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Die
Erfindung betrifft ein Vorhang-Auftragswerk zum Abgeben wenigstens
eines flüssigen bis pastösen Auftragsmediums in
Form wenigstens eines ein- oder mehrschichtigen Vorhangs, der im
Wesentlichen der Schwerkraft folgend auf eine sich bewegende Oberfläche,
insbesondere eine laufenden Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn
herabfällt, aufweisend wenigstens einen Vorhang-Auftragskopf
mit einer Auftragsmediumskammer, einer Zuführleitung zur
Beschickung der Auftragsmediumskammer und mit einem von der Auftragsmediumskammer
ausgehenden Dosierspalt, der zwischen zwei Segmenten des Vorhang-Auftragskopfes
eingeschlossen ist und in eine Austrittsöffnung zur Abgabe des
Auftragsmediums bzw. Vorhangs übergeht, wobei sich der
Vorhang-Auftragskopf in seiner Länge im Wesentlichen über
die gesamte Breite der zu beschichtenden Oberfläche erstreckt
und wobei der Dosierspalt einen langgestreckten und an die Länge
des Vorhang-Auftragskopfes angepassten Dosierkörper aufweist.
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Eine
gattungsgemäßes Vorhang-Auftragswerk zur Abgabe
eines einschichtigen Vorhanges ist aus der
DE-A1 100 57 733 bekannt.
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Beim
Vorhangstreichen kommt es auf eine extrem gleichmäßige
Verteilung des Auftragsmediums in Querrichtung innerhalb des Dosierspaltes
an, da bei dieser Auftragsart nur diejenige Auftragsmenge aufgetragen
wird, die auf der zu beschichtenden Oberfläche auch verbleiben
soll. Das Vorhangstreichen wird deshalb als 1:1-Auftrag bezeichnet.
Anschließende Egalisier- bzw. Rakelelemente fehlen dabei,
weshalb eine Profiliermöglichkeit wie bei anderen sogenannten Überschussauftragsverfahren nicht
gegeben ist.
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Das
Vorhang-Auftragswerk bzw. sein Vorhang-Auftragskopf besteht zumeist
aus zwei Teilen, d. h. beispielsweise aus zwei Edelstahl-Segmenten, dessen
dazwischen liegender Dosierspalt und Austrittsöffnung hochpräzise
aus dem vollen Material hergestellt ist. Eine parallele Einstellung
des Dosierspaltes ist bei einer Einzeldüse mit nach unten zur
zu beschichtenden Oberfläche hin gerichteten Austrittsöffnung
nur über Zug- und Druckschrauben möglich.
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In
der o. g.
DE A1-100
57 733 ist eine Einzeldüse zur Ausbildung einer
einlagigen Schicht dargestellt und beschrieben. Als Dosiersystem
und damit zur Profilierung, also zur gleichmäßigen
Verteilung des aus der Auftragsmediumskammer resultierenden Auftragsmediums
in Querrichtung dient ein in der dortigen
3 dargestellter
Dosierkörper. Dieser Dosierkörper ist in einer
Variante als rotationssymmetrischer Stab ausgebildet. Sein Außenprofil
ist zwecks volumetrischer Dosierung des Auftragsmediums gerillt
ausgebildet.
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Vorhang-Auftragswerke
zur Ausbildung einer mehrlagigen Auftragsschicht bestehen aus mehreren Segmenten.
So ist beispielsweise eine Gleitschichtdüse, d. h. eine
sogenannte Slide die – siehe beispielsweise die noch unveröffentlichte
DE 10 2007 000 776 und
DE 10 2007 055 791 –;
oder ein Tandemkopf – siehe beispielsweise die noch unveröffentlichte
DE 10 2007 000 782 ;
oder ein Twinkopf – siehe
DE-A1 103 20 146 – bekannt. Sie
bestehen allesamt aus einzelnen, beispielsweise miteinander verschraubten
Segmenten, die zwischen sich den Dosierspalt einschließen.
Der Dosierspalt ist dabei geometrisch vorgegeben und nicht verstell-
oder profilierbar.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Vorhang-Auftragswerk mit einem
einfach aufgebauten und einem einfach funktionierenden Dosiersystem anzugeben,
welches sowohl bei der Abgabe einer einlagigen, als auch bei der
Abgabe einer mehrlagigen Schicht nutzbar sowie das Dosiersystem
in einfacher Weise auswechselbar ist.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist ein Dosiersystem vorgesehen,
bei dem ein dabei verwendeter Dosier- bzw. Drosselkörper
vorgesehen ist.
