1 mit
Bezug auf die Zeichnungsebene nach 1 nach rechts
verfahren, so läuft
der Steuerabschnitt 33 des Sperrschiebers 24 auf
das Betätigungsmittel 32 der
Riegelsperre 25 auf, infolge dessen eine Verdrehbewegung
der Riegelsperre 25 im Uhrzeigersinn um die Drehachse 26 stattfindet,
und zwar bis die Riegelsperre 25 auf einen vom Schlosskasten 2 getragenen
Anschlag 31 aufläuft.
Diese Stellung der Riegelsperre 25 ist in 2 gezeigt.
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Wie 2 erkennen
lässt,
ist die Sperrnase 29 der Riegelsperre 25 in der
Nicht-Sperrstellung
der Riegelsperre 25 aus der Ausnehmung 30 des Schlossriegels 4 herausverfahren.
Der Schlossriegel 4 ist hierdurch freigegeben, was es gestattet,
den Schlossriegel 4 in der schon vorbeschriebenen Weise
in die Offenstellung gemäß 2 zu
verfahren.
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Ein
Verschieben des Sperrschiebers 24 und dadurch bedingt eine
Verdrehbewegung der Riegelsperre 25 erfolgt durch das Sperrwerk 18,
im gezeigten Ausführungsbeispiel
durch einen Profilzylinder. Alternativ zu einer Verschiebung des
Sperrschiebers 24 mittels des Sperrwerks 18 zum
Zwecke der Verdrehung der Riegelsperre 25 kann ein Verdrehen
der Riegelsperre 25 auch auf elektromotorische Weise erfolgen,
zu welchem Zweck eine Elektromotoranordnung 34 vorgesehen
ist. Diese Elektromotoranordnung 34 verfügt einen
Elektromotor 35, der mittels einer aus einer Gewindestange 36 und
einer Gewindemutter 37 gebildeten Getriebeanordnung an
den Hebelfortsatz 28 der Riegelsperre 25 gekoppelt
ist. Sobald der Elektromotor beispielsweise über eine Fernbedienung in Betrieb
genommen wird, erfolgt über
die Getriebeanordnung eine Kraftübertragung auf
den Hebelfortsatz 28 der Riegelsperre 25 mit der Folge,
dass die Riegelsperre 25 in der schon vorbeschriebenen
Weise im Uhrzeigersinn verschwenkt, infolge dessen der Schlossriegel 4 für eine mögliche Bewegung
freigegeben wird. Anstelle einer Gewindestange 36 und einer
Gewindemutter 37 kann auch eine vom Elektromotor 35 um
ihre Hochachse verdrehbar angetriebene Spiralfeder eingesetzt werden, die
riegelsperrseitig mittels eines Querstiftes am Hebelfortsatz 28 angelengt
ist. Infolge einer Verdrehbewegung verdreht die Spiralfeder um den
am Hebelfortsatz 28 montierten Querstift, infolge dessen
dieser der Spiralfeder in Höhenrichtung
nach unten folgend wandert, was dann zu der schon vorbeschriebenen
Verdrehbewegung der Riegelsperre 25 führt.
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Die
Riegelsperre 25 kann entweder mittels des Sperrwerks 18 oder
mittels der Elektromotoranordnung 34 verschwenkt werden.
Im Falle einer Bedienung über
das Sperrwerk 18 kommt es zu einer Verschiebung des Sperrschiebers 24,
der seinerseits auf die Riegelsperre 25 derart einwirkt,
dass es in der schon vorbeschriebenen Weise zu einer Verdrehbewegung
derselben mit der Konsequenz kommt, dass der Schlossriegel 4 freigegeben
wird. Im Falle des Einsatzes der Elektromotoranordnung 34 erfolgt
eine Direkteinwirkung auf den Hebelfortsatz 28 der Riegelsperre 25,
und zwar ebenfalls mit der Folge, dass die Riegelsperre 25 zur
Freigabe des Schlossriegels 4 im Uhrzeigersinn verschwenkt.
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Dem
Sperrschieber 24 kommt noch eine weitere Funktion zu: Der
Sperrschieber 24 kann nicht nur zur Ansteuerung der Riegelsperre 25 mit
Bezug auf die Zeichnungsebene nach den 1 und 2 nach
rechts, sondern zur Sperrung des gesamten Schlosses 1 auch
nach links mittels des Sperrwerkes 18 verfahren werden.
