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Die
Erfindung betrifft einen verstellbaren Gewehrkolben, insbesondere für
ein Sturmgewehr, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein
derartiger Gewehrkolben ist aus der
DE-A-1 553 855 bekannt. Dieser weist einen
beweglichen Schaft auf, der auf einem am Gewehr befestigten, stabilen
Holm in Längsrichtung verschiebbar geführt ist.
In dem Gewehrkolben ist eine Verriegelungseinrichtung mit einem
durch eine Feder in eine Verriegelungsstellung nach oben beaufschlagten Sperrbolzen
vorgesehen, der in zylindrische Ausnehmungen an der Unterseite des
am Gewehr befestigten Holms eingreift. Die für den Eingriff
des Sperrbolzens vorgesehenen Ausnehmungen befinden sich in einer
langgestreckten Rippe, die an der Unterseite des Holmes angeformt
ist. Der Sperrbolzen ist über einen an der Unterseite des
Gewehrkolbens angeordneten Handgriff aus seiner oberen Verriegelungsstellung
in eine zurückgezogene Freigabestellung verschiebbar. Durch
Verschwenken des Handgriffs in der einen Richtung kann der Sperrbolzen
aus den Ausnehmungen herausgezogen werden, um den Gewehrkolben zwischen
einer ausgezogenen und eingeschobenen Stellung zu verschieben. Zur
vollständigen Trennung der Teile muss der Handgriff dagegen
in die andere Richtung verschwenkt werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen einfach bedienbaren Gewehrkolben der
eingangs genannten Art zu schaffen, der eine kostengünstige
Leichtbauweise aufweist und dennoch die hohen Festigkeits- und Sicherheitsanforderungen
erfüllt.
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Diese
Aufgabe wird durch einen verstellbaren Gewehrkolben mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Gewehrkolben besteht auch
das Führungsteil aus Kunststoff und enthält einen
hochfesten Rasteinsatz zum Eingriff des Sperrelements. Dadurch wird
eine leichte und dennoch stabile Bauweise für einen Gewehrkolben erreicht,
der die für solche Bauteile geforderten Sicherheits- und
Stoßtests erfüllt.
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Zweckmäßige
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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In
einer besonders zweckmäßigen Ausführung
ist der Rasteinsatz aus einem faserverstärkten Kunststoff,
vorzugsweise einem glasfaserverstärkten Polyamid, hergestellt.
Als besonders vorteilhaft hat sich dabei ein Polyamid mit einer
Langglasfaser von ca. 14 mm erwiesen, deren Anteil im Bereich von 60%
liegt.
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Der
Rasteinsatz ist vorzugsweise über Querstifte mit dem Führungsteil
verbunden. Dadurch kann der Rasteinsatz bei Bedarf einfach ausgetauscht werden.
Der Rasteinsatz kann aber auch eingeklebt oder auf andere geeignete
Weise mit dem Führungsteil verbunden sein.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist dem Bedienelement
ein Sicherungsschieber zur Verhinderung einer ungewollten Verschiebung
des Sperrelements in eine Demontage- bzw. Montagestellung zugeordnet.
Dadurch kann verhindert werden, dass die Verbindung zwischen dem
Führungsteil und dem Kolben versehentlich getrennt wird.
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Auf
das Führungsteil ist zweckmäßigerweise eine
Abdeckung aufgesteckt, die das vordere Ende des Führungsrohrs
auch in einer hinteren Ausziehstellung überdeckt. Dadurch
kann vermieden werden, dass Schmutz zwischen das Führungsteil
und den Kolben gelangt.
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Weitere
Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Es zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Gewehrkolben in einer Seitenansicht;
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2 eine
geschnittene Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Gewehrkolbens in einer arretierten hinteren Ausziehstellung;
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3 eine
geschnittene Seitenansicht des Gewehrkolbens von 1 in
einer Verstellstellung;
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4 eine
geschnittene Seitenansicht des Gewehrkolbens von 1 in
einer Demontage- bzw. Montagestellung;
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5 ein
Führungsteil des Gewehrkolbens in einer Seitenansicht;
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6 das
Führungsteil von 4 in einer Draufsicht
und
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7 einen
Schnitt durch das Führungsteil entlang der Linie B-B von 4.
