-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schaffen eines Zugangs für
einen endoskopischen Eingriff, mit einer Handhabe und einer eine
distalseitige Schneidkante aufweisenden Kanüle, wobei die Kanüle
zum Durchstoßen des Gewebes über einen in der
Handhabe angeordneten Betätigungsmechanismus antreibbar
ist.
-
Jeder
endoskopische Eingriff beginnt mit der Platzierung eines Erstzugangs
zum Operationsgebiet durch Schaffung einer Gewebeinzision, wie beispielsweise
der Punktion der Bauchdecke bei der Laparoskopie oder der Douglas-Punktion
bei der transvaginalen Endoskopie. Das Schaffen dieser Gewebeinzision
erfolgt dabei in der Regel mittels einer hohlen Kanüle,
der sogenannten Veress-Nadel, oder mittels eines spitzen Trokardorns.
Zur Durchführung der endoskopischen Eingriffe ist es nachfolgend
notwendig, einen hohlen endoskopischen Operationsschaft in die zuvor
geschaffene Gewebeinzision einzuführen, über den
dann die Endoskopoptik sowie die endoskopischen Instrumente in das
Operationsgebiet führbar sind.
-
Das
Einführen des endoskopischen Operationsschaftes in die
Gewebeinzision erfolgt rein manuell entlang eines in der Gewebeinzision
steckenden Führungselements, wie beispielsweise der hohlen Kanüle
zur Schaffung der Gewebeinzision.
-
Aus
der
US 6 156 006 A ist
eine Vorrichtung zum Schaffen eines Zugangs für einen endoskopischen
Eingriff bekannt. Diese bekannte Vorrichtung weist eine Handhabe
sowie eine Kanüle mit distalseitiger Schneidkante auf,
wobei die Kanüle zum Durchstoßen des Gewebes über
einen in der Handhabe angeordneten Betätigungsmechanismus
antreibbar ist. Zwar ermöglicht diese bekannte Vorrichtung
das automatische Schaffen der erforderlichen Gewebeinzision und
stellt somit eine Arbeitserleichterung gegenüber der manuellen
Punktion dar, jedoch besteht bei dieser bekannten Vorrichtung die
Gefahr, dass nach dem Durchstoßen der Gewebewand durch
die Schneidkante der Kanüle hinter dieser Gewebewand liegende
Organe, Gefäße oder andere zu schonende Gewebepartien
verletzt werden.
-
Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Vorrichtung
der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass diese bei einfacher
Handhabung einen größtmöglichen Schutz
für umgebende Gewebepartien gewährleistet.
-
Die
Lösung dieser Aufgabenstellung ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, dass über den Betätigungsmechanismus
zusätzlich ein Schneidkantenschutz in Richtung des distalen
Endes der Kanüle antreibbar ist.
-
Durch
die Kopplung des Betätigungsmechanismus zum Antreiben der
zum Durchstoßen der Gewebewand dienenden Kanüle
mit dem Antrieb für einen Schneidkantenschutz bietet die
erfindungsgemäße Vorrichtung erstmalig die Möglichkeit,
bei größtmöglicher Sicherheit für
umliegende Gewebepartien eine automatische Punktion einer Gewebewand
durchzuführen, da der ebenfalls über den Betätigungsmechanismus
angetriebene Schneidkantenschutz nach dem Durchstoßen der
Gewebewand die Schneidkante der Kanüle distalseitig überragt
und so eine Verletzung anderer Gewebepartien durch die nunmehr verdeckte
Schneidkante verhindert.
-
Vorteilhafterweise
ist die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausgebildet,
dass die Kanüle und der Schneidkantenschutz mit einer gemeinsamen
Betätigung des Betätigungsmechanismus antreibbar
sind, wodurch die Handhabbarkeit der Vorrichtung erleichtert und
deren Betriebssicherheit erhöht wird.
-
Gemäß einer
praktischen Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen,
dass der Antrieb der Kanüle und/oder des Schneidkantenschutzes über
mindestens ein Federelement erfolgt. Die Ausbildung des Antriebs
als Federelement stellt eine kostengünstige und wartungsarme
Antriebstechnik dar.
-
Zur
Ausbildung des Schneidkantenschutzes wird gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgeschlagen,
dass der Schneidkantenschutz als in der Kanüle verschiebbar
gelagerter Schutzdorn ausgebildet ist, der in der distalen Endstellung
die Schneidkante der Kanüle in distaler Richtung überragt.
