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Die Erfindung betrifft eine Zange mit zwei nach Art eines Scherengelenkes miteinander verbundenen Zangenarmen, von denen jeder an einem Ende einen Griffabschnitt und am anderen Ende einen Backenabschnitt bildet, wobei die Backenabschnitte so geformt sind, dass sie zusammen ein konkaves Zangenmaul bilden, und mit einem lösbaren Gesperre, das im nicht gelösten Zustand die Backenabschnitte gegen eine Bewegung in Spreizrichtung sperrt.
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In
EP 1 323 499 A2 wird eine Zange dieser Art beschrieben, die dazu dient, ein oder mehrere Werkstücke zwischen den Backenabschnitten eingespannt zu halten. Zu diesem Zweck ist am freien Ende jedes Backenabschnitts ein Halteorgan angeordnet. Beim Schließen der Zange legen sich die Halteorgane von entgegengesetzten Seiten her gegen das oder die Werkstücke. Die Halteorgane sind gelenkig mit den freien Ende der Backenabschnitte verbunden, so dass sie sich unabhängig von der Dicke des einzuspannendes Werkstücks flächig an die Oberflächen des Werkstücks anlegen können. Die Zangenarme sind elastisch in Spreizrichtung der Backenabschnitte vorgespannt. Wenn die Zange geschlossen wird, so dass die Halteorgane das Werkstück einspannen, so verhindert das Gesperre‚ dass sich die Backenarme aufgrund der elastischen Vorspannung in Spreizrichtung zurückbewegen. Auf diese Weise bleibt das Werkstück zwischen den Halteorganen eingespannt, ohne dass der Benutzer noch eine Kraft auf die Griffabschnitte der Zangenarme ausüben muss.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zange zu schaffen, die insbesondere die Handhabung und/oder Bearbeitung von Rohren wie Heizungsrohren oder dergleichen erleichtert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Backenabschnitte auf den einander zugewandten Seiten jeweils einen auswechselbaren, innerhalb des Zangenmaules liegenden Einsatz aufnehmen und diese Einsätze dazu ausgebildet sind, sich beim Schließen der Zange von entgegensetzten Seiten her an den Umfang eines zwischen den Backenabschnitten angeordneten Rohres anzulegen.
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Im Heizungsbau- und Sanitärhandwerk besteht häufig das Erfordernis, Rohre durchzuschneiden. Es sind Schneidwerkzeuge bekannt, die verstellbare Schneidorgane, beispielsweise Schneidräder aufweisen, die mit Hilfe eines Stellmechanismus von entgegengesetzten Seiten an den Umfang des durchzuschneidenden Rohres angelegt werden und mit einer solchen Kraft gegen die Rohrumfang gespannt werden können, dass sie in die Rohrwand einschneiden. Um das Rohr zu durchtrennen, wird dann das Schneidwerkzeug um die Rohrachse gedreht, so dass die Rohrwand eingerillt und schließlich durchtrennt wird. Beim Drehen des Schneidwerkzeugs muss das Rohr mit der Hand festgehalten werden, damit es sich nicht mitdreht. Insbesondere bei Rohren mit kleinem Außendurchmesser ist dazu eine hohe Haltekraft erforderlich, so dass das Durchschneiden des Rohres einen hohen Kraftaufwand erfordert und entsprechend anstrengend ist.
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Mit der erfindungsgemäßen Zange lässt sich der oben geschilderte Arbeitsablauf wesentlich erleichtern. In einer Ausführungsform sind die auswechselbaren Einsätze an den Backenabschnitten so geformt, dass sie das durch das Zangenmaul verlaufende Rohr umschließen und es so erlauben, das Rohr fest einzuspannen. Da die Einsätze sich innerhalb des konkaven Zangenmaules befinden, können sie so gestaltet sein, dass sie eine Selbstzentrierung des Rohres im Zangenmaul bewirken. Durch mehr oder weniger weites Schließen der Zange ist dabei eine Anpassung an unterschiedliche Rohrdurchmesser möglich.
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Aufgrund der Hebelwirkung der Zangenarme muss von Hand nur eine verhältnismäßig geringe Kraft aufgewendet zu werden, um die Einsätze so fest gegen den Rohrumfang zu pressen, dass aufgrund des Reibschlusses zwischen dem Rohr und den Einsätzen eine Drehung des Rohres um seine Langsachse wirksam verhindert wird. Das Gesperre sorgt dann dafür, dass der Benutzer, nachdem er das Rohr einmal eingespannt hat, nicht dauerhaft eine hohe Kraft auf die Griffabschnitte der Zangenarme ausüben muss, um das Rohr an einer Drehung zu hindern. So kann beispielsweise ein rechthändiger Benutzer die Zange und das Rohr bequem in der linken Hand halten, während er mit der rechten Hand das Schneidwerkzeug dreht.
