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Die
Erfindung betrifft eine Verschließ- und Öffnungsvorrichtung
für einen eine Flüssigkeit aufnehmenden Behälter
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es
ist allgemein bekannt, dass Getränke in Dosen abgefüllt
und zum Verkauf angeboten werden, die unter anderem zur Erhöhung
der Erfrischungswirkung mit Kohlensäure (CO2)
versetzt sind. Nach dem Befüllen und Verschließen
derartiger Getränkedosen perlt diese Kohlensäure
aus dem Getränk zu einem gewissen Anteil aus, so dass sich
in der Getränkedose ein Überdruck im Bereich von
2 bar bis 6 bar bildet. Um ein Austreten des Getränks und
auch der Kohlensäure vor dem Erstgebrauch zu verhindern, sind
solche Getränkedosen mit einem Deckel verschlossen, der
radial außen gas- und flüssigkeitsdicht mit dem
topfförmigen Hauptkörper der Getränkedose
verbunden ist. Um an der Inhalt der Getränkedose heran
zu kommen, weist der Deckel üblicherweise eine Aufreißlasche
auf, nach deren Betätigung eine Öffnung im Deckel
freigegeben ist, durch die das Getränk aus dem Getränkebehälter
entnehmbar ist. Ein Wiederverschließen solcher Getränkedosen
ist nicht möglich. In diesem Zusammenhang ist es nachteilig,
dass durch die Öffnung im Deckel auch Kohlensäure
entweicht und dadurch das Getränk an Genußwert
verliert. Zudem können durch die Öffnung im Deckel
Insekten in das Innere der Getränkedose gelangen, welches
als sehr störend empfunden wird.
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Um
eine Getränkedose wiederverschließbar auszubilden
sind viele Vorschläge bekannt geworden. Eine Erfolg versprechende
technische Lösung ist in der
DE 10 2005 015 505 A1 beschrieben
worden. Gegenüber sonst üblichen Vorrichtungen
zum Öffnen und Verschließen eines Getränkebehälters, die
nur unter Nutzung beider Hände eines Nutzer bedient werden
können, erlaubt dieser Typ von Verschließ- und Öffnungsvorrichtung
dessen Betätigung mit nur einer Hand sowie mit einem vergleichsweise geringen
Kraftaufwand. Das Besondere an diesem Verschluss ist sein Deckel,
dessen Deckelkappe seine Geometrie reversibel ändern kann.
So weist die Deckelkappe im geschlossenen Zustand die Außengeometrie
eines Kugelabschnittes auf. Durch die Einwirkung einer beispielsweise
von einem Finger auf die Mitte dieses Kugelabschnitts ausgeübten
axialen Kraft lässt sich die Deckelkappe soweit verformen, dass
sich diese nach innen einbeult und an ihrem Rand zumindest eine Öffnung
zur Entnahme der Flüssigkeit aus dem Behälter
freigibt. Eine anschließende Einwirkung einer zweiten Kraft
auf den Rand der Deckelkappe führt zu einer Rückverformung
derselben in ihre Ausgangsgeometrie, bei welcher die Deckelkappe
den Flüssigkeitsbehälter erneut verschließt
und abdichtet. Erreicht wird die beschriebene Funktionsweise bei
dieser bekannten Verschließ- und Öffnungsvorrichtung
durch eine unterhalb der Deckelkappe angeordnete mehrarmige Stütz-
und Federstruktur, die mit der Deckelkappe verbunden ist und diese
bei ihrer Verformung unterstützt sowie an der Vorrichtung
festhält.
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Aus
der
DE 10 2007
018 728 A1 sind Weiterentwicklungen dieser Verschließ-
und Öffnungsvorrichtung bekannt, welche die Befestigung
derselben an einer Getränkedose, die Ausbildung eines Ausgieß-
oder Trinkabschnittes sowie eine verbesserte Abdichtung betreffen.
