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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Speichern von Diagnosedaten eines Fahrzeugs. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Speichern von Nachrichten, insbesondere Busnachrichten für die Analyse von Diagnosedaten eines Fahrzeugs.
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Mit der zunehmenden Vernetzung von Komponenten eines Fahrzeugs, z. B. eines Kraftfahrzeugs, nimmt die Menge der Daten stark zu, die auf Kommunikationssystemen, z. B. Bussystemen, eines Fahrzeugs übertragen werden. Mit der Zunahme der Daten, die auf Kommunikationssystemen eines Fahrzeugs übertragen werden, nimmt auch die Datenmenge zu, die bei einer Fahrzeugdiagnose analysiert werden kann. Im Bereich der Fahrzeugdiagnose können beispielsweise Nachrichten, die auf Bussystemen übertragen werden, über eine Abbildungsvorschrift zu aggregierten Nachrichten bzw. Datenobjekten aggregiert werden. Es ist beispielsweise bekannt, Nachrichten nach dem CAN-Bus Transport-Protokoll Standard nach der ISO Norm 15765 zu Nachrichten nach dem Unified Diagnostic Services, kurz UDS, Standard nach der ISO Norm 14229 zu aggregieren. Im Allgemeinen kann das Aggregieren der Nachrichten mehrschichtig erfolgen. Auf jeder Ebene bzw. Schicht können Fehler auftreten, die im Rahmen einer Fahrzeugdiagnose analysiert werden können. Die bei einer Fahrzeugdiagnose zu analysierenden Diagnosedaten können dabei alle Nachrichten auf allen Aggregationsebenen von Kommunikationssystemen eines Fahrzeugs umfassen. Eine Analyse eines einzelnen Fehlers kann daher häufig mit einem großen Zeitaufwand verbunden, da die relevanten Diagnosedaten meist weitgehend manuell aus der Gesamtmenge der verfügbaren Diagnosedaten bestimmt werden müssen.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine effizientere Speicherung der Diagnosedaten von Fahrzeugen bereitzustellen. Insbesondere ist es eine Aufgabe der Erfindung, die Speicherung der Diagnosedaten so zu verbessern, um eine flexiblere, einfachere und/oder schnellere Analyse von Fehlerereignissen mittels der gespeicherten Diagnosedaten zu ermöglichen.
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Gelöst wird diese Aufgabe die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Gemäß einem Aspekt dient ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Speichern von Diagnosedaten eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs. Diagnosedaten können alle Nachrichten zwischen Netzwerkkomponenten, z. B. Steuergeräte, und/oder Softwarekomponenten eines Fahrzeugs umfassen. Beispielsweise können die Diagnosedaten Nachrichten von Bussystemen und/oder aggregierte Nachrichten sein. Nachrichten können ein unterschiedliches Format und/oder einen unterschiedlichen Datentyp aufweisen. Das Speichern von Diagnosedaten kann ein Bereitstellen der Diagnosedaten für die Analyse der Diagnosedaten umfassen. Das Verfahren umfasst das Lesen einer oder mehrerer Nachrichten, wobei die gelesenen Nachrichten Diagnosedaten des Fahrzeugs umfassen. Ferner umfasst das Verfahren das Senden der gelesenen Nachrichten an einen Zwischenspeicher und an eine Aggregationskomponente, das Aggregieren der gelesenen Nachrichten durch die Aggregationskomponente zu einer aggregierten Nachricht, und das Senden der aggregierten Nachricht an den Zwischenspeicher. Ein Zwischenspeicher kann ein Ringspeicher sein. Eine Aggregationskomponente kann eine Softwarekomponente sein, die eine oder mehrere Nachrichten nach vorgegeben Abbildungs- und/oder Verarbeitungsvorschriften aggregieren kann. Beispielsweise kann eine Aggregationskomponente als ein Automat, insbesondere als ein endlicher, deterministischer Automat, implementiert werden. Weiterhin prüft das Verfahren, ob beim aggregieren der Nachrichten durch die Aggregationskomponente ein vordefiniertes Fehlerereignis aufgetreten ist. Falls ein vordefiniertes Fehlerereignis aufgetreten ist, kann das Verfahren das vordefinierte Fehlerereignis an eine Extrahierkomponente senden, wobei das vordefinierte Fehlerereignis wenigstens eine vordefinierte Regel umfasst. Ein vordefiniertes Fehlerereignis kann beispielsweise ein Fehlerspeichereintrag eines Steuergeräts sein. Zum Extrahieren der Nachrichten kann die Extrahierkomponente die wenigstens eine vordefinierte Regel ausführen und die in der vordefinierten Regel definierten Nachrichten aus dem Zwischenspeicher extrahieren. Die extrahierten Nachrichten und das Fehlerereignis können in einem Datenspeicher gespeichert werden, so dass die extrahierten Nachrichten anhand des Fehlerereignisses identifiziert werden können.
