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Die
Neuerung betrifft ein Profilschienensystem zum Abdecken mindestens
eines Belagrandes gemäß dem Oberbegriff
des Schutzanspruchs 1.
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Aus
der
DE 20 2004
000 706 U1 ist ein Profilschienensystem zur Überbrückung von
Bodenbelagsübergängen bekannt.
Dieses Profilschienensystem besteht aus drei einzelnen Profilschienen,
nämlich
einem auf dem Boden festlegbaren Basisprofil, einem Gelenkkörper und
einem Deckprofil. Dieser dreiteilige Aufbau gewährleistet, daß das Deckprofil gegenüber dem
Basisprofil in seiner Höhe
kontinuierlich stellbar und um beliebige Winkel verschwenkbar ist.
Dieses Profilschienensystem hat sich in der Praxis gut bewährt und
bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Neuerung.
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Der
Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Profilschienensystem der
eingangs genannten Art zu schaffen, die sich durch einen einfachen
und damit kostengünstigen
Aufbau auszeichnet.
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Diese
Aufgabe wird neuerungsgemäß mit den
Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Ein
Profilschienensystem gemäß Anspruch
1 dient zum Abdecken mindestens eines Belagrandes. Es spielt dabei
keine Rolle, um welche Belagart es sich handelt. So kann der Belag
beispielsweise ein Bodenbelag, Wandpaneel, Deckenpaneel, Fassadenplatten,
Treppenbelag oder dergleichen sein. Auch die Materialzusammensetzung
des Belags ist unerheblich. Beispielsweise könnte der Belag aus Holz, Kunststoff,
Verbundwerkstoffen, Metall, keramischen Stoffen, Stein oder dergleichen
sein. Die oben angegebenen Aufzählungen
sind dabei lediglich beispielhaft und nicht abschließend zu
verstehen. Auch die Anzahl der abzudeckenden Belagränder ist grundsätzlich beliebig.
So kann das Profilschienensystem beispielsweise einen Randabschluß eines Belags
bilden und damit nur einen Rand abdecken. Alternativ könnte das
Profilschienensystem auch beidseitig Belagränder abdecken, um beispielsweise eine
Dehnungsfuge zu überbrücken oder
einen Übergang
zwischen verschiedenen Belagarten bzw. -höhen zu schaffen. Bei sehr großen Flächen kann
auch das Abdecken von mehr als zwei Belagrändern erforderlich werden.
Das Profilschienensystem weist mindestens eine Basisschiene, mindestens
eine Deckschiene und mindestens einen ersten Gelenkschenkel auf.
Beide Schienen sind dabei jeweils einstückig, so daß das gesamte Profilschienensystem
aus nur zwei Stücken
gefertigt werden kann. Insbesondere bei der Herstellung der Profilschiene
im Extrodierverfahren spielt die komplizierte Formgebung dieser Profilschienen
keine Rolle. Wichtiger ist vielmehr, daß nachträgliche Montageschritte zum
Zusammenführen
verschiedener Komponenten des Profilschienensystems gering bleiben.
Zur Realisierung der gewünschten
Höhenverstellbarkeit
und Verschwenkbarkeit der mindestens einen Deckschiene sind in der Basisschiene
Gelenkschenkel vorgesehen. Zwischen einem Basisschenkel und mindestens
einem Steg zur Verbindung mit der Deckschiene sind mindestens zwei
Gelenke vorgesehen, die eine Verschiebung der Deckschiene gegenüber dem
Basisschenkel sowie eine Verschwenkung der Deckschiene erlauben.
Damit sind alle Anforderungen zur Anpassung des Deckschenkels an
den jeweiligen Bodenbelag mit einer einstückigen Profilschiene erfüllt. Zur
Montage des Profilschienensystems muß lediglich die Basisschiene
auf einem Untergrund festgelegt werden, um anschließend die
Deckschiene am mindestens einen Steg der Basisschiene festzulegen.
Dies macht zwar einen zusätzlichen
Montageschritt erforderlich, hat aber den Vorteil einer einfacheren
Montierbarkeit des Profilschienensystems. Da die Deckschiene den
Belagrand übergreift,
bestünde
bei einer einstückigen
Ausbildung des Profilschienensystems das grundsätzliche Problem, daß die Deckschiene
auch die Montagemittel der Basisschiene überdeckt. Da im vorliegenden
Fall die Deckschiene erst nachträglich
montiert wird, behindert die Deckschiene die Montage der Basisschiene
in keiner Weise, was deren Montage erheblich vereinfacht.
