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Die
Erfindung betrifft eine mobile Absturzsicherung gemäß den
Merkmalen im Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
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Im
Stand der Technik sind Absturzsicherungen zur Absicherung von Straßenbaustellen
bekannt, mit einem zwischen vertikalen Stützen angeordneten Schrankenblatt,
das durch einen Glaskörper aus Kunststoff gebildet wird
(
EP 1 388 612 B1 ).
Wenn eine solche Absturzsicherung mit ihrer Rahmenkonstruktion eine
Höhe von mindestens 1 m aufweist, eine Länge von
ca. 2 m und zusätzlich eine Tastleiste im unteren Höhenbereich
besitzt, bildet sie eine mobile Absturzsicherung zum Schutz von
Fußgängern. Zusätzlich muss der Raum
zwischen dem Schrankenblatt und er unten liegenden Tastleiste mit
tragfähigen Netzen oder Geflechten mit höchstens
75 mm Maschenweite als zusätzlichem Schutz, mit einem Gewebe
als Spritzschutz oder vollflächig geschlossen werden.
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Derartige
Absturzsicherungen sind in der Regel sehr leicht, so dass sie im
Extremfall bereits bei Überschreiten bestimmter Windlasten
aus der Verankerung gerissen werden können. Bei der Verankerung
handelt es sich üblicherweise um Haltefüße
aus mineralischen Werkstoffen. Obwohl derartige mobile Absturzsicherungen
auch als Schachtgitter eingesetzt werden können, ist nicht
auszuschließen, dass durch Vandalismus Absturzsicherung
aus ihren Verankerungselementen entfernt werden. Üblicherweise
werden die Absturzsicherungen über ihre seitlichen Stützen
nur lose in die Verankerungselemente gesteckt, damit die Absturzsicherungen
schnell auf- und abgebaut werden können. Es gibt jedoch
Anwendungsfälle, bei denen eine festere Fixierung der Absturzsicherung
gewünscht ist, beispielsweise wenn Absturzsicherungen im
Bereich großer Menschenmengen zum Einsatz kommen sollen,
oder wenn größere Windlasten zu erwarten sind.
Ebenso ist es möglich, dass der Boden, auf dem die Absturzsicherung
aufgestellt werden soll sehr uneben ist, so dass die Haltefüße
schief stehen, mit der Folge, dass der ganze Zaun eine ungewünschte
Seitenneigung hat.
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Der
Erfindung liegt hiervon ausgehend die Aufgabe zu Grunde, eine Absturzsicherung
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Schutzanspruchs 1 dahingehend
weiterzuentwickeln, dass sie für unterschiedlichste Einsatzfälle
mit alternativen Verankerungselementen koppelbar ist, ohne dass
die mobile Absturzsicherung selbst mit aufwendigen Kopplungsmechanismen
zu versehen ist.
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Diese
Aufgabe wird bei einer mobilen Absturzsicherung mit den Merkmalen
des Schutzanspruchs 1 dadurch gelöst, dass die Stützen
im Bereich ihrer unteren Enden wenigstens eine Aufnahme zur Eingliederung
wenigstens eines Verriegelungsmittels zur lösbaren Verbindung
mit einem bodenseitigen Verankerungselement aufweisen. Bei der Aufnahme
kann es sich vorzugsweise um eine Öffnung, wie z. B. eine
Bohrung in der Wandung der Stütze handeln. Auch vom Kreisquerschnitt
abweichende Öffnungsformen sind möglich. Die Aufnahme
kann aber auch eine nach innen gerichtete punktuelle oder nutförmig
umlaufende Einprägung des Stützrohres sein. Wesentlich
ist, dass durch die Aufnahme eine Hinterschneidung am Stützrohr
gebildet ist, hinter welche das Verriegelungsmittel fassen kann,
um ein axiales Verlagern der Stütze zu verhindern.
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Das
Verriegelungsmittel ist dafür vorgesehen, in Formschluss
mit der Aufnahme zu treten, z. B. in eine Öffnung einzugreifen
und dadurch die Stütze mit dem bodenseitigen Verankerungselement
zu verbinden. Die Aufnahme ist in der Wandung der Stütze angeordnet.
Hierunter ist nicht eine stirnseitige Öffnung zu verstehen,
die bei rohrförmigen Stützen immer vorhanden ist.