Die verbesserte Abdichtung wird durch elastische Verriegelungsmittel
an der Deckelkappe sowie damit zusammenwirkende elastische Verriegelungsmittel
an dem Basisteil der Verschließ- und Öffnungsvorrichtung
erreicht, welche die Deckelkappe und das Basisteil unter Einwirkung
der beiden genannten Kräfte miteinander verbinden bzw. wieder
freigeben können. Zudem besitzt die Deckelkappe axial und
radial ausgerichtete Dichtlippen, die im geschlossenen Zustand der
Verschließ- und Öffnungsvorrichtung abdichtend
auf dem Basisteil aufliegen. Diese Verschließ- und Öffnungsvorrichtung verhindert
in ihrer Schließstellung auch nach einem erstmaligen Öffnen
derselben sicher, dass unerwünscht Gegenstände
oder Tiere in den noch teilweise mit dem Getränk gefüllte
Getränkebehälter eindringen können, wodurch
der Gebrauchswert eines derart ausgestatteten Getränkebehälters
gegenüber üblichen Getränkedosen stark
gesteigert ist.
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Wenngleich
diese bekannten Verschließ- und Öffnungsvorrichtungen
für dosenförmige Getränkebehälter
eine Reihe von Vorteilen aufweisen, so sind sie dennoch nicht ohne
weiteres dazu geeignet, kohlensäurehaltige Flüssigkeiten,
wie etwa ein Mineralwasser oder ein Bier, ausreichend dicht in dem
Getränkebehälter einzuschließen. Dies
liegt daran, dass solche Flüssigkeiten wie oben schon erwähnt
ständig Kohlensäure abgeben, wodurch sich im Getränkebehälter
ein Überdruck gegenüber dem Druck der Umgebungsluft
aufbaut. Dieser Überdruck hebt die Deckelkappe an, so dass
nachteilig zumindest die Kohlensäure entweichen kann. Außerdem
hat sich gezeigt, dass die aus der
DE 10 2007 018 728 A1 bekannte
Verschließ- und Öffnungsvorrichtung auch im verschlossenen
Zustand axial vergleichsweise groß ist, also die Länge
des Getränkebehälters vergrößert, was
als nachteilig empfunden wird.
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Um
die beschriebenen Nachteile zu beseitigen, sieht die nicht vorveröffentlichte
DE 10 2008 056 301
A1 zur Erhöhung der Gasdichtigkeit vor dem Erstgebrauch
des Getränkebehälters eine abdichtende Schutzfolie
vor, die an der Deckelbasis axial unterhalb der eigentlichen Verschließ-
und Öffnungsvorrichtung angeordnet ist. Eine gesonderte
Trennvorrichtung an der Verschließ- und Öffnungsvorrichtung sorgt
dafür, dass die Schutzfolie bei dem Erstgebrauch der Verschließ-
und Öffnungsvorrichtung zerstört wird und damit
das Getränk zur Entnahme freigibt. Die Verschließ-
und Öffnungsvorrichtung der
DE 10 2008 056 301 A1 ist
sehr gut für einen Getränkebehälter geeignet,
welcher ein kohlensäurehaltiges Getränk aufnimmt,
das nach dem Befüllvorgang durch Ausgasen Drücke
von 1 bar bis 2 bar erzeugt.
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Als
nachteilig wird beurteilt, dass der konstruktive Aufbau der zuletzt
genannten Verschließ- und Öffnungsvorrichtung
recht komplex ist. Zudem besteht in der Getränkeindustrie
ein Bedarf, solche oder ähnliche Verschließ- und Öffnungsvorrichtungen
auch an dosenförmigen Getränkebehältern
zu nutzen, deren Getränke vor der Erstbenutzung durch Ausgasen
Drücke von 3 bar bis 8 bar erzeugen.
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Die
bisher bekannten gattungsgemäßen Verschließ-
und Öffnungsvorrichtungen sind für solch hohen
Drücke nicht gut genug geeignet, da der Gasdruck im Inneren
der Getränkedose von Innen gegen die bistabile Deckelkappe
drückt und so deren Betätigung in Öffnungsrichtung
erschwert. Eine weitere Forderung besteht darin, dass ein solcher
Getränkebehälter nach der Erstbenutzung der Verschließ-
und Öffnungsvorrichtung so gut verschließbar sein
soll, dass ein schnelles Ausgasen der Kohlensäure aus dem
Getränk weitgehend vermieden wird.
