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Die
folgende Erfindung betrifft ein Zweibein für eine Waffe (z.B. Maschinengewehr,
Sturmgewehr), welches einen Schwenkkörper aufweist, der mit einer
Waffe koppelbar ist. An diesem Schwenkkörper sind zwei Ständer angeordnet,
die zwischen einer Ruhestellung – an der Waffe anliegend – und einer
Stützstellung – von der
Waffe abstehend – verschwenkbar
sind.
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Solche
Zweibeine, die in ausgeklappter, sog. Stützstellung als Stativ dienen
und in eingeklappter Stellung, der Ruhestellung, mehr oder weniger
an der Waffe anliegen, sind vielfach bekannt. Sie werden vor allem
in Verbindung mit sog. Sturmgewehren verwendet und helfen dem Schützen, die
Waffe insbesondere im liegenden Anschlag weitgehend ermüdungsfrei
in einer guten Ziel- und Schußposition
zu halten. Üblicherweise
stützen
die Zweibeine dabei die Waffe im vorderen Bereich (z.B. am vorderen Ende
eines Gewehrschaftes bzw. eines Handschutzes). Der Schütze kann
so leicht durch auf- und ab- bzw.
hin- und herschwenken des hinteren Endes der Waffe die gewünschte Ziel-
und Schußposition
einnehmen. Auftretende Vertikalkräfte werden dabei vom Zweibein
aufgenommen. Den Schützen
treffen in der Regel nur ein Teil der mehr oder weniger starken
Rückstoßkräfte.
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Zum
Transport sind die Ständer
in eine solche Stellung zu klappen, in der sie möglichst an der Waffe anliegen,
damit sie beim Tragen der Waffe weniger stören. Gleichzeitig sollen Zweibeine
möglichst leicht
sein und eine stabile Klappmechanik aufweisen.
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Insbesondere
die Anforderungen an ein niedriges Gewicht, an maximale Stabilität bei gleichzeitiger
Flexibilität
zum Ausrichten der Waffe in ausgeklappter Stellung, an eine möglichst
schlanke, weitgehend an die Waffenkontur angepaßte Bauweise in eingeklappter
Stellung sowie an eine einfach zu betätigende und robuste Klappmechanik
können
von den bekannten Lösungen
nur teilweise erfüllt
werden.
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Nachfolgend
gelten Richtungsangaben wie vorne, hinten, links, rechts, oben und
unten für
eine vom Schützen
im Anschlag gehaltene Waffe und sind aus seiner Sicht angegeben.
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Die
EP 0 836 067 B1 betrifft
ein Zweibein, bei welchem die Stützen
in angeklappten Zustand einen Teil des Vorderschaftes bilden. In
ausgeklapptem Zustand hat dadurch der Vorderschaft eine andere Kontur.
Dadurch verändert
sich das vom Schützen
wahrgenommene Waffengefühl
zwischen eingeklappter und ausgeklappter Stellung. Ein anderes Zweibein
ist in der US 2002/00274467 A1 angegeben, bei dem jede Stütze über eine
außen
angeordnete, im wesentlichen parallel zur Stütze verlaufende Feder in der
eingeklappten bzw. ausgeklappten Stellung arretiert wird (Kniehebel-
bzw. Totpunktprinzip). Auch hier machen die Stützen in eingeklapptem Zustand
die Waffe relativ sperrig und beeinträchtigen deren Handhabung. Bei
der Lösung
gemäß
EP 0 127 193 A1 ist
die Feder zur Arretierung der Stützen
konzentrisch zum Stützrohr
selbst angeordnet – und
damit platzsparender – wobei
die relativ voluminösen
Ständer
auch in anliegender Stellung vergleichsweise viel Platz einnehmen,
so daß für die Handhabung
der Waffe – bei
eingeklappten Ständern – ein zusätzlicher Pistolengriff
vorgesehen ist, der zwischen den angeklappten Ständern herausragt. Zur Erhöhung der
Beweglichkeit der Waffe bei angeklapptem und aufgesetztem Zweibein,
ist dies über
einen Gelenkmechanismus mit der Waffe verbunden.
