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Die
Erfindung betrifft einen Klingenhalter mit einer auswechselbaren
Klinge, insbesondere Skalpellklinge, wobei der Klingenhalter einen
länglichen Handgriff und einen Klingenhaltebereich mit
Befestigungsmitteln und einer Anlagefläche zur gebrauchstauglichen
Festlegung der Klinge in einer Befestigungsposition aufweist und
wobei die Klinge eine Schneide und ein Befestigungsende mit einem
Loch umfasst.
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Skalpelle
mit Wechselklinge sind vielfach bekannt. Sie werden außer
in der Chirurgie vielfach im Bereich der Pediküre/Maniküre
eingesetzt und müssen wegen der notwendigen Schärfe
der Klinge besonders sicher handhabbar sein. So muss eine Skalpellklinge
einerseits zum sicheren Arbeiten notwendig spielfrei an dem Klingenhalter
festgelegt sein und andererseits trotz ihrer besonders scharfen
Schneide ungefährlich auswechselbar sein. Damit kein Abbrechen
der Klinge im Einsatz zu befürchten ist, wird zudem eine
ausreichend hohe Sicherheit gegenüber Knicken oder Abbiegen
der Klinge in dem Klingenhalter verlangt.
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Bei
einer üblichen Ausführung der Klinge ist ein als
Langloch ausgebildetes Loch vorgesehen, wobei der Klingenhaltebereich
des Klingenhalters einen Vorsprung mit gleicher Länge wie
das Langloch aufweist. Der Vorsprung greift zur Festlegung der Klinge
in das Langloch ein und füllt dasselbe vollständig
aus. Der Vorsprung weist beidseitig jeweils eine Hintergriffigkeit auf,
in die die Klinge zur Festlegung hinein verrastet. Nachteilig muss
zum Auswechseln der Klinge der vordere Endbereich derselben mit
der Schneide unter unmittelbarer Verletzungsgefahr manuell ergriffen
und unter erhöhtem Kraftaufwand in den Befestigungsbereich
des Klingenhalters hinein- bzw. herausgeschoben werden. Die Klinge
muss hierzu am spitzen Ende angefasst werden, so dass eine erhebliche
Verletzungsgefahr gegeben ist.
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In
dieser Hinsicht stellt der in der
DE 20 2005 009 271 U offenbarte
Klingenhalter einen Fortschritt dar. Hier ist zur verbesserten Festlegung
der Klinge in der Aufnahme ein zusätzliches lageveränderliches Sicherheitselement
in Form einer Mutter oder eines Drehschiebers vorgesehen, die bzw.
der das Skalpell in Arbeitslage zusätzlich gegen die Anlagefläche festhält.
Konstruktionsbedingt weist die Klinge jedoch anstatt des Loches
einen seitlichen Einschnitt zum Eingriff eines Vorsprungs des Klingenhaltebereichs auf.
Dieser ist kraftmechanisch ungünstig, da er die Klinge
im Querschnitt schwächt, so dass diese leichter abknicken
und brechen kann. Daher muss die Skalpellklinge von ihrem Querschnitt
her im Bereich des Einschnittes entsprechend groß ausgelegt
werden, welches die notwendige Formenvielfalt der Klinge eingrenzt.
Zudem sind derartige Klingen kostenintensive Spezialanfertigungen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Klingenhalter
mit Wechselklinge der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei
dem die Wechselklinge sicher und spielfrei in dem Klingenhaltebereich
festgelegt ist und dennoch ungefährlich von demselben abnehmbar
bzw. an demselben festlegbar ist. Ferner soll der Klingenhalter
zur Befestigung von Standartklingen mit Langloch geeignet sein.
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Die
gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
werden in den Unteransprüchen beschrieben. Die gestellte
Aufgabe wird bereits dadurch gelöst, dass ein erstes Befestigungsmittel vorgesehen
ist, an dem die Klinge in einer Einsetzposition um eine Drehachse
zumindest etwa senkrecht zur Anlagefläche drehbeweglich
anlagerbar ist, wobei das erste Befestigungsmittel in der Einsetzposition
in das Loch der Klinge eingreift, die Klinge aus der Einsetzposition
unter währendem Eingriff des ersten Befestigungsmittels
in das Loch in die Befestigungsposition hinein überführbar
ist und ein zweites Befestigungsmittel vorgesehen ist, das zur drehfesten
Fixierung der Klinge in der Befestigungsposition beabstandet zur
Drehachse kraftwirksam an der Klinge angreift.
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Somit
kann die Klinge bei einer bezüglich einer Ebene senkrecht
zur Drehachse verschiebungsfest in dem Loch drehbar gelagert sein.
