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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kabelbindertrennzange mit zwei
gegeneinander bewegbaren Schneidbacken, welche in eine geöffnete
und in eine geschlossene Stellung verlagerbar sind.
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Gattungsgemäße
Trennzangen sind insbesondere zum Auftrennen eines um einen Strang
aus einem oder mehreren Kabeln, Leitungen oder ähnlichen
Gegenständen gespannten Einwegkabelbinders geeignet. Die
Verlagerung der Schneidbacken erfolgt durch einen Betätigungsmechanismus,
der bei solchen Zangen meist durch zwei Handgriffe gebildet ist,
welche an ihren verlängerten Enden die Schneidbacken tragen
und an einem Drehgelenk miteinander verbunden sind.
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Kabelbinder
bestehen aus einem Band mit einer Rasterung und einem Kopf am Ende
dieses Bandes mit einer Öffnung zum Einfädeln
des anderen Bandendes. Zur Befestigung von Kabeln an Gehäuseabschnitten
oder zum Zusammenfassen mehrerer Kabel zu einem Kabelstrang wird
der Kabelbinder um ein oder mehrere Kabel mit seinem Band herum
geschlungen, woraufhin das freie Ende des Bandes durch den Kopfgeführt
wird, wo es mit Hilfe einer Rastfeder gegen Zurückziehen
gesichert wird, indem die Rastfeder in die Rasterung greift und
so das Band verschließt.
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Der
Kabelbinder wird üblicherweise sehr straff angezogen, woraufhin
das über den Kopf hinaus stehende freie Ende abgetrennt
wird. Kabelbinder bestehen zumeist aus Kunststoff. Derartige Kabelbinder
sind üblicherweise für die einmalige Verwendung
vorgesehen, so dass sie bei einem erforderlichen Öffnen
zerstört werden müssen. Im einfachsten Fall wird
der Kabelbinder dabei an einer beliebigen Stelle zertrennt.
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Das
Auftrennen des Kabelbinders kann erforderlich werden, wenn zusätzliche
Kabel in einen Kabelstrang eingelegt werden sollen oder wenn aufgrund
von Wartungsarbeiten ein ungehinderter Zugang zu den einzelnen Kabeln
notwendig wird. Ähnliche Situationen können entstehen,
wenn der Kabelbinder zur Befestigung anderer lang gestreckter Bauelemente,
wie beispielsweise Leitungen oder Rohre verwendet wird und sich
eine Neuverlegung dieser Bauelemente erforderlich macht.
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Das
Auftrennen eines Kabelbinders bereitet dann besondere Probleme,
wenn der Kabelbinder sehr eng um einen Kabelstrang gespannt ist
und bei Verwendung eines Messers oder eines Seitenschneiders die
Gefahr der Beschädigung der Kabel oder zumindest deren
Isolationsschichten besteht. Dies kann nachfolgend zu elektrischen
Kurzschlüssen zwischen einzelnen Kabeln oder der Korrosion
des elektrischen Leiters führen.
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Die
WO 2007/142660 A1 zeigt
ein Werkzeug zum Entfernen von Kabelbindern. Es handelt sich dabei
um eine Schneidzange, die am Band des Kabelbinders angesetzt wird,
um dieses zu durchtrennen. Um den hinter dem Kabelbinder liegenden
Kabelabschnitt zu schützen, besitzt das Werkzeug ein gegenüberliegen
des Paar von Schneidelementen, die jeweils eine Schneidkante aufweisen,
und mindestens ein Schutzelement, welches während des Schneidvorgangs
die Schneidelemente vom Kabel entfernt halten soll. Das Schutzelement
ragt dazu über die Schneidkante hinaus und wird zwischen
Kabelbinder und umgriffenem Kabel positioniert. Dafür ist
allerdings ein gewisser Spalt zwischen dem Kabelbinder und dem Kabel
erforderlich, der nur bei relativ lose befestigten Kabelbindern
oder bei zwischen mehreren Kabeln verbleibenden Zwischenräumen
vorhanden ist. Ist der Kabelbinder nur um ein einzelnes zylindrisches
Element herum gespannt oder besteht der Kabelstrang aus zahlreichen
einzelnen Kabeln mit geringem Querschnitt, so können die
Kabel bereits durch das Einschieben des Schutzelements beschädigt
werden. Zwar wird das Schneidelement durch das Schutzelement von
den Kabeln entfernt gehalten, jedoch ist in bestimmten Anwendungsfällen auch
die Gefahr der Beschädigung des Kabels durch das Schutzelement
nicht hinnehmbar. Zudem besteht die Gefahr, dass das vorbekannte
Werkzeug seine Funktion gänzlich verfehlt, wenn es dem
Anwender nicht gelingt, das oder die Schutzelemente vor dem Schneidvorgang
unter dem Kabelbinder zu positionieren.