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Vorzugsweise
ist der Dosierkörper zu seinem Schutz in einem Einsatz
auswechselbar aufgenommen. Mit diesem Einsatz oder auch ohne diesen Isst
sich der Dosierkörper leicht in das Auftragswerk bzw. den
Auftragskopf einsetzen und auch ausbauen.
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Der
Einsatz (mit oder ohne Dosierkörper) ist in einfacher Weise
seitlich in den Vorhang-Auftragskopf einschiebbar. Dies bietet sich
bei schmaleren Maschinen an. Bei breiten Maschinen, die bis zu ca. 12
m breit sein können, ist daran gedacht, den beispielsweise
aus einzelnen Segmenten bestehenden Auftragskopf bzw. die betreffende
Düse in voller Länge aufzuklappen und dabei den
Dosierkörper zu wechseln.
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Durch
diese zweckmäßigen Ausgestaltungen kann der Dosierkörper
jeweils einfacher und schneller als bisher für Reinigungszwecke
oder auch bei Sortenwechsel ausgetauscht werden.
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Vor
allem ist ein einfach funktionierendes Vorhangs-Dosiersystem geschaffen
worden, welches sowohl in Quer- als auch in Maschinenrichtung wirkt
sowie sich schnell und sicher auf unterschiedliche Rheologien bzw.
Viskositäten und/oder Temperaturen und/oder Strichgewichte
des Auftragsmediums abstimmen lässt.
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Durch
Auswahl des Profils des Dosierkörpers kann man die Strichmenge
mehr als bisher, wo nur mit dem Düsendruck gearbeitet wurde,
variieren. Durch das an sich von Rakelstäben her bekannte
volumetrische Prinzip und durch einen hohen Druckabfall an der Dosierstelle
(also dort wo der Dosierkörper sitzt) wird eine gleichmäßige
Querverteilung des Auftragsmediums sichergestellt. Dies funktioniert
auch bei sehr schwankender Viskosität des abzugebenden
Mediums. Auch bei einer späteren Sortenumstellung von Mediums-
oder z. B. Papierarten gegenüber einer bisherigen Auslegung
kann mit Hilfe der erfinderischen Lösung eine besonders
gleichmäßige Querverteilung erfolgen.
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Der
Dosierkörper kann also ein profilierter (z. B. gerillter)
kreisrunder, bevorzugt drehender Stab sein, oder aber eine feststehende
Leiste sein von beliebigem Querschnitt. In die Außenfläche
des Dosierkörpers bzw. Drosselkörpers ist mindestens
ein kammartiger Durchlaß – vorzugsweise eine Vielzahl
an definierten Durchtrittsspalten für das aufzutragende Medium
eingearbeitet. Das Profil der Kammleiste kann rotationssymmetrisch
sein, kann aber auch gewindeartig, gerändelt oder über
die gesamte Länge in Form und Größe wechselnd
geformt sein.
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Es
wird auch vorgeschlagen, dass der Einsatz, in dem der Dosierkörper
aufgenommen ist, im Wesentlichen der Länge des Dosierkörpers
entspricht. Der Dosierkörper ist dadurch besser gegen Durchbiegung
geschützt.
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Bevorzugt
ist daran gedacht, den Einsatz der ähnlich wie bei einem
an sich bekannten Rakelstab als Rakelbett bezeichnet werden kann,
aus einem Kunststoff zu fertigen. Als hinsichtlich des Gewichtes, der
Lebensdauer, der Gleiteigenschaften und der Handhabbarkeit geeignetes
Material kommen dafür beispielsweise Thermoplast, Gummi
oder auch Polymere infrage. Der Einsatz kann aber auch aus Metall bestehen
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Der
Auftragskopf des erfindungsgemäßen Vorhang-Auftragswerkes
ist wie schon erwähnt, vorzugsweise aus einzelnen Segmenten
gefertigt, zwischen denen sich der Dosierspalt befindet. Bei einem Einzelauftragskopf
sind beispielsweise zwei Segmente und ein einziger Dosierspalt vorhanden.
