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Die
Erfindung betrifft ein Gerät zum Erstellen von elektronischen
Krankenakten, insbesondere ein Gerät, das auf dem die konventionellen
Krankenakten einschließlich ihrer papiergestützten
Dokumentation ausgebenden, vorhandenen medizinischen Informationssystem
basiert und durch Erweiterung oder Informationssystemintegrierung
die elektronischen Krankenakten erstellt.
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International
ist es heutzutage schon ein Trend, elektronische Krankenakten in
Gesundheitswesen einzuführen, was auch seit Jahren durch öffentliche
Politik stark gefördert wird. Eine allgemein bekannte Lösung
dafür ist, vorhandene medizinische Informationssysteme
eines Krankenhauses oder einer Klinik allseitig und gründlich
zu ändern, wie
TW I222354 und
TW I297873 beispielsweise
davon verlangen. Die beiden Erfindungen basierten auf einer allseitigen Änderung
eines vorhandenen medizinischen Informationssystems, sowohl hardwaremäßig als
auch softwaremäßig, um ein ganz neues elektronisches
medizinisches Informationssystem zu gestalten. Vorteile dieser Lösung
sind, dass die elektronischen Krankenakten nach dieser Neugestaltung leicht
zu verwalten und auszutauschen sind. Das ist auch der Grund, weshalb
unsere Landesregierung eine gründliche Einführung
der elektronischen Krankenakten plant. Aber von einer praktischen
Ebene betrachtet ist diese Lösungen jedoch nachteilig.
Die vorhandenen medizinischen Informationssysteme sind meistens
durch mehrjährige Entwicklung, Instandhaltung und Verbesserung
zu einem bewährten System geworden. Wenn diese Informationssysteme in
Krankenhäusern und Kliniken so geändert werden, dass
sie elektronische Krankenakten erstellen können, fordert
es einerseits mehr Einsatz von Ressourcen wie Personal, Material
und Kapital. Andererseits sind Programmfehler, Systemzusammenbrüche
und andere Risiken bei einer allseitigen Änderung der vorhandenen
Informationssysteme unvermeidlich. Ein schlimmerer Fehler kann sogar
Patientenleben gefährden, was ein unheilbares Leidwesen
bedeutet.
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Außerdem
ist die Kompatibilität ein ganz wichtiger Faktor unserer
Berücksichtigung, weil unterschiedliche Medizinische Informationssysteme
unterschiedliche Formate für ihre elektronischen Krankenakten
bestimmen. Obwohl eine Menge von konkurrierten Lieferanten heutzutage
immer nach einer allgemein kompatiblen Software bzw. nach einem
allgemein kompatiblen System zum Erstellen elektronischer Krankenakten
streben, ist es leider noch nicht gelungen, dass die unterschiedlichen
medizinischen Informationssysteme in unterschiedlichen Krankenhäusern
bzw. Kliniken sowohl hardwaremäßig als auch softwaremäßig
völlig kompatibel sind, sodass die elektronischen Krankenakten
unterschiedlicher Systeme gegeneinander immer noch unaustauschbar
sind.
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Der
Erfindung liegt die Hauptaufgabe zugrunde, hohe Kosten bezüglich
einer Anlagenanschaffung und eines Personaleinsatzes sowie hohen Zeitaufwand
bei einer allseitigen Einführung elektronischer Krankenakten
zu vermeiden.
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Die
zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, mögliche
Effektivitäts- und Formatkompatibilitätsprobleme,
die wegen Änderung eines vorhandenen medizinischen Informationssystems
entstehen könnten, bei einer allseitigen Einführung
elektronischer Krankenakten zu vermeiden.
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Diese
Aufgaben werden erfindungsgemäß gelöst
durch ein Gerät zum Erweitern bzw. Erstellen von elektronischen
Krankenakten, ohne das vorhandene medizinische Informationssystem
zu ändern, das die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor.