-
Weiterhin
wird mit gemäß einer praktischen Ausführungsform
der Erfindung vorgeschlagen, dass der Betätigungsmechanismus
als in einem Gehäuse der Handhabe zwischen einer proximalen
Spannstellung und einer distalen Arbeitsstellung verschiebbar gelagerter
Schlitten ausgebildet ist, wobei der Schlitten vorzugsweise eine
Aufnahme zur Lagerung des proximalen Endes der Kanüle sowie
eine Aufnahme zur Lagerung des proximalen Endes des Schneidkantenschutzes
aufweist, und die Aufnahme für den Schneidkantenschutz
in Längsrichtung des Schlittens relativ zur Aufnahme für
die Kanüle verschiebbar im Schlitten gelagert ist. Mit
dem verschiebbar in der Handhabe gelagerten Schlitten mit dem wiederum
relativ zueinander verschiebbaren Aufnahmelagerungen für
einerseits die Kanüle und andererseits den Schneidkantenschutz
lässt sich in einfacher Art und Weise ein Betätigungsmechanismus
realisieren, der ein zeitlich versetztes Auslösen der beiden
anzutreibenden Bauteile ermöglicht.
-
Das
Festlegen der proximalen Enden sowohl der Kanüle als auch
des Schneidkantenschutzes in den zugehörigen Aufnahmen
erfolgt vorzugsweise durch Verrasten, wie beispielsweise das Eingreifen von
Rastarmen in eine Rastnut im jeweils zu haltenden Bauteil.
-
Das
Antreiben des als Schlitten ausgebildeten Betätigungsmechanismus
erfolgt vorzugsweise über mindestens ein Federelement,
wobei der Schlitten zu Beginn über ein im Gehäuse
der Handhabe gelagertes Rastelement gegen die Kraft mindestens eines
Federelements in der proximalen Spannstellung fixierbar ist.
-
Ebenso
wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass die Aufnahme für
den Schneidkantenschutz in der proximalen Spannstellung des Schlittens über
ein mit dem Schlitten zusammenwirkendes Rastelement gegen die Kraft
mindestens eines Federelements im Schlitten fixierbar ist.
-
Das
Spannen des Betätigungsmechanismus erfolgt erfindungsgemäß über
einen auf der Außenseite des Gehäuses der Handhabe
angeordneten Spannhebel, über den der Schlitten in die
proximale Spannstellung überführbar ist.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt das Auslösen
der Betätigungsvorrichtung dadurch, dass das den Schlitten
in der Spannstellung fixierende Rastelement über einen
auf der Außenseite des Gehäuses der Handhabe angeordneten
Auslösemechanismus außer Eingriff mit dem Schlitten
bringbar ist.
-
Das
die Aufnahme des Schneidkantenschutzes in der Spannstellung im Schlitten
fixierende Rastelement ist gemäß einer praktischen
Ausgestaltung der Erfindung durch den sich nach distal bewegenden
Schlitten außer Eingriff mit dem Schlitten bringbar ist.
-
Um
ein versehentliches Betätigen des Auslösemechanismus
und somit ein versehentliches Aktivieren des Betätigungsmechanismus
zu verhindern, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
dass der Auslösemechanismus aus einem Entriegelungshebel und
einem mit dem Entriegelungshebel zusammenwirkenden und diesen in
der Raststellung fixierenden Sicherungsstift besteht. Somit ist
es zunächst erforderlich, den Sicherungsstift zu betätigen,
bevor nachfolgend der Auslösemechanismus betätigt
werden kann.
-
Weiterhin
wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass zur Anpassung an den
jeweiligen Verwendungszweck sowie die jeweiligen körperlichen
Gegebenheiten des Patienten, der Verfahrweg der Kanüle sowie
des Schneidkantenschutzes in distale Richtung über einen
Stellmechanismus einstellbar ist. Vorteilhafterweise umfasst dieser
die Vorschubtiefe der Kanüle variierende Stellmechanismus
einen im Gehäuse der Handhabe angeordneten Anschlag, der die
Bewegung des Schlittens in distale Richtung begrenzt.