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Bei
einem Mehrfach-Auftragskopf sind entsprechend der Anzahl an aufzubringenden
Auftragsschichten eine dementsprechende Anzahl an aneinandergereihten
Segmenten und dazwischen befindlichen Dosierspalten vorhanden. Die
Segmente lassen sich leicht um weitere Segmente ergänzen
und auch um Segmente reduzieren. Die Umbauzeiten sind nur gering.
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Eine
einfache Bauweise, die für alle genannten Bauformen geeignet
ist, ergibt sich, wenn der besagte Einsatz jeweils nur in einem
von zwei aneinander grenzenden Segmenten angeordnet ist.
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Durch
den Einsatz erhält man auch gleichzeitig einen mechanischen
Anschlag zwischen zwei Segmenten, wodurch die Parallelität
der Dosierspalte sichergestellt ist. Die Anforderungen an die Genauigkeit
und Maßhaltigkeit des Vorhang-Auftragskopfes bzw. seiner
Segmente wird dadurch geringer. Es können dann sogar Schweißkonstruktionen
eingesetzt werden, weil ein sich beim Schweißvorgang verziehendes
Profil nicht mehr stört. Alternativ ist auch die Anwendung
von Kunststoffmaterialien für den Vorhang-Auftragskopf
möglich.
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Bei
Anwendung eines runden Stabes als Dosierkörper sollte dieser
im Einsatzteil bzw. im Bett vorzugsweise mit langsamer Geschwindigkeit
rotieren, um einem Verschleiß vorzubeugen.
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Dabei
ist die Anordnung einer Verschleißschutzplatte, gegen die
der Dosierkörper wirkt, sehr zweckmäßig.
Diese Verschleißschutzplatte ist hierbei in dem Segment
eingebaut, welches dem Einsatz und dem Dosierkörper gegenüberliegt.
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Die
Verschleißschutzplatte kann aus einem Kunststoff oder Metall
hergestellt sein. Die Verschleißschutzplatte kann mit einer
gegen den Dosierkörper gerichteten Verschleißschutzschicht
versehen sein. Als Verschleißschutzschicht eignet sich
beispielsweise eine Keramikauflage oder Hartmetall oder auch ein
weiches Polyurethan oder auch Kautschuk. Als Materialpaarungen eignen
sich besonders:
Dosierkörper aus Kunststoff und Verschleißschutzplatte
aus Keramik oder:
Dosierkörper aus Keramik und Verschleißschutzplatte
aus Kunststoff.
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Der
Dosierkörper (profilierter Stab oder Kammleiste) bzw. der
Einsatz lässt sich im Übrigen mit einem Anpresselement,
beispielsweise einem pneumatisch oder hydraulisch betriebenen Druckschlauch
oder Federelementen gegen die Verschleißschutzplatte oder
gegen das gegenüberliegende Segment (bei fehlender Verschleißschutzplatte)
andrücken. Dazu ist das Anpresselement in einer Ausnehmung
des Einsatzes an der vom Dosierkörper abgewandten Seite
aufgenommen. Neben einer sehr einfachen und kompakten Konstruktion
lässt sich das Anpresselement dadurch gleichzeitig mit dem
Einsatzteil auswechseln.
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Eine
zweckmäßige Ausbildung des Einsatzes ergibt sich,
wenn er seitliche Anformungen aufweist, die jeweils den seitlichen
Rand des Dosierspaltes und/oder die Austrittsöffnung des
Vorhang-Auftragskopfes verschließen und damit zugleich
für eine Formatbegrenzung, d. h. für eine Einstellung
der Breite der Auftragsschicht sorgen.
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Der
Einsatz mit den seitlichen Anformungen ist in verschiedenen Längen
herstell- und bereitstellbar. Für Formatverstellungen wird
einfach der Einsatz bzw. das Dosierkörperbett gegen ein
anderes ausgetauscht.
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Eine
Formateinstellung ist alternativ auch mit einem speziell ausgebildeten
Dosierkörper möglich. Der Dosierkörper
ist profiliert ausgebildet, wie vorher beschrieben. Vorgeschlagen
wird ein vorzugsweise halbschalenförmiger Ansatz mit glattem
Außenumfang ohne Profilierung bzw. Durchtrittsspalten.