Der Sperrschieber 24 trägt
in Form eines Dorns ein Verschlussteil 45. In Verschlussstellung
des Schlosses 1 nach 1 kann, wie
in 1 dargestellt, der Schieber 24 mittels
des Sperrwerks 18 mit Bezug auf die Zeichnungsebene nach 1 nach
links verfahren werden, so dass das Verschlussteil 45 des
Sperrschiebers 24 in einen Schlitz 46 des zum
Antrieb 21gehörenden
Betätigungsschiebers 22 eintaucht.
In dieser Stellung des Sperrschiebers ist eine Betätigung des
Schlosses 1 gesperrt, da der Antrieb 21 gesperrt
ist. Somit kann unabhängig
von der Stellung der Riegelsperre 25 eine Verfahrbewegung
des Schlossriegels 4 nicht realisiert werden, da eine Bewegung
des Schlossriegels 24 nicht möglich ist.
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Aus
Gründen
der erhöhten
Sicherheit verfügt das
Schloss 1 ferner über
einen Blockierhebel 38. Dieser ist um eine Drehachse 39 verschwenkbar
ausgebildet und weist schlossriegelseitig eine Klinke 40 auf,
die in Blockierstellung des Hebels 38 mit der mit Bezug
auf die Zeichnungsebene nach 1 unteren Randkante
des Schlossriegels 4 zusammenwirkt.
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Der
Blockierhebel 38 ist über
eine in den Figuren nicht näher
dargestellte Feder-Faden-Anordnung
mit dem Sperrwerk 18 verbunden. Sollte es zu Manipulationsversuchen
am Sperrwerk 18 kommen, sorgt die Feder-Faden-Anordnung
für eine
Verschwenkbewegung des Blockierhebels 38 in die in 1 gezeigte
Blockierstellung. In dieser Stellung ist ein Verfahren des Schlossriegels 4 nicht
möglich,
und zwar unabhängig
davon, ob der Antrieb 21 gesperrt ist und/oder die Riegelsperre 25 in
ihrer Sperrstellung steht. Ein Zurücküberführen des Blockierhebels 38 ist
nur mit Spezialwerkzeug und bei ausgebautem Schloss 1 möglich.
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Die
Versorgung des Elektromotors 35 mit elektrischer Energie
erfolgt mittels in den Figuren nicht näher dargestellten Batterien.
Diese sind in einem Batteriekasten 41 angeordnet, der von
einem Fach 42 des Schlosskastens 2 aufgenommen
ist.
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Es
ist ferner eine in den Figuren nicht näher dargestellte Elektronik
zur Überwachung
der Elektromotoranordnung 34 bzw. zur Steuerung derselben vorgesehen.
Die Bedienung der Elektromotoranordnung 34 erfolgt bevorzugterweise
mittels Fernbedienung, wobei diese im niederfrequenten Bereich arbeitet,
so dass eine einwandfreie Funktion auch trotz des massiv ausgebildeten
Schlosskastens 2 möglich ist.
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Das
Schloss 1 kann desweiteren über mehrere in den Figuren
nicht näher
dargestellte Sensoren verfügen,
die dazu dienen, die Stellung der verdrehbaren und/oder verschiebbaren
Baukomponenten des Schlosses 1 zu detektieren. Bevorzugterweise
ist ein Sensor vorgesehen, der die Stellung des Schlossriegels 4 detektiert,
mittels welchem also feststellbar ist, ob sich der Schlossriegel 4 in
der Verschlussstellung gemäß 1 oder
in der Offenstellung gemäß 2 befindet.
Ferner kann ein Sensor zur Detektion der Stellung der Riegelsperre 25 vorgesehen
sein. Mittels dieses Sensors lässt
sich detektieren, ob sich die Riegelsperre 25 in ihrer
Sperrstellung gemäß 1 oder
in ihrer Nicht-Sperrstellung gemäß 2 befindet.
