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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Dichtelement, insbesondere eine
Fassadendichtungsband zur Abdichtung von Fassaden, z. B. zur Abdichtung eines
Spaltes zwischen einem plattenförmigem Element, z. B. einer
Glasscheibe oder einem Paneel, und einem die Glascheibe bzw. das
Paneel haltenden Halteprofil, in Form eines Dichtungsprofilbandes, das
eine Einclipsleiste zum Einclipsen in eine Nut des Halteprofils
und einen Dichtbereich aufweist, wobei der Dichtbereich eine Hauptdichtungslippe
und eine Labyrinthdichtung mit Labyrinthdichtungslippen zur dichtenden
Anlage an dem plattenförmigen Element aufweist.
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Eine
derartige Dichtung ist aus der
DE 20 2006 019 055 U1 bekannt. Die
DE 20 2006 019 055 U1 offenbart
ein Fenster, bei dem Fensterscheiben in ein Halteprofil aus Metall,
insbesondere Aluminium eingesetzt und in diesem an ihrem Rand gehaltert, insbesondere
festgeklemmt werden. Zwischen dem Halteprofil und den Fensterscheiben
ist jeweils eine Dichtung angeordnet, die den Spalt zwischen dem Halteprofil
und den Fensterscheiben abdichtet. Bei diesen Dichtungen handelt
es sich jeweils um ein Dichtungsprofilband, das eine Einclipsleiste
und gegenüberliegend einen Dichtbereich aufweist. Die Einclipsleiste
ist in eine Nut des Halteprofils eingeclipst bzw. in dieser eingerastet.
Der Dichtbereich weist eine Hauptdichtungslippe und eine Labyrinthdichtung mit
mehreren Labyrinthdichtungslippen auf, wobei sowohl die Hauptdichtungslippe
als auch die Labyrinthdichtungslippen an den Fensterscheiben dichtend
anliegen. Die Hauptdichtungslippe ist dabei so angeordnet, dass
sie im eingebauten Zustand nach außen hin sichtbar ist
und die Labyrinthdichtungslippen optisch verdeckt.
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Solche
Dichtungen sind auf dem Markt verbreitet. Sie sind einstückig
ausgebildet und bestehen aus einem relativ harten Material ohne
Gaseinschlüsse, insbesondere aus Solid-EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk).
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Derartige
Dichtungselemente haben sich bewährt. Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung eines Dichtungselementes, insbesondere eines
Fassadendichtungsbandes der oben genannten Art, das im eingebauten
Zustand einen vergrößerten Wärmedurchgangswert
(U-Wert) gewährleistet, wobei das Dichtungselement einfach
und sicher montierbar sein soll und kostengünstig herstellbar sein
soll.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den sich anschließenden
Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung beispielhaft
näher erläutert. Es zeigt:
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1:
Einen Querschnitt des erfindungsgemäßen Dichtungsprofilbandes
im nicht eingebauten Zustand und im eingebauten Zustand (gestrichelt)
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Bei
der erfindungsgemäßen Dichtung bzw. dem erfindungsgemäßen
Dichtungselement 1 (1) handelt
es sich um ein lang gestreckt ausgebildetes Dichtungsprofilband 2 mit
einer Längsmittelachse 2a. Die Dichtung 1 dient
insbesondere als Fassadendichtung zur Abdichtung von Fassaden, z.
B. zur Abdichtung eines Spaltes zwischen einem plattenförmigem
Element 16, z. B. einer Glasscheibe oder einem Paneel,
und einem das plattenförmige Element 16 haltenden
Halteprofil. Das Dichtungsprofilband 2 weist dazu einseitig
bzw. halteprofilseitig eine sich in Richtung der Längsmittelachse 2a erstreckende
Einclipsleiste bzw. eine Einclipsfußleiste 3 zum
Einclipsen bzw. Einrasten in eine dafür vorgesehene Nut
eines Halteprofils, insbesondere einer Profilschiene aus Metall,
bevorzugt aus Aluminium (nicht dargestellt) auf. An einer gegenüberliegenden
Seite, also andernseitig bzw. plattenseitig weist das Dichtungsprofilband 2 einen
Dichtbereich 17 auf.