Im profilierten Bereich kann das Auftragsmedium die Drosselstelle
in Richtung Austrittsöffnung passieren, aus der es danach
in der gewählten Profilbreite herab auf die Faserstoffbahn
fällt und auf deren Oberfläche dementsprechend
die gewählte Format- bzw. Beschichtungsbreite erzeugt.
Der glatte Ansatz dient hierbei der Erreichung der Beschichtungsbreite,
da er an den Rändern der Segmente bzw. der Düsenlippen
des Auftragskopfes wie ein Absperrventil wirkt.
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Man
hat die Möglichkeit den so gestalteten Dosierkörper
mit verschiedenen axialen Längen des Ansatzes herzustellen
und je nachdem welche Beschichtungsbreite gewünscht ist,
diesen einsetzen und auch gegen einen anderen auszutauschen. Der Drossel-
bzw. Dosierkörper öffnet und schließt
dann bei Drehung um jeweils 90°. Die Abgabeöffnung
wird im Bereich der Seitenränder (zwecks Formatbegrenzung)
verschlossen durch Drehung in Uhrzeigerrichtung und wieder geöffnet
entgegen der Uhrzeigerrichtung.
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Nachzutragen
ist, dass für den profilierten Stab als Dosierkörper
ein Durchmesser zwischen 10 und 25 mm vorgesehen ist. Die Kammleiste
kann im Wesentlichen einen rechteckigen, dreieckigen, polygonalen,
aber auch runden oder ovalen Querschnitt aufweisen. Eine rechteckige
Kammleiste kann beispielsweise ca. 10 × 10 mm, 10 × 25
mm oder 25 × 25 mm groß sein.
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Die
kammartigen Durchtrittspalte können im Längsschnitt
gesehen, wellen- oder sinus-, oder trapezförmig, oder rechteckig
oder zahnartig geformt sein. Die Spalttiefe der Durchtrittsspalte
kann in etwa 0,5 bis 4 mm betragen. Die durchschnittliche Spaltbreite
kann in etwa ebensolche Werte aufweisen.
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Der
vertikale Abstand zwischen der Längsachse des Dosierkörpers
und der Austrittsöffnung kann zwischen 50 und 200 mm betragen.
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Das
erfindungsgemäße Vorhang-Auftragswerk umfasst
ein einfach funktionierendes und konstruiertes Dosiersystem, mit
dem nun ohne Anwendung von zusätzlichen Vorrichtungen eine
Einstellung oder Korrektur eines Querprofiles der Vorhangsdurchflussmenge
und damit des Strichgewichtes auch bei unterschiedlich auftretenden
Viskositäten und Temperaturen möglich ist. Überdies
ist dieses System schnell bereitstellbar und auch auswechselbar.
Insbesondere durch Bevorratung verschiedener Größen
und Formen der Profile und Durchmesser und/oder Längen
der Dosierkörper lassen sich Auswechselzeiten bzw. Anpassarbeiten
verkürzen.
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Das
erfindungsgemäße Auftragswerk kann sowohl für
einlagige als auch mehrlagige Beschichtungen verwendet werden. Das
beschriebene Dosiersystem, d. h. Dosierkörper und Einsatzteil,
ist dadurch auch für verschiedene Arten von Vorhang-Auftragswerken,
wie Einzel-Schlitzdüsen, Mehrschichtdüsen, insbesondere
Gleitschichtdüsen (Slide die) oder auch Twin- bzw. Tandemköpfe
gleichermaßen gut verwendbar.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1:
ein schematisch dargestelltes erfindungsgemäßes
Vorhang-Auftragswerk im Schnitt mit einen Dosierspalt für
einlagiges Beschichten und Dosiersystem
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2:
ein schematisch dargestelltes Vorhang-Auftragswerk in anderer Bauform im
Schnitt mit gezeigten zwei Dosierspalten für mehrlagiges
Beschichten und Dosiersystem
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3:
ein schematisch dargestelltes Vorhang-Auftragswerk in einer weiteren
Bauform im Schnitt mit gezeigten drei Dosierspalten für
mehrlagiges Beschichten und Dosiersystem
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4:
eine vergrößerte Prinzipdarstellung des Dosiersystems
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5:
eine Darstellung des Dosiersystems im Randbereich
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6:
eine Darstellung eines aufgeklappten Vorhang-Auftragswerkes gem. 1 im
Schnitt
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7:
eine Darstellung des unteren Teils des Vorhang-Auftragswerkes gem. 1 im
Schnitt mit Dosiersystem in anderer Ausführung
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8a, 8b:
eine Darstellung des unteren Teils des Vorhang-Auftragswerkes gem. 1 im Schnitt
mit Dosiersystem in einer weiteren Ausführungsvariante
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In
den einzelnen Figuren sind einzelne Bauteile mit demselben Bezugszeichen
versehen. Die einzelnen Figuren sollen nur insoweit erläutert
werden, wie Veränderungen gegenüber den vorherigen Figuren
bestehen.