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Bei
all den oben dargestellten Lösungen
tritt mehr oder weniger stark das Problem auf, daß die Ständer mit
relativ großen Abmessungen
ausgebildet sind, um die notwendige Steifigkeit und Stabilität gegen
Verbiegen und Knicken in angeklappter Stellung zu gewährleisten.
Dies erfordert zusätzliche
Maßnahmen,
um eine flexible Handhabung der Waffe (Schwenken, Kippen, Drehen)
zu ermöglichen,
die allerdings in eingeklappter Stellung die Waffe vergleichsweise
unhandlich machen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine verbesserte
Zweibeinanordnung bereitzustellen, welche die oben angegebenen Probleme
zumindest teilweise ausräumt.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Zweibein gemäß Anspruch 1 gelöst. Durch
die Ausbildung wenigstens eines Beinelements des Ständers aus
einem Faserverbundwerkstoff lassen sich eine Reihe von Vorteilen
erzielen, die mit herkömmlichen
Ausführungen
so nicht realisierbar sind. Als Beinelement wird nachfolgend der
wesentliche Teil des Ständers bezeichnet,
der an seinem unteren Ende in der Regel ein Fußstück oder einen Fußabschnitt
und an seinem oberen Ende die Schwenkmechanik trägt. Das Beinelement verläuft zwischen
diesen beiden Enden. Zum einen wird durch die Verwendung eines Faserverbundwerkstoffs
für die
Beinelemente das Gewicht gegenüber
als Beinelement verwendeten Metallrohren oder Metallstangen erheblich
reduziert. Die Beinelemente aus Faserverbundwerkstoffen weisen aber
auch eine hohe elastische Biegeflexibilität auf, ohne daß die Gefahr
von plastischen Verformungen besteht. Außerdem sind sie auch bei dünner Ausführung knickfest
und biegeelastisch. Diese hohe Flexibilität erlaubt im ausgeklappten
Zustand bei auf dem Zweibein ruhender Waffe eine große Bewegungsfreiheit
der Waffe in allen Richtungen, die zur Zielerfassung notwendig ist,
da die flexiblen Beinelemente aus Faserverbundwerkstoff diese notwendige
Bewegungsfreiheit allein durch ihre elastische Verformbarkeit gewährleisten.
Gleichzeitig erlaubt die schlanke Ausführung der Beinelemente eine
weitgehende Integration der eingeklappten Ständer in die Kontur der Waffe,
z.B. in die Kontur des Vorderschaftes. Das bedeutet, daß die Handhabung
und das Waffengefühl bei
einer Waffe mit so einem Zweibein für das ein- bzw. ausgeklappte Zweibein nahezu identisch
ist. Andere Bauelemente des Zweibeins können auch aus Faserverbundwerkstoffen
hergestellt sein, es können
aber auch andere geeignete Werkstoffe verwendet werden.
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Die
Weiterbildung nach Anspruch 2 sieht die Verwendung eines besonders
vorteilhaften Rohrelements aus Kohlefaserverbundwerkstoff vor. Damit lassen
sich extrem leichte, schlanke und flexible Beinelemente realisieren.
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Die
Weiterbildungen nach den Ansprüchen 3-6
betreffen vorteilhafte Ausbildungen der Schwenkmechanik, bei der
gemäß Anspruch
3 eine Rastkontur am Schwenkkörper
mit einer federbelasteten Rastanordnung am Ende des Beinelements
zusammenwirkt. Dadurch können
die Beinelemente in den bevorzugten Schwenkstellungen, z.B. in der
Ruhestellung und/oder der Stützstellung,
arretiert werden. Dies ist besonders elegant über entsprechende Ausbildungen,
insbesondere Ausnehmungen an der Rastkontur zu realisieren, in die
die Rastanordnung entsprechend eingreift (Anspruch 4). Gemäß Anspruch
5 wird dabei sichergestellt, daß ein
versehentliches Einklappen des oder der Ständer aus der Stützstellung
in die Ruhestellung verhindert wird. Der Ständer ist in der Stützstellung
arretiert und aus dieser nur über
eine zusätzliche
Betätigung
der Rastanordnung zu lösen.
