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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fixieren von Schweinen,
mit einer lang-schmalen, ein Kopfende und ein hinteres Ende aufweisende Rahmeneinrichtung
zur Aufnahme eines einzelnen Schweins.
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Klauentiere
wie Schweine weisen heutzutage oft Klauen mit Ausgestaltungen und
Proportionen auf, die von den Abmessungen normaler Klauen abweichen.
Diese sogenannten unnormalen Klauenformen können in zwei Kategorien unterteilt
werden: eine nicht korrigierbare unnormale Klauenform, die durch
Klauenbeschnitt nicht mehr in eine normale Klauenform gebracht werden
kann und eine korrigierbare unnormale Klauenform, die durch Klauenbeschnitt
wieder in eine normale Form gebracht werden kann.
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Die
Erfindung bezieht sich insbesondere, aber nicht ausschließlich auf
die erste Kategorie von Klauenformen, die ihre Ursache in erster
Linie durch Zuchtwahl (Vererbung) und erst in zweiter Linie durch besondere
Haltungsbedingungen der Tiere haben. Dabei häufig entstehende Klauenformen
werden als Spreizklaue, Senkklaue, sowie Bärentatzigkeit bezeichnet.
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Zur Definition:
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- Spreizklauen: Die beiden Klauen eines Klauenpaares stehen
nicht parallel nebeneinander, sondern spreizen sich zur Spitze hin.
Die Zwischenzehenbänder
sind zu schwach ausgebildet, um die Klauen zusammenzuhalten, und
das Auseinanderziehen der Klauen verursacht beim Tier Schmerzen.
Außerdem bietet
der zu große
Zwischenklauenspalt eine geeignete Angriffsfläche für Krankheitserreger sowie eine erhöhte Verletzungsgefahr.
- Senkklaue: Bei einer Klaue besteht ein Missverhältnis zwischen
der Klauenvorderwand und der Klauenhinterwand (Trachtenwand). Dieses
Verhältnis
ist bei normalen Klauen 2:1 und bei Senkklauen 3-4:1. Dies führt zu einer übermäßigen Belastung
des Ballens (des hinteren Teils der Klauensohle), was Quetschungen
und Gelenkschäden
nach sich ziehen kann.
- Bärentatzigkeit:
Bei dieser Fehlstellung ist nicht die Klaue, sondern das über der
Klaue angeordnete Gelenk, das sogenannte Fesselgelenk krankhaft
deformiert. Bei der Bärentatzigkeit
ist dieses Gelenk aufgrund einer Überlastung, die durch eine
fehlerhafte Beinstellung verursacht ist, oder durch zu hohes Gewicht
der Tiere nach hinten durchgebogen.
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Da
alle drei Stellungsfehler letztendlich nur entstehen können, wenn
der Bänder-
und Sehnenapparat bei einem Tier im Verhältnis zu seinem Gewicht zu
schwach ausgebildet ist, ist eine Klaue oft mit allen drei Stellungsfehlern
gleichzeitig behaftet.
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Die
oben beschriebenen Stellungsfehler nehmen in ihrer Häufigkeit
in letzter Zeit stark zu. Dies liegt an einem gesteigerten Gewicht
der Tiere, das dann nicht mehr in richtigen Verhältnis zur Klauengröße der Tiere
steht. Bei einigen Schweinen geht dieses erhöhte Gewicht einher mit einer
sogenannten Feingliedrigkeit der Tiere, die besagt, dass die Tiere
im Verhältnis
zu ihrer Größe und ihrem
Gewicht zu kleine Gelenke, zu kleine Klauen und einen zu kleinen
Knochenquerschnitt aufweisen. Als Folge davon müssen die zu kleinen Gelenke
und Klauen von modernen Schweinen im Verhältnis zu „normalen" Schweinen ein überproportional hohes Gewicht
aufnehmen. Junge Tiere ertragen diese Belastungen in der Regel noch
gut, sobald sie jedoch das erste Mal trächtig waren, geben die Gelenke
und Klauen nach, da in dieser Phase die Hinterbeine innerhalb einer Zeitspanne
von einigen Monaten ein zusätzliches Gewicht
aufnehmen müssen.
