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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine künstliche Bepflanzungseinheit
für Modelllandschaften sowie hierfür eine Verpackung,
einen Blumenkübel, Trog oder Kasten und eine Modelllandschaft.
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Aus
dem Stand der Technik sind zur Begrasung von Modelllandschaften,
beispielsweise Dioramen, Modellbahnanlagen oder Architekturmodellen, im
Wesentlichen zwei Möglichkeiten bekannt.
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Die
erste Möglichkeit besteht darin, geschlossene Grasflächen,
beispielsweise Grasmatten oder Grasfliese zu verwenden. Dabei werden
von den geschlossenen Grasflächen kleine Stücke
weggeschnitten und aufgeklebt. Dies ist zwar gut möglich,
impliziert aber einen hohen Arbeitsaufwand. Des weiteren ist die
Form der Büschel und Streifen des künstlichen
Grases nicht optimal wegen der Struktur des Trägermaterials.
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Die
weiterhin bekannte zweite Möglichkeit besteht in der Direktbeflockung.
Dabei wird direkt auf einen Träger Leim aufgetragen und
dieser mittels Fasern beflockt. Der Nachteil besteht hierbei darin,
daß ein teurer Elektrostat verwendet werden muß,
um die künstlichen Grasfasern elektrostatisch aufzuladen. Dies
ist notwendig, um die Grasfasern wie in der Realität von
unten nach oben „wachsen" zu lassen. Ferner ist eine detaillierte,
punktuelle Begrasung mit Elektrostat schwierig zu realisieren. Die
nachträglich notwendige Reinigung in der Landschaft mit überschüssigen
Grasfasern ist ferner sehr aufwendig und zeitraubend.
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Aus
der
DE 20 2005
000 139 U1 ist ein Kompaktbeflockungsgerät zur
elektrostatischen Beflockung von Oberflächen bereits bekannt.
Die Fasern werden dabei vor dem Auftrag mittels Hochspannung elektrostatisch
aufgeladen und haften nach dem Auftragen aufrecht auf der zu beflockenden
Oberfläche.
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Ferner
ist aus der
DE 203
11 770 U1 eine künstliche Bepflanzung für
Modelllandschaften zur Nachbildung kleinteilig bewachsener Flächen
bekannt. Dabei wird das Begrünungsmaterial auf einer glatten,
wachsartigen, wenig haftenden Folie aufgebracht und kann vom Anwender
in kleinen Gruppen oder einzeln entnommen werden.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine künstliche
Bepflanzung für Modelllandschaften sowie eine Modelllandschaftsform
zur Aufnahme einer künstlichen Bepflanzung bereitzustellen,
die die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile überwindet,
sowie insbesondere eine künstliche Bepflanzung für
Modelllandschaften bereitzustellen, die kein Trägermaterial
aufweist sowie einfach und rasch auf die zu begrasenden Flächen aufgeklebt
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch eine künstliche Bepflanzungseinheit
für Modellandschaften mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Danach ist vorgesehen, daß eine künstliche
Bepflanzungseinheit für Modelllandschaften eine Vielzahl
von Kunstgrasfasern umfaßt, die durch eine erste klebeförmige
Verbindung zusammengefügt sind. Dadurch wird erreicht,
daß jedermann ohne besondere Kenntnisse z. B. Grasbüschel
nachbilden und durch probeweises Positionieren vor dem Verkleben
der künstlichen Bepflanzung das optimale Aussehen erreichen
kann. Die Bepflanzungseinheiten erlauben es, diese in der gewünschten
Menge an dem gewünschten Ort hochgenau anzupflanzen. So
ist denkbar, beispielsweise mehrere Bepflanzungseinheiten mittels
einer Pinzette zu positionieren und am Untergrund zu befestigen. Dadurch
wird eine sehr hohe Genauigkeit bei gleichzeitig einfacher Handhabung
ermöglicht.
