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Die
Erfindung betrifft eine Urnenkammer.
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Derartige
Urnenkammern sind entweder in Wände eingelassen oder in
Urnenstelen vorgesehen. In Urnenwänden sind üblicherweise
mehrere Urnen in Reihen nebeneinander und übereinander
angeordnet. Auch in Urnenstelen können eine Vielzahl von Urnenkammern
vorgesehen sein. Urnenkammern umfassen üblicherweise rechtwinkelig
zueinander angeordnete Kammerwände sowie eine ein- oder mehrteilige
plattenförmige Abdeckung, die ggf. mit Gravuren und/oder
Verzierungen versehen sein kann.
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Eine
solche Abdeckung soll einerseits die Urnenkammer sicher verschließen
und gegen unbefugtes Öffnen möglichst vandalismussicher
verriegelt sein, anderseits sollen Verriegelungsmittel bzw. Befestigungsmittel
von außen aus optischen Gründen nicht sichtbar
sein. Schließlich soll die Verriegelung oder Entriegelung
mit einfachsten Werkzeugen möglich sein.
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Hierzu
werden im Stand der Technik verschiedenste Vorrichtungen zum Verschließen
von Urnenkammern oder Grabkammern vorgeschlagen.
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Aus
der
EP 0 887 493 B1 ist
beispielsweise eine Vorrichtung zum Verschließen von Grabkammern
mittels Grabplatten bekannt, die aus einem geometrischen Gebilde
aus Streben in Form von Flachstahlstreifen besteht, die gelenkig
miteinander verbunden sind. Diese Anordnung erfordert eine entsprechende
Herrichtung der Kammerwände der Grabkammer.
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Aus
dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 201 20 437 U1 ist eine Urnenkammer mit
einer ein- oder mehrteiligen Abdeckung bekannt, bei welcher im Inneren
der Urnenkammer flexible Verriegelungsmittel in Form von Federelementen
vorgesehen sind, die mit an der Abdeckung vorgesehenen Zapfen verrastet
werden. Die Federelemente sind durch Blechstreifen, welche beispielsweise
in die Fugen zwischen der Abdeckplatte und den Kammerwänden eingeschoben
werden, entriegelbar. Diese Lösung ist verhältnismäßig
elegant, jedoch technisch aufwendig, insbesondere ist die Nachrüstung
vorhandener Urnenkammern mit dem Verschlusssystem aufwendig.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Urnenkammer mit
wenigstens einer die Urnenkammer verschließenden ein- oder
mehrteiligen, vorzugsweise plattenförmigen Abdeckung bereitzustellen,
bei der die Abdeckung mit einfachsten Mitteln befestigbar und verriegelbar
ist. Gleichzeitig soll ein gewisser Schutz gegen unbefugtes Öffnen der
Urnenkammer gegeben sein.
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Erfindungsgemäß ist
eine Urnenkammer mit Kammerwänden und wenigstens einer
die Urnenkammer verschließenden ein- oder mehrteiligen,
vorzugsweise plattenförmigen Abdeckung vorgesehen, mit
wenigstens einem an der Abdeckung vorgesehen ersten Verriegelungsmittel
zur Verriegelung der Abdeckung in einer die Urnenkammer verschließenden Lage,
wobei das Verriegelungsmittel in Einbaulage der Abdeckung verdeckt
angeordnet ist und in Verriegelungsstellung formschlüssig
mit einem zweiten an einer der Kammerwände vorgesehenen
Verriegelungsmittel zusammenwirkt, wobei in der Abdeckung wenigstens
eine die Abdeckung durchsetzende Öffnung für ein
Werkzeug vorgesehen ist, hinter der auf der Kammerinnenseite ein
Betätigungsorgan des Verriegelungsmittels angeordnet ist.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn als erstes Verriegelungsmittel ein Riegel
vorgesehen ist, der über einen Zapfen schwenkbar an der
Abdeckung gelagert ist.
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Der
Zapfen kann beispielsweise als Betätigungsorgan des Riegels
mit einem Eingriff für ein Werkzeug ausgebildet sein.
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Eine
besonders einfache Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Urnenkammer sieht vor, dass die Öffnung als kreisrunde
Bohrung ausgebildet ist und dass der Zapfen co-axial zu der Bohrung
angeordnet ist.
