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Die
Erfindung betrifft eine Schließanlage für eine
Tür oder dergleichen, mit
- – zumindest
einer auf ein Verriegelungselement arbeitenden Motoreinheit, welche
zumindest einen in einem Motorgehäuse angeordneten Antriebsmotor
aufweist und
- – einem an der Motoreinheit befestigbaren und mit dieser
verbundenen Steuermodul, mit zumindest einer Steuereinheit und gegebenenfalls
einer Empfangseinheit,
wobei das Steuermodul nach Überprüfung
eines Steuersignals zum Betätigen des Verriegelungselementes
ein Schaltsignal an die Motoreinheit abgibt.
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Vorzugsweise
handelt es sich im Rahmen der Erfindung um eine Schließanlage
mit Mehrfachverriegelung, z. B. ein Treibstangenschloss, bei welchem
neben einem Zentralschloss ein oder mehrere Zusatzverriegelungen
vorgesehen sind, welche mit dem Zentralschloss über Treibstangen
verbunden sind, wobei diese Treibstangen hinter einer Schlossstulpe
geführt sind. Das Zentralschloss, die Zusatzverriegelungen
und die Motoreinheit sind vorzugsweise rückseitig an dieser
Schlossstulpe befestigt, so dass die Schließanlage nicht
nur über das z. B. drücker- und/oder schlüsselbetätigbare
Zentralschloss sondern auch über die Motoreinheit entriegelbar
bzw. betätigbar ist. Die Schließanlage weist vorzugsweise außerdem
eine mit der Motoreinheit über ein Verbindungskabel verbundene
Energieversorgungseinheit auf, z. B. einen Transformator oder dergleichen
Netzgerät. Dieses ist z. B. außerhalb des Türflügels,
z. B. im Türrahmen oder im Bereich des Türrahmens
angeordnet. Ferner kann die Schließanlage zumindest eine
Fernbetätigungseinheit aufweisen, welche einen Sender aufweist.
In das Steuermodul kann nicht nur eine Steuereinheit für
den Motor, sondern auch eine Empfangseinheit integriert sein, so
dass mit der Sendeeinheit ein Steuersignal erzeugt wird, welches
von der Empfangseinheit empfangen wird. Nach Überprüfung
und Verifizierung erzeugt die Steuereinheit dann ein entsprechendes
Schaltsignal für den Motor, z. B. ein Öffnungssignal,
so dass bei autorisierter Betätigung der Fernbetätigungseinheit
die Schließanlage elektromotorisch öffnet. Insoweit
handelt es sich vorzugsweise um eine Schließanlage mit
Zutrittskontrolle, da durch Überprüfung des Sendesignals
eine Verifikation erfolgt. Die Erfindung umfasst aber auch Schließanlagen,
bei denen die Steuereinheit nicht über ein drahtloses Sendesignal,
sondern über ein drahtgebundenes Signal angesprochen wird.
In diesem Fall ist das Steuermodul nicht zugleich als Empfangsmodul
ausgebildet. Im Übrigen erfasst die Erfindung auch Schließanlagen
für Fenster.