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In
den 1 bis 4 ist ein insbesondere für
ein Sturmgewehr konzipierter, verstellbarer Gewehrkolben mit einem
Führungsteil 1 und einem Kolben 2 gezeigt,
der auf dem Führungsteil 1 verschiebbar geführt
ist. Wie aus den 2 bis 4 hervorgeht,
enthält der Kolben 2 ein mittels eines Bedienelements 3 betätigbares
Sperrelement 4, durch welches der Kolben 2 in
verschiedenen Ausziehstellungen gegenüber dem Führungsteil 1 arretiert
werden kann. Der vorzugsweise aus Kunststoff hergestellte Kolben 2 enthält
ein Führungsrohr 5 und eine mit einer Ausnehmung 6 versehene
Schulterstütze 7, an deren Rückseite
eine mit einer Abdeckung 8 versehene Kolbenkappe 9 befestigt
ist. Über das Führungsrohr 5 ist der
Kolben 2 verschiebbar auf einem nach hinten ragenden Führungsstutzen 10 des
Führungsteils 1 geführt. An der Unterseite
des in der Seitenansicht im Wesentlichen dreieckigen Kolbens 2 ist das
als Bedienhebel ausgebildete Bedienelement 3 mit dem als
Sperrbolzen ausgeführten Sperrelement 4 zum Eingriff
in einen hochfesten Rasteinsatz 11 im Führungsteil 1 angeordnet.
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Wie
besonders aus 2 hervorgeht, ist das als Sperrbolzen
ausgebildete Sperrelement 4 in einer entsprechenden Öffnung 12 quer
zur Längsachse des Führungsrohrs 5 verschiebbar
geführt und an seinem unteren Ende über eine Querachse 13 an dem
mittels eines Querstifts 14 am Kolben 2 schwenkbar
angeordneten Bedienelement 3 derart angelenkt, dass das
Sperrelement 4 durch Zurückziehen des hebelförmigen
Bedienelements 3 aus seiner oberen Verriegelungsstellung
zurückgezogen wird. Das als Bedienhebel ausgebildete Bedienelement 3 ist
in einer entsprechenden Ausnehmung 15 an der Unterseite
des Kolbens 2 untergebracht. Durch eine in 2 schematisch
angedeutete Druckfeder 16 wird das Bedienelement 3 nach
vorne und dadurch das als Sperrbolzen ausgeführte Sperrelement 4 nach
oben in die Arretierstellung gedrückt. Die Druckfeder 16 ist
zwischen einer Bohrung 17 des Bedienelements 3 und
einer Vertiefung 18 des Kolbens 2 eingespannt.
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In
einer hinter der Ausnehmung 15 angeordneten Aussparung 19 an
der Unterseite des Kolbens 2 ist ferner ein durch eine
Druckfeder 20 nach vorne in Richtung des Bedienelements 3 beaufschlagter
Sicherungsschieber 21 untergebracht. Der Sicherungsschieber 21 ist
innerhalb der Aussparung 19 verschiebbar geführt
und wird durch die Druckfeder 20 gegen einen Querbolzen 22 gedrückt.
Wie aus 1 hervorgeht, ist der Querbolzen 22 in
einem Langloch 23 des Kolbens 2 verschiebbar geführt
und kann von Hand nach hinten entgegen der Kraft der Druckfeder 20 verschoben
werden. Über den von der Außenseite des Kolbens 2 betätigbaren
Querbolzen 22 ist der Sicherungsschieber 21 so
aus einer in 2 gezeigten vorderen Sperrstellung
in eine in 4 dargestellte hintere Demontage
bzw. Montagestellung verschiebbar. Der Sicherungsschieber 21 weist
an der Vorderseite eine Stufe mit einem Absatz 24 und einem
Vorsprung 25 auf, die mit einer Nase 26 am hinteren Ende
des Bedienelements 3 in einer im Folgenden noch beschriebenen
Weise zusammenwirken.
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Das
in den 5 bis 7 dargestellte Führungsteil 1 ist
ebenfalls aus Kunststoff hergestellt und weist an der Unterseite
des nach hinten ragenden Führungsstutzens 10 eine
in 7 erkennbare, nach unten offene Aussparung 27 zur
Aufnahme des Rasteinsatzes 11 auf. Der in den 2 bis 4 dargestellte
Rasteinsatz 11 enthält drei hintereinander liegende,
sich nach innen keilförmig verengende Vertiefungen 28,
in die das keilförmige obere Ende des Sperrelements 4 eingreift.
Zwischen den Vertiefungen 28 ist der Rasteinsatz 11 zurückversetzt,
so dass sich zwischen den Vertiefungen 28 gemäß 2 ein kleiner
Spalt X zwischen dem Kolben 2 und dem Rasteinsatz 11 ergibt.
Durch obere Querstege 29 ist der Rasteinsatz 11 in
dem aus Kunststoff hergestellten Führungsteil 1 verankert.
