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Die Neuerung betrifft eine Abdeckfolie zum Abdecken von landwirtschaftlichen Kulturen, insbesondere von Spargeldämmen, gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
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Aus der
DE 200 19 622 U1 ist eine Abdeckfolie zum Abdecken von landwirtschaftlichen Kulturen, insbesondere von Spargeldämmen bekannt. Diese Abdeckfolie ist auf einer ersten Seite weiß und auf einer zweiten Seite schwarz ausgebildet. Außerdem weist sie Taschen zur Aufnahme von Beschwermaterial auf, die an beiden Längsrändern der Abdeckfolie verlaufen. Diese Abdeckfolie hat sich in der Praxis bewährt und bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Neuerung.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abdeckfolie der eingangs genannten Art zu schaffen, die sich durch eine hohe Standfestigkeit und ein verbessertes Dammklima auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Eine Abdeckfolie gemäß Anspruch 1 dient zum Abdecken von landwirtschaftlichen Kulturen, insbesondere von Dammkulturen. Vorzugsweise ist an die Abdeckung von Spargeldämmen gedacht, die vor schädlichem UV-Licht bewahrt werden müssen. Diese Abdeckfolie weist eine erste Seite auf, die heller ausgebildet ist als eine gegenüberliegende zweite Seite. Damit kann das Klima unter der Abdeckfolie durch Wenden derselben gesteuert werden. An heißen Tagen wird die hellere Seite nach oben gedreht, während an kalten Tagen die dunklere Seite nach oben gerichtet ist. Hierdurch lassen sich unterschiedliche Lufttemperaturen durch Anpassung der Strahlungsabsorption ausgleichen. Außerdem ist daran gedacht, das Wachstum der Nutzpflanzen unter der Abdeckfolie durch Drehen derselben zu beeinflussen. Bei hoher Nachfrage wird bevorzugt die dunkle Seite nach oben gedreht, um das Wachstum der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen zu beschleunigen. Bei geringer Nachfrage wird dagegen die helle Seite nach oben gedreht. Vorzugsweise ist die helle Seite weiß oder metallisch silbrig, um eine hohe Reflektion der Sonnenstrahlung zu gewährleisten. Die dunkle Seite ist vorzugsweise schwarz, um eine hohe Absorption der Sonnenstrahlung sicherzustellen.
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Die Abdeckfolie weist außerdem zur Aufnahme von Beschwermaterial Taschen auf, die einstückig mit der Abdeckfolie sind. Diese Taschen sind nach dem Füllen mit dem Beschwermaterial allseitig geschlossen, um ein Auslaufen des Beschwermaterials zu verhindern. Dies vereinfacht zwar die Handhabung der Abdeckfolie, es hat sich jedoch herausgestellt, dass der häufig als Beschwermaterial eingesetzte Sand den Taschen erheblich zusetzt. Bei jedem Wenden bzw. Abdecken der landwirtschaftlichen Kultur, beispielsweise zur Ernte, scheuert das Beschwermaterial innenseitig und das Dammmaterial außenseitig an den Taschen, was zu erheblichen Schwächungen des Folienmaterials im Taschenbereich führt. Zwar könnte grundsätzlich die Abdeckfolie entsprechend dicker oder mehrlagig gestaltet sein, dies erhöht aber sowohl das Gewicht als auch den Preis der Folie derart erheblich, dass diese Maßnahme nicht zweckmäßig ist. Insbesondere führt ein erhöhtes Gewicht der Abdeckfolie zu einem verstärkten Scheuern des Sandes, so dass der Nutzen der dickeren Folie teilweise wieder verloren geht.
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Zur Lösung dieses Problems ist neuerungsgemäß vorgesehen, dass die Taschen von mindestens einer Schutzfolie umgeben sind, so dass auf diese Weise ein beidseitiges Scheuern an der Abdeckfolie im Bereich der Taschen vermieden wird. Diese Schutzfolie ist im wesentlichen nur im Bereich der Taschen vorgesehen, die nur einen kleinen Bruchteil der Gesamtfläche der Folie ausmacht. Damit erhöht die Schutzfolie das Gewicht der gesamten Abdeckfolie nur unwesentlich und hat demnach weder auf die Scheuerwirkung noch auf die Kosten maßgebliche Auswirkungen. Damit erhöht sich die Standzeit der Folie im beträchtlichen Maß, ohne wesentliche Mehrkosten zu verursachen.
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Um die mindestens eine Schutzfolie sicher an der Abdeckfolie zu halten, ist es gemäß Anspruch 2 günstig, wenn die mindestens eine Schutzfolie mit der Abdeckfolie verschweißt ist. Auf diese Weise ist eine sichere Verbindung zwischen der mindestens einen Schutzfolie einerseits und der Abdeckfolie andererseits gewährleistet.
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Zur Vereinfachung der Herstellung der Abdeckfolie ist es gemäß Anspruch 3 vorteilhaft, wenn die mindestens eine Schutzfolie einstückig mit der Abdeckfolie ist. Damit wird die Schutzfolie lediglich durch Umfalten eines Randbereichs der Abdeckfolie erzeugt, wobei die Abdeckfolie im Bereich der Taschen mindestens zweilagig ausgebildet ist. Es müssen daher nicht getrennte Folienstreifen beim Schweißen zusammengeführt werden. Es ist lediglich erforderlich, die Abdeckfolie – vom Rohmaterial her betrachtet – etwas breiter auszubilden.