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Die
Funktionsweise des erfindungsgemäßen Schlosses 1 ergibt
sich insgesamt wie folgt:
Das Schloss 1 befindet sich
schlosstechnisch entweder in der Neutralstellung, der sogenannten
Tagstellung oder in der Verschlussstellung, der sogenannten Nachstellung.
In der Nachstellung ist der Schlossriegel 4 ausgefahren
und befindet sich in seiner Verschlussstellung. Mittels des Sperrwerkes 18 ist
darüber
hinaus der Sperrschieber 24 in seine Sperrstellung verfahren,
so dass der Betätigungsschieber 22 des
Antriebs 21 gesperrt ist. Darüber hinaus greift die Riegelsperre 25 mit
ihrer Sperrnase 29 in die zugehörige Ausnehmung 30 des
Schlossriegels 4 ein. In dieser Stellung des Schlosses 1 ist
ein Öffnen
des Schlosses 1 ohne Schlüssel, d. h. ohne Sperrwerkbetätigung nicht
möglich.
Dies deshalb nicht, weil der Antrieb 21 durch den mit Bezug
auf die Zeichnungsebenen nach den 1 und 2 nach
links verfahrenen Sperrschieber 24 blockiert ist. Obwohl
steuertechnisch unterbunden, könnte
selbst eine Funkbetätigung
der Elektromotoranordnung 34 ein Öffnen des Schlosses 1 nicht
bewirken, da die Motoranordnung 34 nur auf die Riegelsperre 25 einwirken
würde,
was den blockierten Antrieb 21 aber nicht freischaltet.
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Durch
eine Sperrwerkbetätigung
kann das Schloss 1 aus der Nachtstellung in die Tagstellung überführt werden.
Dabei verfährt
infolge der Sperrwerkbetätigung
der Sperrschieber 24 mit Bezug auf die Zeichnungsebenen
nach den 1 und 2 nach rechts,
infolge dessen der Betätigungsschieber 22 des
Antriebes 21 in seiner Bewegungsfreiheit freigegeben wird.
Im Falle eines Profilzylinders als Schließwerk 18 wird die Überführung des
Schlosses 1 aus der Nachtstellung in die Tagstellung durch
eine Schlüsselumdrehung,
eine sogenannte Tour erreicht.
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In
der Tagstellung des Schlosses 1 ist dieses nach wie vor
gesperrt, d. h. der Schlossriegel 4 befindet sich nach
wie vor in seiner ausgefahrenen Verschlussstellung. Im Unterschied
zur Nachtstellung ist der Antrieb 21 aber nicht mehr blockiert,
so dass eine Freigabe des Schlossriegels 4 durch eine Verdrehbewegung
der Riegelsperre 25 erreicht werden kann. Diese Verdrehbewegung
der Riegelsperre 25 kann entweder mittels des Sperrwerkes 18 oder – bevorzugterweise – mittels
der Elektromotoranordnung 34 funkgestützt durchgeführt werden.
Im Falle der Ausgestaltung des Schließwerkes 18 als Profilzylinder kann
beispielsweise eine Viertel-Schlüsseldrehung vorgesehen
sein, um unter Zwischeneinwirkung des Sperrschiebers 24 eine
Verdrehbewegung der Riegelsperre 25 in die Nicht-Sperrstellung
zu erreichen. Sobald sich die Riegelsperre 25 in ihrer
Nicht-Sperrstellung
befindet, ist ein Verschieben des Schlossriegels 4 möglich. Dies
erfolgt sodann über
den handbetätigten
Antrieb 21, wobei der Betätigungsschieber 22 mit
Bezug auf die Zeichnungsebenen nach den Figuren nach oben verfahren
wird, infolge dessen über den
Nockenschieber 44 eine Kraftübertragung auf den Schlossriegel 4 mit
der Konsequenz stattfindet, dass dieser mit Bezug auf die Zeichnungsebenen nach
den Figuren nach rechts verfährt.
Diese Offenstellung ist in 2 dargestellt.