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Die
obengenannten Fehlstellungen treten in dieser Zeit am häufigsten
auf. Die Folgen für
die Tiere sind Schmerzen, Überbelastung
des Klauenballens (des hinteren Teils der Klaue), Quetschung der
Lederhaut am Klauenballen, Lederhautentzündung (Panaritium), übermäßiges Hornwachstum
an der Klauenspitze durch deren Entlastung, durch die eine Klaue
vorne noch weiter angehoben wird, Druck des Klauenbeins auf die
Beugesehne, Sehnenentzündung.
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Der
so entstehende wirtschaftliche Schaden ist nicht zu vernachlässigen.
Soll dem Tier die Schlachtung erspart bleiben, so müssen die
Tiere derzeit zeit- und kostenintensiv gepflegt werden, um sie einigermaßen schmerzfrei
und damit leistungsfähig
zu halten. Die Tiere werden dabei derzeit von der Herde abgesondert
und mit Klauenverbänden
und schmerzlindernden Infusionen schmerzfrei gestellt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, mittels der
Klauenfehlstellungen oder andere Klauenkomplikationen von Schweinen einer
Inspektion und einer Behandlung zugänglich gemacht werden können.
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Für eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass
im Bereich des hinteren Endes der Rahmeneinrichtung sowohl eine
Fixiereinrichtung zum Fixieren eines mit seinem Hinterteil an die
Fixiereinrichtung angrenzenden Schweins zwischen dem Kopfende und
der Fixiereinrichtung als auch eine in einem Lager drehbar gelagerte
Trommel vorgesehen ist, mittels derer ein an einem Hinterbein eines
Schweins befestigter Gurt aufwickelbar ist, um das Hinterbein durch
Drehen der Trommel in Richtung auf die Trommel zu zu bewegen und
nach Kontakt mit der Trommel an der Trommel lösbar zu fixieren.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird durch die Merkmalskombination, dass im Bereich des hinteren
Endes der Rahmeneinrichtung sowohl eine Fixiereinrichtung zum Fixieren
eines mit seinem Hinterteil an die Fixiereinrichtung angrenzenden Schweins
zwischen dem Kopfende und der Fixiereinrichtung als auch eine in
einem Lager drehbar gelagerte Trommel vorgesehen ist, mittels derer
ein an einem Hinterbein eines Schweins befestigter Gurt aufwickelbar
ist, um das Hinterbein durch Drehen der Trommel in Richtung auf
die Trommel zu zu bewegen und nach Kontakt mit der Trommel an der
Trommel lösbar
zu fixieren, erreicht, dass eine Klaue eines Schweins in stehender
Position des Tieres lösbar
fixierbar und dadurch einer genaueren Inspektion und/oder Behandlung
zugänglich
gemacht wird.
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Gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorgesehen, dass die Fixiereinrichtung langschmal ausgebildet
ist, wobei ihre zentrale Achse senkrecht zu einer zentralen Mittelachse
der Rahmeneinrichtung ausgerichtet ist.
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Gemäß weiterer
bevorzugter Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorgesehen, dass die zentrale Mittelachse horizontal ausgerichtet
ist, und die Trommel hinter der Fixiereinrichtung in einem Bereich
zwischen der Fixiereinrichtung und einem hinteren Ende der Rahmeneinrichtung
angeordnet ist.
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Die
Trommel ist im Bereich mindestens eines Endes vorzugsweise mit einer
von Hand zu betätigenden
Kurbel versehen, um die Trommel zu drehen. Vorzugsweise ermöglicht das
Lager der Trommel dabei eine lösbare
Arretierung der Trommel in beliebiger Rotationsstellung. Die Kurbel
kann als Drucksicherheits-Feder Kurbel ausgebildet sein, die eine
lösbare
Arretierung der Trommel in beliebiger Rotationsstellung ermöglicht.
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Die
Trommel kann beispielsweise von einer Metallstange gebildet sein.
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Gemäß einer
weiterer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist eine Seitenfixiereinrichtung vorgesehen, um ein Schwein in einer
an eine Seitenwandung der Rahmeneinrichtung gedrückten Stellung lösbar zu
fixieren.
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Die
Rahmeneinrichtung kann im Wesentlichen von im Abstand angeordneten
senkrechten Streben gebildet sein, die über waagerecht verlaufenden
Verbindungsstreben miteinander verbunden sind.