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Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bevorzugt bestehen die Einsätze aus einem gummielastischem Material. Dadurch wird zum einen der Reibschluss zwischen den Einsätzen und dem Rohr vergrößert. Außerdem sorgt die elastische Komprimierbarkeit der Einsätze dafür, dass diese das Rohr auch dann fest gespannt halten, wenn das Gesperre in einer bestimmten Position eingerastet ist. Schließlich erleichtert die elastische Verformbarkeit der Einsätze auch die lösbare Befestigung dieser Einsätze an den Backenabschnitten. Beispielsweise können die Backenabschnitte jeweils im Zangenmaul eine Höhlung bilden, in die ein Basisabschnitt des Einsatzes einfach eingepresst werden kann.
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Neben Einsätzen, die zum Halten des Rohres dienen, können auch Einsätze vorgesehen sein, mit denen andere Arbeiten ausgeführt werden können. Beispielsweise können die Einsätze auch als Schneideinsätze ausgebildet sein, so dass die Zange mit diesen Einsätzen auch als Schneidwerkzeug für Rohre verwendet werden kann. Durch den Einsatz von zwei erfindungsgemäßen Zangen mit unterschiedlichen Einsätzen lässt sich das Rohr dann auf besonders einfache Weise durchtrennen. Ein Ende der Zange wird mit Einsätzen zum Halten des Rohres versehen, während die andere Zange als Schneidwerkzeug benutzt wird.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Zange zum Halten eines im Querschnitt dargestellten Rohres;
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2 die Zange nach 1 in einer Konfiguration zum Halten eines Rohres mit kleinerem Durchmesser;
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3 die Zange nach 1 und 2 mit einem anderen Satz von auswechselbaren Einsätzen zum Halten eines Rohres mit noch kleinerem Durchmesser; und
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4 einen schematischen Schnitt längs der Linie IV-IV in 3.
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Die in 1 gezeigte Zange 10 weist zwei Zangenarme 12, 14 auf, die durch ein Gelenk 16 nach Art eines Scherengelenks miteinander verbunden sind. Das Gelenk 16 unterteilt jeden Zangenarm in einen Griffabschnitt 18 und einen Backenabschnitt 20.
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Die Backenabschnitte 20 sind derart gekrümmt, dass sie zusammen ein konkaves Zangenmaul 22 bilden, das im gezeigten Beispiel einen nicht-kreisfömigen, annähernd linsenförmigen Querschnitt hat. Durch eine verdeckt in den Zangenarmen liegende und daher nicht sichtbare Feder sind die Zangenarme elastisch in Spreizrichtung der Backenabschnitte 20 vorgespannt. Um die Zange zu schließen, muss daher der Benutzer die Griffabschnitte 18 entgegen der Kraft der Feder zusammendrücken.
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Zudem nehmen die Zangenarme ein Gesperre auf, von dem in der Zeichnung nur eine Zahnleiste 24 an dem Zangenarm 12 und eine Lösetaste 26 am Griffabschnitt des anderen Zangenarms 14 zu sehen sind. In bekanntet Weise umfasst das Gesperre außerdem eine elastisch gegen die Zahnleiste 24 vorgespannte Klinke, die mit Hilfe der Lösetaste 26 von der Zahnleiste weg bewegt werden kann. Wenn die Zange geschlossen wird, so gleitet die Klinke über die Zähne der Zahnleiste 24 hinweg. Wenn die von Hand auf die Griffabschnitte 18 ausgeübte Kraft nachlässt und die erwähnte Feder die Tendenz hat, die Zange wieder zu öffnen, so wird die Klinke an einem der Zähne der Zahnleiste 24 gefangen, so dass die Zangenarme in der dann erreichten Position arretiert werden. Die Arretierung bleibt so lange erhalten, bis der Benutzer die Lösetaste 26 betätigt.
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Wahlweise kann das Gesperre auch so ausgebildet sein, dass es bei einer ersten Betätigung der Lösetaste
26 nur in eine Lüftungsstellung ausgerückt wird, in der sich die Backenabschnitte
20 geringfügig auseinander bewegen können, der Klinkeneingriff jedoch erhalten bleibt, so dass ein weiteres Öffnen der Zange verhindert wird. Erst bei einer zweiten Betätigung der Lösetaste
26 wird das Gesperre vollständig gelöst, so dass die Zange in ihre vollständig geöffnete Stellung zurückkehrt. Ein solcher Mechanismus wird in
EP 1 323 499 A2 beschrieben. Aus dieser Druckschrift ist auch der allgemeine Aufbau der Zange bekannt, soweit er bisher beschrieben wurde.
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Die Besonderheit der erfindungsgemäßen Zange besteht darin, dass die Backenabschnitte 20 jeweils auf der dem gegenüberliegenden Backenabschnitt zugewandten Seite einen lösbaren Einsatz 28 aufnehmen, der vollständig innerhalb des Zangenmaules 22 liegt. Die Einsätze 28 sind spiegelbildlich zueinander ausgebildet und weisen auf den einander zugewandten Seiten jeweils eine V-förmige Ausnehmung 30 auf. Die Einsätze 28 bestehen aus gummielastischem Material und sind aufgrund ihrer Geometrie mit den V-förmigen Ausnehmungen 30 besonders dazu eingerichtet, ein Rohr 32 zu halten und dieses Rohr mit verhältnismäßig geringem Kraftaufwand an einer Drehung um seine Längsachse zu hindern.
