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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Fernrohr, insbesondere ein Zielfernrohr.
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Bei
Fernrohren und insbesondere bei Zielfernrohren sind verschiedene
Anordnungen von Schaltern bekannt. Unter Schalter werden beispielsweise
Druckschalter, Schiebeschalter, Drehschalter, Schwenkschalter oder
Mischformen hiervon mit rastender oder tastender Funktion verstanden.
Mittels Schaltern können verschiedene Einstellungen, insbesondere
optische Einstellungen, bei Fernrohren manuell verändern
werden.
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Es
ist bekannt, bei Zielfernrohren Stelltürme einzusetzen.
Unter einem Stellturm versteht der Fachmann zumindest einen oder
eine Kombination aus mehreren hochintegrierten Schaltern. Mit einem derartigen
hochintegrierten Schalter ist eine Vielzahl an Verstellfunktionen
realisierbar. Nachteilig hieran ist, dass aufgrund der Komplexitität
der Schalter ein Benutzer des Zielfernrohres beim Bedienen des Verstellturms
diesen mit dem Auge betrachten sollte, um die gewünschte
Einstellung rasch auf zu finden. Dadurch wird aber nachteilig verhindert,
dass der Benutzer während des Verstellens durch das Zielfernrohr schauen
kann, um die durch den Verstellvorgang hervorgerufene Veränderung
der optischen Eigenschaften direkt zu beobachten und damit möglichst
rasch die optimalen Einstellungen zu finden.
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Aus
DE 20 2006 014 923
U1 ist ein Zielfernrohr bekannt, bei dem in Betriebsstellung
oben auf dem Gehäuse eine Bedienplattform mit zumindest zwei
Schaltern vorgesehen ist. Das darin offenbarte Zielfernohr soll
dem Benutzer das Verstellen auch komplexer Schalter bei gleichzeitigem
Anvisieren ermöglichen.
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Die
Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein alternatives Fernrohr zur
Verfügung zu stellen, das die genannte Aufgabe erfüllt..
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Dadurch,
dass in Betriebsstellung seitlich, d. h. links und/oder rechts an
dem Gehäuse eine Bedienplattform mit zumindest zwei Schaltern,
vorzugsweise Druck- und/oder Schiebe- und/oder Dreh und/oder Schwenkschaltern,
vorgesehen ist, kann der Benutzer gleichzeitig anvisieren und auf
sichere Weise die Schalter bedienen. Es kann auch eine gemeinsame
Bedienplattform für Schalter an der linken und an der rechten
Seite vorgesehen sein.
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Erfindungsgemäß sind
zumindest zwei Schalter auf einer Bedienplattform auf dem Gehäuse angeordnet.
Diese Bedienplattform ist ergonomisch günstig angeordnet
und kann mit den Fingern einfach ertastet und bedient werden während
der Benutzer durch das Okular des Fernrohres blickt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die Schalter, insbesondere
zwei, drei oder vier Schalter beabstandet voneinander, d. h. räumlich
voneinander getrennt, auf der Bedienplattform angeordnet.
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Durch
das Vorsehen von zumindest zwei Schaltern ist es möglich,
jedem einzelnen Schalter nur eine einzelne Funktion oder eine geringe
Anzahl von Funktionen zuzuordnen. Die Schalter können voneinander
getrennt auf der Bedienplattform angeordnet sein. Sie können
auch ganz oder im Wesentlichen derart in die Bedienplattform eingelassen
sein, dass sie über die Oberfläche der Bedienplattform nicht
oder nur geringfügig, z. B. bis zu 1 mm, herausragen. Ein
Benutzer ertastet sehr rasch die einzelnen über ihre Positionierung
auf der Bedienplattform zu findenden Schalter, wodurch sich ein
schnelles und sicheres Auswählen und Betätigen
der gewünschten Verstellmöglichkeit ergibt. Es
kann einsicheres und rasches Verstellen vorgenommen werden, ohne
dass der Benutzer sein Auge vom Okular abwenden muss. Hierdurch
können während des gesamten Verstellvorganges
die Veränderungen der optischen Eigenschaften des Fernrohres
direkt beim Schauen durch das Fernrohr beobachtet werden.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein schnelles Ertasten der Bedienplattform dadurch erlangt,
dass die Bedienplattform gegenüber dem restlichen sie umgebenden
Gehäuse hervorstehend oder versenkt angeordnet ist.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann zumindest einer der Schalter, insbesondere ein Druck- oder
Schiebeschalter, auf eine Betätigung hin ausschließlich
ein Schaltsignal abgeben.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann zumindest einer der Schalter, insbesondere einer der Dreh-
oder Schwenkschalter auf mindestens eine Schwenkbewegung hin ausschließlich
ein Schaltsignal abgeben.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann kann die Schalterfunktion derart inkremental erfolgen, dass
bei Betätigung des Schalters, zum Beispiel durch Niederhalten,
sich die Stellgröße dabei kontinuierlich bis zu
einem Grenzwert verändert.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann die Bedienplattform relativ nah am Okular, insbesondere zwischen
dem okularseitigen Ende des Gehäuses und der Mitte zwischen
dem okularseitigen Ende und dem objektivseitigen Ende des Gehäuses,
vorzugsweise näher am okularseitigen Ende des Gehäuses,
angeordnet sein.
