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Gegenstand
dieser Erfindung ist eine Anordnung beim Bahnaufführen
in einer Faserbahnmaschine, die eine oder mehrere von Aufführseilen
gebildete, zum Einbringen des Einführstreifens (Bändels) zwischen
die Bahnaufführseile dienende Seilscheren sowie Bahnaufführmittel
zum Überführen des Einführstreifens in
die Seilschere umfasst.
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Auch
weiterhin werden beim Bahnaufführen in Faserbahnmaschinen
zumindest streckenweise Aufführseile benutzt. Solche Strecken
sind zum Beispiel jene, wo die Bahnführung im offenen Zug,
d. h. ungestützt erfolgt. Bei einer gelungenen Bahnaufführung
wird der Einführstreifen zuerst in eine Seilschere überführt,
in der die Aufführseile konvergieren und den Einführstreifen
zwischen sich einklemmen. Die Aufführseile laufen mit Maschinengeschwindigkeit und
transportieren den Einführstreifen durch die Faserbahnmaschine
bis zum nächsten Haltepunkt, zum Beispiel zu einem Walzenspalt.
Eingebracht zwischen die Aufführseile wird der Einführstreifen
mit einer passenden Aufführvorrichtung und typisch in einer
Länge von einigen Metern. Eine für das Bahnaufführen
bestimmte Anordnung ist zum Beispiel im Europatent
EP 1431454 beschrieben.
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Beim
Bahnaufführen mit Aufführseilen treten jedoch
Probleme auf. Beim Überführen des Einführstreifens
mit der Aufführvorrichtung in die Seilschere bildet sich
am Einführstreifen, bedingt hauptsächlich durch
Luftströmungen und Luftwiderstand, anfangs ein Doppelstreifen
bzw. Doppelbändel (double tail), der an der Seilschere
vorbeiläuft. Dieser Doppelbändel kann je nach
Fall sogar fünf bis zehn Meter lang sein. Der Doppelbändel
kann mit Voranschreiten des Bahnaufführens u. U. an Geräten,
Rahmenkonstruktionen oder anderen hervorstehenden Teilen der Faserbahnmaschine
haften bleiben, und tritt dieser Fall ein, so zieht er den eigentlichen
Einführstreifen zwischen den Aufführseilen heraus,
wodurch die Bahnaufführung gestört wird. Es kann
sogar passieren, dass der Einführstreifen völlig
aus den Aufführseilen herausfällt. Das gleiche
Problem tritt auch auf ohne dass der Doppelbändel an einem
festen Gegenstand hängen bleibt, denn der Luftwiderstand
verringert die Geschwindigkeit des Doppelbändels. Auch
dann zieht der Doppelbändel den eigentlichen Einführstreifen
aus seiner Klemmung zwischen den Aufführseilen hervor.
Tritt eine ausreichende Verkürzung des Einführstreifens,
zum Beispiel auf ein Drittel der erforderlichen Länge,
ein, so bleibt der Einführstreifen nicht mehr zwischen
den Aufführseilen, sondern fällt heraus, und das
Bahnaufführen ist somit misslungen.
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Mit
der vorliegenden Erfindung soll eine neuartige zum Bahnaufführen
in einer Faserbahnmaschine dienende Anordnung geschaffen werden,
die in ihrer Konstruktion einfach ist, und mit der die durch den Doppelbändel
bisher bedingten Probleme vermieden werden können. Die
kennzeichnenden Merkmale der erfindungsgemäßen
Anordnung bestehen darin, dass die Anordnung Trennmittel zum Durchtrennen des
Einführstreifens, während dieser sich in der Seilschere
befindet, umfasst. Die Anordnung ist betriebszuverlässig
und kann leicht in verschiedenen Positionen zur Sicherung des Gelingens
der Bahnaufführung angeordnet werden. Die Konstruktion
der Anordnung kann dem jeweiligen Bedarf entsprechend gewählt
werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefugten
Zeichnungen, die einige Ausführungsformen der Erfindung
zeigen, im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
Prinzipzeichnung der erfindungsgemäßen Anordnung
von oben betrachtet;
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2 eine
in der Position von 1 angeordnete erfindungsgemäße
Anordnung seitlich betrachtet;
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3 eine
zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Anordnung seitlich betrachtet;
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4 eine
dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Anordnung seitlich betrachtet.
