DE9304509U1 - Mehrzweckleiste aus Kunststoff - Google Patents
Mehrzweckleiste aus KunststoffInfo
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Description
Mehrzweckleiste aus Kunststoff
Die Erfindung betrifft eine Mehrzweckleiste aus Kunststoff, die eine L-förmige Grundform aus relativ steifem
Material umfaßt, wobei die L-Schenkel einen Befestigungsschenkel und einen Abschlußschenkel darstellen und der
Abschlußschenkel wenigstens teilweise mit einer elastischen, aus relativ weichem Kunststoffmaterial bestehen-2^
den Füllverdickung ummantelt ist.
Eine Leiste der vorbezeichneten Art ist beispielsweise bekannt aus der DE-PS 36 01 861. Diese dient jedoch
lediglich als Kantenschutzschiene. 25
Im Baustellenbetrieb wird versucht, mit möglichst wenigen Einzelteilen auszukommen, um eine unnötige Lagerhaltung
zu vermeiden und dem Baustellen-Handwerker nur eine
möglichst geringe Planungsvielfalt zuzumuten. 30
Es stellt sich demnach die Aufgabe, eine Mehrzweckleiste anzugeben, die sowohl den Zweck der bereits bekannten
Kantenschutzschiene gemäß DE-PS 36 01 861 erfüllt, daneben jedoch auch als Bewegungsfugen-Leiste dienen kann
und weitere Einsatzzwecke erfüllt, die im nachfolgenden noch beschrieben werden.
Eine derartige Mehrzweckleiste ist dadurch gekennzeichnet, daß das Profil eine J—Konfiguration hat, bei der
der aufragende Mittelschenkel als Abschlußschenkel dient
und bei der nach Wahl einer der beiden abgespreizten 5
Befestigungsschenkel leicht entfernbar ist.
Durch die -!--Konfiguration kann das Profil einerseits in
einer Bewegungsfuge im Bodenbelag oder in einer Wand eingesetzt werden, beispielsweise beim Einbau von Keramik,
Naturstein, Holz oder Verputz, wobei die Mehrzweckleiste in den Belag selber eingebettet wird. Sie eignet sich
demnach als Bewegungsfugenleiste im Fliesen-Estrich oder bei einem Betonboden. Sie kann von beiden Seiten des
Mittelschenkels Bewegung aufnehmen.
Sie kann jedoch auch im Anschlußbereich zwischen Boden- und Wandbelägen sowie in allen vertikalen und horizontalen
Eckbereichen verwendet werden, wenn einer der beiden Schenkel durch Abschneiden oder Abbrechen entfernt wird.
^O Das Profil kann demnach auch als Kantenschutzschiene
dienen. Mit einem entfernten Schenkel kann die Mehrzweckleiste auch als Anschlußprofil zwischen einem Wand- und
einem Bodenbelag dienen, wenn der Bodenbelag gegen die Wand drückt. Bei diesem Verwendungszweck kann die Mehr-
2^ zweckleiste an die Stelle einer sogenannten Silikonfuge
treten; sie ist jedoch wartungsfrei im Gegensatz zur Silikonfuge.
Hervorzuheben ist ferner, daß sich bei Anwendung der
Mehrzweckleiste stark verbesserte Schalldämmwerte ergeben.
Schließlich ist es auch möglich, beide Befestigungsschenkel zu entfernen, so daß lediglich der ummantelte Abschlußschenkel
übrig bleibt. Dieser kann nachträglich in eine Bewegungsfuge eingedrückt werden. Ähnlich wie eine
Raupe aus einem dauerelastischen Silikon-Werkstoff kann
eine Fuge demnach nachträglich gefüllt werden. Sie kann demnach auch zur Sanierung von Silikonfugen in bereits
verlegten Fliesenbelägen dienen, mit anderen Worten, mit dem isolierten Abschlußschenkel können beispielsweise
auch unbrauchbar gewordene Silikonraupen in Fugen ersetzt werden.
Die Mehrzweckleiste eignet sich demnach für mindestens drei verschiedene Einsatzbereiche, für die nach dem
Stand der Technik noch drei verschiedene Profile verwen-1^
det werden müssen.
Für den vorgenannten Zweck hat die Füllverdickung insbesondere eine U-Form. Diese wird üblicherweise auf beiden
Seiten des Abschlußschenkels gleich dick sein; es soll aber nicht ausgeschlossen sein, daß auf verschiedenen
Seiten auch verschiedene Dicken gewählt werden.
Mit Vorteil besitzt die Füllverdickung an ihrer Außenseite haftungserhöhende Strukturen, insbesondere in Leistenachsenrichtung
verlaufende Riefen. Hierdurch wird die Verbindung zwischen Füllverdickung und anliegender
Mörtelschicht verbessert.