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Zur
Erweiterung der Höhenverstellbarkeit des
Profilschienensystems ist es gemäß Anspruch
2 vorteilhaft, wenn zusätzlich
mindestens ein weiterer Gelenkschenkel zwischen dem Basisschenkel
und dem mindestens einen Steg vorgesehen ist. Damit können die
Gelenkschenkel auch zur Höhenverstellung
des Deckprofils eingesetzt werden und erweitern damit den Höhenverstellbereich,
der durch das Zusammenwirken des Deckprofils mit dem mindestens
einen Steg des Basisprofils realisiert wird.
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Da
in der Regel eine Verstellung der Deckschiene in Richtung der Belagebene
nicht wesentlich ist, ist es günstig,
die Höhenverstellbarkeit
und Verschwenkbarkeit der Deckschiene zu optimieren. Gemäß Anspruch
3 wird zu diesem Zweck der erste Gelenkschenkel mindestens solange
wie der zweite Gelenkschenkel realisiert. Dabei wird der in einer
Fuge bzw. im Randbereich zur Verfügung stehende Platz optimal
genutzt, um eine möglichst
weite Höhenverstellbarkeit
zu realisieren. Insbesondere bei Randabschlußprofilen, die nur einen Belagrand übergreifen,
ist eine in etwa gleich lange Ausbildung beider Gelenkschenkel zweckmäßig. Bei Übergangsprofilen,
die zwei gegenüberliegende
Belagränder übergreifen
müssen,
ist es dagegen zweckmäßiger, den
ersten Gelenkschenkel in etwa doppelt so lang wie den zweiten Gelenkschenkel
auszubilden. Auf diese Weise wird der zur Verfügung stehende Platz optimal
zur Erzielung einer maximalen Höhenverstellbarkeit
der Deckschiene genutzt.
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Eine
einfache und gleichzeitig wirkungsvolle Realisierung der Gelenke
zwischen den einzelnen Schenkeln ergibt sich gemäß Anspruch 4 durch eine Querschnittsverjüngung. Diese
Querschnittsverjüngung
realisiert eine Sollbiegestelle, an der sich die Profilschiene leicht
biegen läßt. Vorzugsweise
befindet sich diese Querschnittsverjüngung jeweils am Schenkelende.
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Da
das Profilschienensystem in der Regel nur ein einziges Mal montiert
werden muß,
reicht eine plastische Verformung des Materials im Bereich der Gelenke
aus. Soll dagegen eine mehrfache Verwendbarkeit des Profilschienensystems
angestrebt werden, so ist es gemäß Anspruch
5 vorteilhaft, wenn die Schenkel elastisch gegeneinander verschwenkbar
sind. In diesem Fall ist es zweckmäßig, wenn der Deckschenkel
durch die Elastizität
in den Gelenken gegen den Basisschenkel vorgespannt ist. Im entspannten
Zustand besitzt damit die Deckschiene nur eine geringe Höhe über dem
Untergrund, so daß auch
dünne Beläge wie Laminate,
Linoleum oder PVC sicher abgedeckt werden können. Durch Hochziehen des
mindestens einen Steges gegen die elastische Wirkung der Gelenke
können
auch dickere Beläge übergriffen
und abgedeckt werden.
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Insbesondere
beim Einsatz der Profilschiene zum Überbrücken von Belagübergängen und
Dehnungsfugen ist es wichtig, daß beide Deckschenkel der Deckschiene
satt auf ihrem jeweiligen Belag aufliegen. Dies kann am einfachsten
gemäß Anspruch
6 dadurch realisiert werden, daß das
Gelenk am Steg bzw. am Basisschenkel ein geringeres Drehmoment auf
seinen Schenkel ausübt
als das Gelenk zwischen den beiden Gelenkschenkeln. Damit ist das
Profil in Richtung einer Höhenverstellung
wesentlich steifer als bezüglich
einer Verschwenkung des Deckschenkels gegenüber dem Basisschenkel. Dies
hat zur Konsequenz, daß sich
die Deckschiene bei der Montage des Profilschienensystems selbsttätig in die
erforderliche Richtung verschwenkt, um die gewünschte satte Auflage auf beiden
Belägen
sicherzustellen.
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Zur
Erleichterung der Verlegung des Belages sowie der Profilschiene
ist es gemäß Anspruch
7 günstig,
wenn der Deckschenkel die Gelenkschenkel übergreift. Eine Freistellung
des Raumes für
die Gelenkschenkel aus dem Bodenbelag ist in diesem Fall nicht erforderlich.