Gemäß Anspruch
6 ist dagegen das Lösen
des Ständers
aus der Ruhestellung trotz einer erhöhten Fixierwirkung einfach
durch Abklappen des Ständers
möglich.
Die Handhabung des Zweibeins ist durch diese Maßnahmen besonders einfach und
praxisgerecht.
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Die
Ansprüche
7-12 betreffen eine Ausführung,
bei der am Beinelement ein Rastelement ausgebildet ist, d.h. fest
mit dem Beinelement verbunden oder auch einstückig daran angeformt. Dabei
besteht eine Scharnierverbindung zum Schwenkkörper über eine das Beinelement umgebende
Führungshülse, an
der sich wiederum eine Feder abstützt, die so auf das Beinelement
bzw. das Rastelement wirkt, daß dieses
durch die Federvorspannung an die Rastkontur gedrückt wird.
In anderen Worten, das Rastelement wird durch die Federkraft an
der Rastkontur entlang geführt,
so daß zwischen
Rastelement und Rastkontur eine Reibkraft auftritt, die zum Verschwenken
des Ständers überwunden
werden muß. Durch
in der Rastkontur ausgebildete Ausnehmungen oder Ausbildungen wird
der Ständer
in bevorzugten Schwenkstellungen zusätzlich formschlüssig fixiert.
Durch Verschieben des Beinelements gegen die Federwirkung kann das
Rastelement von der Rastkontur gelöst werden und ohne Überwindung der
Reibkräfte
bzw. ohne formschlüssige
Kopplung verschwenkt werden. Die mit dem Schwenkkörper gekoppelte
Führungshülse definiert
zusammen mit einem zwischen beiden wirkenden Scharnierelement die
Schwenkachse und die Schwenkebene.
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Nach
Anspruch 8 ist das Rastelement als koaxial zum Beinelement verlaufender
Raststift ausgebildet. Dadurch läßt sich
die Anordnung besonders kompakt gestalten.
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Gemäß Anspruch
9 ist zusätzlich
ein Führungskopf
vorgesehen, der mit einer Führungszone an
einem die Schwenkebene definierenden Führungsbereich des Schwenkkörpers anliegt
und so den Ständer
beim Verschwenken in dieser Schwenkebene führt. Diese Anordnung entlastet
die Führungshülse von
Querkräften,
die quer zur Führungsebene
wirken und zu von der Führungshülse nicht übertragbaren
Belastungen führen
können.
Nach Anspruch 10 ist der Führungskopf
dabei gabelförmig ausgebildet,
wobei der Führungsbereich
zwischen diesen Gabelflächen
und an diesen anliegend am Schwenkkörper ausgebildet ist und mit
entsprechenden Radialflächen
die Führungsebene
definiert und so die Ständer
jeweils in dieser Führungsebene
stabilisiert. Durch die Ausnehmung gemäß Anspruch 11 kann der Führungskopf
und damit der Ständer
axial bzgl. der Längsachse
des Ständers
verschoben werden, so daß das
Rastelement in die Ausnehmungen an der Rastkontur eingeführt und
aus diesen herausgeführt
bzw. von der Rastkontur gelöst
werden kann, ohne daß dadurch
die Führungseigenschaften
der Gabelflächen
an den Radialflächen
beeinträchtigt werden.
Durch die Ausführung
gemäß Anspruch
12 ist der die Feder aufnehmende Innenraum der Füh rungshülse weitgehend gegen die Umgebung
abgeschirmt, d.h. die Feder ist mehr oder weniger gekapselt innerhalb
der Führungshülse gegen
Staub, Schmutz und äußere Einrichtungen
geschützt
anzuordnen.
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Die
Ansprüche
13-15 betreffen eine Ausführung
der Schwenkmechanik und insbesondere der Rastmechanik, bei der keine
Axialbewegungen des Ständers
selbst erforderlich sind. Die Feder wirkt nur auf ein zum Ständer verschiebliches
Rastelement, welches an die Rastkontur gedrückt wird, wobei sich die Feder
am Beinelement selbst abstützt.