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Aus
der Praxis sind zunächst einmal Schließanlagen
bekannt, bei denen nicht nur die Energieversorgungseinheit, sondern
auch die Empfangseinheit sowie die mit der Empfangseinheit verbundene
Steuereinheit außerhalb des Türflügels,
z. B. innerhalb des Mauerwerks angeordnet sind. Die Montage ist
insoweit verhältnismäßig aufwendig, da
regelmäßig entsprechende Ausnehmungen gestemmt,
Unterputzdosen eingesetzt und verputzt werden müssen. Dabei
sind Empfangseinheit und Steuereinheit mit Auswerteelektronik als
separate Bauteile ausgebildet, so dass innerhalb des Mauerwerks
eine aufwendige Verkabelung erfolgen muss. Außerdem müssen nicht
nur für die Versorgungsspannung Verbindungskabel aus dem
Türaußenbereich in den Bereich des Türflügels
verlegt werden, sondern zum Öffnen des Motorschlosses müssen
zusätzliche Steuerleitungen (in der Regel potentialfrei)
von der Auswerteelektronik im Mauerwerk bis zu dem in den Türflügel
integrierten Motor geführt werden. Dieses ist nicht nur
mit einem zusätzlichen Verkabelungsaufwand und folglich
zusätzlichen Montagekosten verbunden, sondern die Übertragung
des Öffnungsimpulses per Kabel über verhältnismäßig
weite Strecken ist auch mit Sicherheitsrisiken verbunden, da ein
einfaches Über brücken der potentialfreien Steuerleitung
bereits eine motorische Öffnung des Schlosses verursachen
würde. Schließlich kann eine Funktionsüberprüfung
bei den bekannten Schließanlagen erst nach vollständiger
Installation der Anlage vor Ort erfolgen, so dass eine Funktionsüberprüfung
der Zutrittskontrolle im Türenwerk in der Regel nicht möglich
ist.
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Ferner
kennt man eine Schließanlage mit einem elektromotorischen
Antriebsaggregat für eine Treibstange an einem Türflügel
und mit einer Strom- und Datenübertragungseinheit zur Übertragung
von Leistungs- und Datenströmen von dem Türrahmen auf
den Türflügel zur Versorgung des Antriebsaggregates.
Die Strom- und Datenübertragungseinheit ist dabei als Federkontakteinheit
mit Federkontakten am Türflügel und Gegenkontakten
am Türrahmen oder umgekehrt ausgebildet (vgl.
EP 1 455 038 A2 ).
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Um
die beschriebenen Nachteile bei der aus der Praxis bekannten Schließanlage
zu überwinden, ist bereits vorgeschlagen worden, die Empfangseinheit
in einem Empfangsmodul zu integrieren, welches nicht im Bereich
des Türrahmens, sondern im Bereich des Türflügels
montiert und unmittelbar an der Motoreinheit bzw. an dem Motorgehäuse
befestigt wird (vgl.
EP
1 837 467 A2 ). Danach ist eine Schließanlage der
eingangs beschriebenen Art bekannt, bei welcher das Steuermodul
als Empfangssteckmodul mit einem separaten Steckergehäuse ausgebildet
ist und gleichsam zwischen die Steckeraufnahme der Motoreinheit
und den Stecker des Verbindungskabels zwischengeschaltet wird. Das
Empfangsmodul bzw. Steckermodul muss folglich nicht länger
als separates Bauteil im Bereich des Türrahmens oder auch
außerhalb des Türrahmens angeordnet sein, sondern
es ist ein einziges Steckmodul vorgesehen, welches unmittelbar an
das Motorgehäuse ansteckbar ist, und zwar über
den ohnehin am Motor vorgesehenen Stecker. Die Fixierung des Steckmoduls
erfolgt dabei im Wesentlichen über die elektrischen Steckverbindungen
selbst, wobei zusätzlich eine Fixierung mittels Schrauben
möglich ist.
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Die
aus der
EP 1 837 467
A2 bekannte Ausführungsform hat sich in der Praxis
grundsätzlich bewährt, sie ist jedoch weiterentwicklungsfähig.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schließanlage
für eine Tür oder dergleichen der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, welche nicht nur beim einfachen und kostengünstigen
Aufbau in verschiedenen Konfigurationen einsetzbar ist und sich
zugleich durch hohe Sicherheit gegen Manipulationen auszeichnet,
sondern die sich darüber hinaus auch durch eine vereinfachte
Montage und Handhabung auszeichnet.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen
Schließanlage für eine Tür oder dergleichen,
dass das Steuermodul in eine taschenartige Aussparung des Motorgehäuses einsetzbar
ist und darin fixierbar oder fixiert ist. Dabei ist das Steuermodul
vorzugsweise mit zumindest einem Anschlusskabel mit der Motoreinheit
verbunden oder verbindbar.