Um das Profil der Füllverdickung mit dem Mittelsteg (bei entfernten Befestigungsschenkeln) besser in Fugen einpassen
zu können, ist die Füllverdickung im Bereich oberhalb des Überganges vom Abschluß- zum Befestigungsschenkel
konvergierend gestaltet. Mit anderen Worten, sie läuft dort etwas pfeilförmig zusammen. ~*
30
Als besonders vorteilhaft wird angesehen, wenigstens einen der Übergangsbereiche vom Abschlußschenkel zum
Befestigungsschenkel mit einer Sollbruchstelle zu versehen. Sind, wie üblicherweise gewählt werden wird,
beide Befestigungsschenkel mit einer solchen Sollbruchstelle versehen, so können sie an einer festliegenden
Kante leicht abgebrochen werden.
Um das Profil auch um seine Achsenerstreckung biegbar zu machen, wird wenigstens einer der Schenkel mit einer
mäandrierenden Kante versehen, so daß nach Entfernen des anderen Schenkels ein Biegen mit einer Krümmung aus der
Achse heraus leicht möglich ist. Vorzugsweise ist dabei der eine Befestigungsschenkel mit einer geraden Kante
und der andere Schenkel mit einer mäandrierenden Kante versehen. Es sei aber nicht ausgeschlossen, daß beide
Schenkel auch spiegelbildlich gleich sind, z. B. mit zwei mäandrierenden oder mit zwei glatten Kanten
ausgerüstet sind.
1^ Um eine Verhaftung im Mörtel zu verbessern werden die
Befestigungsschenkel mit Perforationen versehen.
Die Mehrzweckleiste kann als Ganzes aus weichem und hartem Thermoplast koextrudiert werden; hierzu eignet
sich insbesondere Hart-PVC für die innere -1—Konfiguration
und Weich-PVC für die Füllverdickung.
Ein Ausführungsbeispiel der Mehrzweckleiste ist in der
beigefügten Zeichnung dargestellt. Die Figuren zeigen: 25
Figur l einen Schnitt mit perspektivischer Fortsetzung
des Mehrzweckprofiles,
Figur 2 eine Draufsicht auf das Profil/"" 30
Beide Zeichnungen sind vergrößert dargestellt, jedoch in verschiedenem Maßstab.
Figur 1 zeigt eine Mehrzweckleiste 1, die kombiniert und koextrudiert aus Hart- und Weich-PVC (PVC = Polyvinylchlorid)
hergestellt ist. Die Mehrzweckleiste hat eine -•—Konfiguration. Der Mittelschenkel ist der Abschluß-
wendet werden. Beide Befestigungsschenkel werden hierzu in den Sollbruchstellen 8, 8' abgebrochen. Der verbleibende
Mittelschenkel (Abschlußschenkel 2) wird in eine offene Fuge eingeschlagen bzw. eingeklebt.
Die Abmessungen der Schenkel sind variabel; die Steghöhe des Mittelschenkels kann beispielsweise zwischen 6 und
250 rom betragen.
ist, haben die beiden Befestigungsschenkel verschiedene Konturen. Während der erste Befestigungsschenkel 3 in
einer mäandrierenden Kante ausläuft, weist der gegenüberliegende zweite Befestigungsschenkel 4 eine gerade Außenkante
12 auf. Wird der Schenkel 4 entfernt und verbleibt nur noch der erste Befestigungsschenkel mit der mäandrierenden
Außenkante 11, so kann die Mehrzweckleiste ähnlich wie ein Kurvenlineal gebogen werden und so an verschiedene
Kurvenzüge angepaßt werden, die sich beispielsweise als Außenkante ergeben und mit einer Kantenschutzleiste
versehen werden müssen.
Weiterhin sind die Befestigungsschenkel mit Perforationen 9, 10, 10' versehen. Beispielsweise sind in den vorstehenden
Fingern des Befestigungsschenkels beim ersten Befestigungsschenkel kreisrunde Bohrungen vorgesehen; im
zweiten Befestigungsschenkel sind abwechselnd kreisrunde Bohrungen und W-Konfigurationen vorgesehen.
^O Wie bereits angedeutet, kann die Mehrzweckleiste 1 als
Ganzes aus weichem und hartem Thermoplast, vorzugsweise Hart- und Weich-PVC hergestellt werden. Es lassen sich
aber auch Kombinationen von Werkstoffen angeben, beispielsweise Metall als innere -1—Konfiguration, die mit
2^ einem Gummischaum als Fül!verdichtung ummantelt ist.
Die Abmessungen von Abschlußschenkel und Befestigungsschenkel können sehr verschieden sein. Es sei außerdem
angemerkt, daß der Abschlußschenkel auch nur an den Seiten eine Füllverdichtung trägt, nicht dagegen auf der
Oberseite und daß der Abschlußschenkel in verschiedenen Höhen abgeschnitten oder abgebrochen werden kann, wobei
zusätzliche Sollbruchstellen auf verschiedenen Höhen des Abschlußschenkels vorgesehen werden.
