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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel zur Verwendung
in einem Reinigungsvorgang in einer Geschirrspülmaschine, das neben Bleichmitteln
auch einen Wirkstoff zur Hemmung der Glaskorrosion enthält.
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Die
Anforderungen an Reinigungsmittel werden zunehmend umfangreicher.
Der Anwender bevorzugt verstärkt
Reinigungsmittel mit mehrfachem Nutzen, die den Einsatz von zusätzlichen
Geschirrspülprodukten,
die dem Reinigungsvorgang separat dosiert zugeführt werden müssen, beispielsweise Klarspüler und
Salze, entbehrlich machen und deren Funktionen in einem Produkt
vereinen. Derartige „All in
One" oder „Allinclusive" Reinigungsmittel
umfassen neben Bleichmitteln zur Entfernung von bleichbaren Anschmutzungen
und zur Anlösung
von Anschmutzungen alternativ oder kumulativ weitere Funktionen
zur Klarspülung,
Wasserenthärtung,
Geschirrspülerschutz
und Glas-/Dekor-/Emaile-/Keramik-Schutz.
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Je
mehr Funktionen in einem Reinigungsmittel vereint werden, desto
größer wird
die Anzahl an verschiedenen Inhaltsstoffen. Diese Inhaltsstoffe können Gerüststoffe,
oberflächenaktive
Mittel, Enzyme, Bleichen, Bleichaktivatoren, Alkalinitätsquellen, Farbstoffe,
Duftstoffe, Sprengmittel, Dispersionsmittel für Kalkseifen, organische Polymere,
Kristallwachstumshemmer, Komplexierungsmittel für Schwermetallionen, Salze,
Enzymstabilisatoren, Korrosionshemmer, Lösungsmittel, hydrotrope Mittel usw
einschließen.
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Bei
derartig komplexen Wirkstoffzusammensetzungen kann es vorkommen,
dass einzelne Inhaltsstoffe sich in ihrer Wirkung beeinträchtigen
oder gar gegenseitig aufheben. Um solche unerwünschte Wirkungen zu vermeiden,
werden sich beeinträchtigende
Inhaltsstoffe bei einer Darbietungsform als Reinigungstablette häufig unterschiedlichen
Schichten zu geordnet, die sich nicht gleichzeitig, sondern in genau
vorgegebener zeitlicher Abfolge auflösen und zur Wirkung kommen.
Allerdings kann auch bei Reinigungsmitteltabletten mit mehreren
Phasen nicht in allen Fällen
sichergestellt werden, dass derartige Inhaltsstoffe in der gebotenen
Form räumlich
und zeitlich in ihrer Wirkungsweise voneinander getrennt werden
können.
Bei anderen Darbietungsformen des Reinigungsmittels, wie beispielsweise
als Pulver oder Granulat, ist dies überhaupt nicht möglich.
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Als
besonders problematisch hat sich die Kombination zwischen Bleichmitteln
und Inhaltsstoffen zur Vermeidung von Glaskorrosion erwiesen. Die Korrosion
von Glas in Geschirrspülmaschinen
ist ein allgemein bekanntes Phänomen.
Es wurde festgestellt, dass das Problem der Glaskorrosion im wesentlichen
auf das Auslaugen von Mineralien aus der Glasmasse zusammen mit
einer Hydrolyse des Silikat-Netzwerkes
und zum anderen auch auf die Ablagerung und Wiederablagerung von
Silikatmaterial auf das Glas zurückzuführen sind.
Es ist eine Kombination dieser Ursachen, welche zu einem trüben Aussehen
des Glases führen
kann. Diese Wirkung verstärkt sich
mit zunehmender Anzahl der Reinigungsvorgänge in der Geschirrspülmaschine.
Die Glaskorrosion führt
zu einer Eintrübung
des Glases. In einem frühen Stadium
zeigt sich diese Wirkung zunächst
als schillernder Film, der sich zunehmend mit weiteren Reinigungsgängen eintrübt.
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Die
meisten Verbraucher betrachten die Vermeidung der Korrosion von
Glasoberflächen
als eine der wichtigsten Funktionen eines Reinigungsmittels für Geschirrspülmaschinen.
Der Verbraucher möchte vermeiden,
dass die zu reinigenden Glaswaren Schaden in der Geschirrspülmaschine
nehmen oder dass insbesondere wertvolle Glaswaren aus diesem Grunde
nicht mit der Geschirrspülmaschine,
sondern wieder mit der Hand gespült
werden müssen.
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Wesentlicher
Inhaltsstoff von Mitteln zur Vermeidung der Glaskorrosion sind Zusammensetzungen,
die vorrangig wasserlösliche
Metallsalze umfassen. Bevorzugt werden insbesondere wasserlösliche Zinksalze,
wie Zinksalze von Chlorid, Sulfat oder Acetat und zinkhaltige Verbindungen,
wie Zinkoxid. Derartige Metallsalze haben sich als durchaus wirksame
Mittel zur Verringerung der Glaskorrosion erwiesen.