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Die
Erfindung geht dabei – wie bereits die
EP 1 837 467 A2 – von
der Erkenntnis aus, dass der Aufbau und die Montage einer Schließanlage
mit Zutrittskontrolle zunächst einmal erheblich vereinfacht werden
können, wenn die Steuereinheit und die Empfangseinheit
nicht länger als separate Bauteile im Bereich des Türrahmens
oder außerhalb des Türrahmens, z. B. im Bereich
des Mauerwerks angeordnet sind, sondern wenn ein einziges Steuermodul, welches
vorzugsweise als Steuer- und Empfangsmodul ausgebildet ist, unmittelbar
an das Motorgehäuse der Motoreinheit ansteckbar ist. Davon
ausgehend schlägt die Erfindung nun vor, ein solches Steuermodul
in eine gegebenenfalls ohnehin vorhandene Aussparung des Motorgehäuses
zu integrieren. Damit wird ein besonders kompakter Aufbau realisiert
und insbesondere wird erreicht, dass die Ausnehmungen bzw. Ausfräsungen
im Türflügel, in welche die Motoreinheit im Zuge
der Montage integriert wird, gegenüber den herkömmlichen
Ausführungsformen nicht vergrößert bzw.
verlängert werden müssen. Denn in besonders bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung ist das Steuermodul bzw.
dessen Gehäuse in seinen Außenmaßen derart
an das Motorgehäuse und die Aussparung des Motorgehäuses
angepasst, dass die Gesamthöhe und die Gesamtbreite des
Motorgehäuses durch das montierte Steuermodul nicht oder
nicht wesentlich vergrößert wird, indem z. B.
die Höhe und die Breite des Steuermoduls die Höhe
und die Breite der Aussparung des Motorgehäuses nicht oder
nicht wesentlich übersteigt.
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So
ist aus der Praxis bereits eine Schließanlage mit einer
Motoreinheit bekannt, bei welcher das Motorgehäuse an einem
Ende, z. B. an seinem oberen Ende, eine stegartige und sich in Treibstangenlängsrichtung
erstreckende stulpseitige Gehäuseverlängerung
aufweist, wobei im Bereich dieser Gehäuseverlängerung,
nämlich vom Stulp aus gesehen rückseitig eine
taschenartige Aussparung gebildet wird. In diese ohnehin vorhandene
taschenartige Aussparung lässt sich nun das erfindungsgemäße Steuermodul
als Steckmodul integrieren, denn die Maße des Steuermoduls
sind an die Maße der Aussparung angepasst. Die Gesamtmaße
der Motoreinheit bzw. Motorgehäuses werden dadurch nicht
oder nur unwesentlich vergrößert, so dass sich
die Motoreinheit in ein und dieselbe Ausfräsung des Türflügels integrieren
lässt, unabhängig davon, ob ein Steuermodul montiert
ist oder nicht. Das erfindungsgemäße Steuermodul,
welches besonders bevorzugt als Steuer- und Empfangsmodul ausgebildet
ist und folglich nicht nur eine Steuereinheit, sondern auch eine Empfangseinheit
aufweist, lässt sich folglich mit bekannten Motoreinheiten
kombinieren, ohne dass die Motoreinheit vollkommen neu konzipiert
werden muss. Grundsätzlich umfasst die Erfindung aber auch
Ausführungsformen, bei welchen die Motoreinheit bzw. das
Motorgehäuse mit eigens konzipierten taschenartigen Aussparungen
für das Steuermodul versehen wird. Grundsätzlich
ist es zweckmäßig, wenn das Steuermodul eine Dicke
aufweist, welche in etwa der Dicke der Motoreinheit bzw. des Motorgehäuses
entspricht oder gegebenenfalls auch kleiner ist.
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Nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, dass das
Steuermodul mittels einer oder mehrer Formschlussverbindungen, z.
