DE202010013841U1

DE202010013841U1 - Möbelbauplatte

Info

Publication number: DE202010013841U1
Application number: DE202010013841U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2010-01-28
Filing date: 2010-03-15
Publication date: 2010-12-16
Anticipated expiration: 2020-03-16
Also published as: DE102010011545A1

Abstract

Möbelbauplatte, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberseite eines Trägers (2) aus einem Holz oder Holzersatzstoff mit einer klarsichtigen oder satinierten Kunststoffplatte (4) verklebt ist, dass die Kunststoffplatte (4) unterseitig mit einem farbigen Lack (7) versehen ist, dass die Kunststoffplatte (4) oberseitig mit einem kratzfesten Klarlack (6) versehen ist und dass die Kanten der auf Maß geschnittenen Möbelbauplatte (1) mit einer Kunststoffkante (8, 9) in einer Glasoptik belegt sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Möbelbauplatte, wie sie in vielfältigen Ausführungsformen als Tischplatten, Möbelfronten oder dergleichen Verwendung finden.
Viele dieser Möbelbauplatten weisen beschichtete, insbesondere mit einem Dekor versehene Oberflächen auf, durch das die Möbelbauplatte höherwertig erscheint, beispielsweise aus einem Massivholz bestehend. Tatsächlich weisen die meisten Möbelbauplatten einen Träger aus einem Holz wie eine Spanplatte, ein Sperrholz oder vorzugsweise einen Holzersatzwerkstoff wie eine Faserplatte auf, die lediglich beschichtet sind, beispielsweise mit einem Melaminharz.
Bekannt sind ferner mit einer Glasplatte belegte Arbeitsflächen, beispielsweise bei höherwertigen Schreibtischen. Es versteht sich, dass ein mit einer Glasplatte lose belegter Träger nicht gemeinsam mit der Glasplatte z. B. auf Maß geschnitten werden kann. Darüber hinaus ist die Herstellung einer solchen Glasoptik teuer und aufwändig.
Vor diesem technischen Hintergrund macht die Erfindung es sich zur Aufgabe, eine Möbelbauplatte in einer Glasoptik zur Verfügung zu stellen, die in einfacher Weise erstellt und auf Maß gebracht werden kann.
Gelöst wird diese technische Problematik durch eine Möbelbauplatte gemäß des Anspruchs 1.
Für eine Herstellung einer solchen Möbelbauplatte kann vorgesehen sein, dass eine durchscheinende Kunststoffplatte, klarsichtig, gegebenenfalls auch satiniert, oberseitig mit einem kratzfesten Klarlack versehen wird. Unterseitig wird die Kunststoffplatte mit einem farbigen Lack versehen. Die so fertiggestellte Kunststoffplatte wird unter Druck mit einem Träger aus einem Holz oder Holzersatzstoff verklebt und kann überraschender Weise nach Abbinden des Klebstoffs das Sandwich aus Träger und Kunststoffplatte auf Maß geschnitten werden, ohne dass es beispielsweise bei einem Sägen oder Fräsen zu einem Ausreißen der Kunststoffplatte kommt.
Eine solche auf Maß geschnittene Möbelbauplatte kann mit einer Kunststoffkante in einer Glasoptik belegt werden, insbesondere auch auf herkömmlichen Kantenmaschinen unter einer Profilierung der oberen Ecke der Kunststoffplatte und/oder der Oberseite der Kunststoffkante. Insbesondere ist an eine Abrundung mit einem Radius von 1 mm bis 3 mm oder an eine eckige Facette von 1 mm bis 3 mm hierbei gedacht bei einer typischen Materialstärke der Kunststoffkante von etwa 2 mm.
Mittels des voranstehend erläuterten Verfahrens erhält man eine Möbelbauplatte, bei der gem. des Anspruchs 1 darauf abgestellt ist, dass eine Oberseite eines Trägers aus einem Holz oder Holzersatzstoff mit einer klarsichtigen oder satinierten Kunststoffplatte verklebt ist, dass die Kunststoffplatte unterseitig mit einem farbigen Lack versehen ist, dass die Kunststoffplatte oberseitig mit einem kratzfesten Klarlack versehen ist und dass die Kanten der auf Maß geschnittenen Möbelbauplatte mit einer Kunststoffkante in einer Glasoptik belegt sind.
Diese Möbelbauplatte nach der Erfindung weist eine Vielzahl von Vorteilen auf. Insbesondere ist Oberfläche durch die Beschichtung der Oberseite der Kunststoffplatte mit einem entsprechend ausgesuchten Klarlack in einem hohen Maß kratzfest ausgebildet. Dabei wird insbesondere an die Verwendung von PUR-Systemen gedacht, die UV-aushärtend sind, sogenannte Dual Cure-Systeme. Das Aufbringen des Klarlacks kann in üblicher Weise erfolgen. Gleiches gilt für das Aufbringen eines farbigen Lacks auf der Unterseite der Kunststoffplatte, bevorzugt ebenfalls ein PUR-System. Gegebenenfalls kann auch an ein Bedrucken der Unterseite gedacht werden, wodurch vielfältige gestalterische Möglichkeiten sich eröffnen.
Bevorzugt besteht die Kunststoffplatte aus einem PMMA, einem Acrylglas, oder einem Polycarbonat. Die Materialstärke der Kunststoffplatte liegt zwischen 2 mm und 4 mm, womit die Kunststoffplatte ausreichend stabil, aber im Vergleich zu einer Glasplatte sehr leicht ist.
Zweckmäßigerweise ist die Unterseite des Trägers in herkömmlicher Weise beschichtet, beispielsweise eine Holznachbildung aufweisend, so dass die Unterseite farblich oder strukturiert an die weiteren Oberflächen eines Möbels angepasst werden kann.
Die Materialstärke des Trägers liegt bevorzugt zwischen 12 mm und 25 mm, womit die Materialstärke der Möbelbauplatte insgesamt zwischen 16 mm und 29 mm vorzugsweise beträgt, die typischen Materialstärken aufgreifend, die in der Möbelindustrie Verwendung finden.
Auch die Kunststoffkante besteht aus einem Kunststoff bevorzugt in Glasoptik, insbesondere ABS oder einem Acryl, vorzugsweise auch farblich den farbigen Lack angepasst, so dass eine Möbelbauplatte nach der Erfindung in Gänze eine Glasoptik aufweist, hochglänzend oder satiniert.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert, deren einzige 1 einen unmaßstäblichen Schnitt durch eine Möbelbauplatte nach der Erfindung zeigt.
In 1 sind insbesondere Lackierungen und Beschichtungen hinsichtlich ihrer Materialstärke der Deutlichkeit halber übertrieben dargestellt.
Die in 1 wiedergegebene Möbelbauplatte 1 weist einen Träger 2 auf, beispielsweise aus einem Holz wie einer Spanplatte, einer Sperrholzplatte oder einem Holzersatzstoff wie einer Faserplatte, insbesondere einer mitteldichten Faserplatte.
Unterseitig ist der Träger 2 mit einer Beschichtung 3 versehen, beispielsweise mit einer an sich üblichen Melaminharzbeschichtung. Die Materialstärke des Trägers 2 liegt bevorzugt zwischen 12 mm und 25 mm, wobei hiervon abweichende Materialstärken, zumindest in gewissem Umfang, ebenso möglich sind.
Auf den Träger 2 ist unter Druck eine klarsichtige oder satinierte Kunststoffplatte 4 beispielsweise mit einem Klebstoff 5, vorzugsweise einem Polyurethankleber, verklebt worden.
Vor dem Verkleben der Kunststoffplatte 4 mit dem Träger 2 ist die Kunststoffplatte 4 oberseitig mit einer hochfesten, kratzfesten Beschichtung aus einem Klarlack 6 versehen worden, anschließend unterseitig mit einer farbigen Lackierung 7.
Der Träger 2 mit aufgeklebter Kunststoffplatte 4, vorzugsweise aus einem PMMA oder einem Polycarbonat einer Stärke zwischen 2 mm und 4 mm, kann nach Abbinden des Klebstoffs 5 sodann in Einem auf Maß geschnitten werden.
Ist dies erfolgt, wird die auf Maß geschnittene Möbelbauplatte 1 beispielsweise auf einer Kantenmaschine mit einer Kunststoffkante 8, 9 vorzugsweise aus einem ABS oder einem Acryl und in Glasoptik, belegt, gegebenenfalls unter einer Profilierung durch eine Fase 10, in 1 linksseitig dargestellt, oder durch eine Abrundung 11, in 1 rechts wiedergegeben.
Die Kunststoffkante 8 weist übliche Materialstärken auf, beispielsweise 2 mm, so dass die Möbelbauplatte 1 insgesamt in die üblichen Raster der Möbelindustrie einbindbar ist bei einer Materialstärke insgesamt zwischen 16 mm und 29 mm.
Bezugszeichenliste