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Bei
Fernrohren deren Gehäuse im okularseitigen Bereich einen
größeren Durchmesser aufweisen kann die Bedienplattform
in diesem Bereich mit größerem Durchmesser angeordnet
sein.
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Weitere
erfindungsgemäße Ausführungsformen sind
in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Eine
erfindungsgemäße Ausführungsform des
Fernrohres ist in den folgenden Figuren wiedergegeben. Dabei zeigen:
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1 ein
e perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Zielfernrohrs,
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2 eine
seitliche Ansicht des Zielfernrohrs nach 1,
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3 okularseitige
Ansicht des Zielfernrohrs nach 1, und
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4 objektivseitige
Ansicht des Zielfernrohrs nach 1,
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In 1 ist
ein erfindungsgemäßes Zielfernrohr 1 dargestellt.
Das Gehäuse 2 dieses Zielfernrohres weist im Bereich
von Objektiv 3 und Okular 4 einen größeren
Durchmesser als im Bereich des Mittelrohres 5 auf. Das
Objektiv 3 bildet das dem Okular 4 entgegen gesetzte
Ende des Gehäuses 1. Im Bereich des Mittelrohres 5 des
Gehäuses 2 kann eine – hier nicht dargestellte
Befestigungseinrichtung – zur Befestigung des Zielfernrohres
auf einem Stativ und/oder auf einer Waffe vorgesehen. Sein. Es ist
ein oben auf dem Zielfernrohr 1 angeordneter Elevationsturm 11 und
ein auf der rechten Seite angeordneter Windageturm 12 vorgesehen.
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Zur
gefälligeren Beschreibung des Zielfernrohres ist ein Koordinatensystem
angegeben.
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In 2 ist
ergänzend die optische Achse A des Zielfernrohrs 1 sowie
das Auge eines Betrachters B und ein Objekt O in Gestalt eines Baumes
wiedergegeben. Aus Platzgründen wurde dabei das Objekt O
in der Nähe des Objektivs 3 angeordnet. Ein typischer
Abstand für ein solches Objekt O könnte beispielsweise
zwischen 50 und 1000 m liegen.
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Eine
Bedienplattform 6 ist im okularseitigen Bereich mit vergrößertem
Durchmesser 7 des Gehäuses 1 angeordnet.
Diese Bedienplattform 6 sitzt – gesehen in der
Betriebsstellung – links vom Gehäuse 1.
Die Bedienplattform 6 weist im gezeigten Ausführungsbeispiel
zwei Schalter 8, hier Druckschalter, auf. Unter Druckschalter
sind dabei alle auf Druck, z. B. einfachen Kontakt mit dem Finger,
reagierenden Schalter, wie zum Beispiel auch kapazitive Schalter oder
mechanische Tast- oder Rastschalter oder Kombinationen hiervon zu
verstehen. Darüber hinaus ist in diesem Ausführungsbeispiel
eine mit einem Deckel 9 verschließbare Aufnahme 10 für
eine Batterie vorgesehen. Dieser Deckel 9 ist senkrecht
zur Bedienplattform 6 angeordnet, wobei im vorliegenden Beispiel
aus ergonomischen und ästhetischen Gründen die
Bedienplattform 6 und die Batterieaufnahme 10 als
eine gemeinsame Baugruppe ausgebildet sind, z. B. im Wesentlichen
aus einem Spritzgußteil hergestellt sein können..
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Das
Ein- und Ausschalten der Absehenbeleuchtung kann beispielsweise
durch gleichzeitiges Betätigen beider Druckschalter 8a und 8b erfolgen.
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Mit
den Druckschaltern kann beispielsweise die Absehenbeleuchtung des
Zielfernrohrs bedientwerden, z. B. die Helligkeit variiert werden.
Insbesondere kann vorgesehen sein, mittels der Druckschalter 8 die
für einen jeweiligen Betriebsmodus gewählten Voreinstellungen
manuell an die Bedürfnisse des Benutzers anzupassen.
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Es
kann eine Software vorgesehen sein, über die die Schalter 8 programmierbar
sind. Dabei kann die Programmierung vom Hersteller der Zielfernrohre 1 oder
vom Büchsenmacher für den Benutzer bereits fest
vorgegeben werden und/oder die Software kann, insbesondere vom Benutzer,
nach eigenen Bedürfnissen programmierbar sein.
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Jeder
Schalter 8 kann ein oder mehrere Funktionen erfüllen.