B. Rastverbindungen oder Klemmverbindungen, an dem Motorgehäuse
fixierbar ist. Dazu kann das Steuermodul einen oder mehrere Steck-
oder Rastzapfen aufweisen, welche in eine oder mehrere Steck- oder Rastaufnahmen
des Motorgehäuses eingreifen. Alternativ oder ergänzend
kann umgekehrt das Motorgehäuse einen oder mehrere Steck-
oder Rastzapfen aufweisen, welche in eine oder mehrere Steck- oder Rastaufnahmen
des Steuermoduls eingreifen. Jedenfalls ist eine einfache und sichere
mechanische Fixierung des Steuermoduls im Sinne einer Steckverbindung
an dem Motorgehäuse möglich.
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Bevorzugt
erfolgt diese Fixierung ausschließlich mechanisch, ohne
dass zugleich eine elektrische Kontaktierung im Zuge des Fixierens
erfolgt. Denn nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist bevorzugt
vorgesehen, dass das Steuermodul – im Gegensatz zu dem
bekannten Steuermodul gemäß
EP 1 837 467 A2 – nicht
zugleich mechanisch fixiert und elektrisch kontaktiert wird, sondern
das Steuermodul ist mit zumindest einem Anschlusskabel mit der Motoreinheit
verbunden oder verbindbar. Dieses Anschlusskabel kann als mehradriges
Kabel einerseits als Energieversorgungskabel und andererseits als
Steuerkabel ausgebildet sein. Es kann beispielsweise eine oder mehrere
Adern für die Energieversorgung des Steuermoduls und andererseits
zumindest eine Ader für das zu erzeugende Schaltsignal
aufweisen.
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Sofern
die Motoreinheit in an sich bekannter Weise eine Steckeraufnahme
aufweist, in welche ein endseitig an ein Verbindungskabel angeschlossener Stecker
für die Energieversorgung der Motoreinheit einsteckbar
ist, schlägt die Erfindung in bevorzugter Weiterbildung
vor, dass das Anschlusskabel des Steuermoduls mit dem Stecker des
Verbindungskabels kontaktierbar oder kontaktiert ist. Auch diese Ausgestaltung
gewährleistet, dass das Steuermodul mit herkömmlichen
Motoreinheiten verwendet werden kann, ohne dass Modifizierungen
hinsichtlich der elektrischen Kontaktierung erforderlich sind.
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Sofern
die Steckeraufnahme der Motoreinheit an einem Ende, z. B. auf der
Unterseite des Motorgehäuses angeordnet ist, schlägt
die Erfindung in bevorzugter Weiterbildung vor, dass das Steuermodul
an dem gegenüberliegenden Ende, z. B. auf der Oberseite
des Motorgehäuses fixierbar ist.