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Der
Schlossriegel 4 wird in der Offenstellung nach 1 gehalten,
und zwar mittels der Sperrklinke 12. Wird nun die mit dem
erfindungsgemäßen Schloss 1 ausgerüstete Tür geschlossen,
so läuft
das Freigabemittel 9 auf ein vom zargenseitigen Schließblech bereitgestelltes
Widerlager auf, infolge dessen das Freigabemittel 9 mit
Bezug auf die Zeichnungsebenen nach den Figuren nach rechts verfährt und
die Sperrklinke 12 verschwenkt. Infolge dieser Verschwenkbewegung
der Sperrklinke 12 wird der Schlossriegel 4 freigegeben
und fährt
unter Spannung stehend automatisch zurück, d. h. mit Bezug auf die
Zeichnungsebenen nach den Figuren nach links, womit er wieder seine
Verschlussstellung einnimmt. Das Schloss 1 befindet sich
aber nach wie vor in der Tagstellung, so dass ein erneutes Verfahren des
Schlossriegels 4 durch Verschwenken der Riegelsperre 25 ermöglicht ist,
sei es sperrwerkbedient oder mittels der Motoranordnung 34.
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Das
erfindungsgemäße Schloss 1 zeichnet sich
dadurch aus, dass in Form des Schlossriegels 4 nur ein
Verschlusselement vorgesehen ist. Weitere Verschlusselemente, wie
sie aus dem Stand der Technik vorbekannt sind, wie z. B. Zuhaltefallen,
Blockierfallen und/oder Hilfsfallen sind bei der erfindungsgemäßen Schlosskonstruktion
nicht vorgesehen. Aufgrund dessen ist die erfindungsgemäße Konstruktion
einfach im Aufbau und weniger anfällig für ungewollte Manipulationen.
Darüber
hinaus kommt es weniger zu verschleißbedingten Ausfällen.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Schlosskonstruktion ist
die Antriebsausgestaltung, die sich durch ihre Zahnrad-Zahnprofil-Anordnung auszeichnet.
Dank dieser Ausgestaltung ist es möglich, den Schlossriegel 4 mittels
einer Betätigungshandhabe
in seine Verschlussstellung auch dann zu bringen, wenn sich ein
Defekt an den Federn 7 und 8 einstellen sollte
und deshalb ein Überführen in
die Verschlussstellung nicht automatisch möglich sein sollte. In jedem
Fall bleibt aufgrund der Antriebsausgestaltung ein vollständiger Betrieb
des Schlosses 1 möglich.
Insofern wird bei defekten Federn 7 und 8 nur
der Komfort einer automatischen Schließung eingebüßt. Sicherheitsrelevante Aspekte
der Schlossbedienung sind aber nicht betroffen. Selbiges gilt auch
für den
Ausfall der elektromotorischen Einheit. Eine sämtlichen Sicherheitsaspekten
gerecht werdende Bedienung des erfindungsgemäßen Schlosses 1 ist
stets per Hand möglich.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist in der Funktionstrennung
zwischen Betätigung
des Schlosses 1 einerseits bzw. Freigabe des Schlosses 1 andererseits
zu sehen. Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion
erfolgt eine Betätigung
des Schlossriegels 4 nicht über das Sperrwerk 18,
d. h. den zur Bedienung des Sperrwerks 18 vorgesehenen
Schlüssel.
Bei der erfindungsgemäßen Schlosskonstruktion dient
das Sperrwerk 18 allein dazu, den Sperrschieber 24 zu
betätigen,
d. h. das Schloss 1 aus der Tagstellung in die Nachtstellung
bzw. in umgekehrter Weise zu überführen – oder in
der Tagstellung des Schlosses, die Riegelsperre 25 im Sinne
einer Notfallbetätigung
zu verschwenken. Der eigentliche Schlossriegel 4 wird aber
nicht sperrwerkbedient, denn eine Verfahrbewegung des Schlossriegels 4 erfolgt
ausschließlich über den
Antrieb 21, d. h. handbetätigt. Diese Trennung von Schlossriegelbetätigung einerseits
und Schlossverriegel bzw. -entriegelung andererseits führt in vorteilhafter
Weise dazu, dass die Bedienung vereinfacht ist, und dies bei gleichzeitiger
Erhöhen
der Sicherheit. Es ist insbesondere nicht erforderlich, die zur
Schlossriegelverstellung erforderliche Kraft über einen mit dem Schließwerk 18 zusammenwirkenden
Schlüssel
aufbringen zu müssen.
