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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Faltschachtel, wie sie aus einem
einstückigen
Zuschnitt herstellbar ist, insbesondere aus einem einstückigen Zuschnitt
aus Papier, Karton, Kunststoff oder dergleichen.
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Es
ist bekannt, zum Öffnen
von Schachteln Reißstreifen
einzusetzen. Hierfür
werden zwei parallele Reißlinien
bereitgestellt, zwischen denen ein Reißstreifen entnehmbar ist. Typischerweise
verläuft der
Reißstreifen
nicht vollständig
durchgängig,
sondern endet an einer Seite. Die Schachtel ist zwar dann geöffnet, aber
ein Deckel ist nicht abnehmbar, sondern lediglich aufklappbar.
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Es
ist im Handel, insbesondere von Lebensmitteln, üblich, der eigentlichen Ware
ein Geschenk beizugeben. Dieses Geschenk wird häufig in derselben Schachtel
wie die Ware vorgesehen, häufig
ganz oben auf die Ware gelegt. Ein Beispiel ist, dass ein Spielzeug
aus Kunststoff in einer als Faltschachtel bereitgestellten Packung
für Cerealien
zusammen mit den Cerealien bereitgestellt wird. Die Tendenz im Handel
geht nun dahin, immer größere Geschenke beizulegen.
Der Verbraucher hat dann den Nachteil, dass er nach Entnahme des
Geschenks aus der Faltschachtel eine bereits teilgeleerte Faltschachtel
hat, und dass dann die eigentliche Ware in einer für sie zu großen Faltschachtel
aufbewahrt wird.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, durch Bereitstellen
einer geeigneten Faltschachtel sowie eines Zuschnitts für diese
der Situation besser Rechnung zu tragen, dass sowohl Waren als auch
große
Beigaben in derselben Verpackung aufzubewahren sind.
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Die
Aufgabe wird durch eine Faltschachtel mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 sowie durch einen einstückigen
Zuschnitt mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
6 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Faltschachtel
besteht aus einem einstückigen
Zuschnitt, insbesondere aus Papier, Karton, Kunststoff oder dergleichen,
und ist daher leicht herstellbar. Durch Aufreißen an zumindest einer Reißlinie ist
ein (bezogen auf die Sollaufstellung der Faltschachtel) oberer Teil
derselben von einem unteren Teil trennbar. Der untere Teil weist
Biegelinien auf, die eine Umformung des unteren Teils ermöglichen
derart, dass nach der Umformung der abgetrennte obere Teil als Deckel
auf den unteren Teil aufsetzbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Faltschachtel
ermöglicht
es, die eigentliche Ware so einzufüllen, dass der untere Teil
allein für
deren Aufbewahrung nach seiner Umformung genügt. Eine Beigabe kann dann
den oberen Teil der Faltschachtel ausfüllen.
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Nach Öffnung der
Faltschachtel wird die Beigabe entnommen, so dass der obere Teil
dann zunächst überflüssigen Raum
bereitstellt. Nach Abtrennung des oberen Teils und Umformung des
unteren Teils dient der obere Teil als Deckel und wird daher sinnvoll
genutzt.
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Die
Abtrennung des oberen Teils von dem unteren Teil erfolgt bevorzugt
durch Herausreißen
eines Reißstreifens,
wobei ein einziger Reißstreifen völlig genügt, um den
oberen Teil völlig
von dem unteren Teil zu trennen. Dadurch ist ein sehr einfaches Trennen
des oberen Teils der Faltschachtel von ihrem unteren Teil möglich.
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Bevorzugt
sind an der Faltschachtel zweimal je drei Biegelinien vorgesehen,
die ein gleichschenkliges Dreieck bilden, von dem zwei Ecken an
einer Kante der Faltschachtel liegen und eine dritte Ecke an einer
Reißlinie
für den
Reißstreifen
liegt, wobei es sich vorzugsweise bei der dritten Ecke um die Ecke handelt,
an der sich die beiden gleich langen Schenkel des gleichschenkligen
Dreiecks treffen.
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Eine
in der Faltschachtel untere Biegelinie dient dann dazu, das gleichschenklige
Dreieck nach innen zu biegen. Die von dem gleichschenkligen Dreieck
abgetrennten Bereiche der zugehörigen
Seitenwand bilden dann gewissermaßen Ohren, die aufeinander
zugedrückt
werden können,
so dass der untere Teil eine Art dachförmigen Abschluss erhält, auf den
der obere Teil einfach aufsetzbar ist.