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Nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung mit selbstständiger
Bedeutung weist das Steuermodul zumindest einen Eingabetaster für
die Eingabe von Funktionsbefehlen auf. Außerdem kann das
Steuermodul zumindest eine optische Anzeige, z. B. eine Leuchtdiode,
für die Ausgabe von Statusinformationen und/oder Kontrollinformationen
oder dergleichen aufweisen. Der Eingabetaster bildet in an sich
bekannter Weise gleichsam eine Anlerntaste, um das Steuermodul anzulernen
und folglich auf verschiedene Sender abzustimmen. Über
den integrierten Taster kann das Steuermodul in den Anlern- oder Löschmodus
versetzt werden. Um zu erkennen, ob beim Drücken der Anlerntaste
der richtige Modus (anlernen oder löschen) aktiviert wurde,
befindet sich ferner eine optische Anzeige, z. B. eine Leuchtdiode in
dem Steuermodul. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit,
die Leuchtdiode so in das Steuermodul zu integrieren, dass sie unmittelbar
von außen sichtbar ist, z. B. neben, unterhalb oder oberhalb
des Tasters angeordnet ist. In einer besonders bevorzugten Weiterbildung
ist der Eingabetaster als Lichtleittaster aus einem transparenten
Material gefertigt, wobei diesem Lichtleittaster dann die Leuchtdiode
als optische Anzeige zugeordnet ist, wobei die Leuchtdiode in diesem
Fall innerhalb des Steuermoduls angeordnet sein kann. Diese Ausgestaltung
hat den Vorteil, dass der Taster zugleich Betätigungselement
und Anzeigeelement ist, so dass von Außen lediglich der
Taster zugänglich sein muss, während die Leuchtdiode selbst
im Innern des Steuermoduls angeordnet sein kann. Dieses ermöglicht
einen besonders kompakten Aufbau, insbeson dere unter Berücksichtigung
der Tatsache, dass die Gesamtmaße der Motoreinheit durch
das zusätzliche Steuermodul nicht oder nur unwesentlich
vergrößert werden sollen. Dennoch kann es zweckmäßig
sein, wenn das Steuermodul einen Vorsprung aufweist, in welcher
der Taster zumindest bereichsweise integriert ist, wobei dieser
Vorsprung einen Abschnitt des Motorgehäuses übergreifen kann.
Insbesondere wenn das Steuermodul im Bereich der bereits beschriebenen
Gehäuseverlängerung des Motorgehäuses
fixiert wird, kann es zweckmäßig sein, wenn das
Steuermodul einen diese Gehäuseverlängerung übergreifenden
Vorsprung aufweist, damit der Eingabetaster ohne weiteres zugänglich
ist.
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Denn
vorzugsweise ist in der Schlossstulpe und gegebenenfalls in einer
Treibstange eine oder mehrere Durchbrechungen vorgesehen, welche
mit dem Eingabetaster und/oder mit der optischen Anzeige fluchten.
Sofern ein kombinierter Lichtleittaster vorgesehen ist, reicht eine
einzige verhältnismäßig kleine Durchbrechung,
durch welche sowohl die Betätigung des Tasters als auch
die optische Anzeige realisiert wird. Dieses ist im vorliegenden
Fall besonders vorteilhaft, weil durch eine solche platzsparende Ausgestaltung
das Steuermodul kompakt aufgebaut werden kann, so dass – wie
von der Erfindung angestrebt – keine oder lediglich eine
unwesentliche Vergrößerung der Gesamtanordnung
im Bereich der Motoreinheit erfolgt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
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1 eine
im Bereich einer Tür installierte Schließanlage,
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2 einen
vergrößerten Ausschnitt aus der Schließanlage
nach 1 im Bereich der Motoreinheit,
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3 einen
weiter vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand
nach 2,
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4 den
Gegenstand nach 3 in einer anderen Montagestellung
und
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5 einen
vergrößerten Ausschnitt aus dem Steuermodul nach 3 in
einer anderen Ansicht.
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In
den Figuren ist eine Schließanlage für eine Tür
dargestellt. Es handelt sich im Ausführungsbeispiel um
eine Schließanlage mit Mehrfachverriegelung, welcher als
Verriegelungselement nicht nur ein Zentralschloss 1, sondern
als weitere Verriegelungselemente auch Zusatzverriegelungen 2 aufweist, welche
von dem Zentralschloss 1 über jeweils eine obere
und eine untere Treibstange 3 betätigt werden. Auf
eines oder auf mehrere der Verriegelungselemente arbeitet über
die Treibstangen 3 eine Motoreinheit 4, welche
innerhalb des Türflügels 5 angeordnet
ist. Zentralschloss 1, Zusatzverriegelungen 2 und Motoreinheit 4 sind
dabei rückseitig an einer Schlossstulpe 6 befestigt,
wobei die Treibstangen 3 rückseitig hinter der
Schlossstulpe 6 geführt sind. Die Motoreinheit 4 ist über
ein Verbindungskabel 7 mit einer Energieversorgungseinheit,
z. B. einem Transformator 8, verbunden, welcher im Bereich
des Türrahmens 9 oder neben der Tür,
z. B. im Mauerwerk angeordnet ist. Die in 1 dargestellte
erfindungsgemäße Schließanlage lässt
sich gegebenenfalls manuell über das Zentralschloss 1,
z. B. einen Schließzylinder und/oder einen Türdrücker
betätigen. Es kann sich um eine selbstverriegelnde Schließanlage handeln,
d. h. es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Schließanlage
selbsttätig verriegelt, sobald der Türflügel 5 in
den Türrahmen 9 fällt. Diese Selbstverriegelung
kann mechanisch erfolgen oder auch über die Motoreinheit 4 ausgelöst
werden. Einzelheiten sind in den Figuren nicht dargestellt.
