-
Die
Erfindung betrifft eine Kantenbandrolle bzw. einen Kantenbandstrang
im aufgerollten und transportfähigen
Zustand.
-
Industriell
organisierte bspw. Möbelhersteller haben
in den letzten Jahren die Zahl der angebotenen Varianten im Kantenbandbereich
hinsichtlich Dekor und Geometrie ständig erhöht. In der Regel bieten diese
Firmen über
100 verschiedene Varianten an. Da der Endkunde aus einem Katalog
alle Varianten frei kombinieren kann, erfordert dies in der Fertigung
eine hohe Automatisierung bei hoher Flexibilität. Der Möbelhersteller muss dabei erhebliche
Lagerbestände
für die
Varianten aufbauen, die dann auf sogenannten Kommissionsstraßen zusammengeführt werden.
Dies führt
in der Praxis an den Kantenanleimanlagen zu sehr aufwändigen Magazinlösungen.
Da die bestehenden Lösungen
bereits häufig nicht
mehr ausreichen, werden die Kantenbandrollen bis zum vollständigen Verbrauch
auch mehrfach in die jeweiligen Magazinplätze ein- und ausgewechselt.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Lagerhaltung bei Unternehmen,
die Kantenbandrollen herstellen bzw. weiterverarbeiten und eine
Vielfalt unterschiedlicher Kantenbänder anbieten will, zu vereinfachen.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird die Kantenbandrolle nach Anspruch 1 bereitgestellt,
die erfindungsgemäß zumindest
zwei unterschiedliche Kantenbänder
aufweist.
-
Die
erfindungsgemäße Kantenbandrolle
umfasst eine definierte Länge,
die sich aus verschiedenen Teillängen
unterschiedlicher Kantenbänder
zusammensetzt. Wird von einem Kunden (z. B. Möbelhersteller) eine Bestellung
eingereicht, in der die Parameter verschiedener Kantenbänder (Art,
Länge, Menge)
definiert sind, so werden diese vom Kantenbandhersteller in entsprechender
Reihenfolge produziert, in wenigstens eine Kantenbandrolle integriert und
dem Kunden zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung gestellt.
-
Dadurch
lagern die bereits fertig hergestellten Kantenbänder nicht mehr beim Kunden,
sondern beim Kantenbandhersteller. Der Kunde nimmt nur noch die
Endmontage vor.
-
Hierdurch
ist es möglich,
zum einen die Lagerhaltung beim Kunden drastisch zu reduzieren und andererseits
die Fläche
zur Herstellung von Möbelplatten
durch eine enorme Reduzierung der einzelnen Magazine entsprechend
zu verkleinern und letztendlich die Herstellungskosten beim Kunden
zu reduzieren.
-
Es
liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, dass die fertig hergestellten
Kantenbänder dem
Kunden zur Verfügung
gestellt werden, der seinerseits eine Separierung der unterschiedlichen
Kantenbänder
auf eine einzige Rolle selbst durchführt, mit den gleichen Vorteilen
wie oben beschrieben.
-
Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen beansprucht.
-
Es
kann von Vorteil sein, wenn sich die Kantenbänder in zumindest einem der
Merkmale: Dekor, Geometrie, Material, Konsistenz, Oberflächeneigenschaft
oder Schichtaufbau, unterscheiden.
-
Der
Begriff „Dekor" soll dabei das gesamte optische
und ästhetische
Erscheinungsbild eines Kantenbandes umfassen, das insbesondere durch eine
Bebilderung, Einfärbung,
Musterung, Prägung, Lackierung,
Glanzgrad etc., beeinflusst wird. Durch Konfektionieren von Kantenbändern mit
unterschiedlichen Dekoren auf einer Kantenbandrolle, kann die Lagerhaltung
beim Kunden gegenüber
den herkömmlichen
Magazinlösungen
bereits erheblich reduziert werden. Selbst wenn sich die Kantenbänder nur
hinsichtlich des Dekors unterscheiden, kann die erfindungsgemäße Kantenbandrolle
bereits eine enorme Vielfalt unterschiedlicher Kantenband-Varianten
umfassen.
-
Der
Begriff „Geometrie" soll die gesamten äußeren Abmessungen
eines Kantenbandes, insbesondere Länge, Breite und Dicke, umfassen.