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Zur
Lösung der zuletzt geschilderten technischen Probleme ist
aus der nicht vorveröffentlichten
DE 10 2009 025 316 A1 eine
Vorrichtung zum Öffnen und Verschließen eines
Getränkebehälters bekannt, welche einen topfförmigen
Hauptkörper und einen im Bereich seines freien Endes gas-
und flüssigkeitsdicht befestigten Deckel aufweist, wobei
der Deckel eine Deckelbasis und eine auf der Deckelbasis aufliegende
bistabilen Deckelkappe aufweist, welche in einem ersten stabilen
Betätigungszustand wenigstens eine axiale Öffnung
in der Deckelbasis verschließt sowie in einem zweiten stabilen
Betätigungszustand diese Öffnung zur Entnahme
des Getränks freigibt, und bei der ein Öffnen
der Deckelkappe durch Einwirken einer ersten axialen Kraft auf den
mittleren Bereich der Deckelkappe sowie ein Verschließen
der Deckelkappe durch Einwirken einer zweiten axialen Kraft auf
den Randbereich derselben jeweils in Richtung zum Innenraum des
Getränkebehälters einstellbar ist. Außerdem
ist bei dieser bekannten Vorrichtung vorgesehen, dass die Deckelkappe
an ihrer Innenseite mit einem Ventilschieber eines Flüssigkeitsentnahmeventils
verbunden ist, welcher die axiale Öffnung in der Deckelbasis
in einem der beiden stabilen Betätigungszustände
der Deckelkappe verschließt und in dem anderen stabilen
Betätigungszustand öffnet.
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Wenngleich
die aus dieser
DE
10 2009 025 316 A1 bekannte Vorrichtung an sich sehr vorteilhaft ist,
so wird die zum Öffnen derselben bei einer Erstbenutzung
notwendige immer noch vergleichsweise große Betätigungskraft
für den Endverbraucher als zu hoch empfunden.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
aus der
DE 10
2009 025 316 A1 weiterentwickelten Vorrichtung zum Öffnen und
Verschließen eines Getränkebehälters
vorzustellen, welche es ermöglicht, diese mit vergleichsweise geringen
Betätigungskräften bei einer Erstbenutzung zu öffnen.
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Die
Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des
Hauptanspruchs, während vorteilhafte Weiterbildungen und
Ausgestaltungen der Erfindung den Unteransprüchen entnehmbar
sind.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der vor der Erstbenutzung
der Vorrichtung durch Ausgasen von CO2 in
dem Getränkebehälter wirkende Überdruck
den Ventilschieber des Flüssigkeitsentnahmeventils mit
einer vergleichsweise großen Kraft gegen seinen Ventilsitz
drückt, und dass ein Herunterdrücken desselben
in Öffnungsrichtung nur mit einer unvorteilhaft großen,
entgegengerichteten Betätigungskraft möglich ist.
Mit Hilfe eines gesonderten Ventils, welches ebenfalls durch eine Krafteinwirkung
auf den Deckel in Öffnungsrichtung betätigt wird,
kann der hohe Überdruck im Getränkebehälter
soweit abgebaut werden, dass die Kraft zum Betätigen des
Ventilschiebers in Öffnungsrichtung mit einer vergleichsweise
geringen Kraft erfolgen kann.
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Die
Erfindung geht gemäß den Merkmalen des Anspruchs
1 daher aus von einer Verschließ- und Öffnungsvorrichtung
für einen eine Flüssigkeit aufnehmenden Behälter,
mit einer auf dem offenen Ende des Behälters befestigbaren
Deckelbasis, welche eine axiale Öffnung aufweist, mit einem
bistabilen Deckel, der nach Einwirken einer ersten Axialkraft in einem
ersten stabilen Zustand eine konkave Geometrie und nach Einwirken
einer zweiten Axialkraft in seinem zweiten stabilen Zustand eine
konvexe Geometrie aufweist, wobei der Deckel die axiale Öffnung der
Deckelbasis von oben abdeckt, sowie mit einem Ventilschieber, der
an seiner Oberseite mit der Unterseite des Deckels verbunden ist
und die axiale Öffnung in der Deckelbasis durchdringt,
und bei dem ein radial äußerer Abdichtabschnitt
an eine axial untere Dichtfläche der Deckelbasis abdichtend
anlegbar ist. Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist außerdem
vorgesehen, dass an dem Ventilschieber dieses Flüssigkeitsentnahmeventils
ein Druckentlastungsventil ausgebildet ist, welches ebenso wie der
Ventilschieber des Flüssigkeitsentnahmeventils durch Einwirken einer
axialen Kraft auf den Deckel in Öffnungsrichtung betätigt
wird, wobei jedoch das Druckentlastungsventil zeitlich vor dem Ventilschieber
in Öffnungsrichtung betätigt wird.
