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Die vorliegende Erfindung betrifft gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 eine elektrisch beheizbare Medienleitung, bestehend aus einer Fluidleitung mit über deren Außenumfang verteilt angeordneten elektrischen Heizmitteln und einer Umhüllung aus einem wendelförmig mit Überdeckung der Heizmittel um die Fluidleitung gewickelten, aufgeklebten Bandmaterial.
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Es ist bekannt, bei solchen Medienleitungen der beschriebenen, gattungsgemäßen Art die über den Außenumfang der Fluidleitung verteilten Heizmittel mit einem selbstklebenden Klebeband zu überdecken, indem das Klebeband unter Einschluss der Heizmittel, die zumeist von wendelförmig verlaufenden Heizdrähten gebildet sind, wendelförmig mit randlicher Überdeckung um die Fluidleitung gewickelt wird.
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Üblicherweise wird zunächst eine solche elektrisch beheizbare Medienleitung mit größerer Länge – praktisch als „Endlosmaterial” – vorgefertigt, um später Leitungsabschnitte mit unterschiedlichen Längen zu konfektionieren und dann die Leitungsenden an Leitungsverbindern und/oder an bestimmten Aggregaten anzuschließen. Dabei müssen dann in den Endbereichen der Leitung die elektrischen Heizmittel freigelegt werden, um sie mit Versorgungsleitungen und/oder mit weiteren Heizmitteln, beispielsweise Heizmitteln von anzuschließenden Leitungsverbindern, elektrisch verbinden zu können.
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Aufgrund der bisher üblichen Klebeband-Umhüllung ist das Freilegen der Heizmittel an einem Leitungsende durch Abziehen und Abwickeln eines Stückes des Klebebandes möglich. An dem anderen Leitungsende besteht aber das Problem, dass ein Abwickeln des Klebebandes aufgrund der randlichen Band-Überlappung nicht möglich oder nur sehr schwierig, umständlich sowie zeitaufwändig und zumeist auch nur unter Zuhilfenahme eines (Schneid-)Werkzeugs durchführbar ist. Dabei kann es aber zu Beschädigungen der Heizmittel kommen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine beheizbare Medienleitung der beschriebenen, gattungsgemäßen Art so zu verbessern, dass eine vereinfachte Konfektionierung mit erhöhter Prozesssicherheit, reduziertem Zeitaufwand und insgesamt kostengünstiger durchführbar ist.
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Erfindungsgemäß wird dies durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen sowie in der anschließenden Beschreibung enthalten.
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Erfindungsgemäß besteht demnach die Umhüllung aus mindestens zwei jeweils für sich überlappungsfrei wendelförmig verlaufenden Band-Bewicklungen. Bevorzugt verläuft eine erste Band-Bewicklung mit einer derart ausgelegten Wicklungssteigung, dass jeweils zwischen benachbarten Windungen freie, von der ersten Bewicklung nicht überdeckte Bereiche vorhanden sind. Zusätzlich ist dann (mindestens) eine zweite Band-Bewicklung mit einer derartigen Band-Breite und einer derart ausgelegten Wicklungssteigung gewickelt, dass zumindest die freien Bereiche zwischen den Windungen der ersten Band-Bewicklung, insbesondere aber zusätzlich auch angrenzende Randbereiche der Windungen der ersten Band-Bewicklung, überdeckt sind.
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Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung können bei der Leitungskonfektionierung in beiden Endbereichen eines abgelängten Teilstückes auf einfache Weise die elektrischen Heizmittel freigelegt werden, indem zunächst ein Stück der zweiten (äußeren) Band-Bewicklung und anschließend ein Stück der dadurch im Endbereich vollständig freigelegten ersten (inneren) Band-Bewicklung abgezogen und abgewickelt wird. Dies ist an beiden Enden der Leitung gleich einfach, weil jede Bewicklung für sich überlappungsfrei ist. Es sind keine besonderen (Schneid-)Werkzeuge erforderlich, so dass auch mechanische Beschädigungen der Heizmittel vermieden werden und insgesamt eine hohe Prozesssicherheit gewährleistet ist.
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Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die verschiedenen Band-Bewicklungen auch optisch voneinander unterscheidbar sind, indem sie unterschiedliche Außenflächen, wie verschiedene Farben und/oder Muster, aufweisen. Hierdurch können beim Konfektionieren die einzelnen Lagen der Band-Umhüllung leichter erkannt und nacheinander abgezogen werden.
