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Die Erfindung betrifft einen Führungsschuh nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Führungsschuhe sind an einer Aufzugkabine befestigt und führen die Aufzugkabine entlang einer Schiene in einem Aufzugschacht. Bekannten Führungsschuhe weisen meist ein Grundelement auf, das an einer Aufzugkabine befestigbar ist. Ferner weist der Führungsschuh mindestens ein Führungselement auf, das einen an eine vertikale Schiene im Aufzugsschacht angepassten Kanal aufweist, der die Schiene aufnimmt.
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Nachteil bei den bisher bekannten Führungsschuhen ist es, dass es bei nicht exakt geradlinigen Schienen zu einem Verkanten des Führungsschuhs kommen kann. Dies kann auch zu erhöhten Schwingungen führen, die sich leicht auf die Aufzugkabine übertragen. Ferner treten dabei häufig laute Geräusche (z. B. Quietschen) auf.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Führungsschuh zu schaffen, bei der die Aufzugkabine entlang leicht gekrümmter bzw. nicht exakt geradliniger Schienen geführt werden kann, ohne das es zu einem Verkanten kommt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruchs 1.
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Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, dass das Grundelement und das Führungselement gelenkig, vorzugsweise über ein Kugelgelenk miteinander verbunden sind, so dass das Führungselement gegenüber dem Grundelement um mindestens eine Achse verschwenkbar ist.
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Dies hat den Vorteil, dass sich der Führungsschuh an den Verlauf der Schiene anpassen kann und die Aufzugkabine somit entlang nicht exakt geradliniger Schienen geführt werden kann, ohne dass es zu einem Verkanten kommt. Das Führungselement kann vorzugsweise um mindestens zwei zueinander orthogonale Achsen verschwenkbar sein. Bei einem sphärischen Gelenk kann die Anpassung des Führungsschuhs an den Schienenverlauf dreidimensional erfolgen.
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Zwischen dem Grundelement und dem Führungselement kann ein Zwischenelement angeordnet sein, wobei das Zwischenelement mit dem Grundelement drehfest und mit dem Führungselement über ein Kugelgelenk verbunden ist, so dass das Führungselement gegenüber dem Zwischenelement und dem Grundelement verschwenkbar ist.
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Das Zwischenelement kann im zusammengebauten Zustand in einer Vertiefung des Grundelementes angeordnet sein, wobei die Außenkontur des Zwischenelementes an die Vertiefung des Grundelementes angepasst ist. Die Außenkontur des Zwischenelementes ist vorzugsweise derart an die Vertiefung des Grundelementes angepasst, dass das Grundelement und das Zwischenelement aufgrund des Formschluss drehfest miteinander verbunden sind.
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Das Führungselement kann auf der dem Zwischenelement zugewandten Seite einen Vorsprung aufweisen und das Zwischenelement kann mindestens eine dem Vorsprung angepasste Vertiefung aufweisen, wobei im zusammengebauten Zustand der Vorsprung des Führungselementes in die Vertiefung des Zwischenelementes eingreift, wobei das Führungselement gegenüber dem Zwischenelement um mindestens eine Achse verschwenkbar ist. Der Vorsprung kann die Form eines Kugelkopfes aufweisen.
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Alternativ kann das zwischen dem Grundelement und dem Führungselement angeordnete Zwischenelement mit dem Führungselement drehfest und mit dem Grundelement über ein Kugelgelenk verbunden sein, so dass das Führungselement und das Zwischenelement gegenüber dem Grundelement verschwenkbar sind.
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Bei dieser alternativen Ausführungsform kann das Führungselement auf der dem Zwischenelement zugewandten Seite ein Teilelement aufweisen, wobei das Teilelement im zusammengebauten Zustand in einer Vertiefung des Zwischenelements angeordnet sein kann, wobei die Außenkontur des Teilelements derart an die Vertiefung des Zwischenelements angepasst sein kann, dass das Führungselement und das Zwischenelement drehfest miteinander verbunden sind.