Die Klinge ist also gegen seitliche Beabstandung von dem Klingenhalter,
bzw. gegen Beabstandung in Längsrichtung der Drehachse,
durch das Befestigungsmittel gesichert. Die Drehachse wird vorteilhaft
durch das erste Befestigungsmittel gebildet. Das Loch stellt eine
vollumfänglich geschlossene Ausnehmung bzw. Durchbrechung
der Klinge dar. Infolge ihrer drehbeweglichen Anlagerung an dem
ersten Befestigungsmittel kann die Klinge bezüglich einer
Ebene parallel zur Anlagefläche in einem beliebigen Winkel
zum Klingenhalter gebracht werden. Klinge und Klingenhalter können
vorteilhaft in eine Drehposition zueinander, beispielsweise senkrecht
zueinander, gebracht sein, in der das Befestigungsende der Klinge über
die Anlagefläche vorkragt und zur manuellen Betätigung frei
zugänglich ist. Das Klingenloch kann allgemein im Rahmen
der Erfindung als Langloch ausgebildet sein.
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Vorzugsweise
ist das erste Befestigungselement derart ausgebildet, dass die Klinge
in einer Richtung quer oder senkrecht zum Anlagebereich an diesem
heranführbar ist, um an dem ersten Befestigungsmittel anzugreifen.
Beim Angreifen kann das erste Befestigungsmittel das Loch durchgreifen.
Die Heranführ- bzw. Montagerichtung kann in einem Winkel
von ≥ 30–45° oder ≥ 60–80°,
vorzugsweise ca. 90° zu der Anlagefläche oder
zu der Klingenhaltehauptebene stehen. Die Klinge ist zumeist in
ihrer Solllage in befestigtem Zustand in der Klingenhalterhauptebene
festgelegt.
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Die
Klinge kann einen in ihrer Befestigungsposition von dem Handgriff
weg weisenden vorderen Endbereich mit der Schneide und einen dem
vorderen Endbereich gegenüberliegenden hinteren Endbereich
aufweisen. Dank der drehbaren Lagerung der Klinge an dem ersten
Befestigungsmittel kann der hintere Endbereich als Handhabe beim
Einsetzen und Lösen der Klinge in den bzw. vom dem Klingenhalter
dienen. Die Klinge kann zu dem Klingenhalter derart positioniert
werden, dass sie bezüglich ihrer Längserstreckung
einen Winkel größer Null mit der Längsrichtung
des Klingenhalters einschließt. Der Winkel kann größer
45°, vorzugsweise größer 70° und
idealerweise zumindest etwa 90° betragen, beispielsweise
30–150°, 45–130° oder 70–110°.
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Es
kann eine Sicherung vorgesehen sein, die die Klinge gegen die Anlagefläche
niederhält. Hierzu kann die Klinge beispielsweise mittels
seitlich angreifender Befestigungselemente in Richtung senkrecht von
der Anlagefläche weg gehalten werden. Das erste und/oder
das zweite Befestigungselement kann in das Loch eingreifen. Diese
Sicherung kann beispielsweise mittels Simmerringe oder mittels eines
an dem zweiten Befestigungsmittel vorgesehenen Schlitzes zumindest
etwa parallel zur Anlagefläche erfolgen, in den die Klinge
vorzugsweise hinein verrastet. Mit dem zusätzlichen kraftwirksamen
Angreifen des zweiten Befestigungsmittels zur drehfesten Fixierung kann
die Klinge in der Befestigungsposition in allen Richtungen, insbesondere
verschiebungssicher und drehfest, vollständig an dem Klingenhalter
lagefixiert werden. Diese Lagefixierung kann zumindest in etwa spielfrei
erfolgen. Die Klinge kann in der Einsetzposition mit vorzugsweise
leichtem bis sehr geringem Spiel senkrecht zur Anlagefläche
und senkrecht zu Längserstreckung der Klinge an dem ersten
Befestigungsmittel gehalten werden.
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Das
Loch der Klinge kann als ein sich in Längserstreckung der
Klinge erstreckendes Langloch ausgebildet sein. Somit kann die Klinge
eine übliche standardisierte Form aufweisen. Die Klinge kann
an dem ersten Befestigungsmittel in dem Langloch geführt
verschoben werden. Die Verschiebung kann zwischen der Einsetzposition
und einer Anschlagsposition, in der das erste Befestigungsmittel endseitig
in dem Langloch anschlägt, erfolgen. Die Klinge kann drehbeweglich
und in Längsrichtung des Langloches bewegbar an dem ersten
Befestigungsteil geführt sein. Das erste Befestigungsmittel
kann beispielsweise gleich einem Mitnehmer oder einem Nutenstein
in das Langloch eingreifen. Klinge und Klingenhalter können
somit in einer bewegbaren Fügeverbindung aneinander geführt
angeordnet werden.