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Jedenfalls
besteht die Möglichkeit, die Schließanlage über
die Motoreinheit 4 zu entriegeln, und zwar im Ausführungsbeispiel
mittels einer Fernbetätigungs einheit 10, welche
einen Sender 11 aufweist. Es handelt sich hier um einen
Handsender, der als Funksender ausgebildet ist. Außerdem
ist ein Steuermodul 16 vorgesehen, welches einerseits eine Steuereinheit 13 und
andererseits eine Empfangseinheit 12 aufweist. Steuereinheit 13 und
Empfangseinheit 12 können auch miteinander kombiniert
sein. Mit der Fernbetätigungseinheit 10 lässt
sich beispielsweise ein Öffnungssignal erzeugen, welches von
der Empfangseinheit 12 des Steuermoduls 16 empfangen
wird. Nach Überprüfung und Verifikation des von
der Empfangseinheit 12 empfangenen Öffnungssignals
wird mit Hilfe der Steuereinheit 13 ein Schaltsignal an
die Motoreinheit 4 abgegeben, so dass der Motor die Schließanlage
elektromotorisch entriegeln und gegebenenfalls öffnen kann.
Erfindungsgemäß handelt es sich bei dem Steuermodul 16 um
ein an der Motoreinheit 4 befestigbares und mit dieser
verbindbares Steuermodul 16. Empfang und Steuerung sind
folglich nicht außerhalb des Türflügels 5 im
Bereich der Energieversorgungseinheit 8 angeordnet, sondern
mit in den Türflügel 5 integriert. Zur
Energieversorgung ist die Motoreinheit 4 mit dem Transformator 8 über
das Verbindungskabel 7 verbunden, wobei das Verbindungskabel 7 endseitig
einen Stecker 15 aufweist, welcher an die unterseitige Steckeraufnahme 14 der
Motoreinheit 4 bzw. des Motorgehäuses 18 angeschlossen
ist. Steuerung und Empfang werden von dem Steuermodul 16 realisiert. Dieses
ist erfindungsgemäß in eine taschenartige Aussparung 19 des
Motorgehäuses 18 eingesteckt und in dieser Aussparung 19 fixiert.
Die elektrische Kontaktierung des Steuermoduls 16 erfolgt
jedoch nicht im Zuge des Einsteckens des Steuermoduls 16 in
die Gehäuseaussparung 19, sondern mit Hilfe eines
separaten Anschlusskabels 21, welches an das Steuermodul 16 angeschlossen
ist und mit dem Stecker 15 des Verbindungskabels 7 kontaktiert
wird.
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Dabei
ist erkennbar, dass das Motorgehäuse 18 in dem
dort dargestellten Ausführungsbeispiel in an sich bekannter
Weise oberseitig eine rückseitig an die Schlossstulpe 6 anschließbare
Gehäuseverlängerung 20 aufweist. Diese Gehäuseverlängerung 20 nimmt
im Inneren einen Führungsbereich für einen nicht
dargestellten Treibstangenanschlussschieber auf. Die Gehäuseverlängerung 20 wird
folglich benötigt, um mit der Motoreinheit 4 bzw.
dem darin angetriebenen Antriebsmotor einen Treibstangenanschlussschieber
zu verschieben, an dem wiederum die Treibstangen 3 angeschlossen
sind. Rückseitig hinter dieser Gehäuseverlängerung 20 ist
nun ein (bislang ungenutzter) Freiraum vorgesehen, der eine Gehäuseaussparung 19 bildet.