Es kann beispielsweise vorgesehen sein, in einem ersten Schritt
mit einem oder beiden Schaltern 8 die Absehenbeleuchtung
einzuschalten. In einem zweiten Schritt könnte mit einem oder
beiden Schaltern 8 eine Farbe der Absehenbeleuchtung ausgewählt
werden. In einem dritten Schritt könnte mit einem oder
beiden Schaltern 8 die Helligkeit eingestellt werden. In
einem vierten Schritt könnte mit einem oder beiden Schaltern 8 von
Nacht- auf Tagmodus umgestellt werden. Und in einem fünften
Schritt könnte mit einem oder beiden Schaltern die Absehenbeleuchtung
wieder ausgeschaltet werden.
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Es
kann vorgesehen sein, die Schalter 8 als Tastschalter auszubilden.
Tastschalter zeichnen sich dadurch aus, dass sie im Anschluss an
eine Betätigung, sobald der unbelastete Zustand wieder
erreicht wird, von alleine in ihren Ausgangszustand zurückkehren.
Sie können dann erneut betätigt werden.
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Die
gezeigten Schalter 8 führen bei einmaliger Betätigung
jeweils nur eine einzige Schaltfunktion aus; alternativ kann auch
durch Niederhalten des Druckschalters nach einem vorgegebenen Zeitintervall,
z. B. nach 400 ms, erneut ein Schaltimpuls ausgelöst werden.
Der näher am Objektiv angeordnete, linke Schalter 8a kann
dabei der Variation, z. B. Erniedrigung oder Erhöhung,
des Helligkeitswertes der Absehenbeleuchtung, um einen vorgegebenen,
beispielsweise vom gewählten Betriebsmodus und/oder vom
aktuell eingestellten Helligkeitswert und/oder um ein von der Zeit
abhängiges Inkrement dienen. Der näher am Okular
angeordnete, rechte Schalter 8b dient entsprechend der
Verringerung der Beleuchtungsstärke, um dieses wie genannt
vorgegebene Inkrement.
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Bei
der erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist die nach links weisende und die Schalter 8 tragende
Bedienplattform 6 im Gegensatz zu dem sie umgebenden Gehäuse
im Wesentlichen eben ausgebildet. Es ist aber auch möglich,
diese Oberfläche der Bedienplattform 6 konkav
oder konvex gewölbt auszubilden.
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Es
kann zur leichteren Ertastung der Schalter 8 vorgesehen
sein, den Wölbungsgrad der Oberfläche der Bedienplattform 6 verschieden
vom Wölbungsgrad des die Bedienplattform 6 umgebenden Gehäuses 2 auszubilden.
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Es
können verschiedene Bedienmodi vorgesehen sein, die durch
die Druckschalter 8 wählbar sind, z. B. eine unterschiedliche
Regelung der Intensität der Absehenbeleuchtung für
einen Tag- bzw. Nachtmodus. Dies beispielsweise durch eine Softwarelösung
geschehen, bei der die Druckschalter 8 mit einer bestimmten
Codeakzeptanz versehen werden. Beispielsweise kann der angesprochene
Tagmodus durch mehrmaliges kurzes Betätigen des ersten
Druckschalters 8a aktiviert werden, der Nachtmodus durch
mehrmaliges kurzes Betätigen des rechten Druckschalters 8.
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3 und 4 kann
entnommen werden, dass die erfindungsgemäße Bedienplattform 6 durch ihre
seitliche, insbesondere linke Anordnung gefällig an das übrige
Gehäuse 2 des Zielfernrohr 1 anliegt und
den Benutzer B nicht behindert, auch wenn dieser einmal nicht durch
das Okular 4 hindurch sondern seitlich am Zielfernrohr 1 vorbeischauen
möchte. Dies kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass
die Schalter 8 im Wesentlichen in die Bedienplattform 6 eingelassen
sind, so dass sie gar nicht oder nur geringfügig, über
die Ebene der Bedienplattform 6 herausragen. Es kann auch
vorgesehen sein, die Schalter 8 derart versenkt in der
Bedienplattform 6 anzuordnen, dass der Benutzer B in diese
Senken rein greifen muss, um die Schalter 8 zu bedienen. Dabei
kann eine gemeinsame Senke für alle Schalter 8 oder
es können individuelle Senken für jeden einzelnen
Schalter 8 vorgesehen sein.
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- 1
- Zielfernrohr
(ZF)
- 2
- Gehäuse
- 3
- Objektiv
- 4
- Okular
- 5
- Mittelrohres
- 6
- Bedienplattform
- 7
- okularseitiger
Bereich mit vergrößertem Durchmesser
- 8
- Druckschalter
- 8a
- linker
Druckschalter
- 8b
- rechter
Druckschalter
- 9
- Deckel
der Batterieaufnahme
- 10
- Batterieaufnahme
- 11
- Elevationsturm
- 12
- Windageturm
- A
- optische
Achse
- B
- Benutzer
- O
- Objekt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202006014923
U1 [0004]