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Das
erste Befestigungsmittel kann das Loch oder Langloch der Klinge
durchragen und unter Ausbildung einer Hintergriffigkeit seitlich
an der Klinge anliegen. Das Loch oder Langloch kann mit zumindest
einem Öffnungsrandbereich in die Hintergriffigkeit eingreifen.
Vorzugsweise unter Gegenhaltung der Klinge gegen die Anlagefläche,
kann eine obere Begrenzung der Hintergriffigkeit beispielsweise
in Form einer Schulter seitlich an der Klinge bzw. oberseitig an
dem Öffnungsrandbereich anliegen.
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Mit
Ausbildung der bewegbaren Fügeverbindung kann ein erster
Verbindungsschritt erreicht werden, in dem die Klinge verschieblich
und drehbeweglich an dem ersten Befestigungsmittel angelagert ist. Die
Klinge kann mit Ausbildung der bewegbaren Fügeverbindung
gegen ein Herausfallen aus dem Klingenhaltebereich gesichert sein.
Dadurch ist die Klinge an dem ersten Befestigungsteil in dem Klingenhaltebereich
gehalten ist. Klinge und Klingenhalter können mittels der
bewegbaren Fügeverbindung so aneinander gehalten werden,
dass sie außerhalb der Einsetzposition unter Einfluss der
Schwerkraft und/oder ohne Fremdeinwirkung nicht getrennt werden
können. Dies kann durch einen Klemmsitz der Klinge an dem
ersten Befestigungsmittel erfolgen. Ferner ist es zum weiteren Überführen
der Klinge in ihre Befestigungsposition vorzugsweise nicht notwendig,
die Klinge unter erhöhter Kraftaufwendung manuell in einer
bestimmten Position zu dem Klingenhaltebereich zu halten, insbesondere gegen
die Aufnahmefläche zu drücken. An dem ersten Befestigungsmittel
sicher gehalten und geführt, kann die Klinge in einem weiteren
Verbindungsschritt unter gleichzeitiger oder, was bevorzugt ist,
unter Verschiebung und nachfolgender Drehung in die Befestigungsposition
hinein bewegt werden.
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Vorzugsweise
ist das Langloch der Klinge geradlinig bzw. ungekrümmt
ausgebildet. Somit kann das erste Befestigungsmittel linear an dem
Langloch geführt sein. Das Langloch erstreckt sich in Einbaulage
der Klinge vorzugsweise in Längsrichtung des Klingenhalters.
Das Langloch kann bezüglich der Längserstreckung
der Klinge von einem dem vorderen Endabschnitt zugewandten vorderen
Ende begrenzt werden.
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Eine
Form der Lagefixierung der Klinge an dem ersten Befestigungsmittel
bezüglich einer Ebene parallel zur Anlagefläche
kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass sich das Langloch in
Richtung zu seinem vorderen Ende so verjüngt, dass die
Klinge mit ihrem Verschieben in ihre Befestigungsposition hinein
seitlich in dem Langloch festgeklemmt wird.
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Ein
maximaler Verschiebungsweg des ersten Befestigungsmittels in dem
Langloch kann somit durch die Dimensionierung des Langloches begrenzt werden.
Vorzugsweise schlägt das Befestigungsmittel in der Befestigungsposition
der Klinge zur Lagefixierung an dem vorderen Ende an. Zeitgleich
mit dem Verschieben oder, was bevorzugt ist, im Wesentlichen nach
Anschlagen des ersten Befestigungsmittel gegen das erste Ende des
Langloches kann die Klinge an dem ersten Befestigungsmittel parallel
zur Anlagefläche soweit gedreht werden, bis das zweite
Befestigungsmittel beabstandet zur Drehachse an der Klinge kraftwirksam,
vorzugsweise verrastend, eingreift. Damit ist die Klinge drehfest
in dem Klingenhaltebereich positioniert. Vorzugsweise ist das zweite Befestigungsmittel
zwischen erstem Befestigungsmittel und Handgriff angeordnet. Vorzugsweise
sind beide Befestigungsmittel auf einer Linie zumindest etwa parallel
zur Längsachse des Klingenhalters angeordnet. Bevorzugt
erstrecken sich die beiden Befestigungsmittel senkrecht von der
Aufnahmefläche weg. Vorzugsweise sind die Befestigungsmittel
mittig zur Aufnahmefläche angeordnet.