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Die
Faltschachtel ist besonders einfach bildbar und als stabile Packung
einsetzbar und in größeren Mengen
ihrerseits verpackbar, wenn die Faltschachtel quaderförmig ist.
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Bei
einer quaderförmigen
Faltschachtel sind die bevorzugt vorgesehenen zweimal je drei Biegelinien
an zwei einander gegenüberliegenden
Seitenwänden
bereitgestellt, und zwar an den jeweils kleineren Seitenwänden bei
einer quaderförmigen
Faltschachtel mit unterschiedlich großen Seitenwänden. Der dachförmige Abschluss
erstreckt sich somit längs
der längeren
Seitenwand, und diese Ausführungsform
ist besonders stabil.
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Der
erfindungsgemäße einstückige Zuschnitt aus
Papier, Karton, Kunststoff oder dergleichen ist insbesondere für eine erfindungsgemäße Faltschachtel
gedacht und weist vier über
Biegelinien miteinander verbundene Seitenwandelemente auf, die durch
einen (insbesondere denselben) Reißstreifen in zwei Teile teilbar
sind, wobei sie zumindest eine Biegeliniengruppe an einem ersten
Seitenwandelement aufweisen, zu der zumindest zwei V-förmig von
einer Reißlinie
für den
Reißstreifen
weg verlaufende Biegelinien gehören.
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Durch
den genannten einstückigen
Zuschnitt ist eine erfindungsgemäße Faltschachtel
in besonders vereinfachter Ausführungsform
herstellbar.
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Bevorzugt
ist eine zweite Biegeliniengruppe an einem zweiten Seitenwandelement
vorgesehen, wobei dieses über
ein weiteres Seitenwandelement mit dem ersten Seitenwandelement
verbunden ist, damit es bei der fertigen Faltschachtel dem ersten Seitenwandelement
gegenüberliegt.
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Bevorzugt
gehört
zur Biegeliniengruppe eine dritte Biegelinie parallel zur Reißlinie,
damit ein gleichschenkliges Dreieck bei der fertigen Faltschachtel
besonders leicht mit seiner zur Reißlinie verweisenden Ecke voran
eindrückbar
ist.
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Um
eine quaderförmige
Faltschachtel zu bilden, verlaufen die Biegelinien, über die
die Seitenwandelemente miteinander verbunden sind, bevorzugt parallel
zueinander, und die beiden Reißlinien für den Reißstreifen
verlaufen senkrecht zu diesen Biegelinien.
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Bei
der Faltschachtel soll der obere Teil nicht nur ein vernachlässigbar
kleiner Deckel sein, sondern tatsächlich eine gewisse Höhenerstreckung
haben. Daher ist bei dem erfindungsgemäßen einstückigen Zuschnitt bevorzugt
vorgesehen, dass eine der Reißlinien
die Biegelinien in einem Verhältnis teilt,
das zwischen den Verhältnissen
15:85 und 40:60 liegt.
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Nachfolgend
wird eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung beschrieben, in der
die einzige Figur einen erfindungsgemäßen Zuschnitt für eine erfindungsgemäße Faltschachtel
zeigt.
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Ein
im Ganzen mit 10 bezeichneter einstückiger Zuschnitt aus Papier,
Karton, Kunststoff oder dergleichen ist durch einen Reißstreifen 12 in
zwei Teile teilbar. Der Reißstreifen 12 ist
durch zwei parallel zueinander verlaufende Reißlinien 14a und 14b definiert.
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Der
Reißstreifen 12 teilt
insbesondere Seitenwandelemente einer aus dem einstückigen Zuschnitt 10 bildbaren
Faltschachtel in zwei Teile, einen unteren Teil und einen oberen
Teil. Ein erster unterer Seitenwandabschnitt 16a und ein
erster oberer Seitenwandabschnitt 16b sind über eine
Biegelinie 18 mit einem zweiten unteren Seitenwandabschnitt 20a und
einem zweiten oberen Seitenwandabschnitt 20b verbunden.
Die Seitenwandabschnitte 20a und 20b sind über eine
weitere Bieglinie 22 mit einem dritten unteren Seitenwandabschnitt 24a bzw.
einem dritten oberen Seitenwandabschnitt 24b verbunden.