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Das Zwischenelement kann bei diesem alternativen Ausführungsbeispiel einen Vorsprung aufweisen und das Grundelement kann mindestens eine an den Vorsprung angepasste Vertiefung aufweisen, wobei im zusammengebauten Zustand der Vorsprung des Zwischenelements in die Vertiefung des Grundelement eingreift, wobei das Zwischenelement und somit das Führungselement gegenüber dem Grundelement um mindestens eine Achse verschwenkbar ist. Der Vorsprung kann ebenfalls die Form eines Kugelkopfes aufweisen.
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Das Führungselement kann um alle drei Raumachsen gegenüber dem Grundelement und/oder dem Zwischenelement verschwenkbar sein. Dies hat den Vorteil, dass die Schiene in jedweder Richtung gekrümmt sein kann und das Führungselement sich trotzdem an die Schiene anpassen kann.
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Das Zwischenelement kann aus einem schall- und schwingungsdämpfenden Material bestehen. Dies hat den Vorteil, dass Schwingungen und Geräusche von der Schiene bzw. dem Aufzugsschacht nicht auf die Aufzugkabine übertragen werden können. Auch die Geräusche, die bei der Führung des Aufzugs mittels des Führungsschuhs entstehen, werden nicht bzw. nur gedämpft auf die Aufzugkabine übertragen.
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Das Zwischenelement bzw. die Kontaktflächen des Zwischenelementes können aus einem Material mit guten Gleiteigenschaften bestehen. Dies hat den Vorteil, dass das Verschwenken des Führungselementes gegenüber dem Zwischenelement bzw. ein Verschwenken des Zwischenelementes gegenüber dem Grundelement mit geringer Reibung ausgeführt werden kann. Die Kontaktflächen können reibungsarm beschichtet sein.
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Das Zwischenelement kann aus Kunststoff, vorzugsweise aus einem Elastomer bestehen.
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Das Zwischenelement kann aus einem volumeninkompressiblen Material bestehen. Dies hat den Vorteil, dass das Zwischenelement beim Verschwenken des Führungselementes nicht komprimiert wird.
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An dem Führungselement kann eine Ölzuführeinrichtung zum Ölen der in dem Kanal des Führungselementes verlaufenden Schiene des Aufzugschachts angeordnet sein, wobei die Ölzuführeinrichtung mit dem Führungselement gegenüber dem Grundelement oder gegenüber dem Zwischenelement und dem Grundelement verschwenkbar ist.
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Das Grundelement, das Zwischenelement und das Führungselement können lösbar miteinander verbunden sein. Dies hat den Vorteil, dass der Führungsschuh leicht montiert werden kann und Einzelteile leicht ausgetauscht werden können.
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Innerhalb des Kanals des Führungselementes kann ein dem Kanal angepasstes Einlegeelement angeordnet sein. Dieses Einlegeelement weist ebenfalls einen an die Schiene angepassten Kanal auf.
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Das Einlegeelement kann aus einem Material mit guten Gleiteigenschaften oder einem Material mit reibungsarmer Oberfläche bestehen. Dies hat den Vorteil, dass nur geringe Reibung zwischen dem in dem Führungselement angeordneten Einlegeelement und der Schiene auftritt.
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Das Einlegeelement kann aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polyurethan (PU) oder Polyethylen (HDPE) mit hoher Dichte bestehen.
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Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert:
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Es zeigen schematisch
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1 eine 3D-Ansicht eines Führungsschuhs in Explosionsdarstellung,
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2 ein Führungsschuh in 3D-Ansicht,
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3 ein Führungsschuh mit einer Ölzuführeinrichtung.
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1 zeigt einen Führungsschuh 1 in Explosionsdarstellung. 2 zeigt den Führungsschuh 1 aus 1 im zusammengebauten Zustand. Der Führungsschuh 1 weist ein Grundelement 2 auf, das mit einem Führungselement 6 gelenkig gekoppelt ist. Das Führungselement 6 ist im Betrieb im Eingriff mit einer vertikal im Aufzugsschacht verlaufenden Schiene zum Führen der Auf- und Abbewegung einer Aufzugskabine.