-
Gemäß einer
praktischen Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen,
dass das die Aufnahme für den Schneidkantenschutz in der
proximalen Spannstellung im Schlitten fixierende Rastelement durch
den Anschlag außer Eingriff mit dem Schlitten bringbar
ist, so dass auch die Vorschubtiefe des Schneidkantenschutzes über
den Anschlag begrenzt wird.
-
Das
Einsatzgebiet der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann dadurch erweitert werden, dass über einen weiteren
Betätigungsmechanismus in einem nachfolgenden Arbeitsschritt
ein auf der Kanüle gelagerter Operationsschaft in distaler
Richtung bis in die durch die Kanüle geschaffene Inzision
antreibbar ist. Diese Kombination von Punktionsvorrichtung einerseits
und Schaftantrieb andererseits stellt eine besonders vorteilhafte
Ausgestaltung der Erfindung dar.
-
Schließlich
wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass die erfindungsgemäße
Vorrichtung in der transvaginalen Endoskopie verwendbar ist.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der zugehörigen
Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Schaffen eines Zugangs für einen endoskopischen
Eingriff nur beispielhaft dargestellt ist, ohne die Erfindung auf
dieses Ausführungsbeispiel zu beschränken. In
der Zeichnung zeigt:
-
1 eine
teilweise demontierte Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
Vorrichtung;
-
2 eine
teilweise geschnittene erste Seitenansicht der Vorrichtung gemäß 1;
-
3 eine
teilweise geschnittene zweite Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung ohne Operationsschaft;
-
4 eine
Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 3 und
-
5 eine
Seitenansicht einer vollständigen Handhabe der Vorrichtung
gemäß 1 und 3.
-
Die
in den Abbildungen 1 bis 5 dargestellte
Vorrichtung zum Schaffen eines Zugangs für einen endoskopischen
Eingriff besteht im Wesentlichen aus einer Handhabe 1 und
einer in der Handhabe 1 gelagerten Kanüle 2,
die zum Durchstoßen des Gewebes über einen in
der Handhabe 1 angeordneten Betätigungsmechanismus 3 in
Axialrichtung der Kanüle 2 antreibbar ist. Um
das Ausbilden einer Gewebeinzision mittels der Kanüle 2 zu
erleichtern, weist diese distalseitig eine Schneidkante 2a auf.
-
Wie
aus den Abbildungen 1 und 2 ersichtlich,
ragt distalseitig aus der Kanüle 2 ein als Schutzdorn
ausgebildeter Schneidkantenschutz 4 heraus, der in den
dargestellten Stellungen die Schneidkante 2a der Kanüle 2 in
distaler Richtung überragt, so dass umliegende Gewebepartien
nach dem Ausbilden der Gewebeinzision durch die Schneidkante 2a nicht
verletzt werden können. Der Schneidkantenschutz 4 ist über
denselben Betätigungsmechanismus 3 wie die Kanüle 2 in
Axialrichtung der Kanüle 2 antreibbar.
-
Alternativ
zu der Ausbildung des Schneidkantenschutzes 4 als in der
Kanüle 2 gelagerter Schutzdorn ist es selbstverständlich
auch möglich, den Schneidkantenschutz 4 beispielsweise
als die Kanüle 2 koaxial umgebendes äußeres
Schutzrohr auszubilden, das in Längsrichtung der Kanüle 2 verschiebbar
auf der Kanüle 2 gelagert ist.
-
Bei
der in den Abbildungen 2 und 4 dargestellten
Ausführungsform ist der Betätigungsmechanismus 3 als
Schlitten 5 ausgebildet, der zwischen der proximalen Spannstellung
gemäß 4 und der distalen Arbeitsstellung
gemäß 2 verschiebbar in einem Gehäuse 1a der
Handhabe 1 gelagert ist. Das Verschieben des Schlittens 5 in
die proximale Spannstellung erfolgt gegen die Kraft eines als Druckfeder
ausgebildeten Federelements 6 mittels eines auf der Außenseite
des Handhabengehäuses 1a angeordneten Spannhebel 7,
wie dieser den Abbildungen 3 und 5 zu
entnehmen ist.
-
Um
mittels des den Betätigungsmechanismus 3 bildenden
Schlittens 5 sowohl die Kanüle 2 als auch
den Schneidkantenschutz 4 in distale Richtung antreiben
zu können, sind die proximalen Enden der Kanüle 2 sowie
des Schneidkantenschutzes 4 am Schlitten 5 festlegbar.