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Der
Zapfen kann beispielsweise in Form einer Sicherheitsschraube mit
einem linsenförmigen Sicherheitskopf mit einem Eingriff
für einen Sicherheitsschlüssel ausgebildet sein.
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Bei
einer besonders einfachen und zweckmäßigen Ausgestaltung
der Urnenkammer gemäß der Erfindung ist vorgesehen,
dass der Riegel als Winkel ausgebildet ist, der mit einem Zapfen
oder Bolzen in einer Kammerwand in- und außer Eingriff bringbar
ist. Hierzu kann beispielsweise der Riegel mit einer schlitzförmigen
Aufnahme versehen sein, die mit einem Zapfen, einem Bolzen oder
einer Schraube in einer Kammerwand zusammenwirkt. Diese Lösung
ist insoweit besonders einfach und vorteilhaft, als dass bestehende
Urnenkammern besonders einfach nachrüstbar sind. In die
Kammerwand ist an der betreffenden Stelle lediglich eine Schraube einzudrehen
oder einzudübeln.
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Alternativ
kann der Riegel formschlüssig mit einer schlitzförmigen
Aufnahme in einer Kammerwand zusammenwirken. In diesem Fall könnte
der Riegel als einfache Blechzunge ausgebildet sein, die im verriegelten
Zustand in eine schlitzförmige Aufnahme in einer Kammerwand
eingreift oder einen an der Kammerwand vorgesehenen Vorsprung hintergreift.
Auch bei einer solchen Lösung sind bestehende Urnenkammern
einfach nachrüstbar, indem beispielsweise ein Winkel oder
dergleichen an die Kammerwand angeschraubt wird.
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Zweckmäßig
ist es, wenn die Abdeckung in die Urnenkammer eingefügt
ist, derart, dass die Außenseite der Abdeckung mit den
Kammerwänden abschließt.
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Die
zum Einstecken eines Sicherheitsschraubendrehers vorgesehene Bohrung
in der Abdeckung kann beispielsweise mit einem Zierelement nach
außen so verschlossen, dass das Eindringen von Feuchtigkeit,
welche bekanntlich Frostschäden verursacht, verhindert
wird. Eine solche Abdeckung kann auch zur „Tarnung" der
Bohrung für das Werkzeug angebracht werden.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen
Schnitt durch die Abdeckung der Urnenkammer gemäß der
Erfindung in verriegeltem Zustand und
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2 einen
Schnitt durch eine Kammerwand einer Urnenkammer gemäß der
Erfindung, wobei das an der Abdeckung vorgesehene Verriegelungsmittel
ohne die Abdeckung dargestellt ist.
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Es
wird zunächst Bezug genommen auf 1, die eine
schematische Schnittansicht einer Abdeckplatte 1 einer
Urnenkammer gemäß der Erfindung zeigt. Die Urnenkammer
selbst ist vollständig nicht dargestellt. Die Abdeckplatte 1 kann
beispielsweise als Natursteinplatte mit nicht dargestellten Verzierungen
ausgebildet sein. Diese besitzt eine der Urnenkammer abgekehrte
Sichtseite 2 und eine Innenseite 3. Bei dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel ist die Außenseite der Abdeckplatte 1 die
Sichtseite 2. Es ist für den Fachmann ersichtlich,
dass dies nicht sein muss, vielmehr kann die Außenseite
der Abdeckplatte 1 noch mit einer weiteren Abdeckung, Verzierung
oder dergleichen versehen sein.
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Auf
der Innenseite 3 der Abdeckplatte 1 ist eine Verriegelungseinrichtung 4 vorgesehen,
die einen Winkel 5 umfasst.
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Der
Winkel 5 ist mittels eines als Sicherheitsschraube ausgebildeten
Zapfens 6 drehbar in einer Halteplatte 7 gelagert.
Die Halteplatte 7 ist mittels zweier Schrauben 8 an
der Innenseite 3 der Abdeckplatte 1 gesichert.
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Der
als Riegel ausgebildete Winkel 5 ist mittels einer Mutter 9 auf
einem Gewindeteil des Zapfens 6 gesichert.