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Zur
Verrastung kann die Klinge unter fortdauernder Niederhaltung an
dem ersten Befestigungsmittel endseitig am Befestigungsende federelastisch so
hochgebogen werden, dass das Befestigungsende über das
das zweite Befestigungsmittel geführt werden und in einer
vorgesehenen Öffnung an der Klinge verrastend eingreifen
kann. In einer bevorzugten Alternative kann das zweite Befestigungsmittel, wenn
das erste Befestigungsmittel an dem vorderen Ende des Langloches
anschlägt, in das Langloch so hinein verrasten, dass es
seitlich an dem hinteren Ende des Langloches anschlägt.
Die Beabstandung der beiden Befestigungsmittel ist in diesem Fall
der Längserstreckung des Langloches entsprechend angepasst.
In beiden Fällen ist die Beabstandung der beiden Befestigungsmittel
und die Beabstandung des Loches und der vorgesehenen Öffnung
bzw. der beiden Enden des Langloches so bemessen, dass die Klinge
im Klemmsitz an den Befestigungselementen angeordnet ist. Hierdurch
kann eine spielfreie Festlegung der Klinge in dem Klingenhaltebereich
erzielt werden.
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Das
erste Befestigungsmittel und/oder das zweite Befestigungsmittel
können in einer vorteilhaft einfachen Ausbildung zapfenartig
mit einem polygonen oder runden, insbesondere kreisrunden Querschnitt
ausgebildet sein.
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Das
erste Befestigungsmittel kann zur Ausbildung der Hintergriffigkeit
hakenartig, beispielsweise als T-förmiger Vorsprung mit
Fußsteg und endseitigem Quersteg, ausgebildet sein, wobei
der Quersteg die Hintergriffigkeit nach oben hin begrenzt. In einer
vorteilhaften Ausbildung des Klingenhalters kann das erste Befestigungsmittel
als Zapfen mit Schaft und endseitigem Kopf ausgebildet sein. Der Zapfen
kann pilzartig ausgebildet sein. Er kann eine Hintergriffigkeit
des Kopfes aufweisen, die durch den Schaft und unterseitig am Kopf
in Form einer Schulter begrenzt sein kann. Der Zapfen kann mit seinem Kopf
das Langloch überragen und die Klinge seitlich haltern.
Hierzu kann der Kopf mit der unterseitigen Schulter an der Klinge
außerhalb der Befestigungsposition mit vorzugsweise geringem
Spiel und in der Befestigungsposition vorzugsweise spielfrei anliegen.
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Zum
Einsetzen des Zapfen kann ein als Einsetzbereich ausgebildeter Bereich
des Langloches vorgesehen sein, der vorzugsweise beabstandet zu dem
vorderen Ende des Langloches angeordnet ist. Der Einsetzbereich
kann
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Zum
möglichst gefahrlosen Einsetzen kann der Einsetzbereich
des Langloches für das erste Befestigungsmittel in Richtung
von dem vorderen Endbereich zum hinteren Endbereich an die Schneide anschließend
oder bevorzugt beabstandet zu der Schneide angeordnet sein. Der
Einsetzbereich ist zum Handgriff hin vorzugsweise von dem hinteren Ende
des Langloches begrenzt. Der Einsetzbereich kann eine konstante
Breite aufweisen.
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Das
Langloch kann bezüglich seiner Breite in Längsrichtung
zur Schneide hin bzw. zu seinem vorderen Ende hin sich verjüngend
ausgebildet. Die Verjüngung kann im Anschluss an den Einsetzbereich
zu dem vorderen Ende hin erfolgen. Die Verjüngung kann
so ausgeprägt sein, dass die Breite des Langloches an dem
vorderen Ende des Langloches höchstens geringfügig
größer als der Durchmesser des Schaftes des Bolzens
ist. Damit kann der Bolzen an dem vorderen Ende anschlagend sicher
lagefixiert werden. Die Verjüngung kann kontinuierlich
oder, was bevorzugt ist, in mindestens einer Stufe mit vorzugsweise
abgerundetem Übergang erfolgen. Das Langloch kann in dem
Einsetzbereich eine maximale Breite ausweisen.