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Durch
diese Konstruktion wird erreicht, dass vor dem Betätigen
des Ventilschiebers des Flüssigkeitsentnahmeventils, also
vor dem eine Flüssigkeitsentnahme ermöglichenden Öffnen
der Vorrichtung, zuerst der Überdruck in dem Behälter
abgebaut wird. Dadurch, dass das Druckentlastungsventil nur zur
Druckentlastung und nicht zur Entnahme der Flüssigkeit
ausgebildet ist, kann dieses vergleichsweise klein sein, so dass
auch die von dem Überdruck in dem Behälter auf
dieses Druckentlastungsventil wirkenden Schließkräfte
vergleichsweise gering sind. Daher lässt sich dieses Druckentlastungsventil
auch mit einer geringen Axialkraft auf den Deckel öffnen.
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Dadurch,
dass die Öffnungsbetätigung des Druckentlastungsventils
in der gleichen Weise erfolgt wie die Öffnungsbetätigung
des Ventilschiebers des Flüssigkeitsentnahmeventils, nämlich
durch das Ausüben einer Axialkraft auf den bistabilen Deckel,
merkt der Endverbraucher nicht, dass innerhalb der Verschließ-
und Öffnungsvorrichtung zwei Ventile geöffnete
werden. Er hört bei einer Erstbetätigung lediglich
bei der Ausübung einer ersten, geringen Axialkraft ein
Zischen, welches ihm die Unversehrtheit des Getränkebehälters
signalisiert. Bei einem dann weiteren Ausüben der Axialkraft
auf den Deckel wird der Getränkebehälter zur Entnahme
der Flüssigkeit geöffnet.
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Vorteilhaft
an der Verschließ- und Öffnungsvorrichtung gemäß der
Erfindung ist auch, dass beide Ventile, nämlich das Ventil
zur Druckentlastung und das Ventil zur Flüssigkeitsentnahme,
ineinander integriert sind, so dass die Verschließ- und Öffnungsvorrichtung
mit vergleichsweise wenigen Bauteilen auskommt und einen nur geringen
Bauraum benötigt.
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In
weiterer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass an der Unterseite
des Deckels ein axial ausgerichteter Stift angeordnet ist, der zur
Betätigung des Druckentlastungsventils dient, indem mit diesem
die auf den bistabilen Deckel wirkende Axialkraft weitergeleitet
wird. Weiter ist bei diesem konkreten Ausführungsbeispiel
vorgesehen, dass der Ventilschieber eine zentrale Entgasungsöffnung
aufweist, in welcher der Stift mit radialem Spiel axial beweglich
aufgenommen ist. Eine elastische Dichtkappe des Druckentlastungsventils
ist an der Unterseite des Ventilschiebers die zentrale Entgasungsöffnung radial übergreifend
befestigt. Zudem hat die elastische Dichtkappe zumindest ein Loch,
durch das bei einer Druckentlastung des Behälters Gas nach
außen entweichen kann. Die elastische Dichtkappe liegt
im geschlossenen Zustand des Druckentlastungsventils an der Unterseite
des Ventilschiebers abdichtend an, während sie zum Abbau
eines im Behälter vorhandenen Gasüberdrucks von
dem Stift axial ausgelenkt soweit von der Unterseite des Ventilschiebers
abheben kann, dass das zumindest eine Loch den Innenraum des Behälters
mit der Umgebung des Behälters verbindet.
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Hierbei
kann weiter vorgesehen sein, dass die Dichtkappe mit ihrer deckelnahen
Oberseite an einem Ventilsitz des Ventilschiebers anliegt, der radial
innen die zentrale Entgasungsöffnung aufweist. Bevorzugt
ist dabei vorgesehen, dass die Dichtfläche für
die Dichtkappe am Ventilsitz des Ventilschiebers konisch ausgebildet
ist.
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Die
Dichtkappe hat vorzugsweise eine kreisförmige Umfangsgeometrie,
mit einem radial außen ausgebildeten Befestigungsabschnitt,
mit einem radial innen ausgebildeten Betätigungsabschnitt
sowie mit einem zwischen diesen beiden Abschnitten ausgebildeten
Ventilabschnitt mit dem wenigstens einen Loch. Dieser Ventilabschnitt
mit dem zumindest einen Loch ist als elastische Haut ausgebildet.