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Aus
der
DE 10 2008 043 692.5 ist
eine Schneidzange zum Auftrennen eines um Kabel oder dergleichen
gespannten Kabelbinders bekannt. Diese Schneidzange besitzt zwei
gegenüberliegende Zangenbacken mit einer ersten bzw. einer
zweiten stirnseitigen Anlagefläche. Die erste Zangenbacke weist
eine zur zweiten Zangenbacke gerichtete Ambossfläche auf,
während die zweite Zangenbacke eine zur ersten Zangenbacke
gerichtete Schneidkante besitzt, die sich von der Rückseite
der zweiten Anlagefläche mindestens um die Breite des aufzutrennenden
Kabelbinders in Längsrichtung der zweiten Zangenbacke erstreckt.
Zwar ist die Gefahr der Verletzung des umspannten Kabels bei korrekter
Bedienung dieser Schneidzange gering, jedoch kann die Schneidkante
noch vor dem Auftrennen des Kabelbinders versehentlich am Kabel
angesetzt werden und dieses verletzen.
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In
der
FR 2 720 966 A1 ist
eine Zange zum Entfernen eines Kabelbinders beschrieben. Die Beschädigung
der unter dem Kabelbinder verlaufenden Kabel wird dadurch vermieden,
dass die Zange am Durchfädelkopf des Kabelbinders angesetzt
wird, um das freie Ende des Bandes unter Überwindung der Rast-
bzw. Klemmkräfte durch den Kopf zurück zu schieben.
Zum Überwinden der Klemmkräfte ist eine hohe Kraft
erforderlich, die manuell aufgebracht werden muss. Die Zange muss
sehr genau in einer bestimmten Position an den Kopf des Kabelbinders
angesetzt werden, um die Öffnung zu ermöglichen. Dies
kann insbesondere bei schwer zugänglichen Stellen zum Problem
werden.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Werkzeug zum
Auftrennen von Einwegkabelbindern bereit zu stellen, welches die
Nachteile des Standes der Technik vermeidet und auch bei straff
gespannten und schwer zugänglichen Kabelbindern das Auftrennen
ermöglicht, ohne dass die Gefahr der Beschädigung
des vom Kabelbinder umfassten Kabels bzw. sonstigen Elements besteht.
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Die
Aufgabe wird durch eine Kabelbindertrennzange mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
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Eine
erfindungsgemäße Zange dient zum Auftrennen eines
um einen Strang gespannten Einwegkabelbinders. Sie umfasst zwei
gegeneinander bewegbare Schneidbacken, die vorzugsweise über zwei
gelenkig verbundene Handgriffe angetrieben werden. Die Schneidbacken
sind in eine geöffnete und in eine geschlossene Position
bewegbar. In der geöffneten Position bilden die Schneidbacken
erfindungsgemäß eine Schneidöffnung mit
einer diese Schneidöffnung vollständig umschließenden,
also umlaufenden Kante.
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In
diese Schneidöffnung kann aufgrund der umlaufenden Kante
lediglich ein Kopf eines Kabelbinders eingeführt werden.
Ein langgestrecktes Kabel bzw. ein Kabelbaum können auch
versehentlich nicht in die Schneidöffnung gelangen, somit
zu keinem Zeitpunkt mit den Schneidkanten der Zangenbacken in Kontakt geraten.
Eine Trennebene, in der der Schnitt erfolgt, verläuft damit
bei am Kopf des Kabelbinders angesetzter Zange im Wesentlichen parallel zum
Kabelstrang.
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Der
Vorteil ist insbesondere darin zu sehen, dass Teile des Stranges
aufgrund der Konstruktion der Kabelbindertrennzange nicht von den
Schneidbacken erfasst und damit nicht beschädigt oder durchtrennt
werden können.
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Die
Schneidöffnung hat in einer bevorzugten Ausführungsform
eine kreisrunde Form. Abwandlungen der Form der Schneidöffnung
sind von dieser Erfindung mit umfasst.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Handgriffe
an der dem Gelenk abgewandten Seite in an sich bekannter Weise die
Schneidbacken auf. Die Schneidbacken sind an den einander zugewandten
Seiten vorzugsweise jeweils sichelförmig ausgeführt.
Mindestens eine der Schneidbacken trägt eine keilförmige
Schneidkante, während die andere Schneidbacke als Gegenmesser
dient und ebenfalls keilförmig ausgeführt sein
kann.
