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Technisches Umfeld
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Die Erfindung betrifft ein Friktionsringelement, welches zur Übertragung eines Drehmomentes auf eine als Hohlwelle ausgebildete Wickelwelle zum Auf- oder Abwickeln von band- oder folienartigen Materialien auf einer Antriebswelle angeordnet ist, umfassend um den Umfang des Ringes verteilt angeordnete Reibelemente, die drehrichtungsabhängig entweder eine Gleitreibung oder eine drehfest, klemmende Verbindung zwischen dem Friktionsringelement und der Innenwandung der Hohlwelle erzeugen.
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Stand der Technik
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Ein derartiges Friktionsringelement findet seine Anwendung zur Übertragung eines Drehmomentes in eine Drehrichtung auf einen Wickelkern zum Wickeln bandförmiger Materialien, wie z. B. Klebeband oder Folien. Das Friktionsringelement verfügt hierbei über Reibelemente, die mit einem durch Gleitreibung begrenzten Drehmoment eine Hohlwelle rotierend antreiben. Dabei umfassen die Reibelemente in Umfangsrichtung Klemmelemente, die durch eine Drehbewegung relativ zum Reibelement mittels wenigstens einer sich schräg zur Umfangsrichtung erstreckenden Spannfläche sich radial nach außen drehfest klemmend gegen den hohl ausgebildeten Wickelkern drücken. So sind aus dem Stand der Technik Friktionsringelemente bekannt, die aus Klemmkörpern bestehen, die in einzelnen Taschen des Friktionsringelementes sitzen, und jeweils durch eine Schrägfläche oder exzentrische Lagerung radial nach außen gegen den Wickelkern gedrückt werden. Besonders kompliziert wird die Konstruktion, wenn die Klemmelemente nicht am Reibelement sondern an einem zwischen diesen und dem Wickelkern angeordneten Führungsring gelagert sind, und durch Relativbewegung zwischen Reibelement und Führungsring mittels einer schrägen Spannfläche gegen den Wickelkern angedrückt werden. So ist aus der
EP 0 863 101 B1 ein Friktionsringelement bekannt, welches mehrteilige Reibelemente und separate Rückstellelemente zum Zurückziehen der Klemmelemente vom Wickelkern aufweisen, was verhältnismäßig kompliziert baut und somit in der Ausführung kostenungünstig ausfällt.
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Aufgabe
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein Friktionsringelement derart weiterzubilden, welches von seinem konstruktiven Aufbau her wesentlich einfacher und günstiger ausfällt.
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Lösung
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Das Problem wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst; vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen darin, dass das erfindungsgemäße Friktionsringelement von seinem Aufbau her sehr günstig zu erstellen ist, weil die Reibelemente aus Federstahlzungen bestehen, die infolge ihrer Federwirkung sich selbsttätig aufrichten, wenn entsprechend die Drehrichtung der Antriebwelle vorgegeben wird. Dabei können die einzelnen aus Federstahlzungen bestehenden Reibelemente einfach und leicht im Ringkörper eingesetzt werden. Auch können diese, wenn sie im Laufe ihres Einsatzes beschädigt sind, leicht wieder ersetzt werden.
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Dabei bestehen die über den Umfang verteilt angeordnete Reibelemente aus einzelnen Federstahlzungen, die in schlitzartigen Aufnahmen am Friktionsringelement eingesteckt sind. Die einzelne schlitzartige Aufnahme ist bogenförmig unter einem spitzen Winkel zur Umfangsfläche verlaufend angeordnet, so dass die einzelnen Reibelemente, die hier aus Federstahlzungen gefertigt sind, in der einen Richtung die Gleitreibung zur Verfügung stellen, wobei in der anderen Drehrichtung sich die Federzungen aufstellen und somit sich verhakend an der Wandung der Hohlwelle verkeilen. Dabei weist die schlitzartige Aufnahme endseitig einen senkrecht abgewinkelten Ansatz auf, so dass eine feste Einbindung des Reibelementes, hier der Federstahlzunge gegeben ist, und somit ein Selbstlösen aus dem Material des Friktionsringes unterbunden wird. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vor der schlitzartigen Aufnahme eine Tasche im Friktionsring eingelassen. Diese Tasche ist insbesondere dazu bestimmt, dass heraus gelöstes Material, beispielsweise aus der Hohlwellenwand, in diesen Taschen aufgenommen werden kann. In Weiterbildung der Erfindung ist vor der Tasche im Umfangsbereich des Friktionsringes eine Aufnahme für das freie Ende der Federstahlzunge ausgespart. Soll also die Gleitreibung verwirklicht werden, so legen sich die Federstahlzungen in diese Aufnahmen, so dass sie nicht störend wirken, wenn die Hohlwelle auf dem Friktionsring entsprechend gedreht wird. Wie bereits schon beschrieben, besteht die Möglichkeit, die einzelnen Federstahlzungen an dem Friktionsring dadurch zu wechseln, dass diese einfach aus den schlitzartigen Aufnahmen heraus gedrückt werden, wobei dann entsprechend neue Federstahlzungen wieder eingesteckt werden können.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
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1 eine explosionsartige Darstellung des erfindungsgemäßen Friktionsringelementes;
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2 eine Seitenansicht des Friktionsringelementes ohne Federzungen; und
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3 eine Detailansicht einer schlitzartigen Aufnahme am Friktionsringelement.