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Die
Seitenfixiereinrichtung ist vorzugsweise von einem Fixierungsgurt
gebildet, dessen eines Ende im Bereich einer oberen Verbindungsstrebe
einer Seitenwandung der Rahmeneinrichtung befestigt ist und dessen
anderes Ende im Bereich einer unteren Verbindungsstrebe einer Seitenwandung
der Rahmeneinrichtung befestigt ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
wird im folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform erläutert, die
in den Figuren der Zeichnung dargestellt ist. Darin zeigen:
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1 eine
bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer Ansicht von schräg
oben;
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2 die
in 1 dargestellte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer Ansicht von hinten;
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Die
in den 1 bis 2 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung 100 zum
Fixieren von Schweinen 300 enthält eine lang-schmale, ein Kopfende 201 und
ein hinteres Ende 202 aufweisende Rahmeneinrichtung 200 zur
Aufnahme eines einzelnen Schweins 300, wobei die Vorrichtung 100 im
Bereich des hinteren Endes 202 der Rahmeneinrichtung 200 eine
Fixiereinrichtung 100 zum Fixieren eines mit seinem Hinterteil
an die Fixiereinrichtung 100 angrenzenden Schweins 300 in
dem Raumbereich zwischen dem Kopfende 201 und der Fixiereinrichtung 100 aufweist.
Des weiteren ist eine in einem Lager 121, 122 drehbar
gelagerte Trommel 123 vorgesehen, mittels derer ein an
einem Hinterbein 301 eines Schweins 300 befestigter
Gurt 125 aufwickelbar ist, um das Hinterbein 301 durch
Drehen der Trommel 123 in Richtung auf die Trommel 123 zu
zu bewegen und nach Kontakt mit der Trommel 123 an der Trommel 123 lösbar zu
fixieren.
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Die
Fixiereinrichtung 100 ist langschmal ausgebildet, wobei
eine zentrale Achse 113 senkrecht zu einer horizontal ausgerichteten
zentralen Mittelachse 203 der Rahmeneinrichtung 200 ausgerichtet
ist.
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Die
Fixiereinrichtung 100 ist als Stange 110 ausgebildet,
und die Trommel 123 ist parallel zur Fixiereinrichtung 100 ausgerichtet.
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Die
Trommel 123 ist hinter der Fixiereinrichtung 100 in
einem Bereich zwischen der Fixiereinrichtung 100 und einem
hinteren Ende 202 der Rahmeneinrichtung 200 angeordnet,
wobei die Trommel 123 im Bereich eines Endes mit einer
von Hand zu betätigenden
Kurbel 120 versehen ist, um die Trommel 123 zu
drehen.
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Das
Lager 121, 122 der von einer Metallstange 120 gebildeten
Trommel 123 ermöglicht
eine lösbare
Arretierung der Trommel 123 in beliebiger Rotationsstellung.
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Eine
Seitenfixiereinrichtung 130 ist vorgesehen, um ein Schwein 300 in
einer an eine Seitenwandung 204 der Rahmeneinrichtung 200 gedrückten Stellung
lösbar
zu fixieren.
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Die
Rahmeneinrichtung 200 ist im Wesentlichen von im Abstand
angeordneten senkrechten Streben 205 gebildet, die über waagerecht
verlaufenden Verbindungsstreben 206, 207, 208, 209 miteinander
verbunden sind.
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Die
Seitenfixiereinrichtung 130 ist von einem Fixierungsgurt 130 gebildet,
dessen eines Ende im Bereich einer oberen Verbindungsstrebe 206 einer Seitenwandung 204 der
Rahmeneinrichtung 200 befestigt ist und dessen anderes
Ende im Bereich einer unteren Verbindungsstrebe 207 einer
Seitenwandung 204 der Rahmeneinrichtung 200 befestigt
ist.
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Das
oben erläuterte
Ausführungsbeispiel
der Erfindung dient lediglich dem Zweck eines besseren Verständnisses
der durch die Ansprüche
definierten erfindungsgemäßen Lehre,
die als solche durch das Ausführungsbeispiel
nicht eingeschränkt
ist.