Durch Konfektionieren von Kantenbändern mit unterschiedlicher
Geometrie auf einer Kantenbandrolle, kann die Lagerhaltung beim
Kunden gegenüber
der herkömmlichen
Lösung
noch weiter reduziert werden. So können beispielsweise auch Kantenbänder mit
unterschiedlicher Breite und/oder Dicke in einer Kantenbandrolle
integriert werden, die dann in Reihenfolge nacheinander abgearbeitet
werden.
-
Modere
Kantenanleimanlagen benötigen
nur geringe bis gar keine Rüstzeiten,
um Kantenbänder unterschiedlicher
Breite und/oder Dicke zu verarbeiten. So kann der Kunde trotz vergrößerter Angebotsvielfalt
seine Lagerbestände
noch weiter verringern.
-
Der
Begriff „Material" soll nicht nur das
Material selbst, sondern auch sämtliche
Materialeigenschaften mit umfassen. Mit der erfindungsgemäßen Lösung kann
der Kunde trotz mi nimaler Lagerbestände auch Kantenbänder aus
unterschiedlichen Materialien anbieten bzw. verarbeiten, um dem
Trend zu größerer Angebotsvielfalt
gerecht zu werden.
-
Die
vorangestellten Überlegungen
gelten analog für
Kantenbänder,
die sich in zumindest einem der Merkmale Konsistenz, Oberflächeneigenschaft
oder Schichtaufbau, oder in einem beliebigen anderen Merkmal, dass
nach herkömmlicher
Lösung eine
Bevorratung einer eigenen Kantenbandrolle erfordert, unterscheiden.
-
Es
kann sich als hilfreich erweisen, wenn die Kantenbandrolle im wesentlichen
einteilig ausgebildet ist. Dazu umfasst die Kantenbandrolle ein
einteiliges Substrat, das in einem einheitlichen Grundfarbton, beispielsweise
in Weiß,
hergestellt wird. Auf dieses Substrat werden im an sich bekannten
Verfahren des Digitaldrucks unterschiedliche Dekore nacheinander
aufgebracht, entsprechend den Anforderungen des Kunden. Somit kann
vorteilhafterweise im Rahmen einer sogenannten Endlosrolle der Bedarf eines
oder mehrerer Kunden an Kantenbandrollen mit unterschiedlichen Eigenschaften,
beispielsweise Dekor, Konsistenz, Oberflächeneigenschaft oder Schichtaufbau,
im Rahmen einer Fertigung zur Verfügung gestellt werden. Dabei
kann vorteilhafterweise an den Stellen, an denen ein Dekor durch
ein anderes nachfolgendes Dekor ersetzt wird, ein Informationsmittel
aufgedruckt werden, beispielsweise ein sogenannter Barcode. Somit
ist durch die erfindungsgemäße Kantenbandrolle
auch eine Online-Fertigung möglich,
die den genauen Bedarfsarten bzw. Bedarfsmengen von Kunden angepasst,
produzierbar ist.
-
Es
liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, dass die erfindungsgemäße Kantenbandrolle ein
transparentes bzw. transluzentes Substrat aufweist, welches auf
wenigstens einer Seite, vorteilhafterweise der späteren Rückseite,
unterschiedliche Dekore aufweist, welche im an sich bekannten Verfahren
des Digitaldruckes aufbringbar sind, so dass die Kantenbandrolle
in Einklang mit der Erfindung zwei unterschiedliche Kantenbänder aufweist,
die sich hinsichtlich des Dekors unterscheiden. Durch diese vorteilhafte
Ausführung
kann erstmals von einer Endlosrolle jedes beliebige Kantenband in
unterschiedlichsten Dekoren, Konsistenzen, Oberflächeneigenschaften
oder Schichtaufbau hergestellt werden, welches multifunktionell
an jede Geometrie von beispielsweise Möbelbauplatten anbringbar ist,
da der transparente bzw. transluzente Grundaufbau nach Anbringung
an die Schmalseite einer Möbelbauplatte
das eigentliche Dekor optisch ansprechend sichtbar, aber geschützt, bereitstellt.
-
Es
kann sich als hilfreich erweisen, wenn die Kantenbänder kettenförmig verbunden
sind. Dadurch können
die Kantenbänder
leichter in der vorgesehenen Reihenfolge beim Kunden verarbeitet
werden.