Insofern arbeitet das erfindungsgemäße Schloss auch sehr viel verschleißarmer.
Im Übrigen
kann ein erhöhter
Sicherheitsstandard erreicht werden, da es in der vorerläuterten
Weise möglich
ist, den Schlossriegel 4 mehrfach abzusichern, wobei es
auf die Tüchtigkeit
des Sperrwerkes 18 nicht abkommt. Selbst bei einer Manipulation
des Sperrwerkes 18 wird das erfindungsgemäße Schloss 1 gesichert.
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Der
besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion ist demnach
insbesondere darin zu sehen, dass eine Sicherheitserhöhung gegeben
ist, und zwar wie folgt:
Bei herkömmlichen aus dem Stand der
Technik bekannten Schlössern
kann durch eine einfache Manipulation des Schließwerkes eine Betätigung des Schlossriegels
behindert werden. Eine solche Manipulation kann beispielsweise schon
dadurch erreicht werden, dass handelsübliche Gegenstände, wie
zum Beispiel Kugelschreiber, Bleistifte und/oder dergleichen in
die Schlüsselöffnung des
Schließwerkes
von der unsicheren Seite der Tür
her eingeführt
werden. Eine ordnungsgemäße Betätigung des
Schlossriegels ist schon bei dieser recht einfach durchzuführenden
Manipulation nicht mehr möglich.
Die erfindungsgemäße Schlosskonstruktion
schafft hier Abhilfe, da eine Betätigung des Schlossriegels nicht über das Schließwerk 18,
sondern über
den Antrieb 21 bewerkstelligt wird. Der Antrieb 21 ist über in den
Figuren nicht dargestellte Handhaben bedienbar, eine Handhabe auf
der unsicheren Seite der Tür
und eine Handhabe auf der sicheren Seite der Tür. Eine Blockade des Antriebs 21 von
der unsicheren Seite her kann dadurch erreicht werden, dass die
Handhabe auf der unsicheren Seite für eine Verdrehbewegung gesperrt
wird. Aus diesem Grund ist erfindungsgemäß vorgesehene, dass die die
beiden Handhaben tragende Antriebswelle des Antriebs 21 auf
der unsicheren Seite ein Sollbruchstelle aufweist, so dass bei Erreichen
einer vorgebbaren Drehkraft ein Abreißen der Handhabe auf der unsicheren
Seite der Tür
stattfindet, was eine weitere Manipulation ausschließt. Insgesamt
erbringt die erfindungsgemäße Konstruktion
damit ein erhöhtes
Maß an
Sicherheit, da von der unsicheren Seite der Tür her eine Manipulation zur Bewegung
des Schlossriegels erschwert, wenn nicht sogar vollständig unterbunden
ist.
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Gemäß einer
besonderen Ausgestaltung der Erfindung kann der Schlossriegel 4 auch
mit einer Fallenfunktion ausgerüstet
sein. In diesem Fall ist der Schlossriegel 4 türzargenseitig
in fallenbekannter Weise mit einer Auflauffläche in Form einer Abschrägung ausgebildet,
die mit einem Widerlager an der Türzarge zusammenwirkt, vorzugsweise
mit einem vom Schließblech
bereitgestellten Widerlager.
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Die
Fallenfunktion des Schlossriegels 4 ist insbesondere unter
sicherheitsrelevanten Aspekten von Vorteil. So kann im geöffnetem
Zustand der Tür das
Freigabemittel 9, d. h. die sogenannte Steuerfalle unsachgerecht
eingedrückt
und damit das Schloss 1 insofern manipuliert werden, als
dass bei nicht verschlossener Tür
der Schlossriegel 4 automatisch ausfährt. Ein Schließen der
Tür ist
dann aufgrund des ausgefahrenen Schlossriegels 4 nicht
mehr möglich. Im
Falle dieser besonderen Konstellation greift die Fallenfunktion.