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Gemäß der
Erfindung wird ein Gerät zum Erweitern bzw. Erstellen von
elektronischen Krankenakten, ohne das vorhandene medizinische Informationssystem
zu ändern bereitgestellt, das entweder als ein Zusatzsystem
eines vorhandenen medizinischen Informationssystems verwendet oder
in diesem integriert werden kann, ohne das vorhandene System in einem
großen Ausmaß ändern zu müssen,
wobei eine von dem vorhandenen medizinischen Informationssystem
ausgegebene, konventionelle Krankenakte systematisch in eine elektronische
Krankenakte umgewandelt, eingeordnet und gespeichert wird. Die vorliegende
Erfindung umfasst ein Medizinisches Informationssystem und ein Erweiterungssystem
zum Erstellen einer elektronischen Krankenakte, wobei das Medizinische
Informationssystem eine Eingabe bezüglich medizinischer
Daten von einem Benutzer oder von einem medizinischen Gerät
empfängt und diese dann als eine konventionelle Krankenakte
mit einem Drucker oder elektronisch ausgibt. Ein wichtiges Merkmal
der vorliegenden Erfindung liegt in ihrem zum Erstellen einer elektronischen
Krankenakte dienenden Erweiterungssystem, das mit dem medizinischen
Informationssystem oder mit einer von diesem System ausgegebenen
konventionellen Krankenakte verbunden ist. Das Erweiterungssystem
zum Erstellen einer elektronischen Krankenakte besteht aus einer
Datenerfassungsmodulgruppe und einer nachgeschalteten Datenbearbeitungsmodulgruppe, wobei
die Datenerfassungsmodulgruppe die ausgegebenen Daten eines medizinischen
Informationssystems entweder direkt abliest, empfängt,
unterwegs abfängt, oder die medizinischen Daten einer konventionellen
Krankenakte durch Abtasten und Fotografieren erfasst. Die erfassten
Daten werden dann in Primärdaten umgewandelt. Die nachgeschaltete Datenbearbeitungsmodulgruppe,
bestehend aus einer Datenbearbeitungseinheit und einer Speichereinheit,
dient zur Bearbeitung der Primärdaten, wobei die Datenbearbeitungseinheit
mit der Datenerfassungsmodulgruppe verbunden ist. Die Datenbearbeitungseinheit
dient zur Formaterkennung der Primärdaten. Nach der Erkennung
werden die Primärdaten je nach Datenspalten, Eigenschaftsnamen
usw. sortiert und in eine elektronische Krankenakte umgewandelt.
Die umgewandelten elektronischen Krankenakten werden in der Speichereinheit
systematisch eingeordnet und eingespeichert. Im Vergleich zu bekannter
Technik weist die vorliegende Erfindung folgende Vorteile auf:
- 1. Die vorliegende Erfindung wird entweder
als ein Erweiterungssystem eines vorhandenen medizinischen Informationssystems
verwendet oder in diesem integriert, ohne dabei eine große
Menge von Systemanlagen austauschen zu müssen, was unterschiedliche
Kosten wie Analysekosten, Designkosten, Kosten für Inbetriebnahme
und Systemtesten bei Änderung eines vorhandenen medizinischen
Informationssystems vermeidet bzw. in einem großen Ausmaß erspart;
- 2. Die vorliegende Erfindung verwendet ein Krankenaktenformat,
das mit allen üblichen medizinischen Informationssystemen
kompatibel ist. Im Vergleich zu der bekannten Lösung, die
ein vorhandenes Medizinisches Informationssystem in einem großen
Ausmaß ändert, bewahrt die vorliegende Erfindung
traditionelle Vorteile eines vorhandenen medizinischen Informationssystems und
gute Gepflogenheit bei Anwendung einer konventionellen Krankenakte;
- 3. Die mittels der vorliegenden Erfindung erstellten elektronischen
Krankenakten sind leicht und schnell einzuführen;
- 4. Mithilfe der vorliegenden Erfindung können alle vorhandenen
Daten eines traditionellen medizinischen Informationssystems allmählich
in elektronische Krankenakten umgewandelt werden, wobei viel Zeit,
Geld und Mühe erspart wird.