Der vorzugsweise aus glasfaserverstärktem Polyamid oder
einem anderen faserverstärkten Kunststoff hergestellte
Rasteinsatz 11 ist über zwei Querstifte 30 auswechselbar
mit dem Führungsteil 1 verbunden. Der Rasteinsatz 11 kann aber
auch eingeklebt oder auf andere geeignete Weise mit dem Führungsteil 1 verbunden
sein.
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Wie
aus den 5 bis 7 hervorgeht, weist
das Führungsteil 1 an den gegenüberliegenden Außenseiten
seines Führungsstutzens 10 in Längsrichtung
verlaufende Führungsnuten 31 für in 2 erkennbare
Führungsrippen 32 an der Innenseite des Führungsrohrs 5 auf.
Dadurch wird eine verdrehsichere Führung des Kolbens 2 auf
dem Führungsteil 1 gewährleistet. An
den Außenseiten des Führungsstutzens 10 sind
ferner mehrere aufeinander folgende Einbuchtungen 33 vorgesehen.
Dadurch wird die Reibung zwischen dem Führungsteil 1 und
dem Kolben 2 verringert.
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An
dem vergrößerten vorderen Anschlussteil 34 des
Führungsteils 1 ist an der einen Seite ein in den 1 und 6 erkennbares
Scharnier 35 zur Befestigung des Führungsteils 1 an
einem Abzuggehäuse eines Sturmgewehrs angeformt. An der
anderen Seite des Anschlussteils 34 ist eine in 2 erkennbare
Aussparung 37 für einen Druckknopf 36 einer
Kolbensicherung vorgesehen. Durch Betätigung des Druckkopfes 36 kann
die Kolbensicherung gelöst und das Führungsteil 1 zusammen
mit den darauf geführten Kolben 2 seitlich weggeklappt
werden. An der Seite des Scharniers 35 weist der Kolben 2 einen Klipp 38 auf,
durch den der Kolben 2 in der eingeklappten Stellung federnd
an einem Handschutz des Sturmgewehrs gehalten werden kann. Auf das
Anschlussteil 34 des Führungsteils 1 ist
eine Abdeckung 39 aufgesteckt, die das vordere Ende des
Führungsrohrs 5 auch in der in 2 dargestellten
vollständig ausgezogenen Stellung des Kolbens 2 überdeckt. Durch
die Abdeckung 39 soll das Eindringen vom Schmutz zwischen
das Führungsteil 1 und den Kolben 2 verhindert
werden.
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Im
Folgenden wird die Funktionsweise des vorstehend beschriebenen Gewehrkolbens
anhand der 2 bis 4 erläutert.
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Bei
der in 2 gezeigten Arretierstellung wird das als Sperrstift
ausgeführte Sperrelement 4 über das federbeaufschlagte
Bedienelement 3 nach oben in eine der für die
unterschiedlichen Ausziehstellungen vorgesehenen Vertiefungen 28 gedrückt. Die
am hinteren Ende des Bedienelements vorgesehene Nase 26 ist
derart ausgebildet, dass sie in der Arretierstellung mit einer vorderen
Kante 40 des Kolbens 2 fluchtet. Dadurch kann
verhindert werden, dass ein Schütze an dem als Bedienhebel
ausgebildeten Bedienelement 3 hängen bleibt.
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Durch
Zurückziehen des Bedienelements 3 gelangt die
Nase 26 des Bedienhebels 3 in den Absatz 24 des
durch die Druckfeder 20 nach vorne beaufschlagten Sicherungsschiebers 21.
Der Absatz 24 und der Vorsprung 25 sind derart
ausgebildet, dass die Nase 26 des Bedienelements 3 in
der vorderen Sperrstellung des Sicherungsschiebers 21 nur
bis zum Vorsprung 25 gelangt und somit das Bedienelement 3 nur
bis zu einer in 3 dargestellten ersten Stellung
zurückgezogen werden kann. In dieser ersten Stellung ragt
das obere Ende des Sperrelements 4 noch ein kleines Stück
in den nach hinten geschlossenen Spalt X zwischen dem Rasteinsatz 11 und dem
Kolben 2 hinein und verhindert dadurch, dass der Kolben 2 vollständig
nach hinten abgezogen werden kann.
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Erst
wenn der Sperrschieber 21 mit Hilfe des Querbolzens 22 nach
hinten gezogen wird, kann das Bedienelement 3 vollständig
eingedrückt werden, so dass das Sperrelement 4 ganz
außer Eingriff mit dem Rasteinsatz 11 gelangt,
wie dies in 4 gezeigt ist. In dieser Demontage-
bzw. Montagestellung kann der Kolben 2 vollständig
von dem Führungsteil 1 abgezogen bzw. auf dieses
aufgeschoben werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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