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Vorteilhafterweise können die Nachrichten, die relevant für die Analyse eines Fehlerereignisses sein können, aus der Gesamtmenge der Diagnosedaten extrahiert und zusammen mit dem Fehlerereignis in einem Datenspeicher angelegt werden. Dadurch kann die Menge an Daten, die für die Analyse eines Fehlerereignisses gespeichert werden muss, effizient reduziert werden. Nicht relevante Diagnosedaten auf unterschiedlichen Aggregationsebenen können somit effizient gefiltert werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung können die extrahierten Nachrichten gelesene Nachrichten und aggregierte Nachrichten umfassen. Durch das Extrahieren von gelesen Nachrichten und aggregierten Nachrichten kann eine effiziente Speicherung der extrahierten Nachrichten über mehrere Aggregationsebenen erfolgen. Die gespeicherten Nachrichten ermöglichen somit eine schnelle Analyse eines Fehlerereignisses über eine oder mehrere Aggregationsebenen hinweg.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Zwischenspeicher ein Ringspeicher sein. Durch die Verwendung eines Ringspeichers kann eine effiziente Zwischenspeicherung der gelesenen Nachrichten und/oder aggregierten Nachrichten erfolgen. Beispielsweise kann festgelegt werden, dass die Speicherkapazität des Ringspeichers unterschiedlich für gelesene Nachrichten und/oder aggregierte Nachrichten ist. Beispielsweise kann eine feste Speicherkapazität für den Ringspeicher festgelegt werden. Beispielsweise kann eine Speicherkapazität des Ringspeichers in Anhängigkeit eines verfügbaren Hauptspeichers eines Computers festgelegt werden, um den Ringspeicher vollständig im Hauptspeicher speichern zu können und somit ein schnelleres Schreiben und/oder Extrahieren der Nachrichten zu ermöglichen. Beispielsweise kann eine Speicherkapazität des Ringspeichers dynamisch an die Diagnosedaten, z. B. die Menge und/oder die Art der Diagnosedaten, angepasst werden. Durch die Wahl der Speicherkapazität des Ringspeichers kann das Zwischenspeichern der Diagnosedaten effizient realisiert werden. Ferner können die Diagnosedaten so zwischengespeichert werden, um ein effizientes extrahieren der Diagnosedaten bzw. Nachrichten aus dem Zwischenspeicher zu ermöglichen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Verfahren weiterhin ein Senden der extrahierten Nachrichten an eine Deduplizierkomponente umfassen, wobei die Deduplizierkomponente extrahierte Nachrichten, die mehrfach aus dem Ringspeicher extrahiert wurden, vor dem Speichern der extrahierten Nachrichten in den Datenspeicher entfernt. Durch das Entfernen gleicher Nachrichten, die mehrfach bei der Ausführung einer oder mehrere Regeln von Fehlerereignissen extrahiert werden, kann sichergestellt werden, dass jede extrahierte Nachricht nur einmal in dem Datenspeicher gespeichert wird. Die Redundanz bei dem Speichern der extrahierten Nachrichten kann somit reduziert werden. Der Speicherplatz des Datenspeichers kann effizienter genutzt werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Extrahierkomponente jeder extrahierten Nachricht einen eindeutigen Bezeichner zuweisen, und/oder die extrahierten Nachrichten und die eindeutigen Bezeichner der extrahierten Nachrichten in dem Datenspeicher speichern. Durch das Zuweisen eines eindeutigen Bezeichners, z. B. eines eindeutigen Identifikators, kann eine extrahierte Nachricht effizient verarbeitet und/oder gespeichert werden. Ferner kann der eindeutige Bezeichner eine einfache Verknüpfung zwischen dem Fehlerereignis und den dazugehörigen Nachrichten ermöglichen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Deduplizierkomponente mittels des eindeutigen Bezeichners einer extrahierten Nachricht mehrfach gleiche extrahierte Nachrichten entfernen. Hiermit kann der benötigte Speicherplatz zum Speichern der extrahierten Nachrichten in dem Datenspeicher effizient reduziert werden. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Extrahierkomponente jedem Fehlerereignis die eindeutigen Bezeichner der extrahierten Nachrichten zuweisen. Über den eindeutigen Bezeichner können alle extrahierten Nachrichten zugehörig zu einem Fehlerereignis in dem Datenspeicher identifiziert werden. Die Speicherung kann somit unabhängig von einem Inhalt einer extrahierten Nachricht erfolgen. Jede gelesene und/oder aggregierte Nachricht eines Fehlerereignisses kann effizient in dem Datenspeicher gespeichert und/oder von dem Datenspeicher zur weiteren Verarbeitung gelesen werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Extrahierkomponente die Fehlerereignisse mit den zugewiesenen eindeutigen Bezeichnern der extrahierten Nachrichten zur Speicherung an den Datenspeicher senden. Hiermit kann eine effiziente Verknüpfung der extrahierten Nachrichten mit einem Fehlerereignis erfolgen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung ein System zum Speichern von Diagnosedaten eines Fahrzeugs, wobei das System dazu ausgebildet ist, das oben beschriebene Verfahren auszuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung ein computer-lesbares Medium zum Speichern von Diagnosedaten eines Fahrzeugs, wobei das computer-lesbare Medium Instruktionen umfasst, die, wenn ausgeführt auf einem Prozessor, das oben beschriebene Verfahren ausführen.
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Im Folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Daraus ergeben sich weitere Details, bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung. Im Einzelnen zeigen schematisch
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1 eine beispielhafte Aggregation von Nachrichten zu einer höherwertigen Nachricht,
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2 eine beispielhaften Aufbau eines Automaten zur Aggregation von Nachrichten, und
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3 ein System zum Extrahieren und/oder Speichern von Diagnosedaten zu Fehlereignissen.
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Im Detail zeigt 1 eine beispielhafte Aggregation 100 von Nachrichten 102, 104, 106 zu einer höherwertigen Nachricht 110. Wie in 1 dargestellt, werden drei Nachrichten 102, 104, 106 aggregiert. Beispielsweise können die Nachrichten 102, 104, 106 Frames nach dem ISO 15765 Standard sein. Die erste Nachricht 102 kann ein erster Frame sein. Die zweite Nachricht 104 kann ein Frame zur Flusskontrolle sein. Die dritte Nachricht 106 kann ein nachfolgender Frame sein. Die drei Nachrichten 102, 104, und 106 können an eine Softwarekomponente 108, z. B. einen endlichen, deterministischen Automaten, gesendet werden. Die Softwarekomponente 108 kann die drei Nachrichten 102, 104, und 106 zu einer höherwertigen Nachricht 110 aggregieren. Im Beispiel von 1 kann die Softwarekomponente 108 die Nachricht 104 entfernen und die Nachrichten 102 und 106 zu einer Nachricht zusammenfügen. In anderen Worten: die Softwarekomponente 108 kann Nachrichten, die Steuerungsinformationen bezüglich der Flusskontrolle enthalten, entfernen, und die verbleibenden Nachrichten zur weiteren Verarbeitung zu einer höherwertigen Nachricht 110 zusammenfügen. Die höherwertige Nachricht 110 kann an einen Datenspeicher zu Speicherung gesendet werden. Zusätzlich oder alternativ kann die höherwertige Nachricht 110 an eine weitere Softwarekomponente zur weiteren Verarbeitung bzw. Aggregation gesendet werden.
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2 zeigt einen beispielshaften Aufbau 200 eines Automaten 202, insbesondere eines endlichen, deterministischen Automaten, der zwei eingehende Nachrichten 204 zu einer ausgehenden Nachricht 206 aggregieren kann. Der Automat 202 kann das Aggregieren der eigehenden Nachrichten 204 unter Verwendung einer oder mehrerer vordefinierten Verarbeitungsvorschriften durchführen. Jede Verarbeitungsvorschrift kann festlegen, welche Verarbeitungsschritte auf die eingehenden Nachrichten 204 durch den Automaten 204 anzuwenden sind. Wie in 2 schematisch dargestellt, kann der Automat 202 eine Verarbeitungsvorschrift umfassen, die zwei eigehenden Nachrichten 204 zu einer ausgehenden Nachricht 206 zusammenfügt. Ferner kann der Automat 202 überprüfen, ob ein bestimmtes, vordefiniertes Ereignis, z. B. ein Fehlerereignis, vorliegt. Dazu kann der Automat 202 eine oder mehrere Bedingungen eines Ereignisses überprüfen. Kann der Automat 202 feststellen, ob eine Bedingung des Ereignisses erfüllt ist, ist das Ereignis erfüllt. Vorzugsweise kann der Automat 202 überprüfen, ob alle Bedingungen eines Ereignisses erfüllt sind. Beispielsweise kann das Ereignis ein Fehlerereignis sein. Das Fehlerereignis kann einen Fehler bei der Aggregation der Nachrichten, und/oder eine Überprüfung des Inhalts der eingehenden und/oder ausgehenden Nachrichten bezüglich vordefinierter Parameter, Werte, und/oder Wertebereiche umfassen.