Hierzu weist der Schlitten 5 eine Aufnahme 8 zur
Lagerung des proximalen Endes der Kanüle 2 sowie
eine Aufnahme 9 zur Lagerung des proximalen Endes des Schneidkantenschutzes 4 aufweist,
wobei die Aufnahme 9 für den Schneidkantenschutz 4 in
Längsrichtung des Schlittens 5 relativ zur Aufnahme 8 für
die Kanüle 2 verschiebbar im Schlitten 5 gelagert
ist.
-
Bei
den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Aufnahmen 8 und 9 für
die proximalen Enden der Kanüle 2 sowie des Schneidkantenschutzes 4 als Rastverbindungen
ausgebildet. Diese Rastverbindungen können beispielsweise
aus einer umlaufenden Rastnut am proximalen Ende des festzulegenden
Bauteils 2, 4 und einem entsprechenden, in die jeweilige
Rastnut eingreifenden Rastelement bestehen, welches vorteilhafterweise
als federbelastetes oder federelastisches Rastelement ausgebildet
ist.
-
Das
Fixieren des Schlittens 5 in der proximalen Spannstellung
gegen die Kraft des Federelements 6 erfolgt über
ein im Handhabengehäuse 1a angeordnetes Rastelement 10,
das mit einer entsprechenden Rastausnehmung 11 im Schlitten 5 zusammenwirkt.
Die verschiebbar im Schlitten 5 gelagerte Aufnahme 9 für
den Schneidkantenschutz 4 ist über ein separates
Rastelement 12 gegen die Kraft mindestens eines Federelements
im Schlitten 5 fixierbar.
-
Zum
Auslösen des Betätigungsmechanismus 3 weist
die Handhabe 1 einen Auslösemechanismus 13 auf, über
den das den Schlitten 5 in der Spannstellung fixierende
Rastelement 10 außer Eingriff mit dem Schlitten 5 bringbar
ist. Um ein versehentliches Betätigen des Auslösemechanismus 13 und
somit ein versehentliches Aktivieren des Betätigungsmechanismus 3 zu
verhindern, besteht der Auslösemechanismus 13 aus
einem Entriegelungshebel 13a und einem mit dem Entriegelungshebel 13a zusammenwirkenden
und diesen in der Raststellung fixierenden Sicherungsstift 13b.
Somit ist es zunächst erforderlich, den Sicherungsstift 13b zu
betätigen, bevor nachfolgend der Auslösemechanismus 13 betätigt
werden kann.
-
Das
Auslösen der über das Rastelement 12 separat
im Schlitten 5 fixierten Aufnahme 9 für
den Schneidkantenschutz 4 erfolgt durch den sich nach der
Betätigung des Auslösemechanismus 13 in
distaler Richtung bewegenden Schlitten 5 derart, dass ein im
Handhabengehäuse 1a angeordneter Anschlag 14,
gegen den der Schlitten 5 zwecks Begrenzung der Bewegung
in distaler Richtung anläuft, das Rastelement 12,
das die Aufnahme 9 für den Schneidkantenschutz 4 in
der proximalen Spannstellung im Schlitten 5 fixiert, beim
Anlaufen gegen den Anschlag 14 außer Eingriff
mit dem Schlitten 5 bringt.
-
Zur
Anpassung an den jeweiligen Verwendungszweck sowie die jeweiligen
körperlichen Gegebenheiten des Patienten, ist der Verfahrweg
der Kanüle 2 sowie des Schneidkantenschutzes 4 in
distale Richtung über einen Stellmechanismus 15 einstellbar. Über
diesen die Vorschubtiefe der Kanüle 2 variierende
Stellmechanismus 15 ist die Lage des im Handhabengehäuse 1a angeordneten
Anschlags 14 variierbar, der die Bewegung des Schlittens 5 in
distale Richtung begrenzt.
-
Bei
der in den Abbildungen 2 und 4 dargestellten
Ausführungsform besteht der Stellmechanismus 15 aus
einem von außen betätigbaren Stellrad 15a, über
das eine mit einer Führungsnut 15b versehene Welle 15c um
ihre Längsachse verdrehbar ist. Das Verdrehen der Welle 15c bewirkt über
ein in die Führungsnut 15b eingreifendes, am Anschlag 14 angeordnetes
Mitnahmeelement ein Verlagern des Anschlags 14 in distaler
Richtung (größere Vorschubtiefe der Kanüle 2)
oder proximaler Richtung (geringere Vorschubtiefe der Kanüle 2).