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Des
weiteren kann vorgesehen sein, daß die Bepflanzungseinheit
als ein Büschel, als ein Streifen, als eine Fläche
oder als ein Punkt ausgeführt ist. Diese Ausführungsformen
sind durch den Anwender gut handhabbar und stellen die am meisten
benötigten Ausführungsformen für die
Nachbildung von Miniatur- und/oder Modelllandschaften dar.
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Es
ist denkbar, daß die erste klebeförmige Verbindung
zumindest teilweise elektrostatisch gefügt ist. Dies ermöglicht
es, die Kunstgrasfasern zweckmäßig bei der Produktion
anzuordnen bzw. auszurichten. So kann beispielsweise vorgesehen sein,
die Kunstgrasfasern bei der Fertigung elektrostatisch aufzuladen,
um sie danach aufgerichtet z. B. auf einen oder eine Anzahl von
Klebepunkten etwa auf einer Produktionsstraße zusammenzufügen.
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Von
Vorteil ist es, wenn die erste klebeförmige Verbindung
ein Leimklebepunkt ist. Bei Leim handelt es sich um ein Klebemittel,
das als unbedenklich eingestuft wird und auch von Kindern oder Jugendlichen
ohne größere Bedenken verwendet werden kann.
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Ferner
ist es möglich, wenn die Bepflanzungseinheit mittels eines
zweiten Klebepunktes oder eines zweiten Leimklebepunktes bodenseitig befestigt
oder befestigbar ist. Vorteile ergeben sich bei dieser Ausgestaltung
dadurch, daß die Bepflanzungseinheit gezielt bodenseitig
mit einem Leimklebepunkt versehen werden kann. Dies ermöglicht
es dem Anwender, die Klebemenge exakt zu dosieren. In der Folge
hat dieser dann die Möglichkeit, die Bepflanzungseinheit
korrekt zur positionieren, was sich wiederum positiv auf die Qualität
der künstlichen Bepflanzung auswirkt.
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Weiterhin
ist es möglich, daß die künstliche Bepflanzungseinheit
mittels zusätzlichen Flockmaterials zur Nachbildung von
Flora beflockt oder beflockbar ist. Dadurch ergeben sich zusätzliche
Gestaltungsmöglichkeiten bei der Nachbildung von Flora. Dies
ist insbesondere dann wünschenswert, wenn die Eigenheiten
unterschiedlicher Landschaften in Modellen nachgebildet werden sollen.
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Bei
der Nachbildung von Flora kann es sich um die Nachbildung von Wiesenblumen,
Wiesenstauden, Gartenstauden, Blumenrabatten und/oder Bodendeckern
handeln.
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Ferner
betrifft die Erfindung eine Verpackung zur Aufnahme einer oder mehrerer
künstlicher Bepflanzungseinheiten mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 8. Danach ist vorgesehen, daß die Verpackung
wenigstens eine Vertiefung zur Aufnahme der Bepflanzungseinheit
oder Bepflanzungseinheiten aufweist. Dadurch wird es dem Anwender
ermöglicht, die Bepflanzungseinheit ohne größere
Probleme beispielsweise mit einer Pinzette zu entnehmen, mit einem
Klebepunkt zu versehen und auf die Modelllandschaft aufzubringen.
Ferner ergibt sich bei einer derartigen Verpackungsgestaltung der
Vorteil, daß die Bepflanzungseinheiten sicher verpackt
und gegen z. B. Verknicken geschützt sind.
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Bevorzugt
wird die Ausführungsform, bei der die Verpackung einen
Kunststoffträger aufweist. Derartige Kunststoffträger
lassen sich z. B. bevorzugt im Vakuum-Tiefziehverfahren einfach
und kostengünstig in hohen Stückzahlen herstellen.
Ebenso ist die Herstellung im Spritzgußverfahren denkbar.
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Dabei
ist es möglich, daß auf den Kunststoffträger
ein Deckel aufgesteckt oder aufsteckbar ist. Vorzugsweise bildet
der Kunststoffträger ein Formunterteil zur Aufnahme einer
oder mehrerer künstlicher Bepflanzungseinheiten und wird
mit einem durchsichtigen, ebenfalls tiefgezogenen Deckel durch Aufstecken
verschlossen.