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1 zeigt
im Prinzip eine für das Bahnaufführen in einer
Faserbahnmaschine bestimmte erfindungsgemäße Anordnung.
Zu den Faserbahnmaschinen gehören zum Beispiel die Papier-
und Kartonmaschinen, in denen die Produktion mit Hilfe eines Einführstreifens
begonnen wird. In der Praxis wird der Einführstreifen durch
die Faserbahnmaschine geführt und dann zu einer Faserstoffbahn
breitgefahren. 1 zeigt lediglich eine Position
der Faserbahnmaschine, in der die erfindungsgemäße
Anordnung verwirklicht ist. Entsprechende Positionen können
in der Faserbahnmaschine mehrere vorhanden sein.
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In
der Faserbahnmaschine sind eine oder mehrere von Aufführseilen 10 und 11 gebildete
Seilscheren 12 vor handen, die dazu dienen, den Einführstreifen 13 zwischen
die Aufführseile 10 und 11 zu bringen.
Die Aufführseile bilden Endlosschleifen und werden von
mehreren Seilscheiben 14 gestützt, von denen in 2 bis 4 nur
ein Teil gezeigt ist. Die Seilscheiben sind allgemein mit der Bezugszahl 14 belegt.
In den Zeichnungen kommt das erste Aufführseil 10 schräg
von oben, das zweite Aufführseil 11 von unten.
Die Seile 10 und 11 treffen sich auf der Papierleitwalze 15 unter
Bildung einer Seilschere 12. Von der Seilschere laufen
die Aufführseile, nun aneinanderliegend und dem gleichen
Pfad folgend, zur nächsten Papierleitwalze 16.
Der Aufführseilzug kann eine Länge von mehreren
Dutzend Metern haben, und die Aufführseile haben u. U.
einen sehr komplizierten Laufpfad. Gewöhnlich befinden
sich die Aufführseile seitlich vom eigentlichen Laufpfad der
Faserstoffbahn, wodurch ein unbehindertes Laufen der Bahn trotz
der Aufführseile ermöglicht wird. Die Seilschere
kann sich auch auf einer Seilscheibe bilden.
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Die
Faserbahnmaschine hat auch Bahnaufführmittel 17 zum Überführen
des Einführstreifens 13 in die Seilschere 12.
In den Zeichnungen bestehen diese Aufführmittel 17 aus
einem vakuumbeaufschlagten Bandförderer, wenngleich dafür
auch andere passende Vorrichtungen eingesetzt werden können.
Weiter umfasst die Anordnung gemäß der Erfindung
Trennmittel 18, die zum Durchtrennen des in der Seilschere 12 befindlichen
Einführ streifens 13 eingerichtet sind (2).
Mit der Durchtrennung lassen sich die bisher durch den Doppelstreifen
bzw. Doppelbändel 19 bedingten Probleme auf leichte
und einfache Weise vermeiden. 1 zeigt
die Situation unmittelbar nach dem Durchtrennen des Einführstreifens 13,
in der der entstandene Doppelbändel 19 zur Seite
hin abgeführt ist. Durch das Durchtrennen des in der Seilschere 12 und
somit auch zwischen den Aufführseilen 10 und 11 befindlichen
Einführstreifens wird das Abwerfen des Doppelbändels 19 und
ein ungestörter Weitertransport des eigentlichen Einführstreifens
zwischen den Aufführseilen ermöglicht. Entsprechend
wird in dem Verfahren beim Bahnaufführen der Einführstreifen
in die jeweilige Seilschere eingefädelt. Gemäß der
Erfindung wird der Einführstreifen 13, während
er sich in der Seilschere 12 befindet, durchtrennt; danach
wird weiterer Einführstreifen in die betreffende Seilschere 12 geleitet.
So hat also die Bildung eines Doppelbändels keine nachteiligen
Folgen, weil dieser nun in der Anfangsphase des Bahnaufführens
auf jeden Fall abgetrennt wird.