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Die
Einclipsleiste 3 ist an sich bekannt und als Hohlprofilband
ausgebildet. Die Einclipsleiste 3 weist eine zur Längsmittelachse 2a senkrechte
Leistenerstreckungsachse 4, eine dazu senkrechte Stirnwandung 5,
zwei Seitenwandungen 6 und eine Bodenwandung 7 sowie
zwei sich seitlich an die Stirnwandung 5 anschließende,
seitlich abstehende Rastnasen 8 auf. Die Einclipsleiste 3 weist
somit einen pilzförmigen Querschnitt auf.
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Die
Einclipsleiste 3 besteht zudem zweckmäßigerweise
in an sich bekannter Weise aus einem relativ harten, weniger elastischen
Material, um einen guten und kippsicheren Halt der Dichtung 1 im
Halteprofil zu gewährleisten. Insbesondere weist das Material
der Einclipsleiste 3 ein E-Modul (Elastizitätsmodul)
von 4,5 N/mm2 bis 5,5 N/mm2 auf.
Zweckmäßigerweise handelt es sich bei dem Material
der Einclipsleiste 3 um einen Solid-Kunststoff, also einen Kunststoff
mit homogener Struktur ohne Gaseinschlüsse bzw. Zellen,
vorzugsweise einen Solid-Elastomer und/oder einen Solid-Thermoplasten, insbesondere
Solid-EPDM oder Solid-TPE oder PVC (Polyvinylchlorid) mit Weichmacher,
wobei das Material eine Härte Shore-A von 30° bis
80°, bevorzugt 40° bis 60° aufweist.
Des Weiteren weist das Material der Einclipsleiste 3 vorzugsweise
eine Dichte von 1,2 bis 1,4 g/cm2, bevorzugt
1,2 bis 1,3 g/cm2 auf.
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Außerdem
weist das Dichtungsprofilband 2, insbesondere der Dichtbereich 17 zumindest
eine, vorzugsweise zwei Schulterwandungen 9a; 9b auf, die
sich beidseits an die Einclipsleiste 3, insbesondere die
Bodenwandung 7, anschließen und vorzugsweise einstückig
mit dieser ausgeführt sind. An die eine Schulterwandung 9a schließt
sich in Umfangsrichtung des Dichtungsprofilbandes 2 gesehen
eine Hauptdichtungslippe 10, ebenfalls als Teil des Dichtbereichs 17,
an. Die Hauptdichtungslippe 10 er streckt sich von der Schulterwandung 9a,
vorzugsweise zunächst parallel zur Fußerstreckungsachse 4, weg.
Die Hauptdichtungslippe 10 ist vorzugsweise an die Schulterwandung 9a angeformt,
also mit dieser einstückig ausgeführt. Um die
Dichtfunktion zu gewährleisten weist die Hauptdichtungslippe 10 zweckmäßigerweise
einen bogenförmigen Verlauf auf, wobei eine Lippenaußenfläche 11 konkav
ist. Die Hauptdichtungslippe 10 weist zudem eine Lippeninnenfläche 13 auf,
die konvex ist. Das heißt, die Hauptdichtungslippe 10 biegt
sich von der Längsmittelachse 2a weg. Insbesondere
ist ein der Schulterwandung 9a gegenüberliegender
Lippenendbereich 12 im wesentlichen radial zur Längsmittelachse 2a ausgerichtet.
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An
einer äußeren Kante, an der die Schulterwandung 9a und
die Hauptdichtungslippe 10 ineinander übergehen,
ist zudem eine an sich bekannte, abstehende Abdecklippe 14 angeformt.
Die Abdecklippe 14 dient als Sichtschutz zum Abdecken des
Halteprofils.
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Gemäß der
Erfindung weist der Dichtbereich 17 zudem einen profilierten
Dichtstreifen 15 aus relativ weichem, nachgiebigem Material
auf. Insbesondere besteht der Dichtstreifen 15 aus gummielastischem
und/oder elastisch und reversibel rückverformbarem Material,
vorzugsweise insbesondere aus einem geschlossenzelligen Elastomer
mit Gaseinschlüssen bzw. aus, insbesondere geschäumtem, Moosgummi.