Um einerseits eine sichere Befestigung an der Unterseite des Ventilschiebers
und anderseits ein problemloses Offenhalten des wenigstens einen
Lochs in der Dichtkappe während des Öffnens des
Druckentlastungsventils gewährleisten zu können,
ist vorgesehen, dass der Befestigungsabschnitt und der Betätigungsabschnitt
dicker und damit steifer als der Ventilabschnitt mit dem Loch ausgebildet
sind. Vorzugsweise ist dabei der Befestigungsabschnitt der Dichtkappe ringförmig
und der Betätigungsabschnitt der Dichtkappe kreisförmig
ausgebildet. Die vergrößerte Dicke bzw. Steifigkeit
des zentralen Betätigungsabschnitts der Dichtkappe sowie
dessen Kreisgeometrie gewährleistet, dass bei einem Betätigungskontakt
mit dem deckelfernen Ende des Stifts die elastische Dichtkappe nicht
zerreißt.
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Weiter
ist bevorzugt vorgesehen, dass radial außerhalb des Ventilsitzes
des Druckentlastungsventils zwischen dem Ventilabschnitt der Dichtkappe
und dem Ventilschieber ein Ringraum ausgebildet ist, der unabhängig
vom Betätigungszustand der Vorrichtung über das
zumindest eine Loch in der Dichtkappe mit dem Innenraum des Behälters
in Strömungsverbindung ist. Dieser Ringraum verbessert
das Abströmen von unter einem Überdruck stehendem
Gas aus dem Behälter.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Ventilschieber an
seinem radial äußeren Ende ein Dichtmittel aufweist,
welches an die axial gegenüber liegende Dichtfläche
der Deckelbasis dichtend anlegbar ist. Dadurch wird verhindert, dass
in dem Behälter gespeicherte Flüssigkeit aus diesem
austreten kann, wenn die Vorrichtung geschlossen ist, denn der Überdruck
im Behälter drückt den Ventilschieber gegen seinen
Dichtsitz an der Deckelbasis.
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Außerdem
kann vorgesehen sein, dass die Deckelbasis im Bereich ihrer axialen Öffnung
ein nach axial außen ragendes Widerlager aufweist, an deren
Oberseite der bistabile Deckel bei einer Betätigungsbewegung
axial abstützbar ist. In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft,
wenn vorgesehen ist, dass der Deckel an seiner Unterseite eine nach
axial innen ragenden Zentriervorrichtung aufweist, die in Bezug
zum Widerlager radial innen angeordnet ist und mit der Deckelbasis
den Deckel bzw. den Stift zentrieren zusammenwirkt.
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Schließlich
wird es als vorteilhaft beurteilt, wenn der Ventilschieber über
Verbindungsstege mit der Unterseite des Deckels verbunden ist, und
dass zwischen den Verbindungsstegen ein radialer Durchlass zum Abfließen
von Flüssigkeit nach außen gebildet ist.
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Zur
Verdeutlichung der Erfindung ist der Beschreibung eine Zeichnung
beigefügt, die eine erfindungsgemäß ausgebildete
Verschließ- und Öffnungsvorrichtung in drei verschiedenen
Betätigungszuständen zeigt. Demnach zeigt
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1 einen
schematischen Querschnitt durch eine erfindungsgemäß ausgebildete
Verschließ- und Öffnungsvorrichtung im geschlossenen Zustand,
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2 die
Verschließ- und Öffnungsvorrichtung gemäß 1 bei
einer Betätigung eines Druckentlastungsventils, und
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3 die
Verschließ- und Öffnungsvorrichtung gemäß 1 im
vollständig geöffneten Zustand.
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Die
in 1 dargestellte Verschließ- und Öffnungsvorrichtung 1 ist
mit ihrer Deckelbasis 3 mit einem zylindrischen Getränkebehälter 2 gas-
und flüssigkeitsdicht verbunden. Von diesem Getränkebehälter 2 ist
nur dessen kreisförmige Wand sowie der Flüssigkeitsspiegel
(gestrichelte Linie) einer darin aufgenommenen Flüssigkeit
erkennbar. Zur Befestigung wird der radial äußere
Rand 30 der Deckelbasis 3 an der Wand des Getränkebehälters 2 festgebördelt.