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In
dem Einsetzbereich kann ein weiteres Loch mit vorzugsweise kreisrundem
Durchmesser vorgesehen sein, der zum leichteren Einsetzen des ersten
Befestigungsmittels vorzugsweise lediglich geringfügig
größer als der Durchmesser des Kopfes des Bolzens
ist. Die Breite des Einsetzbereiches kann hierbei größer
oder gleich dem Durchmesser des Schaftes und kleiner dem Durchmesser
des Kopfes sein. Mit Einsetzen des Bolzens in das weitere Loch im
Einsetzbereich und Verschieben in dem Langloch kann die Klinge an
dem Bolzen angehaltert werden, ist somit die bewegbare Fügeverbindung herstellbar.
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In
einer bevorzugten Ausbildung des Klingenhalters kann der Kopf des
Zapfens vorzugsweise in Längsrichtung des Klingenhalters
seitlich auf mindestens eine erste Breite abgeflacht sein, die gleich der
Breite zumindest des Einsetzbereiches des Langloches ist. Damit
kann der Zapfen leichter in das Langloch einsetzt werden. Zudem
kann die notwendige Breite des Einsetzbereiches und damit die maximale
Breite des Langloches entsprechend minimiert werden. Hiermit kann
der Querschnitt der Klinge entsprechend geringer geschwächt
werden, welches eine Bruchgefahr der Klinge an dieser Stelle entsprechend
verringert. Die Klinge kann hierdurch entsprechend schlanker ausgelegt
werden, welches eine vorteilhaft größere Formenvielfalt
der einsetzbaren Klingen, insbesondere schlankere Klingenformen
ermöglicht. Ferner ist infolge seiner seitlichen Abflachung
der Zapfen nur in vorgeschriebener Einsetzposition in das Langloch
einsetzbar, in der die Längsachse der Klinge zumindest
etwa senkrecht zur Längsachse des Klingenhalters steht.
In dieser Einsetzposition kann die Klinge mit ihrem Befestigungsende
senkrecht zur Längsachse des Klingenhalters über
den Klingenhaltebereich herausragen. Somit kann die Klinge zu ihrem
Einsetzen in den Klingenhaltebereich gefahrlos an dem Befestigungsende manuell
ergriffen und der Zapfen in das Langloch eingeführt werden.
In dem Langloch eingesetzt, kann der Zapfen gegen das erste Ende
des Langloches geführt werden. Anschließend kann
die Klinge an dem Zapfen so gedreht werden, dass das Befestigungsende
zu dem Handgriff hin verschwenkt und an dem zweiten Befestigungsmittel
drehfest verrastet.
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Der
Kopf kann quer zur ersten Breite eine zweite Breite aufweist, die
größer als die Breite des Langloches in dem Einsetzbereich
ist. Damit kann die Klinge nach ihrem Einsetzen in die Einsetzposition nach
bereits geringfügigem Drehen an dem ersten Befestigungselement
unter Niederhaltung an der Schulter des Kopfes an seiner zweiten
Breite in dem Langloch gehalten werden. Hierbei ist die Klinge nach
einer Drehung um 90° aus der Einsetzposition in Längsrichtung
des Klingenhalters angeordnet, wobei die zweite Breite des Kopfes
kraftmechanisch günstig quer zur Längserstreckung
des Langloches angeordnet ist.
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In
einer bevorzugten Ausführung des Klingenhalters ist die
zweite Breite des Kopfes des Zapfens größer als
die Breite des Langloches im Bereich der Verjüngung. Wird
der Zapfen mit Verschieben der Klinge aus dem Einsetzbereich in
die Verjüngung hinein geführt, so kann die Klinge
mittels des mit seiner zweiten Breite das Langloch der Klinge quer
zur Längserstreckung des Langloches überkragenden Kopfes
an dem Zapfen in der bewegbaren Fügeverbindung gehaltert
werden, wobei die Klinge gegen ein Herausfallen in Richtung von
der Anlagefläche weg gesichert ist.
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Vorzugsweise
ist das zweite Befestigungsmittel als Rastelement, bevorzugt als
Rastzapfen mit vorzugsweise kreisrundem Querschnitt, ausgebildet. Der
Rastzapfen kann sich senkrecht von der Anlagefläche erstrecken.
Der Rasthaken kann vorzugsweise mittig und in Richtung zu dem Handgriff
hin beabstandet von dem Zapfen angeordnet sein.
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Die
Anlagefläche kann eine Erhebung aufweist, so dass die Klinge
(in der Befestigungsposition unter lateraler Vorspannung an der
Anlagefläche anliegt. Vorzugsweise kann die Anlagefläche
eine gekrümmte, vorzugsweise leicht konkave Form aufweisen.