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Im
Folgenden werden die Erfindung und ihre Ausgestaltungen anhand der
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
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1 ein
Blockdiagramm eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Geräts zum Erweitern
bzw. Erstellen von elektronischen Krankenakten; und
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2 ein
Blockdiagramm zur Erläuterung der Nachverarbeitung des
bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Geräts zum Erweitern bzw. Erstellen von elektronischen
Krankenakten.
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In 1 ist
die vorliegende Erfindung schematisch dargestellt, wobei ein Erweiterungssystem zum
Erstellen einer elektronischen Krankenakte als ein Zusatzsystem
eines vorhandenen medizinischen Informationssystems verwendet oder
in diesem integriert wird, ohne dabei das vorhandene Informationssystem ändern
zu müssen. Die vorhandenen Daten im vorhandenen Informationssystem
werden mittels des Erweiterungssystems erfasst und als eine konventionelle
Krankenakte ausgegeben, die dann systematisch in eine elektronische
Krankenakte umgewandelt, eingeordnet und gespeichert wird. Die vorliegende
Erfindung umfasst ein Medizinisches Informationssystem 1,
eine Ausgabemodulgruppe 2 und ein Erweiterungssystem 10 zum
Erstellen einer elektronischen Krankenakte, wobei das Medizinische
Informationssystem 1 eingegebene medizinische Daten von
einem Benutzer oder einem medizinischen Gerät empfängt
und diese dann als eine konventionelle Krankenakte 3 ausdruckt
oder elektronisch ausgibt. Das genannte medizinische Gerät
kann hier ein ECG-Gerät, ein EEG-Gerät, ein Untersuchungsgerät oder
ein Überwachungsgerät einer Betäubungsmaschine
sein, während die konventionelle Krankenakte 3 ein
papiergestütztes Protokollergebnis, ein Bild auf Papier
oder eine Livesendung eines medizinischen Gerätes sein
kann. Die Ausgabemodulgruppe 2 ist mit dem medizinischen
Informationssystem 1 verbunden, um die medizinischen Daten
ausgeben zu können. Noch genauer gesagt, ist die Ausgabemodulgruppe 2 ein
Dokumentenausgabegerät, das ein virtueller Drucker, ein
realer Drucker, ein Fotokopierer, eine Etikettmaschine o. ä.
sein kann.
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Ein
wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung liegt in ihrem zum
Erstellen einer elektronischen Krankenakte dienenden Erweiterungssystem 10,
das entweder mit der Ausgabemodulgruppe 2 oder mit einer
ausgegebenen konventionellen Krankenakte 3 verbunden ist.
Das Erweiterungssystem 10 besteht hauptsächlich
aus einer Datenerfassungsmodulgruppe 11 und einer nachgeschalteten
Datenbearbeitungsmodulgruppe 12, wobei die Datenerfassungsmodulgruppe 11 die
vom medizinischen Informationssystem 1 ausgegebenen Daten
direkt abliest, empfängt, unterwegs abfängt, oder
durch Abtasten und Photographieren aus einem von dem medizinischen
System 1 ausgegebenen konventionellen Krankenakte 3 erfasst.
Die erfassten Daten werden dann in Primärdaten 111 umgewandelt.
Der Datentransfer der Datenerfassungsmodulgruppe 11 kann durch
einen Druckeranschlussport, einen universalen seriellen Bus, einen
seriellen Anschluss, einen TCP/IP Port o. ä. erfolgen.
Die nachgeschaltete Datenbearbeitungsmodulgruppe 12, bestehend
aus einer Datenbearbeitungseinheit 121 und einer Speichereinheit 125,
dient zur Bearbeitung der Primärdaten 111, wobei
die Datenbearbeitungseinheit 121 mit der Datenerfassungsmodulgruppe 11 verbunden
ist und zur Formaterkennung der Primärdaten 111 dient. Nach
der Erkennung werden die Primärdaten 111 je nach
Dokumentenspalten und Eigenschaftsnamen sortiert und in eine elektronische
Krankenakte 4 umgewandelt, wobei die Speichereinheit 125 die
umgewandelten elektronischen Krankenakten systematisch einordnet
und speichert.