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Ein Ereignis, insbesondere ein Fehlerereignis, kann ferner eine oder mehrere Regeln umfassen, die mit dem Ereignis verknüpft sind. Die verknüpfte Regel bzw. Regeln können festlegen, welche Nachrichten relevant für das Ereignis sind. Beispielsweise kann eine Regel festlegen, dass alle Nachrichten innerhalb einer vordefinierten Zeitspanne für das Ereignis relevant sind. Beispielsweise kann eine Regel festlegen, dass eine bestimmte Anzahl von Nachrichten eines oder mehrere Automaten für das Ereignis relevant ist. Nachrichten, die relevant für ein Ereignis definiert sind, können zusammen mit dem Ereignis gespeichert werden. Vorzugsweise kann das Automat 202 beim Auftreten eines Ereignisses, das Ereignis und die mit dem Ereignis verknüpften Regeln an eine Extrahierkomponente senden 208. Die Extrahierkomponente kann das Ereignis und die verknüpften Regeln empfangen. Die verknüpften Regeln können durch die Extrahierkomponente ausgeführt werden, um die in den Regeln spezifizierten Nachrichten zu extrahieren und/oder zusammen mit dem Ereignis zu speichern. Dadurch kann eine effiziente Speicherung der Nachrichten zu einem Ereignis erfolgen.
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3 zeigt ein System 300 zum Extrahieren und/oder Speichern von Diagnosedaten zu Fehlerereignissen. Die Diagnosedaten können in einem Kommunikationssystem, z. B. einem Bussystem, eines Fahrzeugs aufgezeichnet werden. Beispielsweise können die Diagnosedaten in einem Datenspeicher, z. B. einer Logdatei oder Trace-Datei, gespeichert sein. Aus diesem Datenspeicher können die Diagnosedaten gelesen werden. Beispielsweise können Diagnosedaten über eine Diagnoseschnittstelle aus dem Kommunikationssystem des Fahrzeugs gelesen werden. Der Lesen der Diagnosedaten, z. B. Nachrichten eines Kommunikationssystems eines Fahrzeugs, kann durch eine Lesekomponente 302 erfolgen. Die Lesekomponente 302 kann eine Softwarekomponente, eine Hardwarekomponente oder eine Mischung aus einer Software- und/oder einer Hardwarekomponente sein. Die Lesekomponente 302 kann jeden gelesenen Datensatz, z. B. jede gelesene Nachricht, der Diagnosedaten an einen Ringspeicher 304 senden. Ferner kann die Lesekomponente einen gelesenen Datensatz, z. B. eine gelesenen Nachricht, einen Automaten 306 schicken. Der Automat 306 kann eine Softwarekomponente sein, die, wie in Zusammenhang mit 2 beschrieben, eingehende Nachrichten zu ausgehenden Nachrichten aggregieren kann und, bei Auftreten eines Ereignisses, das aufgetretene Ereignis sowie verknüpfte Regeln an eine Extrahierkomponente 310 senden kann.
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Wie in 3 dargestellt kann die Lesekomponente 302 eine Nachricht an den Ringspeicher 304 senden und eine Nachricht an den Automaten 306. Die aggregierten Nachrichten des Automaten 306 kann der Automat 306 an den Ringspeicher 304 senden. Ferner kann der Automat 306 die aggregierten Nachrichten des Automaten 306 an einen weiteren Automaten 308 senden. Der Automat 308 kann eine Softwarekomponente sein, die, wie in Zusammenhang mit 2 beschrieben, eingehende Nachrichten zu ausgehenden Nachrichten aggregieren kann und, bei Auftreten eines Ereignisses, das aufgetretene Ereignis sowie verknüpfte Regeln an die Extrahierkomponente 310 senden kann. Der Automat 308 kann die aggregierten Nachrichten des Automaten 308 wiederum an den Ringspeicher 304 senden. Beide Automaten, Automat 306 und Automat 308, können somit auftretende Ereignisse sowie verknüpfte Regeln an die Extrahierkomponente 310 senden.
