DE202009009985U1 - Gehäuse für glasfaserbasierte Lichtwellenleiter - Google Patents
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Abstract
Description
- Das Gebrauchsmuster betrifft ein Gehäuse für glasfaserbasierte Lichtwellenleiter.
- Optische Übertragungssysteme sind typischerweise aus mehreren Komponenten zusammengesetzt, beispielsweise Baugruppen für optische Schnittstellen, optisches Koppelelemente, Transponder und nicht zuletzt optische Verstärker. Optische Verstärker können beispielsweise erbiumdotierte Faserverstärker sein (EDFA = Erbium dotierter Faserverstärker). Ein EDFA besteht im Wesentlichen aus einem leistungsstarken Pumplaser und einer erbiumdotierten Faser, in der das Pumplicht in Signallicht umgewandelt wird. Die notwendige Verstärkung hängt dabei von mehreren Faktoren ab, wie beispielsweise Pumplicht, Dotierung der Faser und insbesondere von der Länge der Faser. Je nach Anwendung werden unterschiedliche Faserlängen benötigt.
- In herkömmlichen Systemen wurden Verstärkerfasern üblicherweise von Hand auf spezielle Aufwickeldorne gerollt. Dieser Vorgang ist zeitaufwändig, da die Fasern im C-Band bis zu 300 m lang sein können. Weiterhin kann durch das händische Aufwickeln eine ungewollte Spannung bei der Faser entstehen. Auch wird es in aller Regel Restlängen geben, wenn die Faserlänge nicht ein genaues Vielfaches des Umfanges einer Wickelspule ergibt. Dies führt in Folge zu losen Fasern, die frei herumhängen können und damit stören oder z. B. über heißen Bauteilen liegen können, was zu Funktionsbeeinträchtigungen führen kann.
- Somit besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die vorstehend genannten Nachteile zu vermeiden und eine effiziente Unterbringung der Faser auf bzw. in einem Gehäuse zu ermöglichen.
- Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des unabhängigen Schutzanspruchs gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich auch aus den abhängigen Ansprüchen.
- Zur Lösung der Aufgabe wird ein Gehäuse für Lichtwellenleiter angegeben, wobei das Gehäuse einen Wickelschacht aufweist. Der Wickelschacht dient zur Aufnahme von Lichtwellenleitern z. B. Verstärkerfasern oder Dispersionskompensationsfasern. Der Vorteil liegt darin, dass die Fasern in geordneter Weise verstaut werden können.
- Das Gehäuse mit Wickelschacht kann auch eine Abstandsbolzenbohrung für einen herausnehmbaren Abstandsbolzen aufweisen. Die Abstandsbolzenbohrung kann zur Aufnahme eines Bolzens dienen.
- Die Abstandsbolzenbohrung zur Aufnahme für einen Abstandsbolzen kann dabei derart im Gehäuse angebracht sein, dass ein in die Abstandsbolzenbohrung eingesteckter Bolzen in den Wickelschacht hineinragt. Durch den eingesteckten Abstandsbolzen entsteht an dieser Stelle im Wickelschacht ein größerer Spulenradius.
- Es ist eine Weiterbildung, dass der Lichtwellenleiter im Wickelschacht im Wesentlichen ohne Druck und Spannung aufwickelbar ist.
- Das kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass die Faser mit eingestecktem Abstandsbolzen bündig auf die Spule gewickelt wird. Dadurch entsteht nach dem Entfernen des Abstandsbolzens eine lose sitzende Faserwicklung, bei der der Lichtwellenleiter im Wickelschacht im Wesentlichen ohne Druck und Spannung aufgewickelt ist.
- Die spannungsfreie Faserwicklung ermöglicht somit ein einfaches Anpassen der Faserlänge durch einfaches Straffziehen der Faser oder umgekehrt durch ein Zurückschieben der Faser in den Wickelschacht. Damit wird ohne großen Aufwand eine restlängenfreie Wicklung der Faser erreicht.
- Weiterhin kann der Wickelschacht mit einer Schachtabdeckung versehen werden, die zum Verschließen des Wickelschachts dient.
