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Die
Erfindung betrifft eine Laufsohle für Schuhe. Die Laufsohle
ist auf der Unterseite mit rasterförmig angeordneten noppenförmigen
oder lamellenartigen Erhebungen versehen, die entsprechend der Anatomie
des Fußes zugeschnitten, geschliffen bzw. verkürzt
werden können.
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Bisher
bekannt sind Sohlen aus mehr oder weniger elastischem Material z.
B. aus TR- oder PU-Materrialien, gummigebundenem Kork oder verschäumtem
Kunststoff. Diese industriell in Formen hergestellten Sohlen können
jedoch nur für eine durchschnittliche Fußform
und eine durchschnittliche Schuhform die beabsichtigte Anpassung
einigermaßen einwandfrei erreichen; eine individuelle Anpassung
hingegen ist mit den herkömmlichen industriell gefertigten
Sohlen nicht möglich.
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Die
zur Zeit auf dem Markt befindlichen Schuhe haben eine standardisierte
Laufsohle, die nur ungenügend auf den individuellen Fußtyp
(Hohlfuß, Senkfuß, Knickfuß, Sichelfuß,
Fersenerhöhung) angepasst ist. Um dieses Defizit auszugleichen,
werden Einlagen oder Einlegesohlen verwendet.
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In
offenem Schuhwerk, wie z. Bsp. Sandalen oder Zehengreifern können
jedoch keine Einlagen, Einlegesohlen oder Fersenerhöhungen
benutzt werden, da der notwenige Halt zur Positionierung derselben
nicht gegeben ist.
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In
der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2008 008 255 U1 wird ein Leichtschuh
mit einem Unterteil zur Auflage des Fußes und umseitiger
Laufsohle mit an dem Unterteil befestigten Fußhalteriemchen
beschrieben. In der dem Fuß zugewandten Oberseite des Unterteils
ist ein individuelles Fußbett eingearbeitet. Der Nachteil
besteh darin, dass in einem weiteren Arbeitsgang nach dem Erfassen
des individuellen Fußabdrucks ein mit dem Relief des Fußabdrucks geprägtes
Werkstück hergestellt werden muss. Der Fußabdruck
stellt jedoch nur die Topographie des Fußes mit eventuellen
Fehlstellungen dar. Soll diesen Fehlstellungen entgegengewirkt werden,
muss das mit dem Relief dieses Fußabdrucks geprägte
Werkstück weiterbearbeitet werden.
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Aus
der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2007 002 810 U1 ist ein Zehengreifer
mit maßangefertigtem Fußbett beschrieben. Hierbei
handelt es sich um einen Zehengreifer, dessen Sohlenfußbett
nach einem individuellen digital-dynamischen Fußabdruck des
Trägers mittels CAD/CAM Technologie gefräst wird.
Mit einer handelsüblichen elektronischen Druckplatte wird
ein dynamisch digitaler Fußabdruck genommen. Dieser Fußabdruck
wird mit einer marktüblichen CAD Software bearbeitet. Anschließend
werden die Daten an eine Fräse geleitet, welche dann ein
individuelles Fußbett fräst.
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Diese
bekannte Erfindung weist einige Nachteile auf. Messfehler werden
wegen der Kopplung zur Fräsvorrichtung direkt mitübertragen.
Die Erfindung setzt das Vorhandensein einer Fräsmaschine
voraus. Nach der Herstellung des individuellen Fußbetts muss
eine ca. 0,8 cm starke Außensohle aus abriebfestem Gummi
unter das Fußbett geklebt werden, um eine Lauffläche
herzustellen.
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Die Übersetzung
der europäischen Patentschrift
DE 698 17 930 T2 beschreibt
einen Schuh, im Speziellen einen Sportschuh, der angepasst werden kann,
um den Fuß in Übereinstimmung mit den Erfordernissen
einer speziellen Sportart oder Aktivität zu unterstützen.
Hierbei wird ein struktureller Rahmen an einen Oberteil mit einer
externen Bodenoberfläche befestigt. An der Bodenoberfläche
des strukturellen Rahmens ist eine Mehrzahl von Sohlenelementen
mit Dämpfungsmaterial angebracht. Der Nachteil der Erfindung
liegt in der Ausrichtung und Zielstellung, die Sohle für
eine Sportart bzw. Aktivität individuell anzupassen und
daher nur für einen Sportschuh definiert ist.
