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Die
Erfindung betrifft ein textiles Gewirk, insbesondere eine Decke,
einen Bademantel oder einen Kissenbezug.
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Derartige
textile Gewirke, insbesondere Decken, Bademäntel oder Kissenbezüge sind
aus dem Stand der Technik bereits bekannt. Neben Gewirken ist auch
möglich,
die zuvor genannten Produkte durch Webverfahren herzustellen. Gewirke
stellen neben Webwaren und Gestricken eine weitverbreitete Herstellungsform
von Textilen dar. Gewirke werden dabei üblicherweise mittels Kettenwirkautomaten
oder Raschelmaschinen mit Schusseintrag hergestellt. Derartige Gewirke
weisen zumindest eine vertikale Gewirkstruktur auf. Die vertikale
Gewirkstruktur besteht aus einer Maschenstruktur und kann ggf. in
diese eingearbeitete Stehfäden
aufweisen.
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Problematisch
bei den textilen Gewirken des Standes der Technik ist, dass diese
häufig
eine raue und nach regelmäßigem Gebrauch
verfilzte und verhärtete
Oberflächenstruktur
aufweisen, die beim Benutzer keine positiven haptischen Eindrücke mehr
erzeugen können.
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Ausgehend
von dieser Problemstellung ist es Aufgabe der Erfindung, ein textiles
Gewirk, insbesondere eine Decke, einen Bademantel oder einen Kissenbezug
bereitzustellen, der sich durch besonders angenehme haptische Eigenschaften
auszeichnet, wobei es eine extrem flauschige, „superweiche” hautsympatische, „kaschmirartige” Oberfläche aufweist.
Zudem soll durch die Verwendung hochwertiger Fasern das angenehme
flauschige bzw. „superweiche” Gefühl für den Benutzer
der Decke dauerhaft erhalten bleiben.
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Zur
Problemlösung
zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, dass es aus Grundfäden und
Fasern gebildet ist, wobei die Fasern eine Faserfeinheit von kleiner
als 0,6 dtex aufweisen und das textile Gewirk ein Flächengewicht
von 400–700
g/m2 aufweist.
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Vorteilhafterweise
kann durch diese Verwendung von Fasern mit diesem Flächengewicht
des textilen Gewirkes eine kaschmirartige Oberfläche erreicht werden, die auch
langfristig eine flauschige und „superweiche” Oberfläche eines
textilen Gewirkes, wie beispielsweise einer Decke, eines Bademantels
oder eines Kissenbezuges, gewährleisten kann.
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Bedingt
durch die äußerst feinen
Fasern weisen die erfindungsgemäßen Gewirke
zudem eine verbesserte Wärmedämmung auf,
so dass mit vergleichsweise geringem Materialeinsatz und einer daraus
resultierenden vergleichsweise leichten Decke ein ausreichender
Wärmeschutz
der zu wärmenden
Person bzw. des zu wärmenden
Körperteils
einfach erreicht werden kann, bei gleichzeitiger sehr hoher Feuchtigkeitsaufnahme,
wodurch ein zusätzliches
Wärmegefühl vermittelt
wird.
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Es
hat sich gezeigt, dass es vorteilhafter ist, wenn die Fasern aus
100% Polyester oder aus Ablöschungen
aus Polyester und/oder weiteren synthetischen Fasern bestehen. Alternativ
ist es auch möglich,
anstelle von Polyester weitere Kunststoffe, wie beispielsweise synthetische
Kunststoffe zu verwenden.
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Es
hat sich gezeigt, dass mit einer Faserfeinheit der Fasern von 0,2
bis 0,6 dtex, vorzugsweise von 0,26 dtex (150D/576 Filamente) eine
besonders flauschige Oberfläche
des textilen Gewirkes erzeugt werden kann. Die superfeinen Fasern,
insbesondere Mirkrofasern oder Supermikrofasern, werden bei der Herstellung
des erfindungsgemäßen Gewirkes
um eine Grundstruktur aus Grundfäden
herumgewirkt. Die Grundfäden
können
beispielsweise aus Polyestergrundfäden gebildet sein. Die Polyestergrundfäden können eine
Faserfeinheit von > 1
dtex (z. B. 150D/288 Filamente) aufweisen.
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Damit
die Randbereiche des textilen Gewirkes nicht ausfransen bzw. an
Fasern verlieren, wird vorteilhafterweise das erfindungsgemäße Textilgewirk,
insbesondere eine Decke, von einem Einfassband umgeben, das mit
dem textilen Gewebe vernäht sein
kann. Das Einfassband liegt dabei sowohl an der Oberseite als auch
der Unterseite des textilen Gewirkes in den Randbereichen auf.