- Die Schachtabdeckung verhindert ein Ausrollen der – oftmals sperrigen – Faser. Dabei kann die Schachtabdeckung als ein Spannring ausgebildet sein, der konstruktionsbedingt auf dem Wickelgehäuse arretiert sein kann. Durch die lose Aufwicklung der Faser kann die Länge der Faser in bestimmten Grenzen variabel gehalten werden, da sie leicht in den Wickelschacht hineingeschoben oder wieder herausgezogen werden kann. Auf diese Weise können störende Rest- oder Überlängen vermieden werden. Hierbei sei angemerkt, dass störende Restlängen sich im Wesentlichen auf solche Restlängen beziehen, die die Funktion des Gerätes stören oder beeinträchtigen könnten. Das Gehäuse und der Spannring können einteilig ausgeführt sein. Vorteilhaft ist, dass eine Verbindung zwischen Gehäuse und Spannring das Verlieren des Spannringes verhindern kann. Aus Logistik-Sicht ist durch die einteilige Herstellung sichergestellt, dass zu jedem Gehäuse auch ein Spannring verfügbar ist. Aus Fertigungssicht ist es vorteilhaft, dass sowohl das Gehäuse als auch der Spannring in einem Arbeitsgang (z. B. Spritzguss) gefertigt werden können. Es ist eine andere Weiterbildung, dass das Gehäuse eine im Wesentlichen mittig in der Grundfläche des Gehäuses angebrachte Bohrung aufweist, die als Nabe fungieren kann. Diese Nabe kann zum Aufstecken des Gehäuses auf eine Achse dienen. Die Möglichkeit zum Aufstecken des Gehäuses auf eine Achse ist vorteilhaft in der Fertigung, wenn z. B. mehrere hundert Meter einer Faser maschinell auf das Spulengehäuse aufgewickelt werden sollen.
- Eine zusätzliche Weiterbildung besteht darin, dass die Nabe im Gehäuse auch eine Mitnahme-Ausbuchtung zum Drehen des Gehäuses aufweist. Dies ist vorteilhaft beim maschinellen Aufwickeln der Faser auf das Gehäuse, da eine Achse mit entsprechend ausgestalteter Mitnahme-Vorrichtung dann gleichzeitig als Antrieb dienen kann. Dies führt zu einer signifikanten Zeiteinsparung bei der Fertigung.
- Weiterhin kann das Spulengehäuse mindestens eine seitliche Faseraustrittsöffnung zur Führung des Lichtwellenleiters aufweisen. Durch eine oder mehrere Faseraustrittsöffnungen können die Fasern aus dem Wickelschacht herausgeführt werden.
- Der Spannring kann aufgrund der Arretierungsmöglichkeit so angeordnet sein, dass die Aussparungen am Spannring direkt über den Faseraustrittsöffnungen des Spulenkörpers zu liegen kommen.
- Dies hat den Vorteil, dass die Faser nicht eingeklemmt werden kann.
- Weiterhin ist es eine Ausgestaltung, dass das Gehäuse mindestens eine Befestigungsmöglichkeit, z. B. mindestens ein Befestigungsloch, aufweist. Dadurch gibt es vorteilhaft zahlreiche Möglichkeiten, das Gehäuse an unterschiedlichen Stellen im Gerät oder auf einer Baugruppe zu befestigen.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figuren insbesondere schematisch dargestellt und erläutert.
