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Die
Erfindung betrifft ein flächenhaft
sich erstreckendes Bauteil, insbesondere für Möbel, ein Türblatt, ein Innenausbauelement
oder dergleichen, aufweisend einen Kern aus einem Holz oder einem Holzersatzwerkstoff.
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Mit
furnierten Oberflächen,
insbesondere Echtholzoberflächen,
Klebefolien, Thermofolien oder anderen Kunststoffbelägen beschichtete
Möbelfrontplatten
sind in vielfältigen
Ausführungsformen
bekannt und bewährt.
Durch die Beschichtung kann insbesondere auch ein Holzersatzwerkstoff
wie eine Faserplatte, eine Span- oder Tischlerplatte mit einer hochwertigen
Oberfläche
versehen werden, bspw. mit unterschiedlichsten Holz- und Unidekoren,
die bei qualitätsmäßig hoher
Ausstattung kaum von Echtholzbauteilen unterscheidbar sind. Damit
können Möbelfronten
mit unterschiedlichsten Dekoren preiswert und schnell auf den Markt
reagierend hergestellt werden.
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Neben
derartigen Beschichtungen stehen Lacke zur Verfügung, die bspw. auch porenfüllend, gegebenenfalls
nach einem Anschliff der zu lackierenden Oberflächen, insbesondere auch den
angesprochenen Holzersatzwerkstoffen gleichfalls eine große optische
Qualität
verleihen können.
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Solche
flächenhaft
sich erstreckende Bauteile können
als Möbelfronten
oder Seiten, als Möbeltüren oder
Klappen Verwendung finden, aber auch als Türblätter, Tischplatten, Innenausbauelement
oder dergleichen mehr.
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Um
solchen flächenhaft
sich erstreckenden Bauteilen ein modernes, weitgehend unverwechselbares
Design zu verleihen, erfolgt häufig
eine Strukturierung der Oberflächen
durch das Einlassen von Kedern, Glasfächern oder Fenstern und/oder
eine farbliche Gestaltung.
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Vor
diesem technischen Hintergrund macht die Erfindung es sich zur Aufgabe,
einem Designer ein flächenhaft
sich erstreckendes Bauteil insbesondere für Möbel, für Türblätter oder dergleichen zur Verfügung zu
stellen, bei dem farbliche und räumlich-geometrische
Strukturen kombiniert werden.
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Gelöst wird
diese technische Problematik durch ein flächenhaft sich erstreckendes
Bauteil, aufweisend einen Kern aus einem Holz oder einem Holzersatzwerkstoff,
bei dem gemäß des Anspruchs
1 auf von gegenüber
einer Oberfläche
einer Flachseite zurückgenommene
Ausnehmungen abgestellt ist, auf eine Lackierung des Bauteils und
auf eine geschliffene oder gewalzte Oberfläche unter Mattierung der Lackierung
an der Oberfläche.
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Werden
insbesondere hochglänzende
Lacke für
die Lackierung verwendet, ergibt sich ein optisches Farbspiel, ein
optischer Kontrast, da in der mattierten Oberfläche die glänzend verbleibenden Ausnehmungen
gleichsam hervortreten. Eine überraschende,
das Auge eines Betrachters täuschende
Illusion. Dieser Eindruck kann durch die Art und Weise der Anordnung
der Vertiefungen noch erhöht
werden.
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Eingebracht
werden die Ausnehmungen beispielsweise durch Fräsen, bevorzugt jedoch durch Pressen.
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Werden
die Ausnehmungen gepresst, bieten sich die herkömmlichen Möglichkeiten eines Pressvorgangs
zwischen zwei Walzen, wodurch ein Endlos-Kern in einer gleichbleibenden
Teilung mit den Ausnehmungen versehen wird, gegebenenfalls auch beidseitig.
Alternativ bietet sich ein Verpressen zwischen Platten an, gegebenenfalls
auch mehrseitig, was bevorzugt wird, da durch die hohe Anpresskraft moderner
Pressen die Ausnehmungen in ihrer Form sehr exakt eingebracht werden
können,
so dass gegebenenfalls auch auf einen Zwischenschritt in Form eines
Schliffs der Oberseite nach dem Einbringen der Ausnehmungen verzichtet
werden kann, was insbesondere nach einem Einbringen der Ausnehmungen durch
Fräsen
in der Regel notwendig sein wird.
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Durch
einen solchen Schliff nach Einbringen der Ausnehmungen wird andererseits
sichergestellt, dass eine Ausnehmung eine scharfe Kante gegen die Oberfläche erhält, durch
die ein deutlicher Kontrast zwischen der matt verbleibenden Oberfläche und
der glänzenden
Ausnehmung hervorgerufen wird.
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Es
wird bevorzugt, dass eine Oberflächenkontur
einer Ausnehmung geschlossen ist. In einer Ansicht des Bauteils
nach der Erfindung erscheint dann eine solche Ausnehmung oftmals
fensterartig, einen Ausblick durch die mattierte Oberfläche des Bauteils
bietend.