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Wenn die Griffabschnitte 18 zusammengedrückt werden, bewegen sich die Backenabschnitte 20 in Schließrichtung, und das Rohr 32 wird zwischen den Einsätzen 28 eingespannt, wobei durch die V-förmigen Ausnehmungen 30 eine Selbstzentrierung des Rohres erreicht wird, so dass dieses an vier Punkten seines Umfangs mit den Einsätzen 28 in Berührung steht. Beim weiteren Schließen der Zange werden die gummielastischen Einsätze leicht komprimiert. Wenn dann die Griffabschnitte 18 losgelassen werden, so wird das Gesperre wirksam und verhindert, dass sich die Backenabschnitte 20 wieder in Spreizrichtung bewegen. Die leicht komprimierten Einsätze 28 haben die Tendenz, in ihre ursprüngliche Form zurückzufedern und üben dabei eine Haltekraft auf das Rohr 32 aus. Das gummielastische Material sorgt zugleich für einen hohen Reibschluss zwischen der Umfangswand des Rohres 32 und den Einsätzen. Da außerdem das Zangenmaul 22 einen nicht-kreisförmigen Querschnitt hat, wird auch eine Verdrehung der Einsätze 28 in dem Zangenmaul 22 verhindert, so dass letztlich das Rohr 32 mit hoher Haltekraft drehfest in der Zange gehalten wird. Durch die relativ weit auskragenden Griffabschnitte 18 der Zange kann dabei ein hohes Drehmoment auf das Rohr ausgeübt werden.
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2 illustriert den Zustand der Zange 10 beim Halten eines Rohres 32' mit kleinerem Durchmesser. Die Einsätze 28 der in 2 gezeigten Zange sind mit den Einsätzen in 1 identisch. Die Anpassung an den kleineren Rohrdurchmesser wird allein durch weiteres Schließen der Zange erreicht.
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3 zeigt die Zange 10 mit einem anderen Satz von Einsätzen 28', mit denen ein Rohr 32'' mit noch kleinerem Durchmesser gehalten werden kann. Die V-förmigen Ausnehmungen 30 sind in diesem Fall etwas zum Grund des Zangenmauls 22 (in Richtung auf das Gelenk 16) verlagert. Dadurch wird vermieden, dass bei Rohren mit sehr kleinem Durchmesser die Einsätze 28 direkt miteinander in Berührung kommen. Zugleich wird durch die günstigeren Hebelverhältnisse die Kraft erhöht, mit der das Rohr 32'' eingespannt werden kann.
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4 zeigt einen schematischen Schnitt durch die Backenabschnitte 20 und die Einsätze 28' entsprechend der Linie IV-IV in 3. Die Backenabschnitte 20 haben einen zum Zangenmaul 22 hin offenen U-förmigen Querschnitt. Die Einsätze 28' weisen jeweils einen an den Innenquerschnitt des Backenabschnitts 20 angepassten Verankerungsteil 34 auf, der im Presssitz in dem Innenquerschnitt des Backenabschnitts 20 aufgenommen ist. Auf diese Weise sind die Einsätze 28' leicht auswechselbar und dennoch sicher an den Backenabschnitten 20 gehalten. Der Hauptteil jedes Einsatzes 28' hat im gezeigten Beispiel die gleiche Breite wie der zugehörige Backenabschnitt, kann jedoch wahlweise auch eine größere Breite haben.
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In dem in 3 und 4 gezeigten Beispiel sind die Einsätze 28 nicht spiegelbildlich, sondern komplementär zueinander ausgebildet. Der in 4 auf der linken Seite gezeigte Einsatz 28' hat einem vorspringenden Halteansatz 36, in dem die V-förmige Ausnehmung 30 (3) ausgebildet ist. Der Einsatz 28' auf der rechten Seite in 4 hat zwei solche Halteansätze 38, die miteinander einen Zwischenraum bilden, der breiter ist als der Halteansatz 36. Wenn die Zange weiter geschlossen wird, können die beiden Einsätze 28' einander überlappen, wobei der Halteansatz 36 in den Zwischenraum zwischen den Halteansätzen 38 eingreift. Auf diese Weise kann die durch die V-förmigen Ausnehmungen gebildete Öffnung im Prinzip beliebig klein gemacht werden, so dass auch Rohre oder Kabel mit sehr kleinem Durchmesser aufgenommen werden können. Da die Halteansätze jedoch symmetrisch in Bezug auf die Hauptebene der Zange angeordnet sind, üben sie kein Kippmoment auf das eingespannte Rohr aus.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1323499 A2 [0002, 0020]