-
1 zeigt ein Gehäuse in einer perspektivischen Ansicht, -
2 zeigt eine Seitenansicht des Gehäuses aus1 als radialen Schnitt und -
3 zeigt einen axialen Schnitt durch das Gehäuse gemäß1 . -
1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Gehäuses1 für glasfaserbasierte Lichtwellenleiter. Der Wickelschacht2 wird gebildet durch das Gehäuse1 selbst und einem jeweils an der Seite des Gehäuses angebrachten Flansch6 . - Die Profilringe
4 an den Innenseiten der Flansche6 , die den Wickelschacht2 bilden, weisen ein Profil auf, das einerseits ein Aufliegen eines Spannringes5 ermöglicht und andererseits den Spannring5 in einer gewünschten Lage arretiert: Der Spannring5 ist so justiert, dass die Aussparungen7 an dem Spannring5 direkt über den Aussparungen des Flansches6 des Gehäuses1 zu liegen kommen. Dadurch wird ein Einklemmen der Faser in einer Faseraustrittsöffnung8 vermieden. - Weiterhin zeigt
1 , dass der Spannring5 über eine flexible Verbindung13 mit dem Gehäuse1 verliersicher verbunden sein kann. -
2 zeigt das Gehäuse1 mit dem Profil eines seitlichen Begrenzungsrings, der Aussparungen zum Herausführen der Erbiumfaser enthält. - Die Bohrungen
9 bieten individuelle Möglichkeiten zur Befestigung des Gehäuses an der Baugruppe, am Gerät oder im Gestell. - Die Nabe
11 ist mittig zentriert und kann als Aufnahme für eine Achse dienen, insbesondere für den Fall, dass der Lichtwellenleiter3 maschinell aufgewickelt werden soll. Eine zusätzliche Ausbuchtung12 der Nabenöffnung kann dazu dienen, dass eine entsprechend ausgestaltete Mitnahme-Vorrichtung an einer Achse das Gehäuse1 antreiben kann. - Eine zusätzliche Abstandsbolzenbohrung
10 im Gehäuse1 kann als Aufnahme für den Wickelabstandsbolzen (nicht dargestellt) dienen. Der Abstandsbolzen wird vor dem Aufwickeln der Faser in die Spule gesteckt und bewirkt an dieser Stelle einen größeren Wickelradius. Nach dem Aufwickeln der Faser kann der Bolzen entfernt werden, was zu einer spannungsfreien Faserwicklung führt. Die spannungsfreie Faserwicklung ermöglicht somit ein einfaches Anpassen der Faserlänge durch einfaches Herausziehen der Faser oder umgekehrt ein Hineinschieben der Faser in den Wickelschacht. -
3 zeigt den axialen Schnitt durch das Gehäuse1 mit eingesetztem Spannring5 . Die Lichtwellenleiter3 (z. B. Erbiumfasern) liegen dabei lose im Wickelschacht2 . -
- 1
- Gehäuse
- 2
- Wickelschacht
- 3
- Lichtwellenleiter
- 4
- Profilring
- 5
- Spannring
- 6
- Flansch
- 7
- Aussparung
- 8
- Faseraustrittsöffnung
- 9
- Befestigungsloch
- 10
- Abstandsbolzenbohrung
- 11
- Nabe
- 12
- Mitnahme-Ausbuchtung
- 13
- (flexible) Verbindung
Claims (11)
- Gehäuse (
1 ) für einen Lichtwellenleiter, wobei das Gehäuse einen Wickelschacht (2 ) aufweist. - Gehäuse nach Anspruch 1, mit einer Abstandsbolzenbohrung (
10 ) für einen herausnehmbarem Abstandsbolzen - Gehäuse nach Anspruch 2, wobei die Abstandsbolzenbohrung (
10 ) für einen Abstandsbolzen derart angebracht ist, dass ein in die Abstandsbolzenbohrung (10 ) eingesteckter Abstandsbolzen in den Wickelschacht (2 ) hineinragt. - Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Lichtwellenleiter (
3 ) im Wickelschacht (2 ) im Wesentlichen ohne Druck oder Spannung aufwickelbar ist. - Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Wickelschacht (
2 ) mit einer Schachtabdeckung verschließbar ist. - Gehäuse nach Anspruch 5, bei dem die Schachtabdeckung als Spannring (
5 ) ausgebildet ist. - Gehäuse nach Anspruch 5 oder 6, bei dem das Gehäuse (
1 ) und die Schachtabdeckung bzw. der Spannring (5 ) einteilig ausgeführt sind. - Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer im Wesentlichen mittig in der Grundfläche des Gehäuses angebrachten Nabe (
11 ) die zum Aufstecken des Gehäuses auf eine Achse dienen kann. - Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Nabe (
11 ) eine Mitnahme-Ausbuchtung (12 ) zum Drehen des Gehäuses aufweist - Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit mindestens einer seitlichen Austrittsöffnung (
8 ) zur Führung des Lichtwellenleiters (3 ). - Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit mindestens einer Befestigungsmöglichkeit, insbesondere mindestens einem Befestigungsloch (
9 ).
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