-
Es
kann sich auch als praktisch erweisen, wenn die Kantenbänder in
Längsrichtung
hintereinander liegend angeordnet sind. Zwar können die Kantenbänder auch
in Längsrichtung
nebeneinander liegend oder übereinander
liegend angeordnet sein; jedoch wird die Variante bevorzugt, in
welcher die Kantenbänder
in Längsrichtung
hintereinander liegend, also Stoß-an-Stoß, angeordnet sind, da diese Variante
die Anordnung der Kantenbandrolle in einem Magazin einer herkömmlichen
Kantenanleimanlage sowie die sequenzielle Verarbeitung der Kantenbänder in
der vorgesehenen Reihenfolge erheblich erleichtert.
-
Es
kann auch günstig
sein, wenn die Kantenbänder
Stoß-auf-Stoß liegend
angeordnet sind. Wenn die Kantenbandrolle mit den unterschiedlichen Kantenbändern so
ausgebildet ist, dass die verschiedenen Kantenbänder bündig und Stoß-auf-Stoß aneinander
liegen, können
die Kantenbänder
im aufgerollten Zustand eine besonders kompakte Form einnehmen.
-
Es
kann sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Kantenbänder überlappend
angeordnet sind. Dadurch können
die benachbarten Kantenbänder
kraftschlüssig
und klebstofffrei zusammengehalten werden.
-
Es
kann sich als nützlich
erweisen, wenn die Kantenbänder über ein
Verbindungsmittel verbunden sind. Dadurch können die Kantenbänder mit
besonders geringem Aufwand verbunden und wieder getrennt werden.
Vorzugsweise ist das Verbindungsmittel als Schwachstelle ausgelegt,
so dass es versagt, insbesondere durchtrennt wird, sich auflöst oder
sich von zumindest einem Kantenband ablöst, wenn es Bedingungen ausgesetzt
wird (z. B. Wärme,
Feuchtigkeit, etc.), gegenüber
welchen die Kantenbänder selbst
beständig
sind. Geeignete Verbindungsmittel sind insbesondere Folien, Klettbänder, Kantenbandstücke, sonstige
Materialstreifen, etc., die beispielsweise durch Verkleben, Verschweißen, Vernieten
etc. mit zumindest einem der zu verbindenden Kantenbänder verbunden
werden.
-
Es
kann auch hilfreich sein, wenn ein Kantenband einteilig mit mindestens
einem Verbindungsmittel ausgebildet ist. Dadurch ist ein gesondertes Verbindungsmittel
entbehrlich und die Anzahl der Verbindungsstellen verringert sich
deutlich.
-
Es
kann auch praktisch sein, wenn ein Kantenband formschlüssig mit
einem Verbindungsmittel oder einem benachbarten Kantenband verbunden ist.
So können
die Kantenbänder
im aufgerollten Zustand der Kantenbandrolle unverlierbar zusammengehalten
werden. In einer bevorzugten Variante sind die sich gegenüberliegenden
freien Enden der benachbarten Kantenbänder über formschlüssige Verbindungen
mit beispielsweise schwalbenschwanzförmigen Ausstanzungen miteinander
verbunden. Das in die Ausstanzung eingreifende Verbindungsmittel ist
vorzugsweise einteilig mit dem benachbarten Kantenband ausgebildet.
Alternativ ist das Verbindungsmittel ein gesondertes Bauteil, welches
formschlüssig
mit beiden benachbarten Kantenbändern
verbunden ist.
-
Es
kann von Vorteil sein, wenn ein Kantenband stoffschlüssig mit
einem Verbindungsmittel oder einem benachbarten Kantenband verbunden
ist. Die stoffschlüssige
Verbindung erweist sich als besonders fest. Die stoffschlüssige Verbindung
kann aber auch derart ausgelegt werden, dass sie z. B. durch Wärmeeinwirkung
besonders leicht wieder gelöst werden
kann, was den Trennvorgang der Kantenbänder erleichtert.
-
Es
kann auch vorteilhaft sein, wenn ein Kantenband kraftschlüssig mit
einem Verbindungsmittel oder einem benachbarten Kantenband verbunden ist.
Dadurch können
die Kantenbänder
klebstofffrei zusammengehalten werden. Die kraftschlüssige Verbindung
besteht nur, solange eine Kraft einwirkt, die beide Verbindungspartner
gegeneinander drückt
und zusammenhält.
Im aufgerollten Zustand werden die Kantenbänder zwischen benachbarten
Lagen der Kantenbandrolle eingeklemmt. Beim Abrollen von der Kantenbandrolle
werden die Kantenbänder
dann einfach und ohne gesonderte Hilfsmittel voneinander gelöst.