Vorteilhaft kann die Anlagefläche zum Handgriff hin um
eine Biegeachse senkrecht zur Drehachse und parallel zur Anlagefläche
hochgebogen ausgebildet sein. Die Klinge kann somit in der Befestigungsposition,
unter Niederhaltung mittels des ersten Befestigungsmittels und unter
zumindest partieller Anlage an der Anlagefläche blattfederartig
elastisch hochgebogen, in dem Klingenhaltebereich federelastisch vorgespannt
angeordnet sein.
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Es
kann ein absolut spielfreier Sitz der Klinge in dem Klingenhaltebereich
erzielt werden.
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Die
Klinge kann in der Befestigungsposition zumindest in einem Abschnitt
ihres Befestigungsende zumindest an einer Seite über den
Klingenhaltebereich seitlich vorkragen. Der vorkragende Bereich des
Befestigungsendes kann als manueller Angriffspunkt zum Lösen
der Klinge aus ihrer Befestigungsposition dienen. Zur Entrastung
kann das Befestigungsende manuell über das zweite Befestigungsmittel
hochgebogen und unter Drehung der Klinge an dem ersten Befestigungselement
seitlich über das zweite Befestigungsmittel geschoben werden.
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Es
kann zumindest der Klingenhaltebereich, vorzugsweise der gesamte
Klingenhalter einstückig ausgebildet sein.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand einer in einer Zeichnung
dargestellten Ausführungsform näher erläutert.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Klingenhalters mit eingesetzter Klinge,
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2a und 2a1 jeweils eine Seitenansicht einer Ausführungsform
der Klinge,
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bis 2b und 2c jeweils
eine andere Seitenansicht des Klingenhalters gemäß 1,
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3 eine
Schnittansicht gemäß dem Schnittverlauf III-III
gemäß 1 und
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4a und 4b jeweils
eine Seitenansicht des Klingenhalters mit eingesetzter Klinge gemäß 1,
jedoch mit unterschiedlichen Schritten zum Einsetzen der Klinge.
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In
den 1 bis 4 werden in
verschiedenen Ansichten ein als Skalpell ausgebildeter Klingenhalter 1 mit
auswechselbarer Klinge 2 bzw. der Klingenhalter 1 und
die Klinge 2 in Einzel darstellungen gezeigt. 2a1 zeigt eine weitere von vielen möglichen
Ausbildungsformen der Klinge 2. Der Klingenhalter 1 weist
einen länglichen Handgriff 3 und einen Klingenhaltebereich 4 mit
einem ersten Befestigungsmitteln 5, einem zweiten Befestigungsmittel 6 und
einer Anlagefläche 7 zur gebrauchstauglichen Festlegung
der Klinge 2 in einer Befestigungsposition auf. Die Klinge 2 weist
einen in ihrer Befestigungsposition gemäß Figur
von dem Handgriff 3 weg weisenden vorderen Endbereich 2.1 mit
der Schneide S und einen dem vorderen Endbereich 2.1 gegenüberliegenden
hinteren Endbereich 2.2 auf.
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In 1 ist
die Klinge 4 in der Befestigungsposition an dem Klingenhalter 1 gezeigt.
Die Klinge 2 weist ein Befestigungsende 8 mit
einem Langloch 9 ausgebildeten Loch sowie eine Schneide
S auf. Das erste Befestigungsmittel 5 ist bezüglich
einer Richtung a vom Handgriff 3 zum Befestigungsende 8 hin hinter
dem zweiten Befestigungsmittel 6 positioniert. In der Befestigungsposition
der Klinge 2 greifen beide Befestigungsmittel 5, 6 in
das Langloch 9 der Klinge 2, wobei das erste Befestigungsmittel 5 vorn
an einem vorderen Ende 10 des Langloches 9 und
das zweite Befestigungsmittel 6 an einem zum Handgriff 3 hin
gelegenen hinteren Ende 11 des Langloches 9 anschlägt.
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Beide
Befestigungsmittel 5, 6 sind hier als Rundbolzen
ausgebildet. Wie insbesondere der 2c entnehmbar,
ist das erste Befestigungsmittel 5 zudem pilzartig mit
Schaft 13 und endseitigem Kopf 14 ausgebildet,
wobei der Kopf 14 unterseitig eine Schulter 12 ausbildet,
die in der Befestigungsposition gemäß 1 unter
Niederhalten oder Gegendrücken der Klinge 2 gegen
die Anlagefläche 7 seitlich an der Klinge 2 spielfrei
anliegt. Die Befestigungsmittel 5, 6 sind einstückig
mit der Anlagefläche 7 verbunden.