Die Seitenwandabschnitte 24a und 24b sind über eine weitere
Biegelinie 26 mit einem vierten unteren Seitenwandabschnitt 28a bzw.
einem vierten oberen Seitenwandabschnitt 28b verbunden.
Durch Biegen entlang der Biegelinien 18, 22, 26 ist
eine Faltschachtel mit rechteckigem Querschnitt bildbar, wobei der untere
Seitenwandabschnitt 16a über eine Klebelasche 30a an
dem unteren Seitenwandabschnitt 28a festgeklebt wird, indem
Klebstoff auf eine Klebefläche 32a aufgebracht
wird, und wobei der obere Seitenwandabschnitt 16b über eine
Klebelasche 30b durch Aufbringen von Klebstoff auf die
Klebefläche 32b an
dem oberen Seitenwandabschnitt 28b festgeklebt wird. In
an sich von quaderförmigen
Faltschachteln bekannter Weise sind zwei Bodenelemente 34a, 34b und
zugehörige
Laschen 36a und 36b vorgesehen, durch die ein
Boden bildbar ist, wobei das Bodenelement 34b an dem Bodenelement 34a festgeklebt
wird, indem an dem Bodenelement 34a auf Klebestellen 38 Klebstoff
aufge bracht wird. Analog gibt es Deckelelemente 40a, 40b,
Laschen 42a, 42b und Klebestellen 44 am
Deckelelement 40a.
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Die
durch Faltung aus dem einstückigen
Zuschnitt 10 gebildete Faltschachtel kann dann durch Herausziehen
des Reißstreifens 12 in
einen oberen Teil und einen unteren Teil getrennt werden. Man erhält so eine
untere halboffene Faltschachtel und eine obere halboffene Faltschachtel.
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An
den unteren Seitenwandabschnitten 20a und 20b sind
Biegelinien 46, 48 und 50 bzw. Biegelinien 46', 48', 50' vorgesehen,
wobei die Bieglinien 46 und 48 jeweils von einer
Biegelinie 18, 22 ausgehen und genau an der Reißlinie 14b zusammentreffen, und
wobei die Biegelinie 50 parallel zur Reißlinie 14b verläuft, so
dass ein gleichschenkliges Dreieck gebildet ist. Analoges gilt für die Biegelinien 46', 48', 50' bezüglich der
Biegelinie 26 bzw. der Kante 52 des einstückigen Zuschnitts.
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Nachdem
der obere Teil einer aus dem einstückigen Zuschnitt 10 gebildeten
Faltschachtel abgenommen wurde, lässt sich der untere Teil der
Faltschachtel dadurch verschließen,
dass auf Druckpunkte 54 Druck ausgeübt wird und gleichzeitig das gleichschenklige
Dreieck nach innen gedrückt
wird. Dann klappt der obere Abschnitt des unteren Teils der Faltschachtel
zusammen, sodass eine Art Dach gebildet wird. Auf dieses Dach lässt sich
dann nachfolgend der zuvor abgetrennte obere Teil wieder aufsetzen.
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Der
einstückige
Zuschnitt ist z. B. zur Herstellung einer Faltschachtel für Cerealien
denkbar, wobei Cerealien z. B. bis auf halbe Höhe der Biegelinie 46, 48 eingefüllt werden,
also bis nicht ganz an die Reißlinie 14b,
und wobei dann auf die Cerealien ein größeres Kunststoffspielzeug platziert
werden kann.
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Der
Verbraucher öffnet
die Verpackung durch Abreißen
des Reißstreifens 12 und
nimmt den oberen Teil ab. Er kann dadurch leicht das Spielzeug entnehmen.
Durch Ausübung
von Druck an den Druckpunkten 54 verschließt er den
unteren Teil, sodass die Cerealien eingeschlossen sind. Er setzt dann
den oberen Teil wieder auf den unteren Teil auf, sodass der untere
Teil sich nicht mehr selbsttätig öffnen kann
und die Cerealien dauerhaft geschützt sind.
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Der
Zuschnitt 10 ermöglicht
es somit, eine Faltschachtel herzustellen, in der zwei unterschiedliche
Arten von Waren bzw. Waren und Beigaben verpackbar sind, wobei nach
Entnahme der einen Art von Waren bzw. der Beigabe eine kompakte
Verpackung erhältlich
ist.