-
Es
kann sich als hilfreich erweisen, wenn die Kantenbandrolle zumindest
einen Informationsträger aufweist,
der zumindest eine die Kantenbandrolle betreffende Information bereitstellt.
Dadurch kann eine Weiterverarbeitung der Kantenbandrolle wesentlich erleichtert
werden. Insbesondere kann der Informationsträger eine Information bereitstellen,
welche eine Vorrichtung zur Verarbeitung einer Kantenbandrolle gezielt
auf das jeweils zu verarbeitende Kantenband einstellt und betätigt. Es
liegt insbesondere im Rahmen der Erfindung, dass z. B. an den Verbindungsstellen
benachbarter Kantenbänder
Informationsträger
angeordnet sind, die einer Kantenanleimanlage das nächste Kantenband "mitteilen".
-
Der
Informationsträger
hat beispielsweise die Form eines aufgeklebten oder fixierten Befestigungselementes,
welches eine mechanische Betätigung
an der Kantenanleimanlage auslöst,
oder die Form eines im bzw. am Verbindungsstoß der unterschiedlichen Kantenbänder aufgebrachten
Barcodes, Magnetstreifens oder eines RFID-Chips. Somit kann neben
der optimalen Lagerhaltung und Just-in-Time-Fertigung beim Kunden
eine sogenannte „intelligente
Kantenbandrolle" zur
Verfügung
gestellt werden.
-
Außerdem kann
es praktisch sein, wenn der Informationsträger eine elektronisch, magnetisch, optisch
und/oder mechanisch lesbare Information bereitstellt. Elektronisch,
magnetisch oder optisch lesbare Informationen können von einem Lesegerät kontaktlos
gelesen bzw. erfasst werden, so dass Beschädigungen der Kantenbänder durch
das Lesegerät
verhindert werden.
-
Ein
RFID(Radio-Frequency-Identification)-Chip stellt z. B. elektronisch/magnetisch
lesbare Informationen bereit. Ein Strichcode/Barcode stellt z. B.
eine optisch lesbare Information bereit. Ein Magnetstreifen stellt
eine magnetisch lesbare Information bereit. Eine Erhebung, Vertiefung,
Einschnürung oder
dgl. stellt eine mechanisch lesbare Information bereit.
-
Es
kann von Vorteil sein, wenn der Informationsträger an einem Kantenband angebracht
ist. Dadurch kann die von dem Informationsträger bereitgestellte Information
dem Kantenband besonders leicht zugeordnet werden.
-
Es
kann aber auch von Vorteil sein, wenn der Informationsträger an einem
Verbindungsmittel angebracht ist. Alternativ ist der Informationsträger sogar
als Verbindungsmittel ausgebildet oder umgekehrt. Dadurch kann der
Informationsträger
nach dem Auslesen der bereitgestellten Informationen leicht entfernt
werden, so dass keine Spuren auf den zu verarbeitenden Kantenbändern zurückbleiben.
-
Die
Erfindung stellt ebenso eine Vorrichtung zur Verarbeitung einer
Kantenbandrolle nach einem der vorangegangenen Ansprüche bereit.
Damit lässt sich
die erfindungsgemäße Kantenbandrolle
besonders effizient verarbeiten.
-
Es
kann sich als günstig
erweisen, wenn die Vorrichtung ein Lesegerät aufweist, um eine von einem
Informationsträger
bereitgestellte Information zu lesen.
-
Die
Vorrichtung wird in Abhängigkeit
von der gelesenen Information betätigt und gesteuert. Dadurch
kann die Verarbeitung der Kantenbandrolle mit der erfindungsgemäßen Vorrich tung
wesentlich erleichtert werden. Insbesondere kann die Vorrichtung gezielt
auf das jeweils zu verarbeitende Kantenband eingestellt werden,
wobei die Einstellung der Vorrichtung vorzugsweise automatisch beim
Durchlauf des zu verarbeitenden Kantenbandes erfolgt.
-
Es
kann sich als nützlich
erweisen, wenn die Vorrichtung ein Lesegerät aufweist, um eine von einem
Informationsträger
bereitgestellte und elektronisch, magnetisch, optisch und/oder mechanisch
lesbare Information zu lesen.
-
Es
kann praktisch sein, wenn die Vorrichtung eine Kantenanleimanlage
ist.