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Um
die Klinge 2 zur ordnungsgemäßen Anlage
an der Anlagefläche 7 zu bringen, muss der Kopf 14 durch
das Langloch 9 geführt werden. Hierzu kann, was
hier in den Figuren nicht gezeigt, eine dem Kopf angepasste runde
Aufweitung des Langloches an einem von dem vorderen Ende beabstandeten Bereich
vorgesehen sein. In der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsform
des Klingenhalters 1 mit Klinge 2 ist der Kopf 14 in
Längserstreckung k der Klinge 2 beidseitig um
einen bestimmten Betrag flach abgeschliffen, so dass seine verringerte
erste Breite b1 deutlich geringer als seine zweite Breite b2 senkrecht zur ersten Breite b1, aber hier
noch größer als der Durchmesser d des Schaftes 13 ist.
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Das
Langloch 9 weist einen von dem vorderen Ende 10 beabstandeten
als Einsetzbereich 16 ausgebildeten Abschnitt auf, in dem
die Breite b des Langloches 9 geringfügig größer
als die erste Breite b1 des Kopfes 14 des ersten Befestigungsmittels 5 ist.
Der Einsetzbereich 16 wird zum Handgriff 3 hin von
dem hinteren Ende 11 begrenzt. Die Klinge 2 kann
ohne jegliche manuelle Berührung der Schneide S der Klinge 2 unter
permanenten manuellen Angriff an ihrem hinteren Endbereich 2.2 mit
dem Einsetzbereich 16 ihres Langloches 9 an dem
ersten Befestigungsmittel 5 drehbar angelagert werden (4a).
Der Kopf 14 wird an seiner verringerten ersten Breite b1
in dem Einsetzbereich 16 durch das Langloch 8 geführt
(4a). Da der Kopf 14 lediglich mit seiner
die verringerte Breite b1 durch das Langloch passt, muss die Klinge 2 zum
Einsetzen, notwendig mit ihrer Längsachse k senkrecht zur
Längsachse l des Klingenhalters 1 gehalten, über
das erste Befestigungsmittel 5 gebracht werden. Damit ist
das Befestigungsende 8 weiter manuell frei zugänglich. Mit
der Anlagerung der Klinge 2 an dem pilzartigen ersten Befestigungsmittel
in einer Einsetzposition wird in einem ersten Verbindungsschritt
eine bewegbare Fügeverbindung zwischen Klinge 2 und
Klingenhalter 1 hergestellt. Die Klinge 2 liegt
hierzu drehbeweglich mit der Längsachse des ersten Befestigungsmittels 5 als
Drehachse dr und in Längserstreckung k der Klinge 2 verschieblich
an dem als Bolzen dienenden ersten Befestigungsmittel 5 an.
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Zu
seinem vorderen Ende 10 hin verjüngt sich das
Langloch 9 stufenweise auf den Durchmesser d des Schaftes 13.
Durch diese Verjüngung 15 kann die Breite b. des
Langloches 9 und damit eine mögliche Schwächung
des Querschnittes der Klinge 2 günstig minimiert
werden. Da die zweite Breite b2 des Kopfes 14 größer
als der Durchmesser d des Schaftes 13 ist, wird die Klinge 2 bei
ihrem Verschieben an dem ersten Befestigungsmittel 5 in
Richtung zum vorderen Ende 10 des Langloches 9 hin
bereits mit Verlassen der Einsetzbereiches 16 durch den
in seiner zweiten Breite b2 überkragenden Kopf 14 in dem
Langloch 9 gehalten. Er kann sich nicht bezüglich
einer Richtung senkrecht von der Anlagefläche 7 weg
von dem ersten Befestigungsmittel 5 lösen.
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In
einem weiteren Verbindungsschritt wird die Klinge 2 an
dem ersten Befestigungsmittel 5 verschoben, bis dieses
in dem Langloch 9 an dem vorderen Ende 10 anschlägt
(4b). In einem nachfolgenden Verbindungsschritt
wird die Klinge 2 unter Verschwenkung des Befestigungsendes 8 zu
dem Handgriff 3 hin um die Drehachse dr an dem Schaft 13 gedreht.
Zur drehfesten Lagerung der Klinge 2 wird das Befestigungsende 8 in
einem weiteren Verbindungsschritt so über das zweite Befestigungsmittel 6 gebracht,
dass das als Rundbolzen ausgebildete zweite Befestigungsmittel 6 unter
Anschlag an dem hinteren Ende 11 in das Langloch hinein
verrastet.