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1 zeigt
eine erste Variante eines Vorhang-Auftragswerks 1. Als
Vorhang-Auftragskopf 2 ist eine sogenannte Einschicht-Schlitzdüse 3 für
ein einlagiges Beschichten einer in einer Herstellungs- oder Veredlungsmaschine
in Richtung L laufenden Oberfläche 4 mit einem
flüssigen bis pastösen Auftragsmedium 5 gezeigt.
Die laufende Oberfläche 4 soll eine Papier-, Karton-
oder andere Faserstoffbahn innerhalb einer Faserstoffbahn-Herstellungs- und/oder
Veredelungs-(bzw. Streich-)-Maschine sein.
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Wie
deutlich zu erkennen ist, befindet sich der Vorhang-Auftragskopf 2 oberhalb
der zu beschichtenden Oberfläche 4.
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Der
Vorhang-Auftragskopf 2 weist eine Auftragsmediumskammer 6,
eine Zuführleitung 7 zur Beschickung der Auftragsmediumskammer 6 und
einen von der Auftragsmediumskammer 6 ausgehenden Dosierspalt 8 auf.
Der Dosierspalt 8 befindet sich zwischen zwei Segmenten 2a und 2b des
Vorhang-Auftragskopfes 2 und geht in eine auf die zu beschichtende
Oberfläche 4 gerichtete Austrittsöffnung 9 bzw. durchgehenden
Austrittschlitz zur Abgabe des Auftragsmediums bzw. eines einlagigen
Vorhangs 10 über. Die Austrittsöffnung 9 ist
zur laufenden Oberfläche 4 in einem Abstand hV angeordnet, wodurch die Vorhangshöhe
festgelegt ist. Der Vorhang-Auftragskopf 2 erstreckt sich
in seiner Länge im Wesentlichen über die gesamte
Breite der zu beschichtenden Oberfläche 4.
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Im
Dosierspalt 8 ist zur gleichmäßigen Querverteilung
und volumetrischen Dosierung des Auftragsmediums 5 ein
Dosierkörper 11 mit einer in Querrichtung Q verlaufenden
Achse A angeordnet. Im gewählten Beispiel hat der Dosierkörper 11 die Form
eines profilierten, rotationssymmetrischen und an die Länge
des Vorhang-Auftragskopfes 2 angepassten Stabes 12.
Sein Durchmesser beträgt zwischen 10 bis 25 mm. Der Dosierkörper
ist auch als Leiste mit einer entsprechend gestaltbaren Profilierung
herstellbar.
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Der
Dosierkörper 11 bzw. der profilierte Stab 12 ist
wie ein an sich bekannter Rakelstab zu seinem Schutz und zwecks
guter Laufeigenschaften in einem Bett bzw. in einem Einsatz 13 aufgenommen.
Das entsprechende Segment 2a des Vorhang-Auftragskopfes 2 weist
dazu eine entsprechend geformte Aussparung 14 auf, in die
der Einsatz 13 passt. Der Einsatz 13 samt Stab 12 ist
seitlich in den Vorhang-Auftragskopf 2 einschiebbar und
herausziehbar. Dadurch ist eine leichte Auswechselbarkeit möglich.
Der Einsatz 13 ist im Wesentlichen an die Länge des
Dosierkörpers 11 bzw. des profilierten Stabes 12 angepasst
und ist aus einem Kunststoff gefertigt.
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In 1 ist
auch ersichtlich, dass der Einsatz 13 in nur einem der
beiden Segmente, nämlich hier im Segment 2a angeordnet
ist.