In der Ausführung
gemäß Anspruch
14 ist dabei das Rastelement an einem das Beinelement umgebenden
Ringelement angeordnet, wobei das Ringelement so ausgebildet ist,
daß es
manuell gegen die Federkraft verschiebbar ist. Bei dieser Ausführung wird
das Ringelement am Ständer
entlang bewegt, um ein Ausrasten des Rastelements zu bewirken. Nach
Anspruch 15 ist dabei als Feder eine das Beinelement ebenfalls umgebende
Schraubenfeder vorgesehen.
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Gemäß Anspruch
16 wird die Feder durch eine zusätzliche
am Ringelement ausgebildete Schutzhülse gegen die Umgebung abgeschirmt.
Dabei ist die Schutzhülse
mit einer besonders gut handhabbaren Oberfläche versehen (Anspruch 17).
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Die
Ansprüche
18 und 19 betreffen ein Waffenbauteil bzw. eine Waffe, wobei das
Waffenbauteil mit einem erfindungsgemäßen Zweibein bzw. die Waffe
mit einem solchen Waffenbauteil versehen ist.
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Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen
beschrieben, in denen:
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1 den
Vorderschaftbereich einer Waffe mit einem erfindungsgemäßen Zweibein
zeigt, bei dem ein Ständer
abgeklappt ist,
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2 eine
Ansicht von vorne, bei abgeklappten Ständern zeigt,
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3 eine
Teilansicht aus 2 zeigt, bei der eine Führungshülse aufgeschnitten
dargestellt ist,
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4 eine
andere vergrößerte Schnittdarstellung
(Schnitt A-A) der in 3 dargestellten Klappmechanik
zeigt, und
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5 eine
schematische Darstellung einer Klappmechanik für ein Zweibein zeigt, bei der
ein Rastelement an einem Ringelement ausgebildet ist.
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Die 1 und 2 zeigen
den Vorderteil (1) sowie eine Vorderansicht
(2) einer Waffe 1 mit einem den Lauf 2 umgebenden
Vorderschaft 3, der ein Zweibein 4 trägt. Das
Zweibein 4 weist einen Schwenkkörper 5 und zwei Ständer 6 auf,
von denen einer in 1 in abgeklappter Stellung dargestellt
ist. Der Vorderschaft 3 weist eine Ausnehmung 7 auf, welche
den Ständer 6 in
eingeklappter Stellung teilweise aufnimmt und weitgehend komplementär zur Außenfläche des
Ständers 6 ausgebildet
ist.
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Der
Ständer 6 umfaßt ein Beinelement 8,
an dessen unterem Ende ein Fußstück 9 angebracht
ist, welches in der dargestellten Ausführung kegelstumpfförmig ausgebildet
ist. Das Fußstück 9 kann aus
einem elastischen Material hergestellt, es kann aber auch dorn-
oder krallenförmig
ausgebildet (nicht dargestellt) sein bzw. einen Dorn bzw. ein Krallenelement
in einem elastischen Fußteil
eingebettet aufweisen. Das Beinelement 8 ist aus einem
Rohrstück
aus Kohlefaserverbundwerkstoff ausgebildet und ist in anderen Ausführungen
als Rohr bzw. Stangenelement aus einem Faserverbundwerkstoff hergestellt. Neben
der dargestellten Ausführung
mit rundem Querschnitt gibt es auch Ausführungen, bei denen das Beinelement
einen anderen Querschnitt aufweist; z.B. so, daß dieser bei eingeklapptem
Ständer 6 kontinuierlich
in die Außenkontur
des Vorderschafts 3 übergeht.
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Für ein übliches
Sturmgewehr ist eine Länge von
ca. 250 mm, ein Durchmesser von ca. 12 mm und eine Wandstärke von
ca. 1-1,5 mm geeignet,
um Stabilität
und Flexibilität
zu erfüllen.
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Am
oberen Ende des Beinelements 8 ist eine mit dem Schwenkkörper 5 verbundene Schwenk-Rastmechanik 10 angeordnet,
die über
ein geeignetes Scharnierelement 11 (z.B. ein Stift) mit dem
Schwenkkörper 5 gekoppelt
ist.