Der Stellmechanismus 15 zum Einstellen der Vorschubtiefe
der Kanüle 2 ist bei dieser Vorrichtung so ausgebildet,
dass das Stellrad 15a nur in der Spannstellung des Schlittens 5 betätigabr
ist.
-
Die
voranstehend beschriebene separate Lagerung der proximalen Enden
der Kanüle 2 einerseits und des Schneidkantenschutzes 4 andererseits in
den beiden Aufnahme 8 und 9 ermöglicht
zusammen mit der versetzten Freigabe der den jeweiligen Aufnahmen 8 und 9 zugeordneten
Rastelemente 10 und 12 über den Auslösemechanismus 13 einerseits und
den Anschlag 14 andererseits ein separates und zeitlich
versetztes Antreiben der Kanüle 2 sowie des Schneidkantenschutzes 4.
-
Zusätzlich
zu den zuvor beschriebenen Baugruppen weist die in den Abbildungen 1 und 2 dargestellte
Vorrichtung einen auf der Kanüle 2 angeordneten
und distalseitig an der Handhabe 1 angekoppelten endoskopischen
Operationsschaft 16 auf, der nachfolgend nach dem Ausbilden
der Gewebeinzision mittels der Kanüle 2 in die
Gewebeinzision einführbar ist, um über den Operationsschaft 16 die Endoskopoptik
sowie für eine Operation und/oder Untersuchung notwendige
endoskopische Instrumente in das Operationsgebiet einzubringen.
Die in der Gewebeinzision angeordnete Kanüle 2 dient
dabei als Führungselement zum Einführen des Operationsschaftes 16 und
wird nach der Platzierung des Operationsschaftes 16 in
der Gewebeinzision zusammen mit dem in der Kanüle 2 gelagerten Schneidkantenschutz 4 aus
dem Operationsschaft 16 herausgezogen.
-
Das
Einbringen des endoskopischen Operationsschaftes 16 in
die Gewebeinzision erfolgt bei der dargestellten Vorrichtung über
einen zusätzlichen Betätigungsmechanismus 17,
der über einen am Handhabengehäuse 1a gelagerten
Griffhebel 18a eines Antriebsmechanismus 18 antreibbar
ist.
-
Der
Zusammenbau sowie das Betätigen der wie zuvor beschriebenen
Vorrichtung zum Schaffen eines Zugangs für einen endoskopischen
Eingriff geschieht wie folgt: Ausgehend von der in 5 dargestellten
Abbildung der Handhabe 1 wird zunächst der als
Schutzdorn ausgebildete Schneidkantenschutz 4 von distal
in das Handhabengehäuse 1a eingeführt und
mit seinem proximalen Ende in der Aufnahme 9 verrastend
fixiert.
-
Nachfolgend
wird die hohle Kanüle 2 auf den in der Handhabe 1 festgelegten
Schneidkantenschutz 4 aufgeschoben und ebenfalls von distal
in das Handhabengehäuse 1a eingeführt
und mit seinem proximalen Ende in der Handhabe 1 verrastend fixiert,
wobei zum Fixieren der Kanüle 2 die Aufnahme 8 dient.
Die Aufnahmen 8 und 9 sind, wie aus 2 ersichtlich,
im verschiebbar im Handhabengehäuse 1a gelagerten
Schlitten 5 angeordnet, wobei die zur Fixierung des proximalen
Endes des Schneidkantenschutzes 4 dienende Aufnahme 9 zusätzlich
in Längsrichtung des Schlittens 5 relativ zur
Aufnahme 8 des proximalen Endes der Kanüle 2 verschiebbar im
Schlitten 5 gelagert ist.
-
In
dieser verrasteten Grundstellung von Kanüle 2 einerseits
und Schneidkantenschutz 4 andererseits überragt
der in der Kanüle 2 gelagerte Schneidkantenschutz 4 die
am distalen Ende der Kanüle 2 ausgebildete Schneidkante 2a in
distaler Richtung.