-
Die
bevorzugten Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachstehend mit Bezug auf die beiliegenden
Zeichnungen erläutert.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen:
-
1 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Kantenbandrolle,
wobei die Kantenbänder stoffschlüssig miteinander
verbunden sind.
-
2 zeigt
eine Draufsicht auf einen Verbindungsbereich zweier Kantenbänder der
erfindungsgemäßen Kantenbandrolle
eines zweiten Ausführungsbeispiels
im gestreckten Zustand, wobei die Kantenbänder formschlüssig miteinander
verbunden sind.
-
3 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines dritten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Kantenbandrolle,
wobei die Kantenbänder überlappend
angeordnet sind und kraftschlüssig
miteinander verbunden sind.
-
4 zeigt
eine Seitenansicht eines Verbindungsbereichs zweier Kantenbänder der
erfindungsgemäßen Kantenbandrolle
des vierten Ausführungsbeispiels
im gestreckten Zustand, wobei die Kantenbänder über ein Verbindungsmittel verbunden
sind und ein Informationsträger
auf dem Verbindungsmittel angeordnet ist.
-
5 zeigt
eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Kantenbandrolle.
-
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele:
-
Die
Erfindung betrifft eine Kantenbandrolle 1, die zumindest
zwei unterschiedliche Kantenbänder 2 aufweist.
Die Kantenbänder 2 unterscheiden
sich in zumindest einem der Merkmale: Dekor, Geometrie, Material,
Konsistenz, Oberflächeneigenschaft
oder Schichtaufbau.
-
Die
Kantenbänder 2 sind
kettenförmig
verbunden und sind in Längsrichtung
hintereinander liegend angeordnet. Die Kantenbänder 2 einer Kantenbandrolle 1 sind
unmittelbar miteinander und/oder über Verbindungsmittel 3 verbunden.
Ein Verbindungsmittel 3 ist vorzugsweise ein gesondertes
Element, das mit den zu verbindenden Kantenbänder 2 verbunden ist,
oder das Verbindungsmittel 3 ist einteilig mit zumindest
einem der zu verbindenden Kantenbänder 2 ausgebildet.
-
Jede
Kantenband/Kantenband-Verbindung oder Kantenband/Verbindungsmittel-Verbindung kann formschlüssig, kraftschlüssig und/oder
stoffschlüssig
ausgelegt werden, je nachdem welche Verbindungsart für den bevorzugten
Anwendungsfall erwünscht
ist. Bei der formschlüssigen
Verbindung greifen die Verbindungspartner, d. h. Kantenband 2 und
Kantenband 2 bei der Kantenband/Kantenband-Verbindung bzw.
Kantenband 2 und Verbindungsmittel 3 bei der Kantenband/Verbindungsmittel-Verbindung,
formschlüssig
ineinander. Beispielsweise sind zwei Kantenbänder 2 vernietet,
wobei die Niete das Verbindungsmittel 3 darstellt.
-
Bei
der stoffschlüssig
Verbindung sind die Verbindungspartner adhäsiv und/oder kohäsiv verbunden,
insbesondere verschweißt,
verklebt oder verschmolzen.
-
Bei
der kraftschlüssigen
Verbindung werden die Verbindungspartner durch eine einwirkende
Kraft zusammengehalten, insbesondere durch die Kraft, die zwei benachbarte
Lagen einer Kantenbandrolle 1 auf die Zwischenlage ausüben.
-
Das
Verbindungsmittel 3 ist vorzugsweise als „Sollbruchstelle" ausgelegt, die versagen
soll, wenn die Verbindungsstelle Bedingungen ausgesetzt wird, welchen
gegenüber
die Kantenbänder 2 selbst beständig sind.
Ein als „Sollbruchstelle" ausgelegtes Verbindungsmittel 3 kann
z. B. durch kurzzeitige Beaufschlagung mit Heißluft, Mikrowellen, Strahlung, etc.
oder dgl. derart erhitzt werden, dass sich das Verbindungsmittel 3 auflöst, ablöst oder
zerstört
wird. Geeignete Verbindungsmittel 3 sind insbesondere Folien,
Klettbänder,
Kantenbandstücke,
oder sonstige Materialstreifen, etc., die beispielsweise durch Verkleben,
Ver schweißen,
Vernieten etc. mit zumindest einem der zu verbindenden Kantenbänder 2 verbunden
werden.
