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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Möbel,
insbesondere auf ein Verstaumöbel.
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Marktübliche Tische
und im Allgemeinen Arbeitsplatten platzsparender oder platzmaximierender Bauart
sind stets durch Ausziehen oder Ausklappen zu nutzen oder zu erweitem.
Sie werden oftmals additiv angefügt
und integrieren sich nicht oder nur ungenügend in die bestehende Einrichtung
bzw. die bestehenden Möbel.
Zusätzlich
werden für
die Nutzung Sitzmöbel
benötigt,
die weiteren Stauraum erfordern.
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Der
in Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde,
dass gerade in kleinen Räumen
Stauraum eine wichtige Rolle spielt und aus Platzgründen häufig Sitz-
und Arbeitsgelegenheiten wie Tisch und Stühle nicht oder nur sehr unpraktisch
gestellt werden können.
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Diese
Probleme werden mit den in Schutzanspruch 1 und 2 aufgeführten Merkmalen
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Mit
dieser Erfindung wird erreicht, ein voll nutzbares Möbel zu schaffen,
das mit wenigen Handgriffen in einen vollwertigen Sitz-, Ess- oder
Arbeitsplatz umgewandelt werden kann, ohne Stauraum für weitere
Möbelstücke oder
Sitzgelegenheiten zu erfordern. Die Arbeitsplatten integrieren sich
dabei erfindungsgemäß vorzugsweise
so sehr in das Möbelstück, das
sie als ein Teil dessen wahrgenommen werden. Durch die unsichtbare
Aufbewahrung der Stühle
im Bereich der sonst ungenutzten Sockelleiste, oder in einem anderen
möglicherweise
auch nicht sichtbaren Fach, wird wichtiger zusätzlicher Stauraum geschaffen
und nutzbar gemacht.
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Das
im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
dargestellte Möbel
ist ein Verstaumöbel, genauer
ein Sideboard. Es muss aber kein Sideboard sein und die beschriebenen
Einsatzgebiete sind daher nicht als Beschränkung auf diese zu verstehen.
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Weitere
sinnvolle Einsatzgebiete der Erfindung sind beispielsweise im Küchenbereich
oder Haushalt, als Pantryküche,
als mobile Küche,
als zusätzliche
Arbeitsfläche,
als integrierte Bar, oder als Abdeckung der Bedienelemente und Apparaturen. Im
Wohnbereich beispielsweise als Arbeitsplatz, als Schreibtisch, als
Esstisch, als Serviertisch oder Anrichte, als Wickeltisch, als Bar,
als Loungebereich, oder als Beistelltisch, im Bereich der Hotellerie
genauso wie in Miniapartments und Kleinstwohnungen. Im Sanitärbereich
z. B. als Waschtisch. Im Büro
als Konferenztisch, als Zeichentisch, als temporärer Arbeitsplatz, oder als
Pausenraummöbel.
Die Erfindung wäre
im Bereich des Messebaus einzusetzen, beispielsweise als Messestand,
als Verkaufsstand, als mobiler Verkaufsstand, als mobile Bar. Im
Bereich des öffentlichen
Lebens, als Verkaufsstand, als mobiler oder fest installierter Informationsstand,
als Werbemittel, als mobile Werkbank, als mobile Werkstatt. In Bildungseinrichtungen
als flexible Arbeitsplätze. Im
Bereich der Fahrzeug- und Flugzeugtechnik kann es zum Einsatz kommen,
beispielsweise als Arbeitsfläche,
als Essplätze,
als Werkbanken, in Wohnmobilen, in Wohnwagen, in Flugzeugen, in
Lkws, in Bahnwaggons, in Schiffen usw. Neben der Sitz- und Arbeitsfunktion
könnte
es auch ein Universalmöbel sein,
das sowohl Schlafen, Kochen, Essen und Arbeiten auf engstem Raum
ermöglicht.
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Erfindungsgemäß ist sowohl
die Bauform als auch die Bauhöhe
variabel. So kann es neben Sideboards, Highboards oder Lowboards
auch andere Höhen
geben. Es kann Möbel
mit nur einer Arbeitsplatte geben, oder angefertigte Arbeitsplatten,
die an bestehende Möbel
angefügt
werden können.
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Die
Montage kann beispielsweise selbst mittels Bohrschablonen erfolgen
oder durch einen Monteur. Ferner kann das Möbelstück auch anderweitigen Stauraum
als die Sockelschublade bieten, beispielsweise für Hocker oder andere Sitzmöglichkeiten.