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Gemäß der
Erfindung sind die Trennmittel 18 in unmittelbarer Nähe
der Seilschere 12 angeordnet, weil ja angestrebt wird,
den Doppelbändel, um seine nachteiligen Auswirkungen zu
vermeiden, in einer möglichst frühen Phase abzutrennen.
Ein sicheres Durchtrennen ist gewährleistet, da sich der
Einführstreifen dabei in der Seilschere befindet und unter
der Zugwirkung der Aufführseile steht. Bei der Ausführungsform
in 2 erfolgt das Durchtrennen des Einführstreifens 13 hinter
der Seilschere 12 durch eine mechanische Trennvorrichtung 20,
die hier einen Pendelarm mit einer Klinge 21 hat, deren
Gegenklinge 22 am Rahmen der Trennvorrichtung 20 angeordnet
ist. Die Trennvorrichtung wird an der (nicht dargestellten) Stuhlung
der Faserbahnmaschine angeordnet. Auch andersartige rotierende oder
ansonsten bewegliche Klingen kommen für diesen Zweck in
Frage.
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In 3 erfolgt
das Durchtrennen des Einführstreifens 13 vor der
Seilschere 12. Auch in diesem Fall befand sich der Einführstreifen
bereits in der Seilschere und ist also beim Durchtrennen straff
gespannt. Trotz des Durchtrennens läuft der Einführstreifen
nach dem Durchtrennen als „Einfachstreifen” direkt
in die Seilschere ohne dass es zur Neubildung eines Doppelbändels
kommt. Die Trennmittel 18 sind hier als mit einem Medium
arbeitende Trennvorrichtung 20 ausgebildet. Bei den dünnsten
Faserstoffbahnen genügt dafür sogar eine bloße
Luftblasvorrichtung. Auch Wasser oder ein anderes passendes Fluid
kann zur Sicherung der Durchtrennung eingesetzt werden.
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Bei
der Ausführungsform in 3 sind die Trennmittel 18 an
den Bahnaufführmitteln 17 angebracht, was die
Konstruktion vereinfacht. Gleichzeitig befinden sich die Trennmittel
exakt am Laufpfad des Einführstrei fens. 4 zeigt
eine dritte Ausführungsform, bei der das Durchtrennen des
Einführstreifens 13 durch Schneiden gegen den
Bandförderer geschieht. Dabei wird ein eventuelles Hochsteigen
des Einführstreifens vermieden. Unabhängig von
der Konstruktion und der Anordnung der Trennmittel ist das Durchtrennen
des sich ständig bewegenden Einführstreifens ein
schneller Vorgang. Der Zeitpunkt des Durchtrennens kann manuell
bestimmt werden; bevorzugt bildet jedoch die Durchtrennung einen
Teil der Bahnaufführsequenz, wobei dann die Zeitdauer vom
Beginn des Bahnaufführens bis zur Durchtrennung vorgegeben
ist.
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Die
Dauer des Vorschubs des Einführstreifens ist von zahlreichen
Faktoren abhängig. Bei Durchtrennung hinter der Seilschere
wird vor dem Durchtrennen so lange Einführstreifen 13 in
die Seilschere 12 transportiert, bis sich der Streifen
einlagig zwischen den Aufführseilen befindet. Der Einführstreifen
setzt nach dem Abtrennen des Doppelbändels dann mit Sicherheit
seinen Weg zusammen mit den Aufführseilen fort. Befindet
sich die Durchtrennungsstelle vor der Seilschere, so erfolgt das
Durchtrennen nachdem der Doppelbändel-Abschnitt die Trennvorrichtung
passiert hat. Bevorzugt wartet man noch ab, bis sich sauberer, unversehrter
Einführstreifen an der Trennvorrichtung befindet. Nach
erfolgtem Durchtrennen wird so lange Einführstreifen in
die Seilschere 12 transportiert wie vor der Durchtrennung,
wodurch sichergestellt wird, dass sich eine ausreichende Länge
bzw. Menge Einführstreifen zwischen den Aufführseilen
eingeklemmt befindet. Dank dem Abtrennen des Doppelbändels
befindet sich zwischen den Aufführseilen nun sauberer,
einwandfreier Aufführstreifen, dessen Ende ohne die nachteiligen Auswirkungen
des Doppelbändels zwischen den Aufführseilen eingeklemmt
bleibt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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