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Es
kann ferner vorgesehen sein, dass eine Oberflächenkontur einer Ausnehmung
geradlinig ist, insbesondere ein Rechteck ausbildend. Für das Einbringen
derartiger Ausnehmungen bietet sich durchaus auch ein Verpressen
zwischen zwei Walzen an. Bei einer solchen Gestaltung wird ein Designer
bemüht
sein, sich regelmäßig wiederholendes
Muster der Ausnehmungen in eine Oberfläche einzubringen.
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Bevorzugt
wird jedoch eine Ausgestaltung, bei der eine stetige Oberflächenkontur
einer Ausnehmung ein einfach zusammenhängendes Gebiet umschließt. Dabei
können
solche Konturen einer Vielzahl von Ausnehmungen ein scheinbar zufälliges Muster
vorgeben, das einem Bauteil nach der Erfindung ein hohes Maß an Individualität verleiht.
Dabei wird insbesondere an fladenartige, langgestreckte, in abgerundeten
Spitzen auslaufende und in unmittelbarer Nachbarschaft nebeneinander
angeordnete Ausnehmungen gedacht, die dann durch vergleichsweise
schmale Stege der verbleibenden, matten Oberfläche getrennt werden, wodurch
ein netzartiges Muster entsteht.
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Bei
regelmäßig umrandeten
Ausnehmungen wird bevorzugt an eine solche gedacht, die die Form einer
Kugelkalotte aufweist. Damit ergeben sich eine Vielzahl an gestalterischen
Möglichkeiten,
insbesondere dann, wenn Kugelkalotten unterschiedlicher Durchmesser
als Ausnehmungen vorgesehen sind.
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In
Kombination mit unterschiedlichen Oberflächengestaltungen, beispielsweise
einer Riffelung der Oberfläche
oder dergleichen, können
Ausnehmungen gleichmäßig über die
Oberfläche
verteilt sein, nur lokal einen Akzent setzen oder bandförmig angeordnet
werden, wobei nicht nur an geradlinige oder geradlinig begrenzte
Bänder
gedacht ist.
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Neben
glatten, nutartigen Ausnehmungen ist insbesondere daran gedacht,
dass eine Ausnehmung unterhalb der Oberfläche eine räumliche Struktur aufweist.
Dabei wird eine solche weiter bevorzugt, die Riefen aufweisend ausgebildet
ist, vorzugsweise unregelmäßig erscheinender
Art in Längserstreckung
der Ausnehmung angeordnet. Es stellt sich dann eine derartige Ausnehmung
scheinbar als grob gebürstet
dar, was dann eine abwechslungsreiche Gliederung des Bauteils insgesamt
ermöglicht.
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Besondere
gestalterische Möglichkeiten
für einen
Designer bieten sich durch die Möglichkeiten, dass
sich eine oder insbesondere mehrere Ausnehmungen über eine
Kante des Bauteils oder des Türblatts
fortsetzen. Insbesondere bei materialstarken Türblättern, Tischplatten oder dergleichen
eröffnet diese
Möglichkeit
der Strukturierung eines Bauteils nach der Erfindung neue Wege.
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Bauteile
nach der Erfindung werden anhand der Zeichnung weiter erläutert, in
der lediglich Ausführungsbeispiele
schematisch dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
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1:
ausschnittsweise eine Draufsicht auf eine Oberseite eines ersten
Bauteils nach der Erfindung,
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2:
einen Ausschnitt eines zweites Ausführungsbeispiels,
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3:
einen Schnitt gem. der Linie III, III in 2,
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4:
ein Ausschnitt eines dritten Ausführungsbeispiels in einer Draufsicht,
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5:
eine isometrische Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels und
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6:
eine Draufsicht auf ein fünftes
Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt
in einer Draufsicht ein flächenhaft
sich erstreckendes Bauteil 1 nach der Erfindung mit einem
Kern aus einem Holz oder Holzersatzwerkstoff wie einer Faserplatte,
einer Spanplatte oder dergleichen mehr.
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In
das Bauteil 1 werden zunächst Ausnehmungen 2, 3 eingebracht,
die bei dem Ausführungsbeispiel
des Bauteils 1 gemäß 1 nutartig
ausgebildet eine geschlossene Oberflächenkontur 4 aufweisen,
die geradlinig gehalten jeweils ein Rechteck aufspannt.
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Nach
dem Einbringen der Ausnehmungen 2, 3, bei dem
Bauteil 1 nach 1, auch durch Fräsen vergleichsweise
einfach möglich,
bevorzugt jedoch durch Pressen, erfolgt gegebenenfalls ein Schliff
der Oberfläche 5,
durch die eine vergleichsweise scharfe Kante zwischen der Oberfläche 5 und
den Rändern der
Ausnehmungen 2, 3 erhalten wird.