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Allerdings
zeigt sich beim Einsatz solcher Glaskorrosionsschutzmittel in Geschirrspülreinigungszusammensetzungen,
die Bleichmittel, insbesondere niederalkalische Bleichmittel mit
Percarbonat oder Perborat, enthalten, dass diese dahingehend reagieren,
dass die Wirkung der Bleichmittel beeinträchtigt und deutlich verringert
wird.
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Um
diesen negativen Effekt auszugleichen und die Wirkung des Bleichmittels
wieder herzustellen oder zu erhöhen,
ist es bekannt, derartigen Reinigungsmittelzusammensetzungen Verbindungen,
die Mangan oder Kobalt enthalten, zuzusetzen. Inhaltsstoffe auf
Mangan- oder Kobaltbasis schwächen
diese negativen Auswirkungen zwar deutlich ab, haben jedoch den
Nachteil, dass sie in sehr genau dosierter Menge eingesetzt werden
müssen,
um ihre volle Wirkung zu entfalten. Gerade in Reinigungsmittelzusammensetzungen,
die in gepressten Tabletten dargeboten werden, kann nur mit großem Aufwand
sichergestellt werden, dass jede Tablette auch die erforderliche
Menge der Zusammensetzung auf Mangan- und/oder Kobaltbasis enthält.
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Ausgehend
von dieser Problematik hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe
gestellt, eine Reinigungsmittelzusammensetzung zur Verwendung in
einem Reinigungsvorgang in einer Geschirrspülmaschine bereitzustellen,
die sowohl Bleichmittel als auch ein Mittel zum Schutz vor Glaskorrosion
mit wasserlöslichen
Metallsalzen enthält,
jedoch auf den Einsatz von Inhaltsstoffen auf Mangan- und/oder Kobaltbasis
verzichtet und gleichwohl eine ausreichende Bleichwirkung erzeugt.
Dabei soll besonders Wert darauf gelegt werden, dass der Zusatzstoff
zur Wiederherstellung oder Erhöhung
der Bleichwirkung bevorzugt bereits in Reinigungsmittelzusammensetzungen
verwendet wird, umweltfreundlich und leicht zu dosieren ist.
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Durch
den Einsatz eines Inhaltsstoffes, der bereits üblicherweise in Reinigungsmittel
Anwendung findet, soll verhindert werden, dass erneut umfangreiche
Untersuchungen angestellt werden müssen, ob und inwieweit ggf.
bei Einsatz neuer Wirkstoffe andere Inhaltsstoffe in ihrer Wirkung
beeinträchtigt werden.
Außerdem
hat ein bereits verwendeter Inhaltsstoff den Vorteil, dass dessen
Einkaufsvolumen erhöht
und somit dieser Inhaltsstoff zu einem günstigeren Preis erworben werden
kann.
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Ein
bekannter Inhaltsstoff ist darüber
hinaus bereits auf seine Umweltverträglichkeit getestet. Durch den
Verzicht auf mangan- und/oder kobalthaltige Wirkstoffe kann der
Anteil an unnötigen
Schwermetallen reduziert werden.
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Schließlich hat
ein bereits verwendeter Inhaltsstoff den Vorteil, dass lediglich
dessen Wirkstoffanteil an der Gesamtzusammensetzung erhöht werden
muss. Inhaltsstoffe, die in größeren Mengen
vorkommen, lassen sich wesentlich leichter und besser dosieren und
auch in Darbietungsformen wie Tabletten gleichmäßiger verteilen.
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Aus
den vorstehenden Erwägungen
wurden umfangreiche Untersuchungen mit diversen Inhaltsstoffen durchgeführt. Überraschenderweise
hat sich in diesen Untersuchungen erwiesen, dass die Beeinträchtigung
der Wirkung von Bleichmitteln bei Zusatz von Mitteln zum Schutz
vor Glaskorrosion, insbesondere soweit diese wasserlösliche,
zinkhaltige Salze enthalten, ausgeglichen werden konnte, wenn der Anteil
von Tetraacetylethylendiamin (TAED) über das bisher verwendete Maß von durchschnittlich
1–3% am
Gesamtgewicht, auf mindestens 6% am Gesamtgewicht bis zu 25% am
Gesamtgewicht der Reinigungsmittelzusammensetzung erhöht wird.
Als besonders wirksam hat sich dabei ein Anteil zwischen 8% und
18% TAED am Gesamtgewicht des Reinigungsmittels erwiesen.
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Die
Verwendung von TAED als Bleichaktivator in Reinigungsmittelzusammensetzungen
zum maschinellen Spülen
von Geschirr und Gläsern
in einer Geschirrspülmaschine
als solcher ist seit Jahren insbesondere in Kombination mit Perborat
oder Percarbonat bekannt.
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TAED
wird als Aktivator von Bleichmitteln, wie z. B. Natriumperborat
oder Natriumpercarbonat, eingesetzt, um die Bleichwirkung derartiger
peroxidischer Verbindungen bereits bei geringeren Temperaturen als
den ansonsten erforderlichen mindestens 60° Grad zu ermöglichen. TAED ist in Wasser
sehr leicht löslich,
ungiftig und biologisch gut abbaubar.