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Für
einen offenen Schuh, wie z. B. einen Zehengreifer oder eine Pantolette
ist diese Art der Sohle nicht geeignet.
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In
der deutschen Patentschrift
DE
845767 wird ein Strand- und Badeschuh beschrieben, dessen
Sohle auf der Fußsohle zugewendeten Seite mit einem elastischen
aufblasbaren Hohlkörper, vorzugsweise aus Kautschuk, belegt
und fest verbunden ist. Der aus einem Stück bestehende
Hohlkörper ist im Fersenbereich mittels eines kurzen Schlauchstückes
mit einem Aufblas- und Verschlussorgan verbunden. Einstöckige
Beutel dieser Art sind jedoch nur mit erheblichen technischem Aufwand
mit einer Umrissform herzustellen, die der Umrissform des gewünschten
Fußbettes entspricht. Die Verbindung eines Füllschlauches
mit einem solchen Beutel bringt ebenfalls technische Schwierigkeiten
mit sich, und noch schwieriger wäre es, den Füllschlauch
einstöckig mit dem ganzen Beutel auszuführen
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Aus
der österreichischen Patentschrift
OE (AT) 326526 ist ein Rohling für
ein Fußbett bekannt, der die Form eines dem Umriss des
herzustellenden Fußbetts angepassten flachen Beutel aus
allseitig dehnbarem Material hat, wobei an dem Beutel ein schlauchförmiger
Fortsatz angeschlossen ist, der mit dem Innenraum des Beutels in
Verbindung steht und al Füllschlauch dient. Nach dem Einlegen
des Beutels zwischen Fuß und Schuh wird in den Beutel mit Druck
Füllmaterial eingebracht, durch welches die Beutelwände
satt an der Unterseite des Fußes und an der Schuhsohle
zur Anlage gebracht werden, sodass das Fußbett nach Verfestigung
des Füllmaterials die zur Anpassung erforderliche Räumliche
Gestalt hat. Nach dem Füllen wird der Füllschlauch
zunächst geschlossen und nach dem Füllen abgetrennt.
Da das Füllmaterial erst eingebracht wird, wenn der Fuß auf
dem Beutel im Schuh steht, kann die Anpassung nur in soweit erfolgen,
dass das Füllmaterial die vorgegebenen Hohlräume
ausfüllt. Für einen gesunden Fuß kann
dies zu angenehmen Trageeigenschaften des Schuhs führen.
Ein Senkfuß beispielsweise müsste jedoch über
das vorgegebene Maß hinaus unterstützt werden,
d. h. es müsste mehr Füllmaterial zwischen Fuß und
Schuh gebracht werden als der Zwischenraum es zulässt,
um eine solche krankhaft Veränderung des Fußes
zu beseitigen.
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Es
ist auch bei einem Leichtschuh bekannt (
DE GM 1784 617 ), zwischen
zwei beabstandeten Schichten im Bereich der Sohle eine Schaumstoff- oder
Gummischicht gleichbleibender Dicke anzuordnen.
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Auch
bekannt sind Schuhbodenteile, insbesondere Fußbetten (
DE AS 10 29 264 ), bei denen zwischen
zwei Gewebeschichten ein Gemisch von Korkschrot und Latex vorgesehen
ist und die Gewebeschichten mit dem Kern aus Korkschrot und Latex zusammenvulkanisiert
sind. Die bekannten Laufsohlen oder Sohlenbestandteile führen
in Verbindung mit den verwendeten Schuhen dazu, dass der Fuß des Trägers
im Schuh fixiert ist. Eine derartige Fixierung des Fußes
ist ungünstig. Vielmehr muss eine gute Laufsohle einerseits
eine perfekte Abstützung des Fußes ermöglichen,
andererseits soll aber auch dessen Beweglichkeit gewährleistet
sein. Mit den bekannten Laufsohlen ist ein solches Ergebnis nicht
erzielbar. Die Ursache hierfür liegt sowohl im Aufbau der
bekannten Laufsohlen oder Sohlenbestandteile als auch in deren Ausbildung
der Unterseite sowie in der Bearbeitungsmöglichkeit der
Laufsohle.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Laufsohle zu schaffen, welche eine gute Stützwirkung
hat und den Fuß in seiner natürlichen Bewegung
nicht unnötig einschränkt. Die gewollten Bewegungen
des Fußes sollen möglichst unbehindert erfolgen
können, während ungewollte Gelenkstellungen verhindert werden sollen.