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Das Grundelement 2 kann an der Aufzugkabine auf der Ober- und/oder Unterseite befestigt werden. Das Grundelement 2 weist eine Vertiefung 24 auf. In die Vertiefung 24 des Grundelementes 2 kann ein Zwischenelement 4 eingeführt werden. Die Außenkontur des Zwischenelementes 4 ist derart an die Vertiefung 24 des Grundelementes 2 angepasst, dass im zusammengebauten Zustand das Zwischenelement 4 gegenüber dem Grundelement 2 nicht verdrehbar ist. Das Zwischenelement 4 ist somit über den Formschluss drehfest mit dem Grundelement 2 verbunden.
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In 1 ist zuerkennen, dass die Außenkontur des Zwischenelementes 4 und die daran angepasste Vertiefung 24 des Grundelementes 2 quaderförmig gestaltet sind. Die Außenkontur des Zwischenelementes 4 und die Vertiefung 24 des Grundelementes 2 können jedoch jegliche andere Form aufweisen, sofern das Zwischenelement 4 im zusammengebauten Zustand nicht gegenüber dem Grundelement 2 verdrehbar ist.
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Das Zwischenelement 4 besteht vorzugsweise aus Kunststoff. Dieser Kunststoff ist vorzugsweise ein Elastomer. Ferner besteht das Zwischenelement 4 vorzugsweise aus einem volumeninkompressiblen Material.
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Das Zwischenelement 4 weist ferner eine Vertiefung 18 auf. In die Vertiefung 18 kann ein Kugelkopf 14 eines Führungselementes 6 eingeführt werden. Die Vertiefung 18 ist an den Kugelkopf 14 des Führungselementes angepasst. Die Vertiefung 18 in der Art eines Kugelsitzes mit vorzugsweise sphärischen Kontaktflächen und der Kugelkopf 14 bilden ein Kugelgelenk. Das Zwischenelement 4 und das Führungselement 6 sind im zusammengebauten Zustand gelenkig miteinander verbunden. Das Führungselement 6 kann im zusammengebauten Zustand gegenüber dem Zwischenelement 4 über das Kugelgelenk 14, 18 verschwenkt werden. Das Führungselement 6 kann um alle drei Raumachsen gegenüber dem Zwischenelement 4 verschwenkt werden. Somit kann das Führungselement 6 im zusammengebauten Zustand auch gegenüber dem Grundelement 2 um alle Raumachsen verschwenkt werden.
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Das Führungselement 6 weist ferner auf der dem Kugelkopf 14 gegenüberliegenden Seite einen Kanal 7 auf. In den Kanal 7 kann ein Einlegeelement 8 einführbar sein. Das Einlegeelement 8 weist ebenso einen Kanal 10 auf. Der Kanal 7 des Führungselementes 6 ist an die Schiene in dem Aufzugsschacht angepasst. Wenn, wie in den 1 und 2 dargestellt, ein Einlegeelement 8 vorgesehen ist, ist der Kanalquerschnitt des Kanals 5 des Führungselementes 6 entsprechend weiter, so dass der Kanalquerschnitt des Kanals 10 des Einlegeelementes 8 an die Schiene im Aufzugsschacht angepasst ist. Der Führungsschuh 1 führt die Aufzugkabine entlang der Schiene in einem Aufzugschacht. Hierzu ist das Grundelement 2 an der Aufzugkabine befestigt und der Kanal des Anlegeelementes 8 bzw. Kanal 7 des Führungselementes 6 umfasst die Schiene.