Außerdem verfügt die Deckelbasis 3 an
ihrem radial äußeren Rand 30 über
eine in Richtung zur Wand des Getränkebehälters 2 offene
Entlastungsnut, in die das axial freie Ende des Getränkebehälters 2 hinein
ragt.
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Die
Deckelbasis 3 hat eine kreisförmige Umfangsgeometrie
und verfügt radial innen über eine axiale Öffnung 31,
die axial außen durch ein ringförmiges Widerlager 4 und
axial innen durch einen Ventilsitz 5 begrenzt ist. Das
Widerlager 4 ist so ausgebildet, dass die in dem Getränkebehälter 2 vorhandene Flüssigkeit
das Widerlager 4 passieren kann, also den Getränkebehälter 2 verlassen
kann. Dazu besteht das Widerlager 4 beispielsweise aus
einer Mehrzahl von Stegen, die unter Einhaltung eines Abstandes
kreisförmig an der Oberseite der Deckelbasis 3 angeordnet
sind.
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An
dem Widerlager 4 stützt sich bei dessen Öffnen
ein bistabiler Deckel 12 ab, der in 1 in einem
geschlossen Zustand, in 2 während einer Druckentlastungsbetätigung
und in 3 im geöffneten Zustand gezeigt ist.
An der Unterseite des Deckels 12 ist im Bereich des Widerlagers 4 der
Deckelbasis 3 eine nach axial innen ragende Zentriervorrichtung 13 ausgebildet,
die mit dem Widerlager 4 zusammenwirkt und dabei den Deckel 12 zentrisch
an der Deckelbasis 3 positioniert. Radial außen
weist der Deckel eine Verdickung 14 auf, welche im geschlossenen
Zustand des Deckels 12 auf der Oberseite der Deckelbasis 3 aufliegt
und die Dichtwirkung des Deckels erhöht.
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Der
Deckel
12 ändert seine Geometrie, wenn auf dessen
Oberseite eine Axialkraft F mittig einwirkt. Im geschlossenen Zustand
hat der Deckel
12 eine konvexe Geometrie. Bei der Ausübung
der Axialkraft F auf die Mitte des Deckels
12 formt sich
dieser unter Abstützung an dem Widerlager
4 konkav
um, so dass sein radial außen liegender Rand von der Deckelbasis
3 abhebt
und die Entnahme einer Flüssigkeit aus dem Getränkebehälter
2 ermöglicht.
Durch Ausüben einer Axialkraft F auf den Rand des Deckels
12 formt sich
dieser unter Abstützung an dem Widerlager
4 konvex
um, so dass sein radial außen liegender Rand auf der Oberseite
der Deckelbasis
3 abdichtend zu Anlage gelangt. Dieses
Konstruktionsprinzip ist an sich aus der
DE 10 2009 025 316 A1 bekannt.
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Der
Deckel 12 ist axial innen, also in Richtung zum Hohlraum
des Getränkebehälters 2, über zumindest
einen Verbindungssteg 11 mit einem Ventilschieber 7 eines
Flüssigkeitsentnahmeventils verbunden, der im Querschnitt
etwa hutförmig ausgebildet und axialbeweglich durch die Öffnung 31 der
Deckelbasis 3 gesteckt ist. Der zumindest einen Verbindungssteg 11 weist
zumindest einen radialen Durchlass 24 zum Abströmen
von Gas 29 aus dem Getränkebehälter 2 auf.
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Der
radial äußere Rand 8 des Ventilschiebers 7 liegt
im geschlossenen Zustand der Verschließ- und Öffnungsvorrichtung 1 an
einer Dichffläche 6 des Ventilsitzes 5 der
Deckelbasis 3 an. Zu Erzielung besonders guter Dichteigenschaften
weist der radial äußere Rand 8 des Ventilschiebers 7 eine Ringnut 23 auf,
in die ein Dichtmittel 22 eingesetzt oder angespritzt ist.