-
In
einem nächsten Arbeitsschritt wird jetzt der hohle endoskopische
Operationsschaft 16 auf die in der Handhabe 1 festgelegte
Kanüle 2 mitsamt dem in der Kanüle 2 angeordneten
Schneidkantenschutz 4 aufgeschoben und am distalen Ende
eines im Handhabengehäuse 1a gelagerten Wellenkörper 19 festgelegt.
Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Kopplungsmechanismus
zum Festlegen des Operationsschaftes 16 am Wellenkörper 19 als
Bajonettverbindung ausgebildet. Wie aus 1 und 2 ersichtlich,
ist am proximalen Ende des Operationsschaftes 16 ein Anschlagelement 20 in
Form eines radial nach außen abstehenden Stiftes angeordnet,
das im am Wellenkörper 19 festgelegten Zustand des
Operationsschaftes 16 an einem distalseitig am Handhabengehäuse 1a angeordneten,
in Form eines axial nach vorne abstehenden Stiftes ausgebildeten Abstreifelement 21 anliegt
und mit diesem in Wirkverbindung steht.
-
Die
solchermaßen zusammengebaute Vorrichtung ist nunmehr bereit
zum Einsatz im Operationsgebiet.
-
Zum
Schaffen eines Zugangs für einen endoskopischen Eingriff
durch Ausbilden einer Gewebeinzision mittels der Kanüle 2 ist
nunmehr notwendig, den Schlitten 5 durch Zurückziehen
des Spannhebels 7 in die proximale Spannstellung gemäß 3 und 4 zu überführen.
Neben dem Verrasten des Schlittens 5 über das
Rastelement 10 in der Spannstellung bewirkt das Zurückziehen
des Spannhebels 7 das Verrasten der Aufnahme 9 für
den Schneidkantenschutz 4 über das Rastelement 12 in der
Spannstellung innerhalb des Schlittens 5.
-
In
dieser verrasteten Spannstellung von Kanüle 2 einerseits
und Schneidkantenschutz 4 andererseits überragt
die am distalen Ende der Kanüle 2 ausgebildete
Schneidkante 2a den in der Kanüle 2 gelagerten
Schneidkantenschutz 4 in distaler Richtung.
-
Nach
dem Einstellen der erforderlichen Vorschubtiefe der Kanüle 2 mittels
des Stellmechanismus 15, wobei die Vorschubtiefe an den
jeweiligen Verwendungszweck sowie die jeweiligen körperlichen
Gegebenheiten des Patienten angepasst ist, drückt der Operateur
zum Erzeugen der Gewebeinzision nunmehr das distale Ende der Kanüle 2 gegen die
zu durchstoßende Gewebewand und aktiviert den Betätigungsmechanismus 3, über
den die Kanüle 2 sowie der Schneidkantenschutz 4 in
distale Richtung angetrieben werden. Zum Aktivieren des Betätigungsmechanismus 3 drückt
der Operateur zunächst den Sicherungsstift 13b des
Auslösemechanismus 13 ein, um nachfolgend den
nunmehr freigegebenen Entriegelungshebel 13a zu betätigen, über
den das den Schlitten 5 in der Spannstellung fixierende
Rastelement 10 außer Eingriff mit dem Schlitten 5 bringbar
ist.
-
Durch
das Betätigen des Auslösemechanismus 13 wird
der axial verschiebbar im Handhabengehäuse 1a gelagerte
Schlitten 5 mitsamt der in der Aufnahme 8 verrasteten
Kanüle 2 ausgehend von der Spannstellung über
das Federelement 6 in distaler Richtung verschoben, bis
der Schlitten 5 gegen den die Vorschubtiefe begrenzenden
Anschlag 14 anläuft. Der Vorschub des Schlittens 5 in
distaler Richtung bewirkt, dass die in der Aufnahme 8 verrastete Kanüle 2 mit
ihrer distalseiti gen Schneidkante 2a voran die gewünschte
Gewebeinzision ausbildend die Gewebewand durchstößt,
gegen die der Operateur die Kanüle 2 angesetzt
hatte.