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Der
im Einsatz 13 drehbar gelagerte Dosierkörper 11 bzw.
der profilierte Stab 12 ist mit einer Anpresskraft 15 gegen
das andere Segment 2b anpressbar. Die Anpresskraft 15 wird
im gewählten Beispiel mit einem pneumatisch oder hydraulisch
betriebenen Druckschlauch 16 oder nicht dargestellten Federelementen
aufgebracht.
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Der
profilierte Stab 12 kann im Übrigen einen Durchmesser
zwischen 10 und 25 mm aufweisen. Er sollte in einer Höhe
h zwischen 50 und 200 mm angeordnet sein, wobei die Höhe
h von der Austrittsöffnung 9 aus gemessen ist.
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Der
Dosierkörper 11 bzw. der profilierte Stab 12 ist
zur volumetrischen Dosierung des Auftragsmediums 5 mit
verschieden großen Profilen 17 und/oder Formen
herstell- und bereitstellbar. Ein Beispiel ist in 1a gezeigt.
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Das
Profil des Dosierkörpers 11 zeigt Profilberge 18,
die bevorzugt in Querrichtung periodisch in einem Abstand a angeordnet
sind. Das Profil zeigt auch Profiltäler mit einer Profiltiefe
t. Die Spitzen der Profilberge 18 sind außerdem
abgeflacht und bilden Plateaus 19 mit einer Breite b, die
ca. 15 bis 20% des Abstandes a beträgt. Der Profilabstand
bzw. die Profilteilung a kann eine Größe zwischen
250 und 1000 μm betragen. Die Profiltiefe t kann zwischen
50 und 1000 μm betragen.
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2 zeigt
eine gegenüber 1 veränderte Ausführungsform
des Vorhang-Auftragswerkes, welches hier mit 1.1 bezeichnet
ist. Das Dosiersystem bestehend aus Dosierkörper 11 bzw.
Stab 12 und Einsatz 13, sowie die Aussparung 14 und
der Druckschlauch 16 sind analog zur in 1 gezeigten
Ausführung ausgebildet und bedürfen keiner weiteren
Erläuterung an dieser Stelle.
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Der
Vorhang-Auftragskopf 2 ist hier als eine sogenannte Gleitschichtdüse
(slide die) bzw. als Düsenblock 20 ausgebildet.
Dieser Düsenblock 20 ist ebenfalls wieder maschinenbreit
ausgeführt bzw. an die Breite der zu beschichtenden Oberfläche
(die hier nicht mit dargestellt ist) angepasst und weist für
einen gewünschten mehrlagigen Auftrag mehrere Sektionen
auf, von denen nur die ersten Sektionen 2a, 2b, und 2c bzw. 2n gezeigt
bzw. angedeutet sind. In jeweils einer Sektion ist eine Auftragskammer 6 vorhanden.
Diese Kammern 6 sind parallel zueinander angeordnet. Aus
jeder dieser Auftragsmediumskammern zweigt ein schlitzförmiger
Dosierspalt 8 mit schlitzförmiger Austrittsöffnung 9 ab.
Der Düsenblock 20 weist auch eine nach unten hin
geneigte und gekrümmte Oberfläche, bzw. Gleitfläche 21 auf.
Auf dieser Gleitfläche legen sie die Auftragsmedien aus
den Dosierspalten 8 der einzelnen Sektionen 2a bis 2n übereinander.
Die Gleitfläche 21 geht an ihrem unteren Ende
in eine Ablösekante 22 über. Von dieser
Ablösekante 22 aus, die ja auch maschinenbreit,
so wie der gesamte Düsenblock 20 und seine Auftragskammern 6,
Dosierspalte 8 und Austrittsöffnungen 9 sind, gelangt
der aus der übereinander gelegten, und gleichmäßig
quer verteilten Schicht resultierende, mehrschichtige Auftragsmediums-Vorhang 23 im
wesentlichen der Schwerkraft folgend auf die Oberfläche
der hier nicht mit dargestellten Faserstoffbahn. Dort legt er sich
deshalb auch sehr gleichmäßig verteilt auf der
einen Bahnseite als Auftragsschicht ab.
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Im
Gegensatz zur in 1 gezeigten Ausführung
ist im Vorhang-Auftragskopf 2 dem jeweiligen Einsatz 13,
d. h. hier dem Einsatz bzw. Dosierkörperbett parallel gegenüberliegend
eine Verschleißschutzplatte 24 angeordnet, gegen
die der Dosierkörper 11 bzw. der profilierte Stab 12 bei
der Dosierung angedrückt wird.