Der Ventilschieber 7 wird durch den konvex geformten, unter
Vorspannung stehenden Deckel 12 in seiner Schließstellung
an der Unterseite der Deckelbasis 3 gehalten. Ein in dem
Getränkebehälter 2 vorhandener Gasüberdruck
P3 gegenüber dem Umgebungsdruck P1 drückt den
radial äußere Rand 8 des Ventilschiebers 7 zusätzlich
mit einer vergleichsweise großen Schließkraft
gegen den Ventilssitz 5 der Deckelbasis 3.
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An
den radial äußeren Rand 8 des Ventilschiebers 7 schließt
sich nach radial innen ein konischer Abschnitt 9 an, der
in einen radial mittleren, ringförmigen Abschnitt 10 des
Ventilschiebers 7 übergeht. An diesem radial mittleren
Abschnitt 10 sind die bereits erwähnten Verbindungsstege 11 ausgebildet,
welche den Ventilschieber 7 mit der Unterseite des Deckels 12 verbinden.
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Im
Zentrum des Ventilschiebers 7 ist eine Entgasungsöffnung 32 ausgebildet.
Durch diese Entgasungsöffnung 32 ist ein Stift 15 axial
beweglich gesteckt, der an der Unterseite des Deckels 12 ausgebildet
ist. Der Stift 15 ist in der Entgasungsöffnung 32 mit
radialem Spiel S aufgenommen, so dass ein in dem Getränkebehälter 2 befindliches
Gas an dem Stift 15 vorbei in die Umgebung abströmen
kann.
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Da
es gewollt ist, dass die in dem Getränkebehälter 2 befindliche
Flüssigkeit vor der Erstbetätigung der Verschließ-
und Öffnungsvorrichtung 1 unter einem vergleichsweise
hohen Gasüberdruck P3 steht, und dieser Gasüberdruck
P3 vor dem Ausgießen der Flüssigkeit aus dem Getränkebehälter 2 auf den
Umgebungsdruck P1 abgebaut werden muss, verfügt die Verschließ-
und Öffnungsvorrichtung 1 über ein Druckentlastungsventil 18,
dass an dem Ventilschieber 7 ausgebildet ist. Ein wesentlicher
Bestandteil des Druckentlastungsventils 18 ist eine Dichtkappe 17 bzw.
flexible Membrandichtung, die in der Schließstellung des
Druckentlastungsventils 18 an einem Ventilsitz 28 abdichtend
anliegt. Dieser Ventilsitz 28 ist zentrisch an dem Ventilschieber 7 ausgebildet
und erstreckt sich im Bereich der Entgasungsöffnung 31 von
dem Deckel 12 weg.
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Die
Dichtkappe 17 ist an der deckelfernen Unterseite des Ventilschiebers 7 befestigt.
Sie weist eine kreisförmige Außengeometrie auf
und verfügt radial außen über einen Befestigungsabschnitt 19.
In ihrem Zentrum ist ein Betätigungsabschnitt 33 ausgebildet,
auf den das freie axiale Ende 16 des durch die Entgasungsöffnung 31 im
Ventilschieber 7 geführten Stifts 15 mit
einer Betätigungskraft wirken kann.
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Der
Befestigungsabschnitt 19 und der Betätigungsabschnitt 33 der
Dichtkappe 17 weisen eine größere Materialstärke
auf als der zwischen diesen beiden Anschnitten 19, 33 liegende
Ventilabschnitt 34, der als eine elastische Haut 20 ausgebildet
ist. In dieser Haut 20 ist wenigstens ein Loch 21 vorhanden, durch
welches unter einem Überdruck P3 stehendes Gas über
das Druckentlastungsventil 18 und die Entgasungsöffnung 31 im
Ventilschieber 7 den Getränkebehälter 2 verlassen
kann.
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Weiter
zeigen die 1 bis 3, dass
radial außerhalb des Ventilsitzes 28 zwischen
dem elastischen Ventilabschnitt 34 bzw. der Haut 20 und
dem Ventilschieber 7 ein Ringraum 25 ausgebildet
ist, der unabhängig vom Betäti gungszustand der
Vorrichtung 1 über das zumindest eine Loch 21 in
der Haut 20 der Dichtkappe 17 mit dem Innenraum
des Getränkebehälters 2 in Strömungsverbindung
ist. Hierdurch wird bei geöffneten Druckentlastungsventil 18 ein
problemloses Abströmen von Gas aus dem Getränkebehälter 2 in
die Umgebung sichergestellt.
