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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verbundstoff für Matratzenbezüge gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein gattungsgemäßer Verbundstoff ist beispielsweise aus der
DE 203 09 796 U1 bekannt. Solche mit elastischen Fäden angereicherten Verbundstoffe erhöhen die Elastizität des Verbundstoffes. Dadurch wird vermieden, dass durch den Matratzenbezug der durch unterschiedlich ausgestalteten Elastizitätsbereiche eines Matratzenkerns hervorgerufene Liegekomfort nicht egalisiert wird. Die elastischen Fäden sind bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verbundstoffen üblicherweise in Längsrichtung des Bezuges eingearbeitet. Bekannt sind aber auch Verbundstoffe, die in Längs- und Querrichtung eine etwa gleiche Elastizität aufweisen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Verbundstoff für Matratzenbezüge bereitzustellen, der die unterschiedlichen Elastizitäten des Matratzenkerns noch weiter unterstützt.
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Diese Aufgabe wird durch einen Verbundstoff für Matratzenbezüge mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Verbundstoff besteht im Wesentlichen aus einem Oberstoff und einem Unterstoff, wobei elastische Fäden zur Ausbildung unterschiedlich elastischer Zonen entsprechend einem Druckverteilungsmuster in dem Verbundstoff eingearbeitet sind. Ein solches Druckverteilungsmuster wird bei einem Probeliegen einer Person in verschiedenen Positionen elektronisch erfasst und ausgewertet. Die elastischen Fäden werden zur Entlastung bzw. zum Ausgleich dieser beim Probeliegen erfassten Druckpunkte in den Verbundstoff entsprechend punktgenau eingearbeitet und ermöglichen so die Herstellung eines an eine bestimmte Person bzw. deren Liegeverhalten individuell angepassten Matratzenbezug.
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Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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So sind die elastischen Fäden gemäß einer Ausführungsvariante in dem der Matratze zugewandten Unterstoff eingearbeitet. Die elastischen Fäden sind gemäß einer Ausführungsvariante als Elasthanfäden ausgebildet oder gemäß einer alternativen Ausführungsvariante als von einem Garn ummantelte Elasthanseele. Die Einarbeitung dieser Elasthanfäden ist durch eine Einzelnadelauswahl auf der Rippscheibe (Unterstoff) einer Strickmaschine sowie über eine Einzelnadelauswahl in dem Zylinder (Oberstoff) ermöglicht.
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Die unterschiedlich elastisch ausgebildeten Zonen des Verbundstoffes sind gemäß einer Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Bezugsstoffes für den Benutzer optisch und/oder haptisch voneinander zu unterscheiden. So können beispielsweise stark elastisch ausgebildete Zonen voluminöser ausgebildet sein als mittel, schwach oder nicht elastisch ausgebildete Zonen des Verbundstoffes. Denkbar ist auch, dass das Muster des Bezugsstoffes im Bereich von stark elastisch ausgebildeten Zonen verschieden ist von dem Muster des Bezugsstoffes im Bereich von mittel oder nur schwach elastisch ausgebildeten Zonen.
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Bezüglich der verwendeten Materialien für den Verbundstoff sind beispielsweise Baumwolle, Lyocell, Polyester (PES) in Verbindungen mit unterschiedlichen Ausrüstungen denkbar.
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Die punktgenaue Entlastung der einzelnen beim Probeliegen ermittelten Körperdruckpunkte erhöht den Liegekomfort auf der Matratze erheblich, da nun der Matratzenbezug selber exakt an die ermittelten Körperdruckpunkte angepasste Elastizitäten aufweist und damit eine differenzierte Elastizitätsverteilung eines Matratzenkerns zusätzlich unterstützt.
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Durch die Verteilung der elastischen Fäden entsprechend dem Druckverteilungsmuster ist es zudem ermöglicht, Matratzenbezüge für unterschiedliche Personengruppen herzustellen. So können beispielsweise Verbundstoffe hergestellt werden, die ideal an die Druckverteilungsmuster von Kindern, Einzelschläfern, Paarschläfern oder auch Schläfern mit bevorzugten Schlafpositionen wie Rücken-, Seiten- oder Bauchschläfern hergestellt werden. Überdies unterstützen die erfindungsgemäßen Verbundstoffe die Funktionen von Matratzenkernen in Form von Körperanpassungen wie beispielsweise Viscoschaum.
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Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verbundstoffes anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Fadenverlaufs aus einem Rapport im Ausschnitt für einen Bereich hoher Elastizität,
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2 eine schematische Darstellung eines Fadenverlaufs entsprechend der 1 für einen Bereich mit mittlerer Elastizität und
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3 eine schematische Darstellung eine Fadenverlaufs im Ausschnitt für einen Verbundstoffbereich mit geringer Elastizität.
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In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position des Verbundstoffs, des Oberstoffs, des Unterstoffs und der elastischen Fäden. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, das heißt, durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
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Der anhand der 1 bis 3 näher zu beschreibende Verbundstoff ist ein mehrschichtiges Gestrick, bestehend im Wesentlichen aus einem den Matratzenkern abgewandten Oberstoff, einem dem Matratzenkern zugewandten Unterstoff sowie in dem Verbundstoff in unterschiedlichen Anteilen eingearbeiteten elastisch Fäden.