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In
der 2 ist eine nachgeschaltete Datenbearbeitungsmodulgruppe 12 dargestellt,
wobei sie eine Sortierungs- und Umwandlungseinheit 122,
eine Absicherungseinheit 123, eine Komprimiereinheit 124 und
eine Datenaustauscheinheit 126 aufweist. Die Sortierungs-
und Umwandlungseinheit 122 sorgt für eine Umwandlung
einer elektronischen Krankenakte 4 nach vorher definierten
Informationsaustauschnormen. Die Sortierungs- und Umwandlungseinheit 122 kann
so eingestellt werden, dass die umgewandelten elektronischen Krankenakten 4 leicht zwischen
unterschiedlichen Systemen austauschbar sind. Die Absicherungseinheit 123 sichert
die elektronischen Krankenakten 4 durch eine elektronische
Signatur ab, um Datensicherheit und Unstreitbarkeit einer Benutzeridentifikation
zu verstärken, wobei die Absicherungseinheit 123 entweder
mit einem symmetrischen oder einem unsymmetrischen Signaturschlüssel,
oder sogar mit einer Kombination der beiden genannten Signaturschlüssel
unterzeichnet werden kann. Die Komprimiereinheit 124 sorgt
für ein Komprimieren elektronischer Krankenakten 4,
um dazu benötigte Speicherplätzen zu reduzieren,
während die Datenaustauscheinheit 126 ein Datenaustausch
der elektronischen Krankenakten 4 durch einen vielfältigen
Austauschmechanismus und vielfältige Verfahren ermöglicht.
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Bei
einer praktischen Ausführung können die in diesem
Ausführungsbeispiel genannten Einheiten und deren Reihenfolge
jedoch geändert werden, um praktische Anforderungen eines
konkreten Systems zu erfüllen. Außerdem ist es
möglich, je nach den praktischen Anforderungen eines konkreten
Systems die unnötigen Einheiten in der nachgeschalteten
Datenbearbeitungsmodulgruppe 12 wegzulassen bzw. neue Einheiten
extra hinzufügen.
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Zusammenfassend
kann die vorliegende Erfindung als Erweiterungssystem eines vorhandenen medizinischen
Informationssystems 1 verwendet oder in diesem System integriert
werden, ohne dabei eine große Menge von Systemgeräten
austauschen zu müssen, was unterschiedliche Kosten wie
Analysekosten, Designkosten, Kosten für Inbetriebnahme und
Systemtesten bei Änderung eines vorhandenen medizinischen
Informationssystems 1 vermeidet und in einem großen
Ausmaß erspart. Darüber hinaus ist eine von diesem
Erweiterungssystem erstellte, elektronische Krankenakte 4 nach
einer entsprechenden Anpassung kompatibel zu allen üblichen
medizinischen Informationssystemen 1. Im Vergleich zu der anderen
Lösung, die eine allseitige Umwandlung in elektronische
Krankenakten auf einmal fordert, bewahrt die vorliegende Erfindung
Vorteile eines konventionellen medizinischen Informationssystems
und Gepflogenheit bei Anwendung einer konventionellen Krankenakte.
Eine mittels der vorliegenden Erfindung erstellte, elektronische
Krankenakte 4 ist leicht und schnell austauschbar. Außerdem
ist es mithilfe der vorliegenden Erfindung möglich, alle
konventionellen Krankenakten 3 einschließlich
papiergestützter Krankenakten bzw. alle in einem vorhandenen medizinischen
Informationssystem 1 gespeicherten Krankenaktendaten allmählich
in elektronische Krankenakte 4 umzuwandeln, wobei viel
Zeit, Geld und Mühe erspart wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - TW 222354 [0002]
- - TW 297873 [0002]