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Der
weitere Aufbau und die Funktion der Schwenk-Rastmechanik 10 wird
anhand der 3 und 4 näher beschrieben.
Die Schwenk-Rastmechanik 10 weist eine Hülse 12 auf,
welche das Beinelement 8 umgibt und die an ihrem unteren
Ende eine Führungsmanschette 13 aufweist,
deren Innenfläche
etwa der Außenfläche des
Beinelements 8 entspricht, so daß die Hülse 12 zum Beinelement 8 verschieblich
ist. Die Führungsmanschette 13 endet
in einem Innenabsatz 14, an dem sich nach oben ein erweiterter
im wesentlichen zylindrischer Hohlraum 15 anschließt. Am oberen
Ende der Hülse
ist eine die Hülse
vollständig
durchsetzende, quer zur Längsachse 16 des
Beinelements 8 bzw. der Führungshülse 12 verlaufende
Bohrung 40 ausgeführt. Über die
Bohrung 40 ist die Führungshülse 12 schwenkbar über das
Scharnierelement 11 mit einer Führungsscheibe 17 des
Schwenkkörpers 5 verbunden.
Im Bereich der Führungsscheibe 17 ist
die Führungshülse 12 der
Dicke der Führungsscheibe 17 entsprechend
geschlitzt, so daß die
Führungshülse 12 um
das Scharnierelement 11 verschwenkt werden kann und dabei die
Führungsscheibe 17 in
den Schlitz hineinragt. Der Schlitz in der Führungshülse 12 ist dabei so
tief und breit ausgeführt,
daß die
Schlitzflächen
jeweils an den Radialflächen 18 der
Führungsscheibe 17 anliegen,
so daß die
Führungshülse 12 zum
einen durch das Scharnierelement 11 und zum anderen durch
die Radialflächen 18,
die an den Schlitzflächen
angreifen in der senkrecht zur Schwenkachse verlau fenden Schwenkebene
geführt
wird. Die Führungsscheiben 17 weisen
jeweils an ihrem Außenrand
eine Rastkontur 19 auf.
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Das
Beinelement 8 ragt in den Hohlraum 15 der Führungshülse 12 hinein
und ist am oberen Ende mit einem das Ende des Beinelements 8 verschließenden Abschlußstück 20 versehen,
welches im Beinelement 8 befestigt ist (z.B. verklebt,
eingepreßt oder
auf andere geeignete Weise kraftschlüssig fixiert). Das Abschlußstück 20 weist
an seinem oberen Ende eine Rastnase 21 auf, welche an der
Rastkontur 19 anliegt. Zusätzlich ist am Abschlußstück 20 bzw.
mit diesem fest verbunden eine Stützschulter 22 vorgesehen,
deren Außenfläche der
Innenfläche
des Hohlraums 15 der Führungshülse 12 entspricht,
so daß Führungshülse 12 und
Stützschulter 22 axial
verschieblich zueinander angeordnet sind. Zwischen dem Innenabsatz 14 und
der Stützschulter 22 ist
eine vorgespannte Schraubenfeder 23 angeordnet. Die Schraubenfeder 23 stützt sich
am Innenabsatz 14 ab und drückt über die Stützschulter 22 das
Abschlußstück 20 und
damit den Raststift 21 an die Rastkontur 19.
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In
der Rastkontur sind Ausnehmungen 24, 25 angeordnet,
die bevorzugten Schwenkstellungen der Ständer 6 entsprechen.
Die Ausnehmung 24 entspricht der Stützstellung bei ausgeklapptem
Ständer 6 und
die Ausnehmung 25 entspricht der Ruhestellung (bei eingeklapptem
Ständer 6).