Auch die Lagerung der Arbeitsplatten ist nur exemplarisch zu verstehen,
es könnte
auch ein einfacher Stift sein, oder ein Gleitlager oder ein Kugellager.
Die seitliche Lagerung könnten
auch Gleiter sein oder Kugelrollen. Auch muss die Arbeitsplatte
nicht L-förmig
umlaufen oder seitlich auf dem Boden gelagert sein, sie könnte auch
in der Luft schweben und am Korpus des Möbels gelagert sein. Auch könnte sie
komplett in das Möbel
integriert sein.
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Wenn
im Folgenden das Möbel
anhand eines Sideboards im Einzelnen erläutert wird, ist dies nicht
als Beschränkung
auf ein solches Verstaumöbel
zu verstehen.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Funktionszeichnungen
am Beispiel eines Sideboards beschrieben. Es zeigen:
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1 zeigt
eine räumliche
Darstellung eines erfindungsgemäßen Sideboards
im geschlossenen und zugeklappten Zustand.
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2 zeigt
eine räumliche
Darstellung des Sideboards nach 1 mit im 90°-Winkel aufgeschwenkter
rechter Arbeitsplatte.
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3 zeigt
eine räumliche
Darstellung des Sideboards nach 2 mit zusätzlich einem
Stuhl platziert vor der rechten Arbeitsplatte. Alle Stühle werden
in der Sockelschublade aufbewahrt.
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4 zeigt
eine räumliche
Darstellung des Sideboards nach 3 mit zusätzlich einem
zweiten Stuhl platziert vor der rechten Arbeitsplatte.
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5 zeigt
eine räumliche
Darstellung des Sideboards nach 4 mit zusätzlich im
90°-Winkel aufgeschwenkter
linker Arbeitsplatte.
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6 zeigt
eine räumliche
Darstellung des Sideboards nach 5 mit zusätzlich einem
Stuhl platziert vor der linken Arbeitsplatte.
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7 zeigt
eine räumliche
Darstellung des Sideboards nach 5 mit zusätzlich einem
zweiten Stuhl platziert vor der linken Arbeitsplatte.
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8 zeigt
eine räumliche
Darstellung nach 7 der Bauteile der Viergelenksmechanik
des Sideboards.
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9 zeigt
eine schematische Darstellung des Schwenkmechanismus des erfindungsgemäßen Sideboards
in der Draufsicht mit der rechten Arbeitsplatte 45° und 90° ausgeschwenkt.
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10 zeigt
eine schematische Detaildarstellung nach 9 der Viergelenkmechanik
des Möbels
in der Draufsicht mit der rechten Arbeitsplatte 45° und 90° ausgeschwenkt.
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In
der 1 ist das geschlossene Sideboard dargestellt,
diese Position bietet Stauraum in jeder der abgebildeten Schubladen
und/oder den Fächern des
Verstaumöbels 1.
In den Schubladen 4 und 5 im Bereich des Sockels
befinden sich jeweils zwei Stühle.
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In
den Figuren ist das Verstaumöbel
mit zwei Arbeitsplatten 2 und 3 dargestellt. Die
Arbeitsplatten 2 und 3 laufen L-förmig um
das Verstaumöbel
herum und integrieren sich so vollständig in das Möbelstück. Gelagert
sind die Arbeitsplatten mit einer in 8–10 bezeichneten
Viergelenksmechanik. Dabei bildet nach 8–10 der
Korpus des Möbels
jeweils vier Auflagerpunkte der Hebel 12 und 13 der
Mechanik rechts und der Hebel 14 und 15 der linken
Mechanik, die wiederum am anderen Ende in vier Lagerpunkten mit
den Arbeitsplatten verbunden sind und so die beiden spiegelsymmetrischen
Viergelenksmechaniken bilden. In die Lagerlöcher des Verstaumöbels werden
selbstschmierende Lagerbuchsen aus Kunststoff 16 und 17 eingesetzt.
Mit den gleichen Buchsen werden auch die Lagerpunkte der Arbeitsplatten
von unten gelagert 10 und 11. Die Arbeitsplatten 2 und 3 sind
durch diese Viergelenksmechanik definiert geführt und in einem Viertelkreis
bis zu einem Winkel von 90° ausschwenkbar,
ohne dabei zu kollidieren. Sie liegen durch die definierte Bewegung
des Viergelenks zu jedem Zeitpunkt des Schwenkens auf dem Korpus
des Verstaumöbels 1 auf.