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Alternativ ist es gemäß Anspruch 4 günstig, wenn die mindestens eine Schutzfolie gesondert zur Abdeckfolie ausgebildet ist. Damit kann die mindestens eine Schutzfolie auch aus einem Material ausgebildet sein, welches eine bessere Abriebfestigkeit als die Abdeckfolie aufweist, ohne deren Kosten erheblich zu erhöhen.
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Zur Verbesserung des Klimas unterhalb der Abdeckfolie ist es gemäß Anspruch 5 günstig, wenn die mindestens eine Schutzfolie wenigstens außenseitig mindestens so hell wie die erste Seite der Abdeckfolie ausgebildet ist. Dadurch ist sichergestellt, dass über die Taschen kein erhöhter Wärmeeintrag stattfindet, wenn der Damm an heißen Tagen gekühlt werden soll. Außerdem wird durch diese Maßnahme sichergestellt, dass das Beschwermaterial nicht überhitzt wird, was zur Wasserdampfbildung in den Taschen und damit zum Aufplatzen derselben führen kann.
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Schließlich ist es gemäß Anspruch 6 vorteilhaft, wenn die mindestens eine Schutzfolie mindestens eine Entwässerungsöffnung aufweist. Damit kann ein Eindringen des Regen- oder Gießwassers problemlos abfließen, ohne sich in der Tasche zu stauen. Insbesondere an heißen Tagen mit sehr hoher Sonneneinstrahlung wird hierdurch zuverlässig eine Dampfbildung innerhalb der Taschen vermieden.
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Der Neuerungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den Schutzumfang zu beschränken.
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Es zeigt:
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1 eine Schnittdarstellung durch eine landwirtschaftliche Kultur mit einer Abdeckfolie,
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2 eine Detaildarstellung gemäß 1 einer ersten Ausführungsform der Abdeckfolie,
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3 die Darstellung gemäß 2 einer zweiten Ausführungsform der Abdeckfolie und
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4 die Darstellung gemäß 3 einer dritten Ausführungsform der Abdeckfolie.
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Die 1 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine landwirtschaftliche Kultur 1, insbesondere einem Spargeldamm 2. Am Damm 2 ist eine Abdeckfolie 3 aufgelegt, die eine erste Seite 4 und eine zweite Seite 5 aufweist. Die erste Seite 4 ist dabei weiß ausgebildet, während die zweite Seite 5 schwarz ist.
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Die Abdeckfolie 3 ist an ihren Längsrandbereichen 6 umgeschlagen und bildet dort Taschen 7 zur Aufnahme von Beschwermaterial 8.
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Die weitere Beschreibung der Abdeckfolie 3 erfolgt anhand der Detailzeichnung gemäß 2. Im Bereich der Taschen 7 ist die Abdeckfolie 3 von einer Schutzfolie 9 umhüllt, die im wesentlichen nur den Bereich der Taschen 7 überdeckt. Diese Schutzfolie 9 ist zusammen mit der Abdeckfolie 3 über eine längs verlaufende Schweißnaht 10 verschweißt. Auf diese Weise wird die Schutzfolie 9 mit der Abdeckfolie 3 untrennbar verbunden. Die Schutzfolie 9 ist außenseitig weiß ausgebildet, um eine übermäßige Erwärmung des Beschwermaterials 8 zu vermeiden.
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Die 3 zeigt eine zweite alternative Ausführungsform der Abdeckfolie 3, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Teile benennen. Im Folgenden wird lediglich auf die Unterschiede zur ersten Ausführungsform gemäß 2 eingegangen.
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Bei der Ausführungsform gemäß 3 ist die Schutzfolie 9 einstückig mit der Abdeckfolie 3 verbunden. Die Schutzfolie 9 ist damit Teil der Abdeckfolie 3. Um die gewünschte Mehrlagigkeit der Abdeckfolie 3 im Bereich der Taschen 7 zu erreichen, ist die Abdeckfolie 3 vor dem Bilden der Taschen 7 um eine Kante 11 umgeschlagen. Der innere Abschnitt der Folie – von der Kante 11 aus betrachtet – ist dabei die Abdeckfolie 3, während die äußere Lage die Schutzfolie 9 ist.
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Die 4 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform der Abdeckfolie 3 gemäß 3, wobei gleiche Bezugszeichen wieder gleiche Teile benennen. Im folgenden wird lediglich auf die Unterschiede zur Ausführungsform gemäß 3 eingegangen. Um die Abdeckfolie 3 im Bereich der Tasche 7 noch besser zu schützen, ist die Schutzfolie 9 zusätzlich um eine Kante 12 umgeschlagen. Damit umhüllt die Schutzfolie 9 die Abdeckfolie 3 im Bereich der Tasche 7 doppelt, so dass insgesamt ein dreilagiger Aufbau im Taschenbereich gegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- landwirtschaftliche Kultur
- 2
- Damm
- 3
- Abdeckfolie
- 4
- erste Seite
- 5
- zweite Seite
- 6
- Längsrandbereich
- 7
- Tasche
- 8
- Beschwermaterial
- 9
- Schutzfolie
- 10
- Schweißnaht
- 11
- Kante
- 12
- Kante
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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