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Hierzu
wird das Befestigungsende 8 der Klinge 2 unter
Niederhaltung derselben an dem ersten Befestigungsmittel 5 hochgebogen
und die Klinge 2 um die Drehachse dr weiter über
das zweite Befestigungsmittel 6 gedreht, bis das zweite
Befestigungsmittel 6 an dem hinteren Ende 11 das
Langloch 9 hinein verrastet und die Klinge 2 damit
in ihre Befestigungsposition hinein gebracht ist. Die Beabstandung der
beiden Enden 10, 11 des Langloches und die der beiden
Befestigungsmittel 5, 6 ist so bemessen, dass die
Klinge 2 auf die beiden Befestigungsmittel 5, 6 aufgeklemmt
wird. Damit die Klinge 2 leichter auf das zweite Befestigungsmittel 6 einrastet,
ist dieses kopfseitig gerundet. Damit ist die Klinge 2 spielfrei
in dem Klingenhaltebereich 4 gehalten.
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Die
Breite der Anlagefläche 7 ist geringer als die
des Befestigungsendes 8 der Klinge 2, so dass das
Befestigungsende 8 in der Befestigungsposition seitlich über
die Anlagefläche 7 hinaus ragt. Damit kann das
Befestigungsende 8 unter Niederhaltung der Klinge 2 an
dem ersten Befestigungsmittel 5 blattfederartig leicht
elastisch gebogen und leicht über das zweite Befestigungsmittel 6 geschoben
werden kann, an dem es unter hier teilweiser federelastischer Entspannung
verrastet. Hierzu greift das zweite Befestigungsmittel 6 an
dem hinteren Ende 11 des Langloches 9 ein. Zur
Klingenentnahme erfolgen die o. a. Schritte rückwärts,
d. h. das Befestigungsende 8 wird zur Entrastung federelastisch
hochgebogen, die Klinge um etwa 90° an dem ersten Befestigungsmittel 5 verdreht
und verschoben und von dem ersten Befestigungsmittel 5 abgenommen.
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3 zeigt
einen rein schematischen Teillängsschnitt III-III gemäß 1 mit
dem Befestigungsende 8 und der Klinge 2 in Befestigungsposition.
Deutlich ersichtlich sind der Übergriff des Kopfes 14 über
die Klinge 2 und die endseitige Anlage der beiden Befestigungsmittel 5, 6 in
dem Langloch 9. Ebenfalls deutlich gezeigt ist eine konkaven
Wölbung der Anlagefläche 7, die um eine
Querachse q senkrecht zur Längserstreckung l des Klingenhalters 1 und
in 3 senkrecht zur Zeichenebene erfolgt. An dem ersten
Befestigungsmittel 5 niedergehalten, legt sich die Klinge 2 unter
zumindest etwa gleicher Wölbung und damit elastisch vorgespannt
an der Anlagefläche 7 an. Im Rahmen der wirkenden
Federkräfte der hier als Blattfeder wirkenden Klinge 2 wird
somit eine absolut spielfreie Befestigung der Klinge 2 an dem
Klingenhalter 1 erzielt.
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Die
Klinge 2 gemäß 2a weist
eine verhältnismäßig schmale Klingenform
auf. 2a1 zeigt eine weitere Ausführungsform
der Klinge 2 als Beispiel dafür, dass eine Vielzahl
von unterschiedlichen Klingenformen möglich ist. Umriss
und Schneide S der Klinge 2 sind hier vollkommen anders
als bei der Klinge gemäß 2a ausgebildet.
Gemeinsam ist ihnen das als Langloch 9 ausgebildete Loch.
Bei der Klinge 2 gemäß 2a1 ist das Langloch 9 abweichend über
zwei Stufen sich verjüngend ausgebildet, welches das in 4a angedeutete
Verschieben der Klinge 2 an dem ersten Befestigungsmittel 5 erleichtert.
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- 1
- Klingenhalter
- 2
- Klinge
- 2.1
- vorderer
Endbereich
- 2.2
- hinterer
Endbereich
- 3
- Handgriff
- 4
- Klingenhaltebereich
- 5
- erstes
Befestigungsmittel
- 6
- zweites
Befestigungsmittel
- 7
- Anlagefläche
- 8
- Befestigungsende
- 9
- Langloch
- 10
- vorderes
Ende
- 11
- hinteres
Ende
- 12
- Schulter
- 13
- Schaft
- 14
- Kopf
- 15
- Verjüngung
- 16
- Einsetzbereich
Winkel
- β
- Winkel
- a
- Richtung
- b
- Breite
- b1
- erste
Breite
- b2
- zweite
Breite
- d
- Durchmesser
- dr
- Drehachse
- q
- Querachse
- k
- Längserstreckung
Klinge
- l
- Längserstreckung
Klingenhalter
- S
- Schneide
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202005009271
U [0004]