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Die
Verschleißschutzplatte bzw. Platten sind jeweils aus einem
Kunststoff hergestellt und mit einer Verschleißschutzschicht 25,
beispielsweise einer Keramikauflage versehen.
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3 zeigt
als weitere Ausführungsform des Vorhang-Auftragswerkes
für Mehrschichtauftrag, das hier mit 1.2 bezeichnet
ist, einen so genannten Tandemkopf 26, bei dem die einzelnen
Sektionen 2a, 2b, 2c einschließlich
ihrer Auftragskammern 6 und auch die Austrittsöffnungen 9 höhenmäßig
zueinander versetzt angeordnet sind. Unter allen Austrittsöffnungen befindet
sich hier im Beispiel eine schräg gestellte Leitplatte 27,
auf der sich die aus den einzelnen Dosierspalten 8 resultierenden einzelnen
Auftragsmediums-Vorhänge 28a, 28b, 28c als
eine Mehrfachschicht 29 ablegen und nach Passieren einer
Abrisskante 30 am unteren Ende der Leitplatte 27 als
mehrlagiger Vorhang 31 auf die zu beschichtende, aber nicht
mit dargestellte Oberfläche 4 ablegen. Das dies auch
bei dieser Ausführung sehr gleichmäßig
erfolgt, dafür sorgt wieder das in 1 und 2 beschriebene
aus Dosierkörper 11 bzw. profiliertem Stab 12, Einsatz 13,
in der jeweiligen Sektion 2a bis 2n vorhandene
Aussparung 14, Druckschlauch 16 bestehende Dosiersystem,
welches in jeder Sektion 2a bis 2n vorhanden ist.
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Zur
Verdeutlichung zeigt 4 eine vergrößerte
Darstellung des besagten Dosiersystems aus 1. Die bei 2 beschriebene
und dargestellte Verschleißschutzpatte 24 ist
hier allerdings nicht mit eingezeichnet, könnte aber auch
hierbei gewünschtenfalls bei rotierendem Stab 12 vorhanden
sein.
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5 zeigt
in einem Ausschnitt das aus den vorherigen Figuren dargestellte
Dosiersystem, welches bei den vorher gezeigten und beschriebenen Auftragswerken 1, 1.1 und 1.2 im
Randbereich einsetzbar ist.
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Der
Einsatz 13 für den Dosierkörper 11 weist hier
jeweils eine seitliche Anformung 32 auf. Diese seitlichen
Anformungen wirken abdichtend und verschließen somit jeweils
den seitlichen Rand des Dosierspaltes 8 und/oder die Austrittsöffnung 9 des
Vorhang-Auftragskopfes 2. Dadurch ist eine so genannte Formatbegrenzung,
d. h. eine Einstellung der Breite der Auftragsschicht erreichbar.
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Dieser
Einsatz 13 mit den seitlichen Anformungen 32 kann
in verschiedenen Längen hergestellt, auf Lager gelegt und
beliebig abgerufen werden. Somit steht eine reichhaltige Auswahl
für gewünschte Auswechselungen zur Verfügung,
wodurch sich die Servicezeiten und Formateinstellungen erheblich
verkürzen.
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In 6 ist
eine Darstellung eines zweiteilig ausgebildeten Vorhang-Auftragswerkes
gem. 1 im Schnitt gezeigt. Hierbei sind die beiden
gezeigten Segmente 2a und 2b, wie Doppelpfeil
K zeigt, über einen Klappmechanismus 33 zwecks
einfacherer Montage, Zugänglichkeit und Reinigungsmöglichkeit aufklappbar.
Dadurch lässt sich das Dosiersystem, also Dosierkörper 11 mit
oder ohne Einsatz 13, leicht auswechseln. Dies ist mit
Doppelpfeil K verdeutlicht. Diese Ausführung eignet sich
bei besonders breiten Maschinen, wo ein seitliches Hinein- oder
Herausschieben des Dosiersystems aufgrund von Platzproblemen nicht
stattfinden könnte.