Bevorzugt handelt es sich dabei um EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer
oder auch Ethylen-Propylen-terpolymer oder auch Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk)
oder TPE (Thermoplastische Elastomere), wobei die Shore-A Härte
des Materials vorzugsweise 5° bis 25°, bevorzugt
10° bis 20° beträgt. Zudem weist das
Material des Dichtstreifens 15 zweckmäßigerweise
einen E-Modul (Elastizitäts-Modul) ≤ 5,5 N/mm2, insbesondere von 4,5 bis 5,5 N/mm2 auf. Im Falle des Moosgummis liegt der
E-Modul bevorzugt bei ≤ 5 N/mm2.
Des Weiteren weist das Material des Dichtstreifens 15 vorzugsweise eine Dichte
von 0,55 bis 0,85 g/cm2, bevorzugt 0,65
bis 0,7 g/cm2 auf.
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Der
Dichtstreifen 15 ist in Richtung der Fußerstreckungsachse 4 gegenüberliegend
zur Einclipsleiste 3 angeordnet. Der Dichtstreifen 15 ist
also plattenseitig angeordnet. Des Weiteren schließt sich der
Dichtstreifen 15 sowohl innenseitig an die Hauptdichtungslippe 10 als
auch an die beiden Schulterwandungen 9a; 9b an.
Der Dichtstreifen 15 ist insbesondere an Schulterwandungsinnenflächen 18 und an
der Lippeninnenfläche 13 der Hauptdichtungslippe 10 angeordnet
und mit diesen fest verbunden, insbesondere an diesen angeklebt
oder mit diesen zusammen vulkanisiert.
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Der
Dichtstreifen 15 weist zudem plattenseitig eine Dichtfläche 19 auf,
an der mehrere, vorzugsweise 2 bis 10, bevorzugt 3 bis 5, Labyrinthdichtungslippen 20 einer
Labyrinthdichtung vorgesehen sind. Die Dichtfläche 19 ist
gegenüberliegend zur Einclipsleiste 3 von dieser
weg gerichtet angeordnet und erstreckt sich bevorzugt in eine zur
Längsmittelachse 2a und zur Fußerstreckungsachse 4 senkrechte Bandbreitenrichtung 21.
Die Labyrinthdichtungslippen 20 schließen sich
in Umfangsrichtung des Dichtungsprofilbands 2 gesehen an
die Hauptdichtungslippe 10 an und sind in Umfangsrichtung
und in Bandbreitenrichtung 21 hintereinander bzw. zueinander benachbart
angeordnet. Die Hauptdichtungslippe 10 überragt
die Labyrinthdichtungslippen 20 im nicht eingebauten Zustand
plattenseitig, also in einer zur Fußerstreckungsrichtung 4 parallelen
Richtung und ist im eingebauten Zustand so angeordnet, dass sie von
außen sichtbar ist und die Labyrinthdichtungslippen optisch
abdeckt. Insbesondere überragt der Lippenendbereich 12 die
Labyrinthdichtungslippen 20 plattenseitig. Dabei weist
vorzugsweise auch der Lippenendbereich 12 an der Lippeninnenfläche 13,
also plattenseitig, ebenfalls das gummielastische Material des Dichtstreifens 15 auf.
Der Dichtstreifen 15 erstreckt sich also an der Lippeninnenfläche 13 entlang bis
zu einer Lippenend kante 22. Dadurch wird im eingebauten
Zustand eine homogene Spannungsverteilung im Dichtstreifen 15 erreicht
und z. B. Abrisse des Dichtstreifens 15 von dem übrigen
Dichtungsprofilband 2, insbesondere der Hauptdichtungslippe 10, vermieden.