-
Um
die Weiterverarbeitung der Kantenbandrolle 1 beim Kunden
zu erleichtern, kann jede Kantenbandrolle 1 optional zumindest
einen Informationsträger 4 aufweisen,
der zumindest eine die Kantenbandrolle 1 betreffende Information
bereitstellt. Der Informationsträger 4 ist
als Magnetstreifen, Strichcode/Barcode, RFID-Chip, als mechanisches Element
oder dgl. ausgebildet, um eine elektronisch, magnetisch, optisch
und/oder mechanisch lesbare Information bereitzustellen, die von
einem Lesegerät ausgelesen
werden kann.
-
Im
Einklang mit dieser Information kann eine Kantenanleimanlage auf
das jeweils zu verarbeitende Kantenband 2 eingestellt und
entsprechend betätigt
werden. Beispielsweise stellt der Informationsträger 4 eine Information über die
Länge bzw.
das Ende des zu verarbeitenden Kantenbandes 2 bereit, und löst bei Überstreichen
des Informationsträgers 4 mit einer
Abtastvorrichtung eine Trennvorrichtung aus, welche die benachbarten
Kantenbänder 2 an
der Stoßstelle
auftrennt.
-
1 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Kantenbandrolle 1.
Die Kantenbänder 2 liegen
Stoß-auf-Stoß aneinander
und sind stoffschlüssig
miteinander verbunden, insbesondere an den Stoßstellen verschweißt. Im ersten
Ausführungsbeispiel
weist jedes Kantenband 2 einen Informationsträger 4 auf,
der an einem endseitigen Abschnitt auf der Unterseite des Kantenbandes 2 angebracht
ist. Die Flächen
und Kanten, insbesondere die Oberflächen und Sichtkanten, der benachbarten
Kantenbänder 2 sind
bündig
zueinander ausgerichtet.
-
2 zeigt
eine Draufsicht auf einen Verbindungsbereich zweier Kantenbänder 2 der
erfindungsgemäßen Kantenbandrolle 1 des
zweiten Ausführungsbeispiels
im gestreckten Zustand. Ein Kantenband 2 ist einteilig
mit einem Verbindungsmittel 3 in Gestalt eines T-förmigen Fortsatzes
an einem freien Ende eines Kantenbandes 2 ausgebildet.
Dargestellt ist, wie das Verbindungsmittel 3 formschlüssig in
eine passende T-förmige
Ausstanzung des benachbarten Kantenbandes 2 eingreift,
so dass die benachbarten Kantenbänder 2 bei
Zugbeanspruchung in Förderrichtung
nicht voneinander getrennt werden können. Die Verbindung der benachbarten
Kantenbänder 2 ist lösbar, wenn
ein Kantenband 2 senkrecht zur Oberfläche des benachbarten Kantenbandes 2,
d. h. in 2 senkrecht zur Blattebene,
bewegt wird, was i. d. R. nur im gestreckten Zustand möglich ist.
Im aufgerollten Zustand werden die Kantenbänder 2 unverlierbar
zusammengehalten. Die Flächen
und Kan ten, insbesondere die Oberflächen und Sichtkanten, der benachbarten
Kantenbänder 2 sind
nach Möglichkeit bündig zueinander
ausgerichtet. Ein Informationsträger 4 ist
an einem endseitigen Abschnitt jedes Kantenbandes 2 angebracht.
-
3 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines dritten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Kantenbandrolle 1.
Die Kantenbänder 2 sind überlappend
angeordnet und sind im aufgerollten Zustand kraftschlüssig miteinander
verbunden. Im aufgerollten Zustand werden die sich überlappenden Bereiche
der benachbarten Kantenbänder 2 gegeneinander
gedrückt
und zusammengehalten, wie in 3 anschaulich
dargestellt ist. Beim Abrollen der Kantenbandrolle 1 werden
die Kantenbänder 2 dann einfach
und ohne gesonderte Hilfsmittel voneinander gelöst. Ein Informationsträger 4 ist
an der Unterseite an einem endseitigen Abschnitt jedes Kantenbandes 2 angebracht.
-
4 zeigt
eine Seitenansicht eines Verbindungsbereichs zweier Kantenbänder 2 der
erfindungsgemäßen Kantenbandrolle 1 des
vierten Ausführungsbeispiels
im gestreckten Zustand, wobei die Kantenbänder 2 über ein
Verbindungsmittel 3 verbunden sind und ein Informationsträger 4 an
dem Verbindungsmittel 3 angebracht ist.