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Da das Zwischenelement 4 aus Kunststoff besteht, werden die Schwingungen von der Aufzugkabine nicht auf den Aufzugschacht übertragen. Ebenso werden keine Schwingungen von dem Aufzugsschacht auf die Kabine übertragen. Auch werden Schwingungen die bei der Führung der Aufzugkabine entlang der Schiene auftreten, nicht auf die Aufzugskabine übertragen. Wenn die Schiene innerhalb des Aufzugsschachts nicht gerade verläuft, kann das Führungselement 6 gegenüber dem Grundelement 2 verschwenken und sich somit an den Schienenverlauf anpassen. Somit kann die Aufzugkabine gerade geführt werden, auch wenn die Schiene im Aufzugschacht nicht in allen Bereichen absolut gerade verläuft. Dadurch kann auch die Reibung reduziert werden.
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Alternativ zu dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel kann auch zwischen dem Zwischenelement 4 und dem Grundelement 2 ein Kugelgelenk angeordnet sein. In diesem Fall ist die Außenkontur des Zwischenelementes 4 ein Kugelkopf und die Vertiefung 24 des Grundelementes 2 ist an diesem Kugelkopf angepasst. Somit kann das Zwischenelement 4 gegenüber dem Grundelement 2 verschwenkt werden. In diesem Fall ist die Verbindung zwischen dem Zwischenelement 4 und Führungselement 6 drehfest. Dies kann ebenfalls durch einen Formschluss geschehen. Beispielsweise kann die Vertiefung 18 des Zwischenelementes 4 quaderförmig sein und das Führungselement 6 ein Teilelement aufweisen, dessen Außenkontur an diese Quaderform angepasst ist. Es könnte jedoch auch jegliche andere Form gewählt werden, sofern die Form derart gewählt ist, dass das Zwischenelement 4 gegenüber dem Führungselement 6 drehfest wäre.
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Bei der in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsform sowie bei den beschriebenen Ausführungsformen sind das Grundelement, das Zwischenelement und das Führungselement lösbar miteinander verbunden. Dies hat den Vorteil, dass diese leicht zu montieren sind und auch leicht demontiert werden können. Einzelteile können somit leicht ausgetauscht werden. Es versteht sich, dass das Grundelement, das Zwischenelement, das Führungselement und das Einlegeelement im Betrieb durch Formschluss einerseits und andererseits dadurch, dass der Führungsschuh zwischen Schiene und Aufzugkabine mit geringen Spiel angeordnet ist, nicht voneinander lösbar sind.
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3 zeigt die Ausführungsform aus den 1 und 2 im zusammengebauten Zustand mit einer Ölzuführeinrichtung. Die Ölzuführeinrichtung weist zwei Behälter 28 auf, die im zusammengebauten Zustand auf beiden Seiten des Führungselementes 6 angeordnet sind. Die Behälter 28 sind im oberen Bereich miteinander verbunden. Oberhalb des Führungselementes 6 ist im zusammengebauten Zustand ein Schwammelement 30 angeordnet. Das Schwammelement 30 weist eine Aussparung 31 auf, die der Schiene des Aufzugsschachts angepasst ist und diese umgreift. Die Aussparung 31 des Schwammelementes 30 ist oberhalb des Kanals 7 des Führungselementes 6 angeordnet. Beim Führen des Aufzugs entlang der Schiene ist das Schwammelement 30 stets in Kontakt mit der Schiene.
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Mit dem Schwammelement 30 sind zwei Schnurelemente 32 verbunden, die jeweils in einen der beiden Behälter 28 reichen. In den beiden Behältern 28 ist Öl 34 enthalten. Die Schnurelemente 32 reichen in das Öl 34 hinein. Beim Betrieb wird Öl 34 durch die Schnurelemente 32 zu dem Schwammelement 30 geleitet. Durch das Schwammelement 30 wird die Schiene des Aufzugsschachts geölt und somit wird die Verbindung zwischen der Schiene und dem Einlegeelement 8 bzw. dem Kanal 7 des Führungselementes 6 permanent mit den Scharniermittel versorgt. Die Ölzuführeinrichtung 26 ist an dem Führungselement 6 befestigt und wird mit diesem gegenüber dem Grundelement 2 verschwenkt.