Die übrige Hauptdichtungslippe 10 besteht dabei
aus vorzugsweise aus demselben Material bzw. einem Material mit
denselben oben genannten Merkmalen wie die Einclipsleiste 3 und
die Schulterwandungen 9a; 9b, wobei die Hauptdichtungslippe 10 reversibel
verformbar und so biegbar ist, dass sie im eingebauten Zustand an
dem Element 16 dichtend anliegt. Des Weiteren weist die
Hauptdichtungslippe 10 vorzugsweise aus insbesondere fertigungstechnischen
Gründen aufgrund des Werkzeugflusses an der Lippenendkante 22 eine
hakenartige Vorsprungskante bzw. Hinterschnittkante 34 auf.
Die Hinterschnittkante 34 erstreckt sich von der Lippeninnenfläche 13 weg
und ist an diese angeformt. Dadurch wird unter anderem auch eine
definierte Anlage der Hauptdichtungslippe 10 an dem abzudichtenden
Element 16 gewährleistet, da die Hinterschnittkante 34 an
dem Element 16 anliegt.
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Die
Hauptdichtungslippe 10 ist von außen in eine Dichtungsrichtung 23 gesehen
das erste Dichtmittel, das das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert.
Die Labyrinthdichtungslippen sind der Hauptdichtungslippe 10 in
Dichtungsrichtung 23 nachgeordnet und dienen zur zusätzlichen
Abdichtung und sorgen für eine breite Auflagefläche
des Dichtungsprofilbands 2 an dem abzudichtenden plattenförmigen
Element 16, so dass das Dichtungsprofilband 2 kippsicher
an dem plattenförmigen Element 16 anliegt.
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An
die Dichtfläche 19 schließt sich in Umfangsrichtung
eine, zweckmäßigerweise ebene, äußere
Streifenseitenfläche 24 an, die sich vorzugsweise
parallel zur Fußerstreckungsachse 4 und parallel zur
Längsmittelachse 2a erstreckt. In Bandbreitenrichtung 21 erstreckt
sich der Dichtstreifen 15 zweckmäßigerweise
zudem zumindest bis zur Schulterwandung 9b, bevorzugt etwas über
die Schulterwandung 9b hinaus und weist einen zur Einclipsleiste 3 hingerichteten
Vorsprung 25 auf, der sich entlang einer Schulterwandungsseitenkante 26 der
Schulterwandung 9b erstreckt. Zumindest erstreckt sich
der Dichtstreifen 15 somit in Bandbreitenrichtung 21 gesehen über
die Breite der beiden Schulterwandungen 9a, 9b.
Insbesondere ist der Dichtstreifen 15 im Bereich des Vorsprungs 25 mit
der Schulterwandungsseitenkante 26 fest verbunden, insbesondere
an diese angeklebt oder mit dieser zusammen vulkanisiert. Der Vorsprung 25 schließt
dabei halteprofilseitig bündig mit einer Schulterwandungsaußenfläche 27 der Schulterwandung 9b ab,
so dass von dem Vorsprung 25 und der Schulterwandungsaußenfläche 27 eine erste
ebene, zur Fußerstreckungsachse 4 senkrechte Auflagekantenfläche 28 gebildet
wird. Die Schulterwandungsaußenfläche 27 der
anderen Schulterwandung 9a bildet eine zweite Anlagekantenfläche 28b,
die zur ersten Anlagefläche 28a koplanar ist.
Mit den Anlageflächen 28a; 28b liegt
das Dichtungsprofilband 2 im eingebauten Zustand auf dem
Halteprofil in an sich bekannter Weise auf.
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Durch
den Dichtstreifen 15 aus gummielastischem Material wird
in besonders vorteilhafter Weise erreicht, dass die erfindungsgemäße
Dichtung 1 einen deutlich höheren Wärmedurchgangswert,
also einen deutlich niedrigeren Wärmedurchgang als die bekannte
Dichtung aufweist. Denn das nachgiebige Material, das einerseits
an der Lippeninnenfläche 13 vorgesehen ist, und
aus dem auch die Labyrinthdichtungslippen 20 bestehen,
schmiegt sich deutlich besser an das abzudichtende plattenförmige
Element 16 an (1), so dass die erfindungsgemäße
Dichtung 1 deutlich besser als die bekannte Dichtung dichtet und
isoliert. Besonders vorteilhaft für die Wärmeisolation
bzw. Wärmedämmung ist auch die Geschlossenzelligkeit
des Materials des Dichtstreifens 15.
