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Die
Erfindung betrifft ein Pad zur permanent beidhändigen Entlastung
von Handgelenk und Unterarm sowohl für Rechts- als auch
Linkshänder in Form eines fingerlosen Handschuhs bei der
Benutzung von elektronischen Bedienelementen, wie der Maus und der
Tastatur auf Arbeitsflächen an Computern und Schreibmaschinen.
Mit diesem beidhändigen Pad ist vorgesehen, Bildschirm-
und Schreibmaschinenarbeitsplätze nach ergonometrischen
Gesichtspunkten zu gestalten und die Arbeitsprozessabläufe zu
verbessern.
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Diese
Entwicklung ist in allen Arbeits- und Wirtschaftsbereichen vielfach
einsetzbar und dient der Steigerung von Konzentrationsfähigkeit
und Arbeitseffizienz.
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Viele
Benutzer, deren Arbeit sich auf den Bildschirm und/oder die Schreibmaschine
konzentriert, sind nach einiger Zeit beim Tippen oder der Benutzung
der Maus mit Schmerzen belastet. Da Tastaturen nicht die optimalen
Eingabegeräte sind, treten dann in der Folge häufig
gesundheitliche Störungen, wie Muskelschmerzen im Schulter-,
Genick- und Rückenbereich oder das Karpal-Tunnel-Syndrom
auf, die zu unerwünschten, teilweise längeren,
Arbeitsausfällen führen.
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Zwar
stehen hierzu bereits die vielfältigsten Peripheriegeräte
und eine große Auswahl an Zubehör, wie Handauflagen
und Sitzpositionsverbesserungen, zur Verfügung. Die Wirkung
dieser Produktenpalette ist jedoch nicht so vollkommen, als daß sie auch
mit einfachen Mitteln nicht noch zu verbessern wäre.
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So
werden z. B. Auflagen für die Hände und abgewinkelte
Tastaturen mit Mulden zur Entlastung im Ergonomie-Programm angeboten.
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Andererseits
sind auch Vorrichtungen zur Entlastung in Gestalt von sogenannten
Maus- und Tastaturgleitern bekannt.
DE 197 09 832 A1 beschreibt dazu diesbezügliche
Gleiter, die in x- und y-Richtung im Rahmen der für die
Bewegungen notwendigen Strecken frei beweglich sind. Die dabei erforderliche
Schubarbeit des Armes wird dadurch zwar minimiert, doch stellen
diese Fahrwagen mit gepolstertem Tragteil, Tragplatte und Fahrwagen
mit eingelassenen Kugelrollen einen erheblichen materiellen Aufwand
dar.
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Aus
der
DE 203 05 581
U1 ist eine Schreibtischauflage zur Bedeckung eines Oberflächenabschnittes
eines Schreib- oder ähnlichen Arbeitstisches bekannt, die
der Entlastung der Handgelenke dienen soll. Nachteilig hierbei ist,
daß die Schreibtischauflage vor der Tastatur mit ihrer
starren Anordnung der Beweglichkeit gewisse Grenzen setzt.
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Weiterhin
stellt
DE 103 24 970
A1 ein Handpad vor, welches in Gestalt einer Gelenkstütze
mit einem Klettheftband an der Unterseite eines Armbandes befestigt
ist. Durch dieses Handpad wird zwar eine freie Positionierung des
Handgelenkes gestattet, jedoch dient es nicht einer ausreichenden
Stabilisierung und Abstützung des Mittelhandbereiches.
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In
EP 1 394 664 B1 wird
eine Vorrichtung in Form eines fingerlosen Handschuhs beschrieben, die
sich auf ein Eingabegerät für ein Informationsverarbeitungssystem
in Verbindung mit einem Paar Handschuhe bezieht, auf denen Tastenknöpfe
befestigt sind. Diese lassen sich wie eine Tastatur benutzen, die
im Zehnfingertippen zur Dateneingabe an Computern oder Mobiltelefonen
Verwendung finden sollen. Die an der Hand getragene Tastatur ermöglicht
es dem Benutzer, auch fern vom Schreibtisch die Computer oder Mobiltelefone
zu bedienen. Neben der komplizierten und aufwendigen Bereitstellung verfolgt
diese Erfindung jedoch eine andere technische Aufgabenstellung.
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Mit
DE 39 00 135 C1 wird
ein fingerloser Handschuh aus einem elastischen Schlauchmaterial vorgeschlagen,
der aus einem Handrückenteil und einem Innenteil besteht
und das gesamte Handgelenk bis unter die Handwurzel umschließt.
Handrückenteil und Innenteil sind an der Längsseite
dabei durch Nähte verbunden, die auch an der Oberseite zwischen
den Fingerlöchern entsprechend ausgeführt sind.