In diese bei bekannten Motoreinheiten ohnehin vorhandene Gehäuseaussparung 19 wird
nun das Steuermodul 16 integriert. Dabei ist insbesondere
in 2 erkennbar, dass das Steuermodul 16 bzw.
dessen Modulgehäuse 17 in seinen Ausmaßen
derart an das Motorgehäuse 18 und die Gehäuseaussparung 19 des
Motorgehäuses 18 angepasst ist, dass die Gesamthöhe
H und die Gesamtbreite B des Motorgehäuses durch das montierte
Steuermodul 16 nur unwesentlich vergrößert
wird. Dieses gelingt dadurch, dass die Höhe h und die Breite
b des Steuermoduls die Höhe h' und Breite b' der Aussparung 19 nicht
oder nicht wesentlich übersteigen. Damit wird deutlich,
dass die Motoreinheit 4 auch mit dem montierten Steuermodul 16 in eine
Ausfräsung des Türflügels 5 eingreifen
kann, die gegenüber den herkömmlichen Ausführungsformen nicht
vergrößert werden muss. Im Ausführungsbeispiel
wird das Steuermodul 16 folglich an dem der Steckeraufnahme 14 gegenüberliegenden
oberen Ende des Motorgehäuses 18 fixiert.
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Die
Fixierung erfolgt nun nicht im Zuge der elektrischen Kontaktierung,
sondern mit lediglich mechanischen Mitteln, und zwar im Wege einer
Steck- bzw. Rastverbindung. Dazu weist das Modulgehäuse 17 (unterseitig)
eine Rastnase 22 auf, welche in eine korrespondierende
Rastaufnahme 23 am Motorgehäuse 18 eingreift.
Ergänzend weist das Motorgehäuse 18 an
seinem oberen Ende, nämlich an dem oberen Ende der Gehäuseverlängerung 20 eine
weitere Führung 24 auf, welche in eine korrespondierende
Aufnahme 25 am Modulgehäuse 17 eingreift.
Im Zuge des Aufsteckens des Steuermoduls 16 auf das Motorgehäuse 18 erfolgt
folglich eine sichere mechanische Fixierung. Die elektrische Kontaktierung
erfolgt dann mit Hilfe des bereits beschriebenen Anschlusskabels 21.
Bei diesem Anschlusskabel 21 handelt es sich im Ausführungsbeispiel
um ein dreiadriges Kabel. Zwei Adern dienen der Stromversorgung
des Steuermoduls und eine Ader dient als Datenleitung bzw. Steuerleitung
für die Übertragung des Schaltsignals von dem
Steuermodul 16 an die Motoreinheit 4. Einzelheiten
sind nicht dargestellt.
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Um
das Steuermodul 16 nach der Montage abschließend
in Betrieb nehmen zu können, weist das Steuermodul 16 einen
Eingabetaster 26 als Anlerntaster auf. Mit Hilfe dieses
Anlerntasters 26 lassen sich Funktionsbefehle eingeben,
mit welchen das Steuermodul 16 angelernt und folglich an
verschiedene Fernbetätigungseinheiten 10 angepasst werden
kann.
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Im
Ausführungsbeispiel ist dabei ein Handsender 10 als
Fernbetätigungseinheit vorgesehen. Im Rahmen der Erfindung
besteht nun zunächst einmal die Möglichkeit, für
verschiedene Fernbetätigungseinheiten 10 verschiedene,
jeweils wahlweise ansteckbare Steuermodule 16 vorzusehen.