Diese Aufgabe soll sowohl bei Laufsohlen für gesunde Füße
als auch bei solchen für Füße mit Fehlstellungen
gelöst werden und sowohl bei offenem als auch geschlossenen
Schuhwerk Anwendung finden.
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Die
Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen der Schutzansprüche.
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Erfindungsgemäß wird
eine Laufsohle für Schuhe beschrieben, deren Unterseite
aus noppenförmigen oder lamellenartigen Erhebungen besteht, die
der Fußtopographie des späteren Trägers
angepasst sind oder angepasst werden. Die Oberfläche der
Laufsohle, also die dem Fuß zugewandte Fläche, hat
eine glatte Oberfläche. Die Noppen oder Lamellen auf der
Unterseite der Laufsohle sind rasterförmig angeordnet.
Die Lamellen können in Längs- oder Querrichtung
oder schräg in der horizontalen Ebene angeordnet sein.
Die Anordnung kann ebenso reihenweise erfolgen oder die Fläche
der Laufsohlenunterseite vollkommen willkürlich teilweise
oder ganz bedecken, wobei die Noppen oder Lamellen entweder alle
von gleicher Höhe sind oder die dem Laufsohlenfußbett
entsprechende Höhen haben. Die Noppen, Lamellen oder ähnliches
können im Querschnitt kreisförmig, oval, quadratisch,
rechteckig, dreieckig oder mehr als viereckig sein. Aufgrund der Gestaltung
der Laufsohle lassen sich je nach Wunsch bez. Notwendigkeit die
Bereiche Laufsohlenoberfläche, also die dem Fuß zugewandte
Seite und Laufsohlenunterseite, also die von Fuß abgewandte,
mit Noppen oder Lamellen versehene Seite aus elastischem und/oder
unelastischem Material gestalten. Weiterhin kann die dem Fuß zugewandte Seite
der Laufsohle eine der Anatomie des Fußes entsprechende
Pelotte aufweisen bzw. ein der Anatomie des Fußes entsprechendes
Fersenbett ausgebildet sein. Die Laufsohle kann sowohl als einzelne Komponente
zur Herstellung eines Schuhs als auch als Bestandteil eines Schuhs
in Verbindung mit einem Oberschaft oder Halteriemchen zur Anwendung kommen,
indem die Noppen oder Lamellen auf der Unterseite der Laufsohle
an beliebiger Stelle derart verkürzt werden, dass entweder
eine spezifische, der Fußtopographie des Trägers
entsprechende Laufsohle entsteht oder dass die Verkürzungen
der Noppen oder Lamellen medizinisch/therapeutisch korrigierend
wirken. Ebenso kann die Laufsohle als Teil einer Sohle zur Anwendung
kommen.
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Es
können unterschiedliche Materialien verwendet werden. Als
zweckmäßig haben sich gummiartige Materialien
erwiesen, da hier eine hohe Flexibilität der Sohle gewährleistet
wird und die gewollte Sprengung des Schuhs gebildet werden kann.
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Die
Noppen, Lamellen oder ähnliches stellen ein Sohlenprofil
dar und bilden die Lauffläche. Es kann jedoch auch eine
zusätzliche Lauffläche aufgebracht werden.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass die Laufsohle dem individuellen Fußtyp angepasst werden
kann. Ein weiterer Vorteil ist die Anwendungsmöglichkeit
bei offenem Schuhwerk, die dem Träger ohne das Vorhandensein
einer solchen alle Merkmale einer Einlegesohle oder Einlage bietet.
Bei der Anwendung mit Korrektur liegt Ergebnis der Vermessung der
Fußtopographie in einer leicht übertragbaren und
verarbeitbaren Form vor und die Laufsohle oder ähnliches kann
mit geringem Arbeitsaufwand kostensparend individuell bearbeitet
werden.
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In
den 1–9 ist
ein Ausführungsbeispiel beschrieben.