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TAED
wird zu diesem Zweck bisher jedoch lediglich nur in geringen Dosierungen
zwischen 1–3%
verwendet. Selbst in den bisher veröffentlichten Patentschriften
werden allenfalls Wirkstoffanteile von TAED bis maximal zu 5% beansprucht.
Der Einsatz von TAED zur Wiederherstellung der Bleichwirkung von
Bleichmitteln bei Zusammenwirken mit Mitteln zum Schutz vor Glaskorrosion,
insbesondere von zinkhaltigen Salzen, ist bisher nicht bekannt oder gar
offenbart.
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Vorzugsweise
umfasst das erfindungsgemäße Reinigungsmittel
neben den vorstehenden Inhaltsstoffen auch noch wahlweise einen
oder mehrere zusätzliche
Inhaltsstoffe, wie oberflächenaktive Mittel,
Gerüststoffe,
Schaumverstärker
oder Schaumunterdrücker,
organische Lösungsmittel,
Co-Lösungsmittel,
Phasenstabilisatoren, Emulgatoren, Konservierungsmittel, Schutzsuspensionsmittel, Schutzfreisetzungsmittel,
keimtötende
Mittel, pH-einstellende Mittel oder Puffer, Alkalinitätsquellen,
bei welchen es sich nicht um ein Gerüststoff handelt, Chelatbildner,
Tone wie Smectittone, Enzymstabilisatoren, Mittel gegen Kesselstein,
Farbmittel, Farbstoffe, Hydrotrope, farbstoffübertragungshemmende Mittel,
Aufheller und Duftstoffe.
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Bei
einer bevorzugten Reinigungsmittelzusammensetzung sind zusätzliche
Mittel mit Klarspülfunktion
enthalten. Die Klarspülfunktion
wird durch den Zusatz von oberflächenaktiven
Mitteln und/oder Mittel mit Geschirrspülersalzfunktion bereitgestellt.
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Der
Begriff „Detergenzzusammensetzung" ist in der vorliegenden
Anmeldung in seinem breitesten Sinne, nämlich so zu verstehen, dass
er all diejenigen Substanzen und Substanzgemische umfasst, die in
Verbindung mit Reinigungsverfahren verwendet werden können. Diese
beinhalten nicht nur Zusammensetzungen, die beim Reinigungsvorgang
tatsächlich
aktiv sind, wie Detergenzien, z. B. Geschirrspüldetergenzien und Waschsubstanzen,
sondern auch alle Zusammensetzungen, die betreffen de Reinigungsfunktionen
unterstützen,
wie Wasserenthärter,
oder die die Wirkung des Bereitstellens von Schutzpflege aufweisen.
Eingeschlossen im Begriff „Detergenzzusammensetzung" sind auch Gemische von
Inhaltstoffen aus oberflächenaktiven
Mitteln, Gerüststoffen,
Füllstoffen,
Bleichen (wahlweise auch Bleichaktivatoren und/oder Bleichkatalysatoren
enthaltend) und Enzymen.
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Der
Begriff „Mittel
mit Wasserenthärterfunktion" umfasst Gerüststoffe
und alle sonstigen Gemische aus wasserenthärtenden Wirkstoffen. Weiterhin werden
von diesem Begriff auch Ionenaustauschmittel, einschließlich Alkalimetall-(vorzugsweise
Natrium-)-Aluminiumsilikate, Ionenfänger zur Verhinderung der Bildung
von unlöslichen
Salzen, Komplexbildner, wie Natriumtripolyphosphat, MGDA und IDS und/oder
Antikeimbildner, wie Polycarboxylatpolymeren, eingeschlossen.
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Der
Begriff „Mittel
zum Geschirrspülmaschinenschutz" umfasst Mittel zur
Erhöhung
des pH-Wertes sowie alternativ oder kumulativ schützende Metallsalze,
wie Phosphonate.
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Der
Begriff „Tablettensprengmittel" umfasst wasserquellbare
Bestandteile, wie Celluloseverbindungen und/oder Sprudelsysteme
wie Kombinationen aus Soda, Natriumbicarbonat und Zitronensäure, die
eine schnellere Auflösung
der Tabletten unterstützen,
insbesondere wenn schlechtlösliche
Inhaltsstoffe eingeschlossen werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die Reinigungsmittelzusammensetzung gepresst als Reinigungsmitteltablette
dargeboten.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Reinigungsmitteltablette eine Masse zwischen 5 und 25
g auf.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die vorstehenden Inhaltsstoffe für zusätzliche Funktionen in aneinander
anschließenden
und miteinander verbundenen Schichten angeordnet. Dabei ist es besonders
vorteilhaft, wenn sich diese Schichten getrennt voneinander auflösen und
zur Wirkung gelangen.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
lösen sich
die Schichten der Reinigungsmitteltablette in einer vorgegebenen
Reihenfolge entsprechend dem Reinigungsvorgang der Geschirrspülmaschine
auf.