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Gemäß der
Erfindung weist das Dichtungsprofilband 2 zudem einen sich
parallel zur Längsmittelachse 2a erstreckenden
Druck kraftübertragungswulst bzw. Druckkraftzentrierungswulst
bzw. Druckkraftaufnahmewulst 29 auf. Der Druckkraftübertragungswulst 29 schließt
sich an die Bodenwandung 7 der Einclipsleiste 3 an
und erstreckt sich von dieser in einer zur Fußerstreckungsachse 4 parallelen
Richtung weg, also zum plattenförmigen Element 16 bzw. zu
einer Plattenseite hin. Der Druckkraftübertragungswulst 29 ist
in einer zur Fußerstreckungsachse 4 parallelen
Richtung von der Einclipsleiste 3 weggerichtet und erstreckt
sich in den Dichtstreifen 15 hinein. Insbesondere ist der
Druckkraftübertragungswulst 29 in einer Ausnehmung 30 des
Dichtstreifens 15 angeordnet. Vorzugsweise verjüngt
sich der Druckkraftübertragungswulst 29 dabei
plattenseitig und weist zweckmäßigerweise einen
dreieckigen Querschnitt auf. Insbesondere weist der Druckkraftübertragungswulst 29 zwei
seitliche Flanken 31 auf, die über eine abgerundete
Kante 32 ineinander übergehen. Die Kante 32 kann
aber auch abgeflacht ausgebildet sein (nicht dargestellt). Die Kante 32 endet dabei
plattenseitig vorzugsweise auf der Höhe, auf der die Labyrinthdichtungslippen 20 beginnen
oder etwas davor. Infolgedessen erstreckt sich der Druckkraftübertragungswulst 29 plattenseitig
bis auf die Höhe, auf der die Labyrinthdichtungslippen 20 beginnen
oder endet, insbesondere in einer zur Fußerstreckungsachse 4 parallelen
Richtung gesehen, etwas, insbesondere 0 bis 1,0 mm davor. Des Weiteren
erstreckt sich der Druckkraftübertragungswulst 29 vorzugsweise
zumindest über die gesamte Breite der Einclipsleiste 3 in
Breitenrichtung, also parallel zur Bandbreitenrichtung 21 gesehen.
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Der
druckstempelartige Druckkraftübertragungswulst 29 dient
zum einen zur gezielten Übertragung und Aufbringung der
Montagedruckkraft auf die Einclipsleiste 3 bei der Montage
der erfindungsgemäßen Dichtung 1, bei
der die Einclipsleiste 3 gegen einen definierten Rastwiderstand
in die Nut des Halteprofils eingeclipst bzw. eingerastet wird. Die
Kante 32 des Druckkraftübertragungswulstes 29 wird
dazu bei der Montage von der Dichtfläche 19 her,
also plattenseitig mit der Montagedruckkraft in einer zur Fußerstreckungsrichtung 4 parallelen
Richtung beaufschlagt. Insbesondere erfolgt dies mittels einer Druckwalze,
die eine zur Bandbreitenrichtung 21 parallele Rollachse
aufweist und um die Rollachse auf der Dichtfläche 19 und
der Hauptdichtungslippe 10 innenseitig abrollt. Mittels
des Druckkraftübertragungswulstes 29 wird dabei
eine Montagehöhe definiert und festgelegt, da der Dichtstreifen 15 und
auch die Hauptdichtungslippe 10 nur bis zum Druckkraftübertragungswulst 29 eingedrückt
werden können, da der Druckkraftübertragungswulst 29 und
die Einclipsleiste 3 eine Gegenkraft zur Montagedruckkraft
aufbringen. Dadurch ist eine gleichmäßige Kraftaufbringung
auf die Einclipsleiste 3 und somit eine automatisierte
Montage der erfindungsgemäßen Dichtung 1 möglich.