Gelagert sind die Arbeitsplatten frontseitig zusätzlich auf Gleitern 22,
die neben der horizontalen Lagerung auch den Endanschlag der Verwendungsposition 3'' bilden. Seitlich sind die Arbeitsplatten 2 und 3 jeweils
mit Rollen 18–21 gelagert.
Diese sind in einem definierten Winkel angeordnet, um ein sanftes Schwenken
zu ermöglichen.
Die 9 zeigt das erfindungsgemäße Sideboard in der Draufsicht
schematisch mit im 45° aufgeschwenkter
Arbeitsplatte, wobei alle beweglichen Teile dieser Position mit
einem x' dargestellt
werden, und die 90°-Verwendungsposition,
wobei alle beweglichen Teile mit x'' dargestellt
werden. Die Detaildarstellung nach 10 zeigt
mit Bezug auf den Rahmen in der 9 die einzelnen
Teile der Viergelenksmechanik im 45°- und 90°-Ausschwenkwinkel der rechten
Arbeitsplatte, wobei wie in 9 die Teile
der 45°-Position
mit x' und die Teile
der 90°-Position
mit K' dargestellt
werden.
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Nach 3 und 4 werden
aus der Schublade 5 zwei Stühle 6 und 7 entnommen
und an die Arbeitsplatte 3'' gestellt. Im
90°-Winkel
ausgeschwenkt berühren
sich die Arbeitsplatten 2'' und 3'' und bilden eine geschlossene Fläche 5.
Die Arbeitsplatten werden in diesem Beispiel unsichtbar magnetisch
an den Stoßkanten
fixiert 23. Nach 6 und 7 werden
aus der Schublade 4 zwei Stühle 8 und 9 entnommen
und an die Arbeitsplatte 3'' gestellt. Dadurch
entsteht ein Sitz-, Ess- oder Arbeitsplatz mit vier Sitzmöglichkeiten 7.
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Das
Umwandeln des Sideboards nach 1 zu einem
Sitz-, Ess- oder Arbeitsplatz nach 7 läuft demnach
wie folgt ab: Die Arbeitsplatte 3 wird zu einem 90°-Winkel ausgeschwenkt 3''. Aus der Schublade 5 werden
zwei Stühle 6 und 7 entnommen und
an die Arbeitsplatte 3'' gestellt. Die
Arbeitsplatte 2 wird ausgeschwenkt 2'', bis sie Arbeitsplatte 3'' berührt und sich somit im 90°-Winkel zum
Sideboard befindet. Aus der Schublade 4 werden zwei Stühle 8 und 9 entnommen
und an die Arbeitsplatte 2'' gestellt.
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Nochmals
mit anderen Worten: In 9 und 10 ist erkennbar,
dass die beiden Arbeitsplatten 2 und 3 ihre horizontale
Schwenkbewegung nicht bloß um
eine einzelne senkrechte Lagerachse ausführen, sondern jeweils auf zwei
senkrechten Lagerachsen 30, 32 geführt sind – und zwar
mittelbar über jeweils
einen horizontalen, geraden Hebel 12, 13 bzw. 14, 15,
die sich jeweils um eine der zwei senkrechten Lagerachsen 30 oder 32 an
einem ihrer Enden horizontal drehen können. An ihrem jeweiligen anderen
Ende sind die Hebel 12, 13 bzw. 14, 15 wiederum
um eine senkrechte Lagerachse 34 oder 36 an einer
der beiden Arbeitsplatten 2 und 3 angelenkt. Das
so an jeder der beiden Arbeitsplatten 2 und 3 entstehende
Viergelenk führt
jede der beiden Arbeitsplatten 2 und 3 in einer
horizontalen Schwenkbewegung um 90°, bei der die Arbeitsplattenecke 38,
die dem Viergelenk am nächsten
ist, auf einer Geraden 40 verläuft, die durch eine Kante 40 der
jeweiligen Arbeitsplatten 2 und 3 verläuft und/oder
die durch die Symmetrielinie 40 des Möbels verläuft und/oder die durch die
Kante 40 verläuft,
entlang der die beiden Arbeitsplatten 2 und 3 in
der Verstauposition aneinanderliegen – oder bei der die Arbeitsplattenecke 38 die
Gerade 40 in Richtung der anderen Arbeitsplatte 2 und 3 zumindest
nicht überschreitet.