-
Das
Anlaufen des Schlittens 5 gegen den Anschlag 14 bewirkt
neben dem Stoppen des Schlittens 5 zusätzlich
das Freigeben der über das Rastelement 12 separat
im Schlitten 5 fixierten Aufnahme 9 für
den Schneidkantenschutz 4. Die axial verschiebbar im Schlitten 5 gelagerte
Aufnahme 9 wird nach der Freigabe der Verrastung im Schlitten 5 ausgehend
von der Spannstellung über ein Federelement in distaler
Richtung verschoben, bis diese gegen einen im Schlitten 5 ausgebildeten
Anschlag 22 anläuft.
-
Der
Verfahrweg des Schneidkantenschutzes 4 innerhalb des Schlittens 5 sowie
die zeitliche Abfolge der Auslösungen der Verrastung des
Schlittens 5 samt Aufnahme 8 für die
Kanüle 2 einerseits und der Verrastung der Aufnahme 9 für
den Schneidkantenschutz 4 sind so auf den zum Durchstoßen
der Gewebewand notwendigen Vorschub der Kanüle 2 abgestimmt,
dass der Schneidkantenschutz 4 aus dem mit der Schneidkante 2a versehenen
distalen Ende der Kanüle 2 heraustritt, sobald
die Kanüle 2 die Gewebewand unter Ausbildung der
Gewebeinzision durchstoßen hat. Dadurch, dass der Schneidkantenschutz 4 die
Schneidkante 2a nach dem Durchstoßen der Gewebewand
distalseitig überragt wird verhindert, dass durch die Schneidkante 2a der
Kanüle 2 hinter dieser Gewebewand liegende Organe,
Gefäße oder andere zu schonende Gewebepartien
durch die Schneidkante 2a verletzt werden.
-
Zum
Durchführen einer endoskopischen Untersuchung ist es nachfolgend
notwendig den endoskopischen Operationsschaft 16 in die
zuvor ausgebildete Gewebeinzision einzuführen, um über
den Operationsschaft 16 die Endoskopoptik sowie für
eine Operation und/oder Untersuchung notwendige endoskopische Instrumente
in das Operationsgebiet einzubringen.
-
Das
Einführen des Operationsschaftes 16 in die Gewebeinzision
wird bei der dargestellten Vorrichtung dadurch erleichtert, dass
die Kanüle 2 als Führungselement für
den Operationsschaft 16 in der Gewebeinzision verbleibt,
bis diese in der Gewebeinzision platziert ist.
-
Ebenso,
wie die Kanüle 2 zur Erzeugung der Gewebeinzision über
den Betätigungsmechanismus 3 in distaler Richtung
angetrieben wird, wird bei der dargestellten Vorrichtung der endoskopische
Operationsschaft 16 mechanisch über den Betätigungsmechanismus 17 in
distaler Richtung angetrieben. Zur Ausbildung des Betätigungsmechanismus 17 ist
der Wellenkörper 19, an dem der Operationsschaft 16 mit seinem
proximalen Ende festlegbar ist, sowohl translatorisch in distaler
Richtung als auch rotatorisch um seine Längsachse verlagerbar
im Handhabengehäuse 1a gelagert.
-
Das
Aktivieren des Betätigungsmechanismus 17 erfolgt über
den Antriebsmechanismus 18, der den am Handhabengehäuse 1a verschwenkbar gelagerten
Griffhebel 18a umfasst, über den der Wellenkörper 19 translatorisch
in Axialrichtung vor und zurück bewegbar ist. Zur Erzeugung
der rotatorischen Bewegung des Wellenkörpers 19 ist
in der Mantelfläche des Wellenkörpers 19 eine
wendelförmige Führungsbahn 19a ausgebildet,
die in Wirkverbindung mit einem im Handhabengehäuse 1a angeordneten,
in die Führungsbahn 19a eingreifenden Stift 23 steht.
Eine Verschieben des Wellenkörpers 19 in Axialrichtung über
den Griffhebel 18a des Antriebsmechanismus 18 bewirkt
somit gleichzeitig ein Verdrehen des Wellenkörpers 19 um
seine Längsachse.
-
Da
der endoskopische Operationsschaft 16 mit seinem proximalen
Ende am distalen Ende des Wellenkörpers 19 festgelegt
ist, bewirkt das Vorschieben des Wellenkörpers 19 gleichzeitig
auch ein Verschieben des Operationsschaftes 16 entlang
der als Führungselement dienenden Kanüle 2 in
distaler Richtung hinein in die zuvor ausgebildete Gewebeinzision.