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1a perspektivische
Ansicht der Laufsohle (1) mit unterseitigen Lamellen (2)
von oben
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1b perspektivische
Ansicht der Laufsohle (1) mit unterseitigen Lamellen (2)
von unten
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2 perspektivische
Ansicht der Laufsohle (1) mit unterseitigen Lamellen (2)
und an der Laufsohle (1) befestigten Halteriemen (3)
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3 seitliche
Ansicht der Laufsohle (1) mit unterseitigen Lamellen (2)
und an der Laufsohle (1) befestigten Halteriemen (3)
auf geeigneter Arbeitsunterlage (4) in schematischer Darstellung
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4 seitliche
Ansicht der durch den Druck des Fußes (5) belasteten
Laufsohle (1) mit unterseitigen Lamellen (2) und
an der Laufsohle (1) befestigten Halteriemen (3)
auf geeigneter Arbeitsunterlage (4)
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5 seitliche
Ansicht der Laufsohle (1) mit unterseitigen Lamellen (2)
und an der Laufsohle (1) befestigtem Halteriemen (3)
mit nach Belastung durch den Fuß abgebildeter Fußtopographie
(6) in schematischer Darstellung
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6 seitliche
Ansicht der bearbeiteten Laufsohle (8) mit unterseitigen
Lamellen (2) und an der Laufsohle (8) befestigten
Halteriemen (3) mit schematischer Darstellung der abgetrennten,
nicht mehr benötigten Lamellenüberstände
(7)
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7a seitliche
Ansicht der bearbeiteten Laufsohle (8) mit unterseitigen
Lamellen (2) und an der Laufsohle (8) befestigten
Halteriemen (3) mit aufgesetztem Fuß (5)
in schematischer Darstellung
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7b seitliche
Ansicht der bearbeiteten Laufsohle (8) mit unterseitigen
Lamellen (2) und an der Laufsohle (8) befestigten
Halteriemen (3)
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8 perspektivische
Ansicht der bearbeiteten Laufsohle (8) mit unterseitigen
Lamellen (2) und an der Laufsohle (8) befestigten
Halteriemen (3)
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9a,
b, c seitliche Ansicht einer Weiterbildung einer bearbeiteten Laufsohle
(8) mit daran befestigtem Oberschaft (9)
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1 zeigt die Laufsohle 1 für
Schuhe. Die Flächen der Oberseite (die dem Fuß zugewandte Seite)
und der Unterseite (die vom Fuß abgewandte Fläche)
verlaufen bei der Laufsohle 1 annährend parallel
zueinander.
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Die
Oberseite (dem Fuß zugewandte Seite der Laufsohle) hat
eine glatte Oberfläche. Die Unterseite (dem Fuß abgewandte
Seite) ist mit rasterförmig angeordneten lamellenartigen
Erhebungen 2 versehen.
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2 zeigt
die perspektivische Ansicht der Laufsohle 1 mit daran befestigten
Halteriemen 3.
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3 zeigt
die auf einer geeigneten Arbeitsunterlage 4 aufgelegte
Laufsohle 1 mit daran befestigten Halteriemen 3.
Die Lamellen 2 auf der Unterseite der Laufsohle 1 sind
so ausgerichtet, dass sie in die Zwischenräume der Stege
der Arbeitsunterlage 4 gleiten und dort fixiert sind, um
nach erfolgter Belastung mit dem Fuß 5 (4)
die Fußtopographie 6 dauerhaft abzubilden.
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Soll
die Lamellenhöhe aus medizinisch-therapeutischen Gründen
geändert werden, kann dies durch Absenken bzw. Anheben
der Lamellen 2 erfolgen.
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5 zeigt
in schematischer Darstellung di e seitliche Ansicht der Laufsohle 1 mit
daran befestigtem Halteriemen 3 mit nach Belastung durch
den Fuß 5 abgebildeter und fixierter Fußtopographie 6.
Die Oberseite der Laufsohle 1 ist nun dem Fuß des
Trägers angepasst.
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6 zeigt
die seitliche Ansicht der Laufsohle 1 mit daran befestigten
Halteriemen 3 mit schematischer Abtrennung der nicht mehr
benötigten Lamellenüberstände 7.
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7a und
b zeigt die bearbeitete Laufsohle 8 mit daran befestigtem
Halteriemen 3 in schematischer Darstellung. 8 zeigt
eine perspektivische Ansicht der bearbeiteten Laufsohle 8 mit
daran befestigtem Halteriemen 3.
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In 9a,
b, c werden Weiterbildungen in Form einer bearbeiteten Laufsohle 8 mit
daran befestigtem Oberschaft 9 dargestellt, die sich aus
dem Ausführungsbeispiel ableiten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202008008255
U1 [0005]
- - DE 202007002810 U1 [0006]
- - DE 69817930 T2 [0008]
- - DE 845767 [0010]
- - AT 326526 [0011]
- - DE 1784617 U [0012]
- - DE 1029264 [0013]