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In bevorzugter Ausgestaltung besteht jede Band-Bewicklung aus einem selbstklebenden Klebeband mit einem streifenförmigen Trägerband aus einem geeigneten Kunststoff (z. B. Folie) oder einem textilen Material (z. B. Gewebe) und einer zumindest einseitigen Kleberschicht aus einem durch Andrücken selbstklebenden, d. h. druckempfindlichen Haftklebstoff. Alternativ dazu ist es aber auch möglich, ein selbst nicht klebendes Bandmaterial zu verwenden, indem auf die mit den Heizmitteln versehene Fluidleitung zunächst ein Klebstoff, insbesondere ein Sprühkleber, und nachfolgend die Band-Bewicklungen aufgebracht werden.
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Was die elektrischen Heizmittel betrifft, so bestehen diese insbesondere aus mindestens einem wendelförmig über die Fluidleitung verlaufenden Heizdraht. Dabei kann der Heizdraht direkt auf die Außenfläche der Fluidleitung aufgewickelt sein. Alternativ kann die Fluidleitung auch von einer Leitungshülle umgeben und der/jeder Heizdraht auf dieser Leitungshülle angeordnet sein. Der Heizdraht kann einen beliebigen Windungsverlauf haben, und zwar – bezogen auf die Verlaufsrichtung der Band-Bewicklungen – mit gleicher oder entgegengesetzter Windungsrichtung (Steigung). Zudem kann der/jeder Heizdraht mit einer über die Länge der Fluidleitung hinweg konstanten oder nicht konstanten Wicklungssteigung gewickelt sein. Dadurch kann beispielsweise die Fluidleitung zonal mit unterschiedlichen Heizleistungen beaufschlagt werden. Zudem kann durch engeres Bewickeln in bevorzugten Teilungsbereichen der Fluidleitung eine Art Draht-Reservoir gebildet werden, um für den elektrischen Anschluss genügend Draht-Länge zur Verfügung zu stellen.
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Anhand von einigen in der Zeichnung veranschaulichten, bevorzugten Ausführungsbeispielen soll die Erfindung im Folgenden genauer erläutert werden. Dabei zeigen:
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1 eine stark vergrößerte Seitenansicht eines Abschnittes einer erfindungsgemäßen Medienleitung in einer ersten Ausführung, die bereichsweise mit und bereichsweise ohne Umhüllung dargestellt ist,
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2 einen Ausschnitt aus 1 in einer geringfügigen Abwandlung,
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3 einen Längsschnitt durch die Medienleitung gemäß 2,
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4 eine Seitenansicht ähnlich 2 in einer weiteren Ausführungsvariante,
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5 einen Längsschnitt analog zu 3, jedoch für die Ausführung der Medienleitung gemäß 4,
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6 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Medienleitung in einer weiteren Ausführungsform und in einem Zwischenzustand während der Fertigung mit einer Teil-Umhüllung und
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7 eine Seitenansicht der Medienleitung gemäß 6 bereichsweise mit vollständiger Umhüllung und in einer Ausführungsvariante.
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In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In der Zeichnung ist jeweils ein Abschnitt einer elektrisch beheizbaren Medienleitung 1 dargestellt. Diese Medienleitung 1 besteht aus einer inneren Fluidleitung 2, bei der es sich um eine Rohr- oder Schlauchleitung insbesondere aus Kunststoff handelt. Die Fluidleitung 2 weist über deren Außenumfang verteilt angeordnete elektrische Heizmittel 4 sowie eine Umhüllung 6 auf, wobei die Umhüllung 6 aus einem wendelförmig (schraubenlinienförmig) mit Überdeckung der Heizmittel 4 um die Fluidleitung 2 gewickelten und aufgeklebten Bandmaterial besteht.