Durch die gleichzeitige Rotation des Wellenkörpers 19 wird
auch der Operationsschaft 16 um seine Längsachse
verdreht und zusammen mit der Axialverschiebung somit quasi in die
Gewebeinzision hineingeschraubt.
-
Wie
zuvor beim Zusammenbau der Vorrichtung beschrieben, liegt das am
proximalen Ende des Operationsschaftes 16 angeordnete Anschlagelement 20 im
am Wellenkörper 19 festgelegten Zustand des Operationsschaftes 16 an
dem am Handhabengehäuse 1a angeordneten Abstreifelement 21 an,
wobei das Anschlagelement 20 verdrehbar auf dem einen Teil
der Bajonettverbindung bildenden proximalen Ende des Operationsschaftes 16 gelagert ist.
Das Verdrehen des Ope rationsschaftes 16 über die
Rotation des Wellenkörpers 19 bewirkt somit ein automatisches
Lösen der Kopplung von Operationsschaft 16 einerseits
und Wellenkörper 19 andererseits, da das Anschlagelement 20 des
Operationsschaftes 16 fest am Abstreifelement 21 anliegt,
während der Operationsschaft 16 um seine Längsachse verdreht
wird.
-
Die
in der Mantelfläche des Wellenkörpers 19 ausgebildete
Führungsbahn 19a ist bei der dargestellten Ausführungsform
als gegenläufige Doppelwendel ausgebildet, so dass der
Wellenkörper 19 sowie der an diesem festgelegte
Operationsschaft 16 beim Vorschub in distaler Richtung
vor und wieder zurück gedreht wird, wodurch die Ausrichtung
des Operationsschaftes 16 in der ursprünglichen
Lage auch nach dem Lösen von der Handhabe 1 im
Wesentlichen erhalten bleibt.
-
Nachdem
der Operationsschaft 16 nunmehr in der Gewebeinzision platziert
ist und die Verbindung des Operationsschaftes 16 mit dem
Wellenkörper 19 der Handhabe 1 automatisch
gelöst wurde, können nunmehr über die
Handhabe 1 die Kanüle 2 sowie der in
der Kanüle 2 gelagerte Schneidkantenschutz 4 nach
proximal aus dem Operationsschaft 16 herausgezogen werden.
Der Operationsschaft 16 ist nunmehr bereit zum Einführen
einer Endoskopoptik und weiterer endoskopischer Instrumente zur
Durchführung der endoskopischen Untersuchung.
-
Durch
manuelles Lösen der Rastverbindungen in den Aufnahmen 8 und 9 im
Schlitten 5 können nachfolgend die Kanüle 2 sowie
der Schneidkantenschutz 4 wieder distalseitig aus dem Handhabengehäuse 1a herausgezogen
werden.
-
Eine
solchermaßen ausgebildete Vorrichtung zeichnet sich dadurch
aus, dass diese bei einfacher Handhabung ein automatisches Ausbilden
einer Gewebeinzision für eine endoskopische Untersuchung
ermöglicht und gleichzeitig durch die parallele automatische
Platzierung des Schneidkantenschutzes 4 einen größtmöglichen
Schutz für umgebende Gewebepartien vor der Schneidkante 2a der
Kanüle 2 gewährleistet.
-
- 1
- Handhabe
- 1a
- Gehäuse/Handhabengehäuse
- 2
- Kanüle
- 2a
- Schneidkante
- 3
- Betätigungsmechanismus
- 4
- Schneidkantenschutz
- 5
- Schlitten
- 6
- Federelement
- 7
- Spannhebel
- 8
- Aufnahme
- 9
- Aufnahme
- 10
- Rastelement
- 11
- Rastausnehmung
- 12
- Rastelement
- 13
- Auslösemechanismus
- 13a
- Entriegelungshebel
- 13b
- Sicherungsstift
- 14
- Anschlag
- 15
- Stellmechanismus
- 15a
- Stellrad
- 15b
- Führungsnut
- 15c
- Welle
- 16
- Operationsschaft
- 17
- Betätigungsmechanismus
- 18
- Antriebsmechanismus
- 18a
- Griffhebel
- 19
- Wellenkörper
- 19a
- Führungsbahn
- 20
- Anschlagelement
- 21
- Abstreifelement
- 22
- Anschlag
- 23
- Stift
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-