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Im Detail kann der Ringspeicher 304 gelesene Nachrichten und/oder aggregierte Nachrichten zwischenspeichern. Gelesene Nachrichten können Nachrichten sein, die unverändert in dem Ringspeicher gespeichert werden. Aggregierte Nachrichten können Nachrichten sein, die durch einen oder mehrere Automaten aggregiert und nach dem Aggregieren in dem Ringspeicher gespeichert werden. Der Ringspeicher kann eine vorgegebene, feste Kapazitätsgrenze für alle Nachrichten aufweisen. Die Kapazitätsgrenze kann konfigurierbar sein. Beispielsweise kann die Kapazitätsgrenze in Abhängigkeit des Fahrzeugtyps, in Abhängigkeit des Umfangs der Diagnosedaten, und/oder in Abhängigkeit des verfügbaren Hauptspeichers des Systems, auf dem der Ringspeicher 304 gespeichert ist, festgelegt werden. Zusätzlich und/oder alternativ kann die Kapazitätsgrenze des Ringspeichers 304 für gelesene Nachrichten und aggregierte Nachrichten der Automaten unterschiedlich definiert werden. Beispielsweise kann die Speicherkapazität für aggregierte Nachrichten des Automaten 306 unterschiedlich zu der Speicherkapazität für aggregierte Nachrichten des Automaten 308 sein. Die Kapazitätsgrenze des Ringspeichers 304 kann beispielsweise als die maximale Anzahl von gelesenen und/oder aggregierten Nachrichten definiert werden. Zusätzlich und/oder alternativ kann die Kapazitätsgrenze des Ringspeichers 304 als eine maximale Menge an Daten, die an gelesenen und/oder aggregierten Nachrichten jeweils gespeichert werden können, festgelegt werden.
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Hat beispielsweise der Automat 306 ein Fehlerereignis festgestellt, kann der Automat 306 das Fehlerereignis an die Extrahierkomponente 310 gesendet werden. Vorzugsweise umfasst das Fehlerereignis eine oder mehrere Regeln, die spezifizieren, welche Nachrichten die Extrahierkomponente 310 aus dem Ringspeicher extrahieren soll. Die Extrahierkomponente 310 kann die mit dem Fehlerereignis empfangene Regel bzw. Regeln ausführen, um die dazugehörigen Nachrichten aus dem Ringspeicher in die Extrahierkomponente 310 zu extrahieren. Eine Regel eines Fehlerereignisses des Automaten 306 kann beispielsweise definieren, dass alle Nachrichten innerhalb der letzten 5 Sekunden von dem Fehlerereignis durch die Extrahierkomponente 310 zu extrahieren sind. Die Extrahierkomponente 310 führt diese Regel aus und extrahiert die entsprechenden Nachrichten aus dem Ringspeicher 304.
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Der Automat 308 kann ebenfalls überprüfen, ob ein Fehlerereignis bei dem Aggregieren der Nachrichten aufgetreten ist. Analog zu dem Automaten 306 kann der Automat 308 das Fehlerereignis und eine dazugehörige Regel zum Extrahieren der Nachrichten aus dem Ringspeicher 304 an die Extrahierkomponente 310 senden. Die Extrahierkomponente 310 kann das Fehlerereignis empfangen und die dazugehörige Regel ausführen, um die Nachrichten aus dem Ringspeicher 304 zu extrahieren. Eine Regel eines Fehlerereignisses des Automaten 308 kann beispielsweise spezifizieren, dass die letzten zwei Nachrichten des Automaten 306 und die letzte Nachricht des Automaten 308 aus dem Ringspeicher 304 für dieses Fehlerereignis extrahiert werden soll.