Als nachteilig erscheint hierbei besonders, daß durch die
Länge des schlauchförmigen Materials von unterhalb
des Handwurzelbereichs bis wert über den Mittelhandbereich
einerseits die Atmungsaktivität infolge seiner Luftundurchlässigkeit
herabgesetzt ist und damit zu einer unerwünschten Schweißbildung
führt. Andererseits bilden die an den Längsseiten
und zwischen den Fingerlöchern befindlichen Nähte
unangenehme Druckstellen mit nachfolgendem Schmerzempfinden und
vorzeitiger Arbeitsunterbrechung.
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Schließlich
wird in
DE 195 07
797 A1 eine Abstützeinrichtung für eine
Tastatur beschrieben, die eine Handgelenk- und Armabstützung
bewirken soll, wobei auch gleichzeitig eine Verwendung für
allgemeine Handarbeiten mit vorgesehen ist. Diese Abstützvorrichtung
besteht im wesentlichen aus zwei getrennten und durch Kissen gestützte
Handauflagen, die mittels eines auf Schienen geführten
Teiles mit einer universellen Bewegbarkeit auf Gleitflächen mit
einer Schlittenplatte entlang eines Lineals bewegbar angeordnet
sind. Auch hier besteht der Nachteil darin, daß sowohl
der Platzbedarf für derartige Vorrichtungen auf der Arbeitsfläche
unverhältnismäßig hoch ist, als auch
diese in ihrer Bewegungsführung und Herstellung zu kompliziert
und materiell zu aufwendig sind.
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Auch
in
DE 101 27 589 A1 wird
ein Bedienelement für Computer vorgestellt, welches aus
einem Hauptkörper mit einer in vertikaler und horizontaler Richtung
verstellbaren Auflagefläche für eine Hand und
einer Betätigungseinrichtung besteht. Die Auflagefläche
zur Abstützung des Handgelenkes ist dabei gleichzeitig
mit einer Verlängerung versehen, um eine nicht ergonometrische
Knickstellung des Handgelenkes zu vermeiden. Nachteilig hierbei
ist, daß dieser Hauptkörper mit Auflagefläche
vor seiner Benutzung den jeweiligen Handgelenken des Bedienungspersonals
anpaßt werden muß, da im Handgelenkbereich durch
ein halbhohes Umschließen eine gewisse Zwangsführung
erfolgt und dadurch eine Freizügigkeit in der Bewegung
erschwert wird.
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In
EP 1 034 468 B1 wird
Schutz beansprucht für fingerlose Handschuhe zur Interaktion
mit einem Datenverarbeitungssystem. Der jeweilige fingerlose Handschuh
ist dabei mit Sensoren ausgerüstet, die vom Benutzer kalibriert
werden können, damit der Handschuh an die Fingergröße
oder die Bewegungen angepaßt werden kann. Der Benutzer
ist damit im Zusammenhang gehalten, die Sensoren durch Straffung,
Biegung und Spreizen der Finger im gewünschten Winkel einzustellen.
Dieser Winkel wird dadurch gefühlt, daß ein Dehnungsmeßstreifen,
ein mechanischer oder magnetischer Schalter, ein Potentiometer,
eine Röhre mit Widerstand, der sich ändert, wenn
die Röhre gestrafft wird und ein elektrisch leitendender
Gummi verwendet wird. Der technische Aufwand zur Herstellung und
Handhabung dieser Handschuhe ist jedoch beträchtlich und
in seiner Anwendung gewöhnungsbedürftig.
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Mit
der Erfindung wird nun die technische Aufgabenstellung verfolgt,
ein Pad für die Handhabung von Bedienelementen für
Computer oder dergleichen bereitzustellen, welches eine uneingeschränkte
Bewegungsführung der Hände ohne Paßteile,
wie Kugelgelenke, Gleitwellen, Gleitschienen, Buchsen, Lager o.
a. gestattet. Darüberhinaus soll es die Ergonometrie an
Computer- und Schreibarbeitsplätzen verbessern und die
körperlichen Belastungen der Benutzer weiter reduzieren.
Gleichzeitig soll der technische und materielle Aufwand für
seine Herstellung möglichst gering gehalten werden und
eine unkomplizierte Anwendung gewährleisten.
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Die
erfindungsgemäße Lösung wird dieser Aufgabenstellung
dadurch gerecht, daß ein schlauchförmiges Element
bereitgestellt und als Handpad ausgebildet ist. In Gestalt eines
fingerlosen Handschuhs umschließt es nahtlos in einem schmalen
Streifen jeweils bedarfsgerecht die linke und/oder rechte Hand des
Benutzers vom Mittelhandbereich bis zur Handwurzel. Dabei ist der
fingerlose Handschuh jeweils mit einer seitlichen Öffnung
für den Daumen und einer oberen Öffnung für
alle vier Finger versehen. Auf der Handunterseite befinden sich
am oberen Bereich des fingerlosen Handschuhs in Höhe des
Handtellers eine rutschfeste Oberfläche und im Bereich
des Handwurzelknochens eine Handpolsterauflage. Der fingerlose Handschuh
besteht vorteilhafterweise aus einem flexiblen Material, welches durch
ein mit einer teilweise geschlossenen Oberfläche, beispielsweise
elastischem Kautschuk, gebildet wird. Zur besseren Transpiration
der Handoberfläche im Gebrauch besitzt dieses flexible
Material in Abständen voneinander Durchbrüche,
ohne den korrekten Sitz auf der Hand nachteilig zu beeinflussen.