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Der
Winkel 5 ist mit dem Gewindeteil des Zapfens 6 verschraubt.
Hierzu ist der Winkel mit einer Gewindebohrung versehen. Die Mutter 9 dient
zum Kontern des Winkels 5 auf dem Zapfen 6, sodass
der Winkel 5 mit dem Zapfen 6 drehfest verbunden
ist. Der Zapfen 6 ist wiederum drehbar in der Halteplatte 7 gelagert, die
in dem Bereich der Aufnahme des Zapfens 6 mit einer Ausbauchung 10 versehen
ist.
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Die
Abdeckplatte 1 ist mit einer kreisrunden Bohrung 11 durchsetzt,
zu welcher der Zapfen 6 co-axial angeordnet ist.
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Es
ist für den Fachmann ersichtlich, dass die Bohrung 11 nicht
notwendigerweise kreisrund sein muss, dies ist allerdings aus fertigungstechnischen Gründen
die einfachste Lösung.
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Wie
dies in 1 dargestellt ist, ist durch
die Bohrung 11 ein Schraubendreher 12 durch die
Abdeckplatte 1 hindurchführbar, und zwar derart,
dass dieser Schraubendreher 12 mit einem Werkzeugeingriff 13 des
Zapfens 6 in- und außer Eingriff bringbar ist.
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Der
Werkzeugeingriff 13 ist mit einem linsenförmigen
Kopf 14 des Zapfens 6 vorgesehen, der als Sicherheitsschraube
ausgebildet ist. Dementsprechend ist der Werkzeugeingriff 13 als
Innenvielzahn mit einem Sicherungszapfen ausgebildet.
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Wie
dies aus 1 ersichtlich ist, lässt
sich mittels des in die Bohrung 11 eingebrachten Schraubendrehers 12,
der eine entsprechende Kontur aufweist, der Zapfen 6 und
mit ihm der Winkel 5 um die Längsachse des Zapfens 6 schwenken,
und zwar in der Richtung, wie dies in 2 durch
die Pfeile angedeutet ist.
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Wie
vorstehend bereits erwähnt, zeigt 2 einen
Teilschnitt durch eine Kammerwand 15 der Urnenkammer gemäß der
Erfindung. Die Ansicht in 2 ist gegenüber
der Ansicht in 1 um 90° gedreht.
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In
die Kammerwand 15 ist eine Schraube 16 so eingedreht,
dass diese von dem Winkel 5 im arretierten Zustand hintergriffen
wird. Hierzu ist der sich in einem 90°-Winkel zu der Abdeckplatte 1 erstreckende
Schenkel 17 des Winkels mit einer schlitzförmigen
Aufnahme 18 versehen, deren Durchmesser geringfügig
größer ist als der Durchmesser des Schaftes der
Schraube 16. Der Kopf der Schraube 16 wird von
dem Schenkel 17 des Winkels 5 im verriegelten
Zustand hintergriffen.
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Es
ist für den Fachmann ersichtlich, dass die Schraube 16 auch
als Stockschraube, d. h. ohne Kopf, ausgebildet sein kann. Alternativ
kann beispielsweise auch ein Zapfen oder Bolzen vorgesehen sein.
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Mittels
des Schraubendrehers 12 ist der Winkel 5 von der
verriegelten in die entriegelte Stellung und umgekehrt bringbar.
Dadurch, dass die Bohrung 11 verhältnismäßig
klein dimensioniert ist und der Zapfen 6 als Sicherungsschraube
ausgebildet ist, wird in der Regel sichergestellt sein, dass die
Abdeckplatte 1 nicht unbefugt geöffnet werden
kann.
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- 1
- Abdeckplatte
- 2
- Sichtseite
- 3
- Innenseite
- 4
- Verriegelungseinrichtung
- 5
- Winkel
- 6
- Zapfen
- 7
- Halteplatte
- 8
- Schrauben
- 9
- Mutter
- 10
- Ausbauchung
- 11
- Bohrung
- 12
- Schraubendreher
- 13
- Werkzeugeingriff
- 14
- Kopf
- 15
- Kammerwand
- 16
- Schraube
- 17
- Schenkel
- 18
- Aufnahme
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0887493
B1 [0005]
- - DE 20120437 U1 [0006]