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Die
Verriegelung der Stütze mit dem Verankerungselement kann
durch unterschiedlichste Verriegelungsmittel erfolgen. Bevorzugt
kommen Verriegelungsmittel zum Einsatz, die sich nur mit einem Spezialwerkzeug
von einer Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung verlagern
lassen. Der Begriff Spezialwerkzeug im Sinne der vorliegenden Erfindung
bedeutet, dass das Werkzeug auf das Verriegelungsmittel angepasst
ist. Hierbei kann es sich grundsätzlich um ein Werkzeug
mit handelsüblichen Werkzeugangriffsflächen handeln,
beispielsweise einen Schraubendreher. Wesentlich ist, dass das Verriegelungsmittel
nicht ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen lösbar ist, damit
Vandalismus vorgebeugt werden kann.
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Da
die erfindungsgemäße Absturzsicherung in konstruktiver
Hinsicht möglichst einfach und kostengünstig ausgestaltet
sein soll, umfasst das wenigstens ein Verriegelungsmittel bevorzugt
einen Bolzen, der in die wenigstens eine Aufnahme der Stütze verlagerbar
ist. Der Bolzen kann der mobilen Absturzsicherung grundsätzlich
lösbar zugeordnet sein, das heißt ein völlig
unabhängiges Bauteil darstellen. Bevorzugt ist das Verriegelungsmittel
einer Hülse des Verankerungselements unverlierbar zugeordnet. Alternativ
ist der Bolzen der Stütze der mobilen Absturzsicherung
unverlierbar zugeordnet.
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Der
Bolzen kann Bestandteil einer Schnappverbindung sein, welche unter
dem Einfluss einer Federkraft steht. Beim Montieren der Absturzsicherung auf
einem Verankerungselement kann der Bolzen unter dem Einfluss der
Federkraft zurückweichen bzw. in seine Entriegelungsstellung
verlagert werden, um anschließend in die Aufnahme des Verankerungselements
zu schnappen. Grundsätzlich kann eine Stütze über
mehrere Verriegelungselemente gehalten werden.
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Unter
dem Einfluss der Federkraft kann der Bolzen nicht selbstständig
wieder aus dem Verankerungselement heraus gleiten, so dass ein hinreichend
sicherer Verbund zwischen der Absturzsicherung und dem Verankerungselement
gegeben ist.
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Es
wird als besonders vorteilhaft angesehen, wenn der Bolzen eine stirnseitige
Schrägfläche aufweist, die beim Einstecken der
Stütze nach oben weist und die durch den unteren Rand der
Stütze gegen die Federkraft zurückdrückbar
ist, so dass der Bolzen schließlich in die Aufnahme einschnappt.
Der Bolzen befindet sich dann in der Verriegelungsstellung.
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Zum
Entriegeln kann der Bolzen mittels eines Werkzeugs um 180° gedreht
werden, so dass die Schrägfläche nach unten, in
Richtung des Verankerungselements weist. Der Bolzen befindet sich
in der Entriegelungsstellung. Die Schrägfläche
ist so dimensioniert, dass die Schrägfläche an
einem Rand der Aufnahme abgleiten kann, damit der Bolzen zurückgedrückt
wird. Dadurch kann die Stütze aus der Hülse herausgezogen
werden.
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Ein
wesentlicher Vorteil eines derart ausgestalteten Verriegelungsmittels
ist, dass die Funktionsweise der Verriegelung nicht von außen
erkennbar ist und somit vor Vandalismus schützt.
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Bei
dem Verankerungselement kann es sich beispielsweise um eine Bodenhülse
bzw. einen Erdnagel handeln, der einen hülsenartigen Abschnitt aufweist,
welcher mit der Stütze in formschlüssigen Eingriff
gelangt und über das Verriegelungsmittel fixierbar ist.
Bei dem Verankerungselement kann es sich auch um eine Trittfläche
eines Drängel- oder Polizeigitters handeln. Die Hülse
kann auch als Einsetzhülse in einem ortsfesten Fundament
verankert sein. Selbstverständlich kann die Hülse
auch als Bestandteil eines auf dem Boden stehenden Haltefußes
ausgebildet sind. Wichtig ist, dass die Stützen auch in übliche
Haltefüße eingesteckt werden können,
falls keine Verriegelung gewünscht wird. Die erfindungsgemäßen
Absturzsicherungen sind somit universell verwendbar, sei es bei
schnellen Ortswechseln, wie z. B. bei Tagesbaustellen, sei es bei
längerfristigen, quasi stationären Einsätzen.