Es hat sich gezeigt, daß anstelle des flexiblen Materials mit
der teilweise geschlossenen Oberfläche auch ein elastisches
Maschengewebe, welches die erwünschte Transpiration ebenfalls
gewährleistet, einsetzbar ist.
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Die
rutschfeste Oberfläche am oberen Bereich des fingerlosen
Handschuhs auf der Handunterseite enthält eine angerauhte
Deckschicht, die gegebenenfalls mit kleinen aufgebrachten Warzen
oder Noppen versehen ist.
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Die
auf der Handunterseite im Bereich des Handwurzelknochens auf der
Seite des kleinen Fingers angeordnete Handpolsterauflage enthält
ein Gel und ist mit einem gut gleitfähigen Überzug
versehen.
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Vorstehende
Ausführungen sollen anhand eines Ausführungsbeispieles
mit dazugehörigen Zeichnungen näher erläutert
werden.
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Es
zeigen:
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1:
Pad Ansicht Handoberseite mit Maus
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2:
Pad Ansicht Handunterseite mit Maus
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3:
Pad links- und rechtshändig mit Tastatur
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In
den 1, 2 und 3 sind die
Ansichten eines Pads zur permanent beidhändigen Entlastung
von Handgelenk und Unterarm bei der Benutzung von elektronischen
Bedienelementen an Computern und Schreibmaschinen in Form eines
fingerlosen Handschuhs 1 dargestellt, der seitlich für
den Daumen eine Öffnung 2 und am oberen Handschuhbereich 9 eine Öffnung
für vier Finger 3 aufweist. Die Hand 4 wird
dabei vom Mittel handbereich 6 bis zur Handwurzel 7 rutschfest
und nahtlos vollständig umschlossen. Auf der Unterseite 8 des
fingerlosen Handschuhs 1 befindet sich an seinem oberen
Bereich 9 in Höhe des Handtellers 10 zur
verbesserten Fixierung der Hand eine rutschfeste Oberfläche 11. Weiterhin
ist im Bereich des Handwurzelknochens 12 zur Stützung
des Handgelenkes und der Wahrung der natürlichen Haltung
des Unterarmes eine Handpolsterauflage 13 angeordnet. Der
fingerlose Handschuh 1 besteht aus einem schlauchförmigen
und dünnen flexiblen Material, vorzugsweise < 3 mm Dicke, um
die Führung der jeweiligen Hand 4 nicht zu beeinträchtigen.
Vorteilhafterweise wird das flexible Material von einem mit Durchbrüchen
versehenen hautfreundlichen Kautschuk gebildet. Desweiteren besitzt
die in Höhe des Handtellers 10 angeordnete rutschfeste
Oberfläche 11 eine angerauhte Deckschicht, die
wahlweise auch mit kleinen Warzen- und/oder noppenähnlichen
Erhebungen versehen sein kann. Damit wird bei der Bedienung von
Tastatur 15 und Maus 5 eine gute Positionierung
der jeweiligen Hand 4 erlaubt. Im Gegensatz dazu weist
die im Bereich des Handwurzelknochens 12 auf der Seite des
kleinen Fingers 14 befindliche Handpolsterauflage 13,
die ein Gel enthält, zur verbesserten Beweglichkeit des
Handgelenkes einen gut gleitfähigen Überzug auf.
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Es
hat sich gezeigt, daß das flexible Material des fingerlosen
Handschuhs 1 als weitere Ausgestaltungsvariante aus einem
ebenfalls gut transpirationsfähigen elastischen Maschengewebe
bestehen kann.
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Als
besonders vorteilhaft bei diesem Handpad ist zu erwähnen,
daß neben seiner unkomplizierten Handhabung die Beweglichkeit
der Finger gegeben bleibt und ein gleichzeitiges Tippen auf der
Tastatur 15 und das Schreiben mit Stiften ermöglicht
ist.
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- 1
- Fingerloser
Handschuh
- 2
- Seitliche Öffnung
für den Daumen
- 3
- Obere Öffnung
für vier Finger
- 4
- Hand
- 5
- Maus
- 6
- Mittelhandbereich
- 7
- Handwurzel
- 8
- Handschuh
Unterseite
- 9
- Oberer
Handschuhbereich
- 10
- Handteller
- 11
- Rutschfeste
Oberfläche
- 12
- Bereich
Handwurzelknochen
- 13
- Handpolsterauflage
- 14
- Seite
kleiner Finger
- 15
- Tastatur
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19709832
A1 [0006]
- - DE 20305581 U1 [0007]
- - DE 10324970 A1 [0008]
- - EP 1394664 B1 [0009]
- - DE 3900135 C1 [0010]
- - DE 19507797 A1 [0011]
- - DE 10127589 A1 [0012]
- - EP 1034468 B1 [0013]