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7 zeigt
eine Darstellung des unteren Teils des Vorhang-Auftragswerkes gem. 1,
wobei hier nur der Dosierkörper 11 eingebaut ist,
nicht aber der in den 1 bis 5 gezeigte
Einsatz 13 zwischen beiden Segmenten 2a und 2b.
Der Dosierkörper befindet sich dabei parallel zur Austrittsöffnung 9.
Wie die beiden senkrecht nach unten weisenden Pfeile zeigen, passiert
das Auftragsmedium 5 bei feststehendem Dossierkörper 11 diese
Drosselstelle in zwei Wegen, teilt sich also auf. Diese Ausführung bedeutet
weniger Gefahr von Ablagerungen und Verstopfungen an dieser Engstelle.
Außerdem dient hierbei der Dosierkörper gleichzeitig
als Abstandhalter zwischen den beiden Segmenten 2a und 2b.
Bei rotierendem Dosierkörper 11 passiert das gesamte abzugebende
Auftragsmedium 5 die Drosselstelle in einer Richtung entsprechend
der Drehrichtung des Körpers 11.
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8a, 8b:
eine Darstellung des unteren Teils des Vorhang-Auftragswerkes gem. 1 im Schnitt
in einer weiteren Ausführungsvariante.
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Bei
dieser Ausführung weist der ansonsten profilierte, z. B.
außen gerillte oder mit speziellen Durchtrittsspalten versehene
Dosierkörper 11 an seinen beiden seitlichen Enden – also
führer- und triebseitig – einen halbschalenförmigen
Ansatz 35 mit glattem Außenumfang ohne Profilierung
bzw. Durchtrittsspalten auf. Im profilierten Bereich passiert das
Auftragsmedium 5 die Drosselstelle in Richtung Austrittsöffnung 9,
fällt danach in dieser gewählten Breite aus der Öffnung 9 herab
auf die Faserstoffbahn und verursacht dort dementsprechend die gewählte
Format- bzw. Beschichtungsbreite. Der glatte Ansatz dient damit
der Erreichung der Beschichtungsbreite. Man kann den Dosierkörper
mit verschiedenen axialen Längen des Ansatzes herstellen
und je nachdem welche Beschichtungsbreite gewünscht ist, einsetzen.
Der Ansatz 35 wirkt also an den Rändern der Segmente
bzw. Düsenlippen 2a und 2b wie ein Absperrventil.
Der Drossel- bzw. Dosierkörper 11 öffnet und
schließt bei Drehung um jeweils 90°. Die Schließrichtung
ergibt sich durch Drehung in Uhrzeigerrichtung.
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8a zeigt
die geöffnete und 8b die verschlossene
Austrittsöffnung 9. Die Drehung kann mit einem
angearbeiteten (nicht gezeigten) Handgriff oder mittels Antrieb
vollzogen werden.
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- 1,
1.1, 1.2, 1.4
- Vorhang-Auftragswerk
- 2
- Auftragskopf
- 2a,
2b, 2c, 2n
- Segment
- 3
- Einschicht-Schlitzdüse
- 4
- laufende
Oberfläche
- 5
- Auftragsmedium
- 6
- Auftragsmediumskammer
- 7
- Zuführleitung
- 8
- Dosierspalt
- 9
- Austrittsöffnung
- 10
- einlagiger
Vorhang
- 11
- Dosierkörper
- 12
- Stab
- 13
- Einsatz
- 14
- Aussparung
- 15
- Anpresskraft
- 16
- Druckschlauch
- 17
- Profil
- 18
- Profilberg
- 19
- Plateau
- 20
- Düsenblock
- 21
- Gleitfläche
- 22
- Ablösekante
- 23
- mehrschichtiger
Vorhang
- 24
- Verschleißschutzplatte
- 25
- Verschleißschutzschicht
- 26
- Tandemkopf
- 27
- Leitplatte
- 28,
28a, b, c
- Einzelvorhang
- 29
- Mehrfachschicht
- 30
- Abrisskante
- 31
- mehrlagiger
Vorhang
- 32
- Anformung
- 35
- Ansatz
- A
- Achse
- K
- Doppelpfeil
- L
- Laufrichtung
- Q
- Querrichtung
- a
- Abstand
- b
- Breite
- c
- Profiltiefe
- h
- Abstand
- hV
- Abstand
bzw. Vorhangshöhe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10057733
A1 [0002, 0005]
- - DE 102007000776 [0006]
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