Dabei ist die Ausnehmung 24 für die Stützstellung mit steilen Seitenflanken
ausgebildet, so daß die
Rastnase 21 allein durch eine Schwenkbewegung (in Pfeilrichtung
S) nicht aus der Ausnehmung 24 ausrücken kann. Das heißt, der
Ständer 6 kann
nicht versehentlich – z.B. durch
nach vorne schieben der Waffe bei ausgeklapptem Zweibein 4 eingeklappt
werden. Zum Einklappen wird durch eine Axialbewegung des Beinelements 8 in
Pfeilrichtung E die Rastnase 21 gegen die Druckkraft der
Schraubenfeder 23 von der Rastkontur 19 und damit
aus der Ausnehmung 24 gelöst. In dieser Stellung der
Rastnase 21 kann die Schwenkbewegung in Richtung S durchgeführt werden
und der Ständer 6 in
die Ruhestellung geklappt werden. Sobald sich die Rastnase 21 im
Be reich 26 auf der Rastkontur 19 befindet, kann
die Zugkraft auf das Beinelement 8 entfallen. Die Rastnase 21 liegt
dann auf dem Bereich 26 der Rastkontur 19 auf.
In diesem Bereich kann der Ständer 6 ohne
axiale Entlastung des Ständers 6 in
seine Ruhestellung verschwenkt werden. Dabei gleitet die Rastnase 21 am
Bereich 26 entlang bis sie in den Bereich der Ausnehmung 25 gelangt.
In dieser Stellung rastet die Rastnase 21 durch die Wirkung
der Schraubenfeder 23 in die Ausnehmung 25 ein.
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Im
Gegensatz zur Ausnehmung 24 ist die Ausnehmung 25 mit
schrägen
Flanken versehen, die es ohne zusätzliche Axialbewegung (Herausziehen) des
Beinelements 8 erlauben, den Ständer 6 auszuklappen.
Durch die schräge
Gestaltung der Flanken der Ausnehmung 25 gleitet die Rastnase 21 an
der Flanke entlang – durch
die Schwenkbewegung – und dann über den
Bereich 26 an der Rastkontur 19 bis er wieder
in der Stützstellung
in die Ausnehmung 24 einfällt.
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Die
Seitenflanken der Ausnehmung 24 können in einer anderen Ausführung auch
so gestaltet sein, daß die
Rastnase 21 nur bei einer definierten Überlast, die in Richtung S
auf den Ständer 6 wirkt, aus
der Ausnehmung 24 herausgleitet. So wird einerseits eine
sichere Verrastung gewährleistet
und andererseits eine Beschädigung
des Ständers
durch zu hohe Biegebeanspruchung vermieden.
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Zur
zusätzlichen
Stabilisierung ist die Stützschulter 22 am
Führungsstück 27 ausgebildet,
der über
das Abschlußstück 20 und
einen Kragen 28 mit dem Beinelement 8 verbunden
ist. Das Führungsstück 27 verläuft genau
wie die Stützschulter 22 im Inneren
des Hohlraums 15 der Führungshülse 12 und ist
an seinem oberen Ende gabelförmig
geschlitzt (s. 3) und endet in zwei Führungslaschen 29,
die jeweils auf beiden Seiten der Führungsscheibe 17 verlaufen,
wobei die einander zugewandten Gabelflächen der Führungslaschen 29 an
den Radialflächen 18 der
Führungsscheibe 17 entlang
gleiten und so zusätzlich
den Ständer 6 in
der Schwenkebene stabilisieren. Die Führungslaschen 29 sind
jeweils von einem Langloch 30 durchsetzt (siehe 3),
so daß das
Führungsstück 27 zusammen
mit dem Beinelement 8 in axialer Richtung des Beinelements 8 quer zum
Scharnierelement 11 verschoben werden kann. Das Langloch 30 begrenzt
dabei den Verstellweg des Führungsstücks 27,
wobei die oberen Enden der Führungslaschen 29 das
Langloch 30 begrenzen und so ausgeführt sind, daß sie die
nach oben weisende Öffnung
(in ausgeklappter Stellung) der Führungshülse 12 verschließen (siehe 3).
So wird verhindert, daß Schmutz
in die Führungshülse eindringt.
Der Raststift 21 gleitet dann beim Verschwenken an der Rastkontur
entlang und kann in die Ausnehmungen 24 oder 25 einrasten.
Durch diesen Führungskopf 27 wird
die Führungshülse 12 von
Querkräften
entlastet.