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An
den Schneidbacken ist ein Anschlag oder eine vergleichbare Bewegungsbegrenzung
vorgesehen, der ein gänzliches öffnen der Schneidzange
verhindert, so dass sichergestellt ist, dass in der geöffneten
Position die umlaufende Kante erhalten bleibt. Vorzugsweise weist
dazu jede der Schneidbacken einen Anschlagstift auf, der in der
geöffneten Position an einem Anschlag der jeweils anderen
Schneidbacke zur Anlage kommt.
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Die
Schneidzange kann weiterhin in bekannter Weise Mittel zur Handhabungshilfe
umfassen, beispielsweise eine Feder, welcher zwischen den Handgriffen
angeordnet ist, und die Schneidbacken in die geöffnete
Position drängt. Damit öffnet sich die Zange nach
dem Durchtrennen des Kabelbinderkopfes selbsttätig. Weiterhin
kann eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen sein, um die Kabelbindertrennzange
in der geschlossenen Position aufzubewahren und zu transportieren.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in den Figuren
dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert.
Es zeigen:
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1:
eine Draufsicht auf eine Kabelbindertrennzange in einer geöffneten
Position zweier Schneidbacken;
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2:
zwei Ansichten der in 1 dargestellten Kabelbindertrennzange
in einer geschlossenen Position der Schneidbacken.
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In 1 ist
eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Kabelbindertrennzange
gezeigt. Die Kabelbindertrennzange umfasst zwei Handgriffe 01, an
deren Verlängerungen jeweils eine Schneidbacke 02 angeordnet
ist. Die Handgriffe 01 sind über ein Drehgelenk 03 an
den Schneidbacken 02 gelenkig miteinander verbunden, so
dass die Zange bzw. deren Schneidbacken 02 in bekannter
Weise bei einer Einwärtsbewegung der Handgriffe 01 schließen
und bei einer Auswärtsbewegung der Handgriffe 01 öffnen.
Die 1 zeigt die Schneidbacken 02 in einer geöffneten
Position.
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Die
Schneidbacken 02 weisen in dieser Ausführungsform
jeweils eine halbkreisförmige bzw. sichelförmige
Schneidkante 04 auf, die in der geöffneten Stellung
der Kabelbindertrennzange eine Schneidöffnung 05 mit
einer geschlossen umlaufenden, kreisför migen Kante zur
Begrenzung der Schneidöffnung bilden. Bei abweichender
Formgebung der Schneidkanten 04 ergibt sich z. B. eine
ovale oder elliptische Schneidöffnung 05, die
aber in jedem Fall die geschlossene Begrenzungskante besitzt.
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Zum
Auftrennen eines Einwegkabelbinders wird die Schneidöffnung 05 um
den Kopf des Einwegkabelbinders gelegt, sodass der Kopf in die Schneidöffnung
hineinragt, und durch Einwärtsbewegung der Handgriffe 01 in
eine geschlossene Position verbracht (siehe 2a). Dabei
wird der Kopf des Einwegkabelbinders aufgetrennt oder vom Band des
Kabelbinders abgeschnitten.
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Die
Schneidkante 04 kann an einer oder an beiden Schneidbacken 02 als
zugespitzte Schneidklinge 06 ausgeführt sein.
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Vorzugsweise
wird die Kabelbindertrennzange durch eine Feder 07 (schematisch
angedeutet) in die geöffnete Stellung gedrängt,
damit sie sich nach dem Durchtrennen des Kabelbinders wieder öffnet.
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An
jeder der Schneidbacken 02 ist ein Anschlagstift 08 vorgesehen,
der die Öffnungsbewegung der Handgriffe 01 durch
einen Anschlag 09 an der anderen Schneidbacke 02 begrenzt.
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2 zeigt
die Kabelbindertrennzange in der geschlossenen Position der Schneidbacken
in Abb. a) in einer Draufsicht und in Abb. b) in einer Seitenansicht.
In der Seitenansicht ist zu erkennen, dass die Handgriffe 01 gegenüber
der Ebene der Schneidbacken 02 abgewinkelt sind. Dadurch
weist die Zange verbesserte Handhabungseigenschaften auf. Selbstverständlich
sind aber auch herkömmliche Handgriffe 01 möglich,
welche sich in der Ebene der Schneidbacken 02 erstrecken.
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- 01
- Handgriff
- 02
- Schneidbacke
- 03
- Drehgelenk
- 04
- Schneidkante
- 05
- Schneidöffnung
- 06
- Schneidklinge
- 07
- Feder
- 08
- Anschlagstift
- 09
- Anschlag
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2007/142660
A1 [0007]
- - DE 102008043692 [0008]
- - FR 2720966 A1 [0009]