1: Möbelbauplatte
2: Träger
3: Beschichtung
4: Kunststoffplatte
5: Klebstoff
6: Klarlack
7: Lack
8: Kunststoffkante
9: Kunststoffkante
10: Fase
11: Abrundung

Claims

Möbelbauplatte, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberseite eines Trägers (2) aus einem Holz oder Holzersatzstoff mit einer klarsichtigen oder satinierten Kunststoffplatte (4) verklebt ist, dass die Kunststoffplatte (4) unterseitig mit einem farbigen Lack (7) versehen ist, dass die Kunststoffplatte (4) oberseitig mit einem kratzfesten Klarlack (6) versehen ist und dass die Kanten der auf Maß geschnittenen Möbelbauplatte (1) mit einer Kunststoffkante (8, 9) in einer Glasoptik belegt sind.
Möbelbauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffplatte (4) aus einem Acryl oder einem Polycarbonat besteht.
Möbelbauplatte nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialstärke der Kunststoffplatte (4) zwischen 2 mm und 4 mm liegt.
Möbelbauplatte nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (2) unterseitig beschichtet ist.
Möbelbauplatte nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialstärke des Trägers (2) zwischen 12 mm und 25 mm beträgt.
Möbelbauplatte nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialstärke der Möbelbauplatte (1) zwischen 16 mm und 29 mm beträgt.
Möbelbauplatte nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffkante (8, 9) aus einem ABS oder einem Acryl besteht.