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Wie in 3 dargestellt, kann die Extrahierkomponente 310 beispielsweise für das Fehlerereignis des Automaten 306 die Nachrichten 312 und für das Fehlerereignis des Automaten 308 die Nachrichten 316 extrahieren. Die Extrahierkomponente 310 kann jeder extrahierten Nachricht einen Bezeichner, vorzugsweise einen eindeutigen Bezeichner, zuweisen. Für die Nachrichten 312 hat die Extrahierkomponente 310 die Bezeichner 1, 2, und 3 zugweisen. Und für die Nachrichten 316 hat die Extrahierkomponente 310 die Bezeichner 3, 4, und 5 zugwiesen. Sowohl die Nachrichten 312 als auch die Nachrichten 316 weisen eine Nachricht mit dem Bezeichner 3 auf. Dies bedeutet, dass die Extrahierkomponente 310 die Nachricht mit dem Bezeichner 3 in beiden Fehlerereignissen aus dem Ringspeicher 304 extrahiert hat.
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Ferner kann die Extrahierkomponente 310 die Bezeichner der Nachrichten mit den jeweiligen Fehlerereignissen verknüpfen. Die Fehlerereignisse mit den jeweiligen Bezeichnern 320, 322 kann die Extrahierkomponente 310 an einen Datenspeicher 318 senden. Der Datenspeicher 318 kann die Fehlerereignisse 320 und 322 und die Bezeichner der extrahierten Nachrichten in dem Datenspeicher 318 speichern. Der Datenspeicher 318 kann beispielsweise eine Datenbank und/oder eine Datei sein.
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Weiterhin kann die Extrahierkomponente 310 die extrahierten Nachrichten 312 und 316 an eine Deduplizierkomponente 314 senden. Die Deduplizierkomponente 314 kann die mehrfach extrahierten Nachrichten entfernen, so dass keine doppelten Nachrichten in dem Datenspeicher 318 gespeichert werden. Nach Entfernen der doppelten bzw. mehrfach extrahierten Nachrichten durch die Deduplizierkomponente 314 kann die Deduplizierkomponente 314 die extrahierten Nachrichten und die dazugehörigen Bezeichner in dem Datenspeicher 318 speichern. Über den Bezeichner können für jedes Fehlerereignis die dazugehörigen Nachrichten referenziert werden.
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Das Verfahren und das System ermöglicht eine effizient verbesserte Bereitstellung und/oder Ablage der relevanten Nachrichten zu einem speziellen Ereignis, insbesondere einem speziellen Fehlerereignis. Die Ablage bzw. das Speichern der Nachrichten und Ereignisse kann speicheroptimal erfolgen und kann aufgrund der Verwendung eines Ringspeichers und der generischen Definition der Ereignisse skalierbar implementiert werden. Jedes Ereignis kann für sich selbst festlegen, welche Nachrichten für den Benutzer für das Ereignis relevant sind.
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Der Datenspeicher kann ferner eine effiziente Analyse der Fehlerereignisse ermöglichen. Nachrichten auf allen Aggregationsebenen sowie die unveränderten Nachrichten der Diagnosedaten können effizient zusammen mit einem Fehlerereignis abgelegt werden.
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Durch die flexible Konfiguration des Ringspeichers kann ein speichereffizienter Zwischenspeicher realisiert werden. Nachrichten unterschiedlicher Aggregationsebenen können gleichzeitig extrahiert werden. Die Diagnosedaten können somit in einem Durchlauf verarbeitet werden. Weitere zeitintensive Verarbeitungsschritte der Diagnosedaten sind nicht notwendig. Ein erneutes Verarbeiten der Diagnosedaten kann somit vermieden werden. Ferner kann eine automatische Filterung der Diagnosedaten auf allen Aggregationsebenen erfolgen.
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Nichtrelevante Daten können effizient gefiltert werden, was zu einer effizienten Nutzung des Speicherplatzes des Datenspeichers führen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Aggregation
- 102
- Nachricht
- 104
- Nachricht
- 106
- Nachricht
- 108
- Automat bzw. Aggregationskomponente
- 110
- höherwertige bzw. aggregierte Nachricht
- 200
- beispielhafter Aufbau eines Automaten
- 202
- Automat
- 204
- eingehende Nachricht
- 206
- ausgehende bzw. aggregierte Nachricht
- 208
- Ereignis
- 300
- System
- 302
- Lesekomponente
- 304
- Ringspeicher
- 306
- Automat
- 308
- Automat
- 310
- Extrahierkomponente
- 312
- extrahierte Nachrichten
- 314
- Deduplizierkomponente
- 316
- extrahierte Nachrichten
- 318
- Datenspeicher
- 320
- Fehlerereignis inkl. Bezeichner
- 322
- Fehlerereignis inkl. Bezeichner
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ISO Norm 15765 [0002]
- ISO Norm 14229 [0002]
- ISO 15765 Standard [0019]