Bei einem Schließen
der Tür
läuft die Schräge des Schlossriegels
auf das Widerlager auf, infolge dessen in fallenbekannter Weise
ein Einfahren des Schlossriegels 4 trotz vorheriger Manipulation
durch Betätigung
des Freigabemittels 9 stattfindet. Erforderlich für diese
Rückfahrmöglichkeit
ist allerdings ein Sensor zur Erkennung des Öffnungszustandes der Tür, d. h.
ein Sensor, der erkennt, ob die Tür tatsächlich geschlossen ist oder
nicht. Für
den Fall nämlich,
dass erkannt wird, dass die Tür
trotz Betätigung
des Freigabemittels 9 nach wie vor geöffnet ist, verschwenkt die
Riegelsperre 25 nicht in ihre Sperrstellung zurück, so dass
eine Blockade des Schlossriegels 4 mit der Konsequenz unterbleibt, dass
ein Zurückverfahren
desselben möglich
ist, wenn die Tür
geschlossen wird und der Schlossriegel 4 mit seiner angeschrägten Auflauffläche auf
das Widerlager auffährt.
Erkennt der Türsensor
hingegen die geschlossene Stellung der Tür, verschwenkt die Riegelsperre 25 in
der schon vorbeschriebenen Weise, wodurch dann in der Konsequenz
die Sperrung des Schlossriegels 4 erreicht ist.
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Der
Türöffnungssensor
ist bevorzugterweise ein Transpondersensor, der mit einem kodierten und/oder
kryptisch verschlüsselten
Gegentransponder in der Zarge ausgebildet ist. Manipulationen sind so
nicht möglich,
anders als beispielsweise bei sogenannten Hall-Ausgestaltungen, die lediglich über Gegenmagnete
in der Zarge verfügen
und durch mittransportierte Magnete manipulativ ersetzt werden können.
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Aus
Gründen
der erhöhten
Sicherheit können
im Übrigen
noch weitere Sensoren vorgesehen sein, die jeweils die Stellung
der verschieblichen und/oder verdrehbaren Bauteile des erfindungsgemäßen Schlosses überwachen.
Es können
darüber hinaus
außerhalb
des Schlosses akustisch und/oder visuell wahrnehmbare Anzeigen vorhanden
sein, die das Ergebnis einer Sensorüberprüfung anzeigen.
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Bevorzugterweise
findet eine Sensorüberwachung
des Schlossriegels 4 und der Riegelsperre 25 statt.
-
Die
Besonderheit der erfindungsgemäßen Schlosskonstruktion
besteht u. a. auch darin, dasss das Schließwerk nicht zur Betätigung des
Schlossriegels 4 dient. Das Schließwerk 18 kann deshalb
als Standardschloss ausgebildet sein, beispielsweise in Form eines
Profilzylinders. Die erfindungsgemäße Konstruktion bietet insofern
den großen
Vorteil der Nachrüstbarkeit,
denn sie kann ohne Profilzylinder an den Kunden ausgeliefert werden,
der dann der Einfachheit halber bei ihm vorhandene Profilzylinder zur
Vervollständigung
der neuen Schlosskonstruktion nutzen kann.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Schloss
- 2
- Schlosskasten
- 3
- Stulp
- 4
- Schlossriegel
- 5
- Riegelkopf
- 6
- Riegelkörper
- 7
- Feder
- 8
- Feder
- 9
- Freigabemittel
- 10
- Kopfabschnitt
- 11
- Stift
- 12
- Sperrklinke
- 13
- Erster
Hebelarm
- 14
- Zweiter
Hebelarm
- 15
- Drehachse
- 16
- Sperrnase
- 17
- Ausnehmung
- 18
- Sperrwerk
- 19
- Zahnrad
- 20
- Vierkant-Bohrung
- 21
- Antrieb
- 22
- Betätigungsschieber
- 23
- Zahnprofil
- 24
- Sperrschieber
- 25
- Riegelsperre
- 26
- Drehachse
- 27
- Arm
- 28
- Hebelfortsatz
- 29
- Nase
- 30
- Ausnehmung
- 31
- Anschlag
- 32
- Betätigungsmittel
- 33
- Steuerabschnitt
- 34
- Elektroantrieb
- 35
- Elektromotor
- 36
- Gewindestange
- 37
- Gewindemutter
- 38
- Blockierhebel
- 39
- Drehachse
- 40
- Klinke
- 41
- Batteriekasten
- 42
- Fach
- 43
- Bohrung
- 44
- Nockenschieber
- 45
- Verschlussteil
- 46
- Schlitz