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Die 1 bis 3 zeigen jeweils drei übereinander angeordnete Systeme A, B, C, welche den Fadenverlauf A eines Bereiches des den Matratzenkern zugewandten Unterstoffes, den Fadenverlauf B eines dem Matratzenkern abgewandten Oberstoffes sowie den Fadenverlauf C eines Fadens zeigen, der den Oberstoff und den Unterstoff unter Ausbildung eines Musters miteinander verbindet. Die beispielhaften Darstellungen zeigen in 1 einen Bereich des Verbundstoffes mit hoher Elastizität, sprich mit einem hohen Anteil an elastischen Fäden, 2 zeigt einen entsprechenden Bereich mit mittlerer Elastizität und 3 einen Bereich des Verbundstoffes mit geringer Elastizität.
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Wie in 1 gut zu erkennen ist, weist der Unterstoff einen hohen Anteil an elastischen Fäden auf. Die elastischen Fäden sind dabei durch unterbrochene Linien dargestellt. Maschen aus elastischen Fäden sind als dreifach unterbrochene Kreise an den Nadeln (als senkrechte Striche) der Rippscheibe (obere Reihe der senkrechten Striche) dargestellt. Die elastischen Fäden bilden einen Großteil der Maschen des Unterstoffes; hier dargestellt wird nur jede siebte Nadel ausgelassen.
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Als Grundmaterial für den Unterstoff werden bevorzugt Filamentgarne, beispielsweise aus PES oder auch Cellulosefasern eingesetzt (dargestellt durch die nicht unterbrochenen Kreise an den Nadeln der Rippscheibe).
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Betrachtet man dazu im Vergleich die den Anteil an elastischen Fäden in den Systemen A der 2 bzw. 3, so erkennt man in 2, die eine beispielhafte Darstellung eines Bereiches mittlerer Elastizität wiedergibt, einen geringeren Anteil an aus elastischen Fäden gebildeten Maschen gegenüber den Maschen des Grundmaterials, während in dem Bereich geringer Elastizität, gezeigt in 3, sich Maschen des Grundmaterials mit Maschen aus elastischen Fäden abwechseln.
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Als elastische Fäden kommen insbesondere Elasthanfäden oder auch beispielsweise Garne mit Elasthanseele zum Einsatz.
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Der dem Matratzenkern abgewandte Oberstoff, in den Figuren dargestellt durch das System B, ist in allen Bereichen im hier dargestellten Ausführungsbeispiel etwa gleich ausgeführt und weist vorzugsweise aus verschiedenen Cellulosefasern und/oder PES-Spinnfasergarnen gebildete Maschen auf. Je nach Bereich des Verbundstoffes werden vorzugsweise unterschiedliche Materialien für den Oberstoff verwendet. Beispielsweise werden in stark beanspruchten Bereichen bevorzugt PES Multifilamentgarne mit guter Feuchtigkeitsaufnahme sowie hoher Reißfestigkeit eingesetzt.
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Optional kann zur Erhöhung der Stoffdicke des Verbundstoffes ein Füllfaden zwischen dem Oberstoff und dem Unterstoff eingearbeitet sein. Mögliche Materialen dafür sind beispielsweise hochvolumige PES-Garne oder auch Cellulosefasern.
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Zur Kenntlichmachung der Bereiche mit unterschiedlichen Elastizitäten sind diese optisch und/oder haptisch voneinander unterscheidbar.
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Eine solche Unterscheidbarkeit wird beispielsweise durch ein besonderes Muster für die jeweiligen Bereiche unterschiedlicher Elastizitäten erreicht. Zudem oder auch alternativ besteht die Möglichkeit, die unterschiedlichen Bereiche im Oberstoff farblich abzugrenzen.
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Betrachtet man dazu das System C in 1, so ist zu erkennen, dass der Oberstoff und der Unterstoff in diesem Bereich auf anderer Weise miteinander verbunden ist, als dies in den 2 und 3 gezeigten Bereichen mittlerer bzw. geringer Elastizität verwirklicht ist. Insbesondere zeichnet sich das Muster im Bereich der hohen Konzentration elastischer Fäden (System A) in 1 durch eine besonders geringe Anzahl von Verknüpfungspunkten in System C aus. Ein dadurch erzeugtes Muster zeichnet sich auch dadurch, dass die stark elastisch ausgebildete Zone voluminöser ausgebildet ist als die mittel oder schwach elastisch ausgebildeten Zonen.
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Die Gesamtbreite der Verbundstoffe umfasst Breiten von bis zu 240 cm. Durch den Einsatz der elastischen Fäden werden die Materialen der Grundstoffe für den Verbundstoff nicht eingeschränkt, es sind sämtliche üblichen Materialzusammensetzungen sowie Ausrüstungen für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Verbundstoffes denkbar.
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Bezugszeichenliste
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- A
- Fadenverlauf des Unterstoffs
- B
- Fadenverlauf des Oberstoffs
- C
- Fadenverlauf der Verknüpfung von Ober- und Unterstoff
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- Faden Unterstoff
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- elastischer Faden
- -·-
- Faden Oberstoff
- →
- Füllfaden
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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