Es wird lediglich der ohnehin zur Verfügung stehende Raum in einer
Fuge oder dergleichen genutzt.
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Oftmals
kann die gewünschte
Andrückkraft der
Deckschiene an den Belag nur mit elastischen Kräften des Gelenkes nicht realisiert
werden. In diesem Fall ist es gemäß Anspruch 8 vorteilhaft, wenn der
mindestens eine Steg mit dem Basisschenkel über mindestens eine Feder verbunden
ist. Diese Feder spannt den Steg gegen den Basisschenkel vor und
sorgt damit für
die gewünschte
hohe Anpreßkraft des
Deckschenkels gegen den Belag.
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Oftmals
reicht die Höhenverstellbarkeit
der Deckschiene durch die Gelenkverbindung nicht aus, um alle gängigen Belagarten
mit dem Profilschienensystem abdecken zu können. In diesem Fall ist es
gemäß Anspruch
9 günstig,
wenn die Deckschiene höhenverstellbar
am mindestens einen Steg gehalten ist. Vorzugsweise weist hierzu
die Deckschiene mindestens einen Steg auf, der mit dem mindestens
einen Steg der Basisschiene eine Teleskopführung ergibt.
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Zur
Festlegung der Deckschiene an der Basisschiene hat sich gemäß Anspruch
10 mindestens eine Schraube bewährt.
Diese ist dabei an dem mindestens einen Steg gehalten. Durch die
Zugwirkung der Schraube wird der Steg der Basisschiene nach oben
gezogen, so daß die
Deckschiene eine entsprechende Vorspannung gegen den Belag erfährt.
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Um
die Deckschiene formschlüssig
mit der Basisschiene zu verbinden, ist es gemäß Anspruch 11 günstig, wenn
an der Basisschiene mindestens zwei der Stege vorgesehen sind, die
einen Treibkanal für
die Schraube bilden. In diesen Treibkanal greift dann die Schraube
ein, so daß die
Deckschiene absolut festgelegt ist.
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Zur
Erweiterung des Schwenkbereichs der Deckschiene ist es gemäß Anspruch
12 günstig,
den mindestens einen Steg des Basisprofils in Richtung zum Basisschenkel
freizuschneiden. Dies kann beispielsweise durch einen stufigen Versatz
und/oder durch eine Keilfläche
des Steges erfolgen. Bei der Anwendung zweier Stege am Basisprofil,
die vom Deckprofil außenseitig übergriffen
werden, ergibt sich im letztgenannten Fall eine V-förmige Anstellung
der Stegaußenflächen. Durch
Freischneiden des Steges des Deckschenkels ergibt sich eine kinematische Umkehr
mit gleicher technischer Wirkung, die ebenfalls unter den Schutzumfang
fällt.
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Der
Neuerungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne
den Schutzumfang zu beschränken.
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Die
einzige Figur zeigt eine räumliche
Darstellung eines Profilschienensystems 1 zum Abdecken
von Rändern 2 von
Belägen 3.
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Das
Profilschienensystem 1 besteht aus einer Basisschiene 1a und
einer Deckschiene 1b. Die Basisschiene 1a weist
einen Basisschenkel 4 auf, der an einem Untergrund 5 festlegbar
ist. Zu diesem Zweck ist der Basisschenkel mit mehreren Bohrungen 6 versehen,
die zur Aufnahme von nicht dargestellten Schraubenköpfen dienen.
Zu diesem Zweck sind die Bohrungen entsprechend angesenkt.
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Am
Basisschenkel 4 ist über
ein erstes Gelenk 7 ein erster Gelenkschenkel 8 einstückig verbunden.
Das erste Gelenk 7 wird dabei durch eine Materialverjüngung realisiert,
die eine Sollbiegestelle bildet. Damit ist der erste Gelenkschenkel 8 gegenüber dem
Basisschenkel 4 verschwenkbar.
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Der
erste Gelenkschenkel ist mit seinem dem ersten Gelenk 7 gegenüberliegenden
Ende 9 über
ein zweites Gelenk 10 mit einem zweiten Gelenkschenkel 11 verbunden.
Der Aufbau des zweiten Gelenks 10 entspricht grundsätzlich dem
des ersten Gelenks 7, so daß auch hier eine einstückige Verbindung
beider Schenkel 8, 11 realisiert ist.