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Die
Gestaltung des bodenseitigen Verankerungselements spielt im Hinblick
auf die Verriegelung keine Rolle. Es kann sich um jede Art von Stützplatten
handeln, die entweder auf den Boden aufgesetzt werden oder aber
in den Boden eingelassen werden. Wesentlich ist die Koppelbarkeit
der Absturzsicherung mit dem Verankerungselement bei gleichzeitiger Verriegelung
dieser beiden Komponenten.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
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1 in
der Seitenansicht eine mögliche Ausführungsform
einer Absturzsicherung und
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2 in
vergrößerter Darstellung den Fußbereich
einer Absturzsicherung im Bereich des Stützrohrs.
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1 zeigt
eine mobile Absturzsicherung 1 mit einem Schrankenblatt 2 aus
Kunststoff, das sich zwischen zwei vertikalen Stützen 3, 4 aus
Metall erstreckt. Die Absturzsicherung 1 weist im Abstand
unterhalb des Schrankenblattes 2 eine Tastleiste 5 sowie
eine sich zwischen der Tastleiste 5 und dem Schrankenblatt 2 erstreckende
Gitteranordnung 6 auf. Die Absturzsicherung 1 ist
mit Ausnahme der Stützen 3, 4 als Blasformteil
hergestellt, wobei es im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf die
Konfiguration der unteren Enden der Stützen 3, 4 ankommt. Mehrere
derartige Absturzsicherungen 1 können nebeneinander
angeordnet werden, wobei die vertikalen Stützen 3, 4 mit
ihren untern Enden in bodenseitigen Verankerungselementen 8 fixiert
werden. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Haltefüße
aus Beton.
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2 zeigt
ein Ausführungsbeispiel, bei welchem das bodenseitige Verankerungselement 8 eine nach
oben ragende Hülse 7 aufweist. Üblicherweise wird
das untere Ende 9 der kunststoffummantelten Stütze 3 ohne
zusätzliche Verriegelungsmittel in einer Steckaufnahme,
beispielsweise in Form der dargestellten Hülse 7 fixiert,
so dass das untere Ende 9 der Stütze 3 frei
in Axialrichtung der Hülse 7 verlagerbar ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Absturzsicherung 1 ist
an der Hülse 7 ein Verriegelungsmittel 10 angeordnet,
dessen wesentlicher Bestandteil von einem Bolzen 11 gebildet
wird, welcher in eine Aufnahme 12, in der Wandung des unteren
Endes 9 der Stütze 3 passt. Die Aufnahme 12 ist hier
als Öffnung ausgebildet. Der Bolzen 11 und die Aufnahme 12 besitzen
in diesem Ausführungsbeispiel einen kreisrunden, aufeinander
abgestimmten Querschnitt.
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Der
Bolzen 11 besitzt eine Schrägfläche 13, die
so geneigt ist, dass das untere Ende 9 der Stütze 3 den
Bolzen 11 nach radial außen verlagert. Der auf diese
Weise ausweichende Bolzen 11 schnappt anschließend
in die Aufnahme 12 ein, wenn sich diese auf Höhe
des Bolzens 11 befindet. Das Einschnappen erfolgt unter
dem Einfluss einer Federkraft, die von einer Feder 14 aufgebracht
wird, welche in einem Gehäuse 15 angeordnet ist.
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Das
Verriegelungsmittel 10 bzw. der Bolzen 11 kann
nur mittels eines nicht näher dargestellten Spezialwerkzeugs
von der dargestellten Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung
verlagert werden. Zu diesem Zweck ist eine Werkzeugangriffsfläche 16 an
dem in der Bildebene linken Ende des Bolzens 11 vorgesehen.
Hierbei handelt es sich beispielsweise um eine Angriffsfläche
für einen Schraubendreher. Mittels des Werkzeugs kann der
Bolzen 11 um 180° gedreht werden, so dass seine
Schrägfläche 13 nach unten weist. Das
ist die Entriegelungsstellung des Bolzens 11. Wird nun
die Stütze 3 nach oben gezogen, wird der Bolzen 11 über
die Schrägfläche 13 zurückgedrängt
und die Stütze 3 kann entnommen werden.
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- 1
- Absturzsicherung
- 2
- Schrankenblatt
- 3
- Stütze
- 4
- Stütze
- 5
- Tastleiste
- 6
- Gitteranordnung
- 7
- Hülse
- 8
- Verankerungselement
- 9
- unteres
Ende v. 3
- 10
- Verriegelungsmittel
- 11
- Bolzen
- 12
- Aufnahme
als Öffnung
- 13
- Schrägfläche
- 14
- Feder
- 15
- Gehäuse
- 16
- Werkzeugangriffsfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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