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Da
bei dem textilen Gewirk Fasern mit einer Faserfeinheit von < als 0,6 dtex versendet
werden, spricht man hier von Mikrofasern bzw., sofern Fasern von
einer Faserfeinheit von 0,1 bis 0,3 dtex verwendet werden, von einer
Supermikrofaser. Erfindungsgemäß ist es
möglich,
dass das textile Gewirk entweder aus Mikrofasern oder aus Supermikro fasern
gebildet wird. Alternativ ist es jedoch auch möglich, eine Abmischung aus
Mikrofasern und Supermikrofasern zu verwenden.
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Die
Bezeichnung „Feinheit” bezeichnet
bei der Erfindung die längenbezogene
Masse einer Faser. Diese längenbezogene
Masse der Faser wird als Garnstärke
oder Titer bezeichnet. Die Garnfeinheit gibt folglich das Gewicht
einer Faser bezogen auf dessen Länge
an. Eine hohe Feinheit bedeutet somit ein sehr geringes Gewicht
im Verhältnis
zur Länge des
Garnes, eine hohe Faserstärke
hingegen ein größeres Verhältnis von
Masse zu Faserlänge.
Diese Feinheit der Fasern wird erfindungsgemäß als Tex gemessen. Ein Tex
entspricht erfindungsgemäß dabei
einem Gramm pro 1000 m Faden. Ein Dezitex (dtex) hingegen weist
lediglich ein Gewicht von 1 g pro 10.000 m Faden bzw. Faser auf.
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Insbesondere
Mikrofasern, die Chemiefasern sein können, weisen eine Faserfeinheit
von < 1 dtex auf.
In der Praxis liegen die Werte der Feinheit von Mikrofasern sogar
häufig
noch unterhalb des Wertes von einem dtex und zwar bei 0,1 bis 0,7
dtex. Fasern mit einer Feinheit von 0,1–0,3 dtex bezeichnet man als
Supermikrofasern. Zur Herstellung des erfindungsgemäßen textilen
Gewirkes können
Mikrofasern oder Superfasern verwendet werden. Es ist auch denkbar,
Mikrofasern und Supermikrofasern in einer Mischung mit den Grundfäden zu verwirken.
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Anhand
einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher
erläutert
werden. Es zeigt:
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1:
Die perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gewirkes,
das als Decke ausgebildet ist;
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2:
eine vergrößerte Darstellung
eines Teilbereichs A der Decke aus 1 und
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3:
einen Querschnitt des Teilbereichs A aus 2.
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1 zeigt
ein textiles Gewirk 1, nämlich eine Decke, das aus einer
Vielzahl von Fasern 2 mit einer Faserfeinheit von < 0,6 dtex, nämlich mit
einer Faserfeinheit von 0,26 dtex gebildet ist. Das Flächengewicht
dieser Decke beträgt
500 g/m2. Die Fasern bestehen aus Polyester.
Um das erfindungsgemäße textile
Gewirk 1, nämlich
die Decke, in den Randbereichen vor Beschädigungen zu schützen, ist
die Decke umlaufend mit einem Einfassband 4 umgeben. Das
Einfassband ist mit der Decke vernäht. Die Fasern 3,
die zur Herstellung des textilen Gewirkes 1 verwendet werden,
und eine Faserfeinheit von < 0,3 dtex
aufweisen, werden Supermikrofasern genannt. Diese sog. Supermikrofasern
können
für die
Herstellung der in 1 gezeigten Decke verwendet werden.
Es ist jedoch aus möglich,
herkömmliche
Mikrofasern zu verwenden, deren Faserfeinheit sich in einem Bereich
von < 1 dtex, insbesondere < 0,6 dtex bewegt.
Die Fasern 3 werden mit den Polyestergrundfäden 2 verwirkt
und bilden so das erfindungsgemäße textile
Gewirk 1.
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2 zeigt
eine vergrößerte Darstellung
des Teilsbereiches A aus der 1. Der vergrößerten Dar stellung
lässt sich
entnehmen, wie die feinen Fasern 3 zusammen mit den Polyestergrundfäden 2 das textile
Gewirk 1 bilden. Die Fasern 3, die als Supermikrofasern
aus Polyester ausgebildet sind, werden bei der Herstellung der Decke
um die Polyestergrundfäden 2 herumgewirkt.
Um die kaschmirartige, superweiche Oberfläche der Decke zu erzeugen, wird
das textile Gewirk nach dem Wirkvorgang ausgekämmt.
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3 zeigte
einen Querschnitt durch das Gewirk aus 2 im Bereich
A. Dieser Abbildung lässt
sich entnehmen, wie die Fasern 3 zur Herstellung eines
textilen Gewirks um die Grundfäden 2 herumgewirkt
sind.
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Besonders
an dem erfindungsgemäßen Gewirk
ist, dass die Fasern 3 besonders fein ausgebildet sind,
die die zuvor beschriebenen Eigenschaften aufweisen. Aus diesen
Fasern 3 lassen sich besonders weiche und besonders wärmedämmende Textilien, insbesondere
Decken, Bademäntel
und Kissen, herstellen.