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Anschließend erfolgt
eine Lackierung der Oberfläche 5 nebst
der Ausnehmungen 2, 3, bevorzugt mit einem hochglänzenden
Lack in einer an sich üblicher
Weise, die auch eine Grundierung, einen Schliff oder dergleichen
mit umfassen kann. Im Anschluss an die Lackierung erfolgt eine Behandlung der
Oberfläche 5 durch
Schleifen oder Walzen, so dass die Lackierung der Oberfläche 5 sich
matt darstellt, während
die der Ausnehmungen 2, 3 hochglänzend verbleibt.
Hierdurch stellt sich das Bauteil 1 stark strukturiert
dar.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
eines Bauteils 6 gemäß 2 sind
fensterartig Ausnehmungen 7 in die Oberfläche 8 vorzugsweise
durch Pressen eingebracht worden. Auch die Kontur 9 dieser
Ausnehmungen 7 ist geradlinig und geschlossen, ein Rechteck
aufspannend. Wie der Schnitt gemäß 3 zeigt,
sind die Ausnehmungen 7 unterhalb der Oberfläche 8 des
Bauteils 6 strukturiert, Riefen 10 in Längsrichtung
der Ausnehmungen 7 aufweisend. Eine solche Struktur ähnelt einer
gebürsteten
Holzoberfläche.
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Auch
bei dem Bauteil 11 gemäß 4 sind Ausnehmungen 12 fensterartig
in die Oberseite 13 des Bauteils 11 eingebracht.
Die Kontur 14 der Ausnehmungen 12 ist ebenfalls
geschlossen umlaufend, jedoch stetig und ein einfach zusammenhängendes Gebiet
umschließend,
ohne Ecken, Spitzen oder dergleichen.
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Unterhalb
der Oberfläche 13 sind
die Ausnehmungen 12 wiederum mit einer räumlichen
Struktur in Form von Riefen 15 in Längsrichtung der Ausnehmungen 12 versehen.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
eines Bauteils 16 zeigt 5. Ein solches,
materialstarkes Bauteil 16 kann vorzüglich als Tischplatte, Türblatt oder
dergleichen Verwendung finden.
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Neben
einem aufgrund der Herstellung matt sich darstellenden Abschnitt 17 ohne
Ausnehmungen weist das Bauteil 16 zu einer Stirnseite 18 hin eine
Vielzahl von unmittelbar nebeneinander angeordneten Ausnehmungen 19 auf,
die sich teilweise über
die Kante 20 von der Oberfläche 21 hin zu der Stirnseite 18 erstrecken.
Die Ausnehmungen 19 sind fladenartig, länglich sich darstellend von
einer zumeist geschlossenen Kontur 22 begrenzt, so dass zwischen
den Ausnehmungen 19 verbleibende, relativ schmale Stege 23 ein
netzartiges Muster der matt verbleibenden Oberfläche 21 ausbilden.
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Die
in abgerundeten Spitzen 24, 25 auslaufenden Ausnehmungen 19 geben
ein scheinbar zufälliges
Muster vor, das dem Bauteil 16 nach der Erfindung ein hohes
Maß an
Individualität
verleiht.
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Solches
wird noch durch die Maßnahme
verstärkt,
dass auch diese Ausnehmungen 19, selbst über die
Kante 20 hinweg, mit einer Struktur in Form von Riefen 26 versehen
sind.
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Bei
dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist in einer
linken Bildhälfte
eine Oberfläche eines
flächenhaft
sich erstreckenden Bauteils mit Riefen 27 versehen. Die
rechte Bildhälfte
zeigt eine glatte Oberfläche 28.
Mittig verläuft
ein Band 29 von in einer Draufsicht kreisringförmigen Ausnehmungen,
die räumlich
Kugelkalotten 30 unterschiedlicher Durchmesser ausbilden.
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Diese
Kugelkalotten 30 können
sich auch über
einen Rand 31 des Bauteils erstrecken, gegebenenfalls dort
auch fortgesetzt werden. Auch können Kugelkalotten 30 ineinander übergehen.
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Selbstverständlich ist
es möglich,
die gesamte Oberfläche 28 beispielsweise
mit derartigen Vertiefungen in Form von Kugelkalotten 30 zu
versehen, bspw. auch in einer regelmäßigen Anordnung.
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- 1
- Bauteil
- 2
- Ausnehmung
- 3
- Ausnehmung
- 4
- Kontur
- 5
- Oberfläche
- 6
- Bauteil
- 7
- Ausnehmung
- 8
- Oberfläche
- 9
- Kontur
- 10
- Riefe
- 11
- Bauteil
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Oberfläche
- 14
- Kontur
- 15
- Riefe
- 16
- Bauteil
- 17
- Abschnitt
- 18
- Stirnseite
- 19
- Ausnehmung
- 20
- Kante
- 21
- Oberfläche
- 22
- Kontur
- 23
- Steg
- 24
- Spitze
- 25
- Spitze
- 26
- Riefe
- 27
- Riefe
- 28
- Oberfläche
- 29
- Band
- 30
- Kugelkalotte
- 31
- Rand