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Um
die Montagedruckkraft übertragen zu können, besteht
der Druckkraftübertragungswulst 29 aus einem weniger
elastischem Material wie der Dichtstreifen 15. Insbesondere
weist das Material des Druckkraftübertragungswulstes 29 ein
E-Modul von 4,5 N/mm2 bis 5,5 N/mm2 auf. Zweckmäßigerweise
besteht der Druckkraftübertragungswulst 29 aus Solid-EPDM
mit einer Harte Shore-A von 30° bis 80°, bevorzugt
40° bis 60°. Der Druckkraftübertragungswulst 29 besteht
also vorzugsweise aus dem Material der Einclipsleiste 3 bzw.
einem Material mit denselben oben genannten Merkmalen, die das Material
der Einclipsleiste 3 aufweist.
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Um
die Herstellung zu vereinfachen, sind der Druckkraftübertragungswulst 29,
die Einclipsleiste 3, die Schulterwandungen 9a; 9b und
die Hauptdichtungslippe 10 vorzugsweise einstückig
ausgebildet. Zudem wird das gesamte Dichtungsprofilband 2 vorzugsweise
durch Extrusion hergestellt.
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Der
Druckkraftübertragungswulst 29 erfüllt aber
auch im eingebauten Zustand eine Funktion. Denn bei Druck auf das
Dich tungsprofilband 2 durch das plattenförmige
Element 16, z. B. aufgrund von Windkraft, wird verhindert,
dass das Dichtungsprofilband 2 unkontrolliert und ungleichmäßig
zusammen gedrückt wird, da das Dichtungsprofilband 2,
insbesondere der an sich nachgiebige Dichtstreifen 15,
in einer zur Fußerstreckungsachse 4 parallelen
Richtung lediglich bis zur Kante 32 des Wulstes 29 zusammengedrückt
werden können. Denn der Druckkraftübertragungswulst 29 und
die Einclipsleiste 3, die sich am Halteprofil abstützt,
bringen eine Gegenkraft auf. Dadurch wird das plattenförmige
Element 16, das üblicherweise zwischen zwei Dichtungen 1 angeordnet
ist (nicht dargestellt), stabil und kippsicher zwischen den beiden
Dichtungen 1 gehalten. Zudem entsteht kein Spalt zwischen
einer der beiden Dichtungen 1 und dem abzudichtenden Element 16.
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Des
Weiteren ist es aufgrund des Vorhandenseins des Druckkraftübertragungswulst 29 aus dem
weniger elastischen Material möglich, eine Strecksicherung 33 vorzusehen.
Bei der Strecksicherung 33 handelt es sich um einen in
den Druckkraftübertragungswulst 29 einvulkanisierten,
in an sich bekannter Weise oberflächenbehandelten Faden,
der sich parallel zur Längsmittelachse 2a erstreckt.
Die Strecksicherung 33 wirkt als Bewehrungsmittel und verhindert
eine Überstreckung des Dichtungsprofilbandes 2 bei
Montage.
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Selbstverständlich
liegt es auch im Rahmen der Erfindung, anstelle der durchgehenden
Einclipsleiste 3 mehrere in Richtung der Längsmittelachse 2a hintereinander
angeordnete Einclipsnoppen (nicht dargestellt) oder andere geeignete
Mittel vorzusehen, die zum Einclipsen in die Nut geeignet sind.
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Mit
der erfindungsgemäßen Dichtung wird aufgrund der
zweiteiligen Ausführung einerseits aus dem gummielastischen
Material im Dichtbereich und andererseits aus dem weniger elastischen
Material für die Einclipsleiste und durch das Vorsehen
des Druckkraftübertragungswulstes eine Dichtung geschaffen,
die hervorragende Dichtungseigenschaften aufweist, einfach und sicher
zu montieren ist und die einen guten Halt des plattenförmigen
Elements zwischen zwei erfindungsgemäßen Dichtungen
oder einer erfindungsgemäßen Dichtung und einer
anderweitig gestalteten Dichtung zur Erzeugung des Gegendrucks gewährleistet.
Zudem ist die erfindungsgemäße Dichtung einfach,
kostengünstig und schnell durch Extrusion herstellbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202006019055
U1 [0002, 0002]