Außerdem besteht die Möglichkeit, ein installiertes
Steuermodul 16 an verschiedene und insbesondere mehrere
Fernbetätigungseinheiten 10 anzulernen.
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Um
den Anlernvorgang zu erleichtern, weist das Steuermodul 16 eine
optische Anzeige auf, die mit Hilfe einer Leuchtdiode 27 realisiert
wird. Im Rahmen der Erfindung wird dieses in besonders kompakter
Weise realisiert, denn der Eingabetaster 26 ist als Lichtleittaster
aus einem transparenten Material gefertigt. Dazu wird auf 5 verwiesen.
Es ist erkennbar, dass der transparente Lichtleittaster 26 einerseits
auf den im Innern des Modulgehäuses angeordneten Schalter 28 arbeitet
und dass andererseits die Leuchtdiode 27 unmittelbar dem
Lichtleittaster 26 zugeordnet ist. Die mit Hilfe der Leuchtdiode 27 erzeugten
Informationssignale lassen sich folglich unmittelbar an dem Taster 26 erkennen,
so dass der Taster gleichsam selbst die Anzeige bildet. Dieses ermöglicht
einen kompakten Aufbau, wie in 5 erkennbar
ist. Im Übrigen ermöglicht diese kombinierte Ausgestaltung
mit Lichtleittaster, dass im Bereich der Schlossstulpe 6 lediglich
eine einzige kleine Durchbrechung 29 vorgesehen sein muss,
durch welche sowohl der Taster betätigt als auch die Anzeige
abgelesen werden kann. In 5 ist im Übrigen
auch das Anschlusskabel 21 erkennbar, welches als dreiadrige Leitung
ausgebildet ist, und zwar mit der in 5 dargestellten
Zugentlastung.
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Im Übrigen
ist in 5 erkennbar, dass das Steuermodul 16 bzw.
dessen Gehäuse 17 einen Vorsprung 30 aufweist,
welcher die stegartige Gehäuseverlängerung 20 des
Motorgehäuses 18 übergreift. Obwohl das
Steuermodul 16 folglich im Wesentlichen in der Aussparung 19 und
folglich hinter der Gehäuseverlängerung 20 angeordnet
ist, lässt sich der Taster 26 von der Frontseite
durch die Schlossstulpe 6 hindurch betätigen.
Diese Bauweise führt dazu, dass die Gesamtausmaße
des Motorgehäuses – wie bereits oben beschrieben – nur
unwesentlich vergrößert werden. Es ist erkennbar,
dass die Gesamthöhe H des Motorgehäuses (einschließlich
dem Modulgehäuse) lediglich um die Höhe a dieses
Vorsprungs 30 verlängert wird. Da in diesen Vorsprung 30 lediglich der
kombinierte Lichtleittaster integriert werden muss, ist eine besonders
kompakte Bauweise realisiert.
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Das
Steuermodul 16 arbeitet im Ausführungsbeispiel
als Funkempfangsmodul und die Fernbetätigungseinrichtung 10 ist
als Handsendeeinrichtung 10 ausgebildet. Optional oder
ergänzend können jedoch auch andere Fernbetätigungseinrichtungen
mit dem Steuermodul 16 bzw. dessen Empfänger zusammenarbeiten,
z. B. ein Funk-Wandtaster, ein Funk-Transponderleser, ein Funk-Fingerscan und/oder
eine Funk-Tastatur, so dass beliebige Zutrittskontrollsysteme verwendet
und gegebenenfalls miteinander kombiniert werden können.
Neben Funkübertragungen sind auch andere drahtlose Übertragungsarten
oder auch drahtgebundene Übertragungsarten möglich.
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Das
Steuermodul 16 kann mit vollmotorischen oder auch halbmotorischen
Schlössern bzw. Schließanlagen kombiniert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1455038
A2 [0004]
- - EP 1837467 A2 [0005, 0006, 0009, 0012]