-
Die
Kantenbänder 2 liegen
Stoß-auf-Stoß aneinander.
Das Verbindungsmittel 3 ist als Kunststoff-Klebeband ausgebildet
und erstreckt sich über die
Stoßstelle.
Zusätzlich
sind die Kantenbänder 2 an der
Stoßstelle
mit Schmelzklebstoff verklebt. Die Verbindung der benachbarten Kantenbänder 2 ist
durch Erhitzen lösbar,
ohne die Kantenbänder 2 dabei
zu schädigen.
Der Informationsträger 4 liegt
genau über der
Stoßstelle
und zeigt das Ende eines Kantenbandes 2 bzw. den Beginn
des nächsten
Kantenbandes 2 an.
-
Die
Flächen
und Kanten, insbesondere die Oberflächen und Sichtkanten, der benachbarten Kantenbänder 2 sind
nach Möglichkeit
bündig
zueinander ausgerichtet.
-
5 zeigt
eine schematische Ansicht einer Vorrichtung 5 zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Kantenbandrolle 1.
Die Vorrichtung 5 umfasst ein Rollenmagazin 51,
einen Rollenabzug 52 mit Messrad, eine Längenbemessungseinrichtung 53,
eine Konfektionierungseinrichtung 54 mit erster und zweiter
Stanze, eine Verbindungseinrichtung 55 und eine als Doppelwickler
ausgebildete Wickeleinrichtung 56.
-
Der
Rollenabzug 52, die Längenbemessungseinrichtung 53 und
die Konfektionierungseinrichtung 54 sind beispielsweise
auf einem Grundgestell 57 angeordnet.
-
Das
Rollenmagazin 51 umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher
Kantenbandrollen, bestehend aus jeweils einem Kantenband. Die Kantenbänder der unterschiedlichen
Kantenband rollen unterscheiden sich in zumindest einem der Merkmale:
Dekor, Geometrie, Material, Konsistenz, Oberflächeneigenschaft oder Schichtaufbau.
-
Der
Rollenabzug 52 mit Messrad entnimmt auftragsgemäß, entsprechend
einer Bestellung eines Kunden, nacheinander unterschiedliche Kantenbänder aus
dem Rollenmagazin 51. In der Längenbemessungseinrichtung 53 werden
die Kantenbänder auftragsgemäß abgemessen
und abgelängt.
-
In
der Konfektionierungseinrichtung 54 werden die Kantenbänder derart
bearbeitet, dass zwei benachbarte Kantenbänder verbindbar sind. In der ersten
Stanze der Konfektionierungseinrichtung 54 wird entsprechend 2 ein
endseitiger Abschnitt des in Förderrichtung
vorne liegenden Kantenbandes ausgestanzt. In der zweiten Stanze
der Konfektionierungseinrichtung 54 wird entsprechend 2 ein Verbindungsmittel
am endseitigen Abschnitt des in Förderrichtung hinten liegenden
Kantenbandes ausgestanzt, der genau in die Ausstanzung des in Förderrichtung
vorne liegenden Kantenbandes passt.
-
In
der Verbindungseinrichtung 55 werden die benachbarten Kantenbänder zusammengeführt und verbunden.
Zusätzlich
wird ein Informationsträger
an jedem Kantenband angebracht. Der Informationsträger stellt
eine Information über
Art und Länge
des Kantenbandes bereit, um beim Durchlauf des Kantenbandes durch
eine Kantenanleimanlage eine entsprechende Betätigung auszulösen. Die
gesamte Vorrichtung 5 zur Herstellung der erfindungsgemäßen Kantenbandrolle 1 wird
von einer Steuervorrichtung gesteuert.
-
Mit
der erfindungsgemäßen Lösung ist
es erstmalig möglich,
eine Just-in-Time-Fertigung bei der Herstellung von beispielsweise
Möbelbauplatten aufzubauen,
da neben der reduzierten Lagerhaltung Kantenbandrollen, in denen
verschiedenartigste Kantenbänder
variiert nach zumindest einem der Merkmale: Dekor, Geometrie, Material,
Konsistenz, Oberflächeneigenschaft
oder Schichtaufbau, nach bspw. ihren geometrischen Maßen (Breiten
bzw. Dicken), nach unterschiedlichen Materialien wie PVC, PP, PMMA
oder ABS, geschäumte
Kanten sowie unterschiedlich dekorierte Kantenbänder kostengünstig zur
Verfügung
gestellt werden können.