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Erfindungsgemäß besteht nun die Umhüllung 6 aus mindestens zwei Band-Bewicklungen 8 und 10, die jeweils für sich überlappungsfrei wendelförmig über die Länge der Fluidleitung 2 hinweg verlaufen. Die erste Band-Bewicklung 8 verläuft mit einer derart ausgelegten Wicklungssteigung, dass jeweils zwischen benachbarten Windungen freie, von der Bewicklung 8 nicht überdeckte Bereiche 12 vorhanden sind (s. dazu 6). Die zweite bzw. zumindest eine zweite Band-Bewicklung 10 ist nachfolgend mit einer derartigen Band-Breite und einer derart ausgelegten Wicklungssteigung gewickelt, dass zumindest die freien Bereiche 12 zwischen den Windungen der ersten Bewicklung 8, insbesondere aber auch angrenzende Randbereiche der Windungen der ersten Band-Bewicklung 8, überdeckt sind. Dies ist am besten in den Schnittdarstellungen in 3 und 5 zu erkennen. Bei dieser beschriebenen Ausgestaltung weisen somit beide Band-Bewicklungen 8 und 10 die gleiche Steigung auf, wobei die zweite Bewicklung 10 dem Verlauf der freien, nicht von der ersten Bewicklung 8 überdeckten Bereiche 12 folgt.
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Um die Band-Bewicklungen 8, 10 gut optisch voneinander unterscheiden zu können, weisen sie optisch unterschiedliche Außenflächen, insbesondere verschiedene Farben und/oder Flächenmuster, auf. In den Zeichnungsfiguren 1, 2, 4 und 7 ist dies dadurch angedeutet, dass die erste Bewicklung 8 ohne Muster und die zweite Bewicklung 10 schraffiert dargestellt sind.
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In bevorzugter Ausführung besteht zumindest eine der vorhandenen Band-Bewicklungen 8, 10, insbesondere aber jede Band-Bewicklung 8, 10, aus einem geeigneten Selbstklebeband.
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Die Heizmittel 4 bestehen aus mindestens einem wendelförmig über die Fluidleitung 2 verlaufenden Heizdraht 14. Wie beispielhaft in 1 und 7 dargestellt ist, kann auch eine Ausführung mit (mindestens) zwei bevorzugt kreuzungsfrei mit gleicher Steigung verlaufenden Heizdrähten 14a und 14b vorgesehen sein.
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In den Ausführungsbeispielen gemäß 1 bis 5 verlauft der/jeder Heizdraht 14 bzw. 14a, 14b mit einem den Band-Bewicklungen 8, 10 entsprechenden Steigungsverlauf. Insbesondere kann jeder Heizdraht 14; 14a, 14b zumindest mit – bezogen auf die Band-Bewicklungen 8, 10 – gleicher Steigungsrichtung und bevorzugt auch mit gleichen Steigungsabständen gewickelt sein. Dadurch ist jeder Heizdraht 14; 14a, 14b von einer der Band-Bewicklungen 8, 10 überdeckt, und zwar über seinen gesamten Verlauf hinweg. Dazu wird auch auf die Längsschnitte in 3 und 5 verwiesen.
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Gemäß 6 und 7 kann alternativ der/jeder Heizdraht 14; 14a, 14b auch mit einem relativ zu den Band-Bewicklungen 8, 10 entgegengesetzten Steigungsverlauf gewickelt sein, so dass die Band-Bewicklungen 8, 10 den/jeden Heizdraht jeweils überkreuzen.
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Alternativ zu den dargestellten bevorzugten Ausführungen ist es auch möglich, den/jeden Heizdraht mit über die Länge der Fluidleitung 2 unterschiedlichen Steigungsverläufen zu wickeln. Entsprechendes kann dann auch für die jeweilige Band-Bewicklung 8, 10 gelten.
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Ergänzend sei noch erwähnt, dass die Heizmittel 4 unmittelbar auf der Fluidleitung 2 angeordnet sein können. In einer nicht dargestellten Alternative kann die Fluidleitung 2 aber auch eine Leitungshülle aufweisen, auf der dann die Heizmittel 4 angeordnet sind.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann die Medienleitung 1 in größerer Länge vorgefertigt werden. Es können dann beliebige Teilstücke abgeschnitten werden, die dann mit nicht dargestellten Leitungsverbindern zu verbinden sind. Dazu können die Heizmittel 4 an beiden Leitungsenden auf einfache Weise freigelegt werden, indem zunächst jeweils ein Ende der äußeren Bewicklung 10 abgezogen wird, wodurch auch die innere Bewicklung 8 im Leitungs-Endbereich vollständig freigelegt wird, so dass sie ebenso einfach abgezogen werden kann.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen. Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Anspruch 1 definierte Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmalen definiert sein. Dies bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann. Insofern ist der Anspruch 1 lediglich als ein erster Formulierungsversuch für eine Erfindung zu verstehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0080811 B1 [0003]
- US 2003/0007789 A1 [0003]
- US 6738566 B1 [0003]