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Die
Funktionsweise der in den 1 bis 3 abgebildeten
Verschließ- und Öffnungsvorrichtung 1 ist
nun folgende:
Ausgehend von dem in 1 dargestellten
geschlossenen Zustand der Verschließ- und Öffnungsvorrichtung 1 wird
wie in 2 gezeigt auf die Mitte des Deckels 12 eine
vergleichsweise geringe Axialkraft F ausgeübt. Diese Axialkraft
F wird von dem Deckel 12 über dessen Stift 15 auf
den Betätigungsabschnitt 33 der Dichtkappe 17 des
Druckentlastungsventils 18 übertragen. Dadurch
hebt der Ventilabschnitt 34 mit der elastischen Haut 20 von
dem Ventilsitz 28 am Ventilschieber 7 ab und das
unter einem Überdruck P3 stehende Gas im Getränkebehälter 2 strömt
mit einem mittleren Druck P2 gemäß den Strömungspfeilen 29 durch
die Löcher 21 in der Haut 20, den Ringraum 25 zwischen
der Haut 20 und dem Ventilschieber 7, der Entgasungsöffnung 32,
den Ringraum 26 zwischen Ventilschieber 7 und
Deckel 12, die Durchlassöffnungen 24 zwischen
den Stegen 11 sowie dem leicht angehobenen Deckelrand ab.
Dadurch wird in dem Getränkebehälter 2 der Überdruck P3 über
einen Zwischendruck P2 zum Umgebungsdruck P1 abgebaut. Der so entlastete
Ventilschieber 7 kann dann mit einer vergleichsweise geringen
axialen Betätigungskraft F auf den Deckel 12 geöffnet werden.
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Von
Bedeutung für die Erfindung ist, dass durch Ausüben
einer axialen Kraft F auf die Mitte des Deckels 12 nacheinander
sowohl das Druckentlastungsventil 18 als auch der Ventilschieber 7 des
Flüssigkeitsentnahmeventils betätigt werden kann.
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- 1
- Verschließ-
und (Öffnungsvorrichtung
- 2
- Getränkebehälter,
Behälterwand
- 3
- Deckelbasis
- 4
- Widerlager
- 5
- Ventilsitz
- 6
- Dichtfläche
- 7
- Ventilschieber
- 8
- Radial äußerer
Abschnitt des Ventilschiebers
- 9
- Konischer
Abschnitt des Ventilschiebers
- 10
- Ringförmiger,
radial innerer Abschnitt des Ventilschiebers
- 11
- Verbindungssteg
am Ventilschieber
- 12
- Bistabiler
Deckel
- 13
- Zentrierring,
Zentriervorrichtung am Deckel
- 14
- Verdickung
am Außenumfang des Deckels
- 15
- Stift
am Deckel
- 16
- Deckelfernes
Ende des Stifts
- 17
- Elastische
Dichtkappe, flexible Membrandichtung
- 18
- Druckentlastungsventil
- 19
- Befestigungsabschnitt
radial außen an der Dichtkappe
- 20
- Elastische
Haut der Dichtkappe bzw. Membrandichtung
- 21
- Loch
an der Dichtkappe bzw. Membrandichtung
- 22
- Dichtring
am Ventilschieber
- 23
- Ringnut
am Abschnitt 8 des Ventilschiebers
- 24
- Durchlass
zwischen den Stegen 11
- 25
- Ringraum
zwischen Haut 20 und Abschnitt 10 des Ventilschiebers
- 26
- Ringraum
zwischen Deckel 12 und Abschnitt 10 des Ventilschiebers
- 27
- Radiales
Spiel zwischen Abschnitt 10 und Stift 15
- 28
- Ventilsitz
für die Haut am Ventilschieber
- 29
- Strömungspfeil,
Entweichendes Gas
- 30
- Radial äußerer
Rand der Deckelbasis
- 31
- Axiale Öffnung
in der Deckelbasis
- 32
- Zentrale
Entgasungsöffnung im Ventilschieber
- 33
- Betätigungsabschnitt
der Dichtkappe
- 34
- Ventilabschnitt
der Dichtkappe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005015505
A1 [0003]
- - DE 102007018728 A1 [0004, 0005]
- - DE 102008056301 A1 [0006, 0006]
- - DE 102009025316 A1 [0009, 0010, 0011, 0032]