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Ein
dem Gelenk 10 gegenüberliegendes Ende 12 des
zweiten Gelenkschenkels 11 ist über ein drittes Gelenk 13 mit
zwei Stegen 14 verbunden. Die beiden Stege 14 halten
die Deckschiene 1b höhenverstellbar.
Zu diesem Zweck weist die Deckschiene 1b zwei Stege 16 auf,
die die beiden Ste ge 14 der Basisschiene 1a außenseitig
verschiebbar übergreifen.
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Die
beiden Stege 14 der Basisschiene 1a weisen an
ihren den Stegen 16 der Deckschiene 1b zugewandten
Seiten Freischnitte 15 auf. Diese Freischnitte 15 werden
durch einen stufenartigen Versatz sowie eine V-förmige Anstellung der Außenfläche der Stege 14 erzielt.
Alternativ ist auch daran gedacht, entweder nur den stufenartigen
Rücksprung
oder nur die V-förmige
Anstellung der Stege 14 zu realisieren.
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Zum Überdecken
der Belagränder 2 der
Beläge 3 weist
die Deckschiene 1b zwei Deckschenkel 17 auf, die
grundsätzlich
eine beliebige Form haben können.
Lediglich beispielhaft sind die Deckschenkel 17 leicht
gegen die Beläge 3 gekrümmt dargestellt. Zum
Einsatz des Profilschienensystems 1 als Randabschluß ist nur
ein Deckschenkel 17 vorgesehen, da auch nur ein Belagrand 2 übergriffen
werden muß.
Grundsätzlich
ist auch daran gedacht, abweichend von der dargestellten Ausführungsform,
unterschiedlich lang bzw. unterschiedlich geformte Deckschenkel 17 einzusetzen.
Zur Festlegung der Deckschiene 1b an der Basisschiene 1a weist
die Deckschiene 1b Bohrungen 18 auf, die von Schrauben 19 durchdringbar
sind. Diese Schrauben 19 greifen in einen Treibkanal 20 ein,
der von den beiden Stegen 14 des Basisprofils 1a gebildet
ist. Auf diese Weise ergibt sich eine formschlüssige Festlegung der Deckschiene 1b an
der Basisschiene 1a.
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Das
dritte Gelenk 13 entspricht in seinem Aufbau im wesentlichen
dem ersten und zweiten Gelenk 7, 10 mit dem Unterschied,
daß die
Materialverjüngung
im dritten Gelenk 13 ausgeprägter ist. Auf diese Weise ist
sichergestellt, daß das
dritte Gelenk 13 ein geringeres Drehmoment auf die Schenkel 11 ausübt als das
erste und zweite Gelenk 7, 10 auf die Schenkel 4, 8, 11.
Dies stellt sicher, daß die
Deckschenkel 17 zwar bezüglich ihrer Höhenverstellbarkeit
steif, bezüglich
ihrer Verschwenkbarkeit jedoch leichtgängig sind. Die Deckschenkel 17 liegen
dabei direkt auf den Belägen 3 auf,
um eine zwischen den Belägen 3 gebildete
Fuge 21 zu überbrücken.
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Um
zu erreichen, daß die
Deckschenkel 17 mit ausreichend hoher Kraft gegen die Beläge 3 gedrückt werden,
sind zwischen den Stegen 14 und dem Basisschenkel 4 Federn 22 gespannt.
Diese Federn 22 sind lediglich beispielhaft als Spiralfedern dargestellt,
wobei jede andere Federart ebenfalls möglich ist. Im Bereich der Federn 22 sind
die Gelenkschenkel 8, 11 unterbrochen, was durch
einfaches Ausfräsen
der Profilschiene 1 in diesem Bereich realisiert wird.
Die Feder 22 wird in entsprechende Befestigungsbohrungen 23 des
Ansatzes 14 sowie des Basisschenkels 4 eingehängt.
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- 1
- Profilschienensystem
- 1a
- Basisschiene
- 1b
- Deckschiene
- 2
- Rand
- 3
- Belag
- 4
- Basisschenkel
- 5
- Untergrund
- 6
- Bohrung
- 7
- erstes
Gelenk
- 8
- erster
Gelenkschenkel
- 9
- Ende
- 10
- zweites
Gelenkende
- 11
- zweiter
Gelenkschenkel
- 12
- Ende
- 13
- drittes
Gelenk
- 14
- Steg
- 15
- Freischnitt
- 16
- Steg
- 17
- Deckschenkel
- 18
- Bohrung
- 19
- Schraube
- 20
- Treibkanal
- 21
- Fuge
- 22
- Feder
- 23
- Befestigungsbohrung