Wie bereits angedeutet, kann der Mittelschenkel (Abschlußschenkel)
mit der Füllverdickung auch allein ver-
schenkel 2. Die beiden abgespreizten Befestigungsschenkel 3 und 4 sind jeweils langer als der Mittelschenkel.
Sie können auch verschieden lang sein. Sie laufen nach
außen hin konvergierend zusammen, wobei das dickere Ende
5
im Bereich des Überganges von Abschlußschenkel zum Befestigungsschenkel
liegt.
Der Abschlußschenkel 2 ist mit einer U-förmigen Füllverdickung 5 versehen, die eine über die Ober- und Außenseiten
des Mittelschenkels reichende Ummantelung ist. Hierzu wird beispielsweise ein Weich-PVC der Shore-A-Härte
20 - 50 gewählt. An der Außenseite besitzt die Füllverdickung haftungserhöhende Strukturen, hier in
Leistenachsenrichtung verlaufende Riefen 6. Ferner sei noch angemerkt, daß im Übergangsbereich vom Abschlußzum
Befestigungsschenkel die Füllverdickung kovergierende Bereiche 7 aufweist, so daß sie dort etwa keilförmig
zusammenläuft, wie auch aus der Figur erkennbar ist. Die oberen Schultern 17 können abgerundet sein; die
gesamte Oberseite kann auch kalottenförmig gerundet oder aber eben sein, wie in der Zeichnung dargestellt. Es ist
auch möglich, die Füllverdickung nur an den Seiten vorzusehen und das obere Ende des Mittelschenkels unver-
dickt oder aber T- oder &Ggr;-förmig auslaufen zu lassen. 25
Weiterhin ist erkennbar, daß auf der Unterseite des Befestigungsschenkels im Übergangsbereich zwischen Abschluß-
zum Befestigungsschenkel jeweils eine dreieckförmige
Nut vorhanden ist, die jeweils^eine Sollbruchstelle 8, 8' ergibt. An dieser Stelle kann der Befestigungsschenkel
3 bzw. 4 leicht von der übrigen Mehrzweckleiste abgebrochen werden. Die Sollbruchstellen 8, 8'
sind jedoch so stark gehalten, daß dann, wenn Abschluß- und Befestigungsschenkel miteinander verbunden sind,
eine ausreichende Steifigkeit gegeben ist.
Wie weiterhin insbesondere aus der Figur 2 erkennbar
20
25
30
1 | Mehrzweckleiste |
2 | Abschlußschenkel |
3 | Erster Befestigungsschenkel |
4 | Zweiter " |
5 | Füllverdickung |
6 | Riefen |
7 | konvergierender Bereich |
8, 8' | Sollbruchstelle |
9 | Perforation |
10, 10' | Il |
11 | mäandrierende Außenkante |
12 | gerade Außenkante |
13 | - |
14 | - |
15 | innere -1- -Konfiguration |
17 | Schulter |
35
Claims (9)
1. Mehrzweckleiste aus Kunststoff, die eine L-förmige
Grundform aus relativ steifem Material umfaßt, wobei die L-Schenkel einen Befestigungsschenkel und einen
Abschlußschenkel darstellen und der Abschlußschenkel wenigstens teilweise mit einer elastischen, aus
relativ weichem Kunststoffmaterial bestehenden Füllverdickung ummantelt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Profil eine -^-Konfiguration
(2+3+4) hat, bei der der aufragende Mittelschenkel als Abschlußschenkel (2) dient und daß
nach Wahl einer der beiden abgespreizten Befestigungsschenkel (3, 4) leicht entfernbar ist.
15
2. Mehrzweckleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllverdickung (5) eine U-Form hat.
3. Mehrzweckleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Füllverdickung (5) an ihrer Außenseite haftungserhöhende Strukturen, insbesondere in Leistenachsenrichtung
verlaufende Riefen (6) besitzt.
4. Mehrzweckleiste nach nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Füllverdickung (5) im "Bereich oberhalb des Überganges vom Abschluß- zum Befestigungsschenkel (3, 4) konvergiert.
5. Mehrzweckleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Übergangsbereiche vom
Abschlußschenkel (2) zum Befestigungsschenkel (3, 4) mit einer Sollbruchstelle (8, 8') versehen ist.
6. Mehrzweckleiste nach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Befestigungsschenkel
(3, 4) in einer geraden Kante (12)
A2
und der andere Schenkel in einer mäandrierenden Kante
(11) ausläuft.
7. Mehrzweckleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsschenkel
(3, 4) Perforationen (9, 10, 10') aufweisen.
8. Mehrzweckleiste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrzweckleiste
(1) als Ganzes aus weichem und hartem Thermoplast koextrudiert ist.
9. Mehrzweckleiste nach Anspruch 1 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mehrzweckleiste aus Hart-PVC (innere -1—Konfiguration 15) und die Füll verdickung
(5) aus Weich-PVC hergestellt ist.
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