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In
einer anderen (nicht dargestellten) Ausführung ist das Führungsstück 27 auf
einen die Stützschulter 22 aufweisenden
Kragen reduziert, dessen Außenfläche an der
Innenfläche
des Hohlraums 15 der Führungshülse 12 axial
entlang gleiten kann.
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5 zeigt
in einer schematischen Darstellung eine alternative Schwenk-Rastmechanik 10', bei der am
oberen Ende des Beinelements 8' ein vom Scharnierelement 11' durchsetztes
Scharnierauge 30 vorgesehen ist. Dabei ist hier das Beinelement 8' geschlitzt
oder abgeflacht ausgeführt
und gleitet mit der Abflachung bzw. den einander zugewandten durch den
Schlitz definierten Gabelflächen
an der (den) Radialfläche(n) 18' der Führungsscheibe 17' entlang. In einer
anderen (nicht dargestellten) Ausführung kann das Beinelement 8' auch ohne Abflachung
und ungeschlitzt zwischen zwei Führungsscheiben 17' geführt werden.
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Die
Verrastung erfolgt über
eine Rastnase 31, die an einem Ringelement 32 ausgebildet
ist und in eine entsprechende Ausnehmung 24' bzw. 25' einrastet. Das Ringelement 32 wird
durch die Feder 23', die
das Beinelement 8' umgibt,
gegen die Rastkontur gedrückt,
indem sich die Feder 23' an
einem am Beinelement 8' axial
fixierten Ring 33 abstützt.
Zum Entriegeln wird das Ringelement 32 in Pfeilrichtung
E gegen den Federdruck verschoben, so daß die Rastnase 31 aus
der Ausnehmung 24' bzw. 25' bzw. von der
Rastkontur 19' gelöst wird.
Zusätzlich
ist am Ringelement 32 eine die Feder 23' und den Stützring 33 umgebende
Schutzhülse 34 ausgebildet,
welche die Feder 23' vor äußeren Einwirkungen
(Verschmutzen, Feuchtigkeit usw.) schützt. An der Außenseite
der Schutzhülse 34 sind
zusätzliche
Handhabungshilfen 35 (Gummieinlagen, Rändelungen, Ansätze etc.) vorgesehen,
um die Betätigung
des Ringelements 32 zu erleichtern. In einer anderen Ausführung (nicht dargestellt)
ist das Ringelement 32 ohne Schutzhülse ausgeführt. Bei beiden Ausführungen
muß zum
Einklappen der Stütze
nicht der gesamte Ständer 6' vom Scharnierelement 11' weggezogen
werden, sondern es genügt,
das Ringelement 32 direkt oder über die Schutzhülse 34 axial
in Richtung E zum Entriegeln der Rastnase 31 aus der Ausnehmung 24' bzw. 25' zu schieben.
Auch hier kann die Gestaltung der Rastnase 31 und der Ausnehmungen 24' bzw. 25' so erfolgen,
daß die
Rastwirkung (stark oder schwach) in gewünschter Weise eingestellt wird.
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In
den dargestellten Ausführungsbeispielen ist
der Schwenkkörper 5 fest
mit der Waffe verbunden. Die notwendige Beweglichkeit ergibt sich
aus der Flexibilität
der Ständer 6, 6' bzw. der Beinelemente 8, 8'. In einer anderen
Ausführung,
insbesondere für
sehr schwere Waffen, bei denen die Ständer 6, 6' steifer ausgeführt sind,
ist der Schwenkkörper 5 beweglich
mit den erforderlichen Freiheitsgraden mit der Waffe bzw. einem
entsprechenden Waffenbauteil gekoppelt, um die notwendige Beweglichkeit
der Waffe zur Zielerfassung zu ermöglichen. Die Kopplung des Schwenkkörpers 5 an
die Waffe 1 erfolgt dann über eine entsprechend gestaltete
Gelenkverbindung, die Schwenkbewegungen nach oben und unten sowie
nach links und rechts und Rollbewegungen um eine etwa parallel oder
konzentrisch zur Seelenachse 35 verlaufende Längsachse
zuläßt.
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Weitere
Ausführungen
und Variationen ergeben sich im Rahmen der nachfolgenden Schutzansprüche.