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Ferner
betrifft die Erfindung einen Blumenkübel, Trog oder Kasten
mit den Merkmalen des Anspruchs 11. In einen derartigen Blumenkübel,
Trog oder Kasten sind eine oder mehrere Bepflanzungseinheiten eingesetzt
oder einsetzbar.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Modelllandschaft mit den Merkmalen des
Anspruchs 12. Danach ist vorgesehen, daß wenigstens eine
Bepflanzungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und/oder
wenigstens ein Blumenkübel, Trog oder Kasten nach Anspruch
11 eingesetzt oder einsetzbar ist.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sollen anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht der Verpackung für die als Grasbüschel
ausgeführten Bepflanzungseinheiten,
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2 eine
schematische Ansicht der Entnahme der Grasbüschel aus der
Verpackung,
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3 eine
schematische Zeichnung des Aufbringens des Klebepunktes sowie
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4 eine
schematische Darstellung des Einsetzens der erfindungsgemäßen
Bepflanzungseinheiten in eine Modelllandschaft.
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1 zeigt
die bevorzugte Verpackungsform der hier nicht gezeigten, als Grasbüschel 12 ausgeführten
Bepflanzungseinheiten 10. Dabei ist die Verpackung 30 mit
einem im Vakuum-Tiefziehverfahren hergestellten Kunststoffträger 36 mit
wabenförmig angeordneten kreisrunden Vertiefungen 32 ausgeführt,
in die die Bepflanzungseinheiten 10 leicht eingebracht
werden können. Die wabenförmige Anordnung erlaubt
eine sehr dichte Packung der Vertiefungen 32, wodurch sich
eine sehr gute Ausnutzung der Verpackung ergibt.
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Für
die Konfektionierung wird nach erfolgter Bestückung des
Kunststoffträgers 36 mit den Bepflanzungseinheiten 10 die
Verpackung 30 zusätzlich mit einem nicht gezeigten
durchsichtigen, ebenfalls tiefgezogenen Deckel verschlossen. Am
Anschlag 34 des als Formunterteil ausgeführten
Kunststoffträger 36 setzt der nicht gezeigte,
ebenfalls im Tiefziehverfahren hergestellte, durchsichtige Deckel
der Verpackung auf, der auf den Kunststoffträger 36 aufgesteckt
wird.
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In 2 ist
schematisch die Entnahme der als Grasbüschel ausgeführten
Bepflanzungseinheiten 10 aus dem Kunststoffträger 36 gezeigt.
Mittels einer Pinzette 50 können so die Bepflanzungseinheiten 10 leicht
aufgenommen werden.
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3 zeigt
schematisch den Arbeitsgang des Kleberaufbringens auf die Bepflanzungseinheit 10 nach
der Entnahme aus der nicht gezeigten Verpackung 30. Das
mittels der Pinzette 50 gehaltene Grasbüschel 12 wird
mit einem Leimklebepunkt 20 versehen und kann sodann sehr
einfach auf das in 3 nicht gezeigte Diorama 40 aufgesetzt
werden.
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4 zeigt
das Einsetzen der mit einem Klebepunkt versehenen Grasbüschel
in die als Diorama 40 ausgeführte Modelllandschaftsform.
Im hier gezeigten Fall handelt es sich um die künstliche
Begrünung eines Gartens eines Modellhauses. Dabei sind die
Grasbüschel 12 jeweils in der gleichen Größe
und Höhe ausgeführt. Als Kleber wird Leim verwendet,
so daß ein unbedenkliches und gefahrloses Arbeiten möglich
ist.
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Für
die Gestaltung des hier gezeigten Gartens ist es dem Nutzer freigestellt,
ob er mittels beigelegten nicht gezeigten Flockmaterials Wiesenblumen
nachbildet. Das Flockmaterial ist dabei in einem zusätzlichen
Kunststoffbeutel der Verpackungseinheit beigelegt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202005000139
U1 [0005]
- - DE 20311770 U1 [0006]