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Ausführungsbeispiele
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Die 1 und 2 zeigen ein Friktionsringelement 1, welches zur Übertragung eines Drehmomentes auf eine als Hohlwelle 2 ausgebildete, näher dargestellte Wickelwelle zum Auf- und Abwickeln von band- oder folienartigen Materialien bestimmt ist. Dabei ist die Wickelwelle 2 unter Einbindung des Friktionsringelementes 1 auf einer nicht näher dargestellten Antriebswelle angeordnet. Das Friktionsringelement 1 umfasst hierbei um den Umfang des Ringes 3 verteilt angeordnete Reibelemente 4, die drehrichtungsabhängig entweder eine Gleitreibung oder eine drehfeste, klemmende Verbindung zwischen dem Friktionsringelement 1 und der Innenwandung 5 der Hohlwelle 2 erzeugen. Es versteht sich von selbst, in Ansicht der 1, dass, wenn das Friktionsringelement 1 entsprechend der eingezeichneten Drehrichtung angetrieben wird, die aus der Umfangsfläche 6 des Friktionsringelementes 1 herausstehenden Reibelemente 4 die Hohlwelle 2 mitnehmen, wobei in Gegenrichtung des eingezeichneten Drehmomentes die Reibelemente 4 sich an die Umfangsfläche 6 des Friktionsringelementes 1 legen und somit eine Gleitreibung bereit stellen.
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Hierbei bestehen die über die Umfangsfläche 6 verteilt angeordnete Reibelemente 4 aus Federstahlzungen 7, die in schlitzartigen Aufnahmen 8 am Friktionsring 3 eingesteckt sind. Gemäß der Zusammenschau der 2 und 3 wird deutlich, dass die einzelne schlitzartige Aufnahme 8 bogenförmig unter einem spitzen Winkel zur Umfangsfläche 6 des Friktionsringes 3 verlaufend angeordnet ist. Dabei weist die schlitzartige Aufnahme 8 endseitig einen senkrecht abgewinkelten Ansatz 9 auf. Wie insbesondere aus der 3 zu erkennen ist, ist vor der schlitzartigen Aufnahme 8 eine Tasche 10 im Friktionsring 3 eingelassen. Diese Tasche 10 ist insbesondere dazu bestimmt, dass, wenn sich Material wie Späne von der Innenwand 5 der Hohlwelle 2 ablösen, diese sich in der Tasche 10 sammeln können, um auf diese Weise nicht die Gleitreibung zu behindern, wenn die Federstahlzungen 7 sich an die Umfangsfläche 6 des Friktionsringes 3 legen. Um dies noch zu begünstigen, ist vor der Tasche 10 im Umfangsbereich des Friktionsringes 3 eine Aufnahme 11 für das freie Ende 12 der Federstahlzunge 7 ausgespart.
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Es versteht sich nun von selbst, dass, wenn der Friktionsring 3 entsprechend in Gleitreibungsstellung verbracht ist oder angetrieben wird, sich die Federstahlzungen 7 jeweils in diese Aufnahmen 11 legen, so dass ein gleitender Übergang an der Umfangsfläche 6 des Friktionsringes 3 gegeben ist. Wie bereits schon erwähnt, ist die einzelne Federstahlzunge 7 seitlich in die schlitzartige Aufnahme 8 einsteckbar, was hier insbesondere eine leichte Montage und damit auch eine kostengünstige Herstellung des erfindungsgemäßen Friktionsringelementes 1 ermöglicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Friktionsringelement
- 2
- Hohlwelle
- 3
- Friktionsring
- 4
- Reibelemente
- 5
- Innenwandung
- 6
- Umfangsfläche
- 7
- Federstahlzunge
- 8
- Aufnahme
- 9
- Ansatz
- 10
- Tasche
- 11
- Aufnahme
- 12
- freies Ende Zunge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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