DE202007019084U1

DE202007019084U1 - Druckplatte zum Aufprägen einer Oberflächenstruktur auf eine Bodenplatte

Info

Publication number: DE202007019084U1
Application number: DE202007019084U
Authority: DE
Original assignee: Spanolux NV SA
Current assignee: Unilin BV
Priority date: 2007-10-05
Filing date: 2007-10-05
Publication date: 2010-08-19
Anticipated expiration: 2017-10-06
Also published as: PL2045363T3; PL2220269T3; US8784671B2; EP2045363A1; CA2701681A1; EP2220269A1; RU2010114661A; DK2045363T3; US20100260969A1; CA2701681C; CN101889106A; EP2220269B1; CN101889106B; WO2009043910A1; EP2045363B1; RU2490373C2; ATE537008T1

Abstract

Druckplatte (1) zum Aufprägen einer Oberflächenstruktur auf eine Bodenplatte, wobei die Druckplatte (1) eine Druckplattenoberfläche (2) aufweist, wobei die Druckplatte hergestellt wird, indem zunächst feine Vorsprünge (3) auf der Druckplattenoberfläche (2) ausgebildet werden, wobei eine Chromschicht sowohl auf den feinen Vorsprüngen als auch auf den umgebenden Abschnitten der Druckplattenoberfläche ausgebildet wird, um auf den feinen Vorsprüngen und den umgebenden Abschnitten der Druckplattenoberfläche den gleichen anfänglichen Glattheitsgrad bereitzustellen, anschließend die feinen Vorsprünge (3) mit einem oberflächenbehandlungsbeständigen Material beschichtet werden und daraufhin eine Oberflächenbehandlung ausgeführt wird, nach der das oberflächenbehandlungsbeständige Material entfernt wird, wobei die Oberflächenbehandlung derart ausgeführt wird, dass die feinen Vorsprünge (3) eine geringere Oberflächenrauhigkeit (A) haben als die umgebenden Abschnitte der Druckplattenoberfläche.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Druckplatte zum Aufprägen einer Oberflächenstruktur auf eine Bodenplatte, wobei die Druckplatte eine Druckplattenoberfläche aufweist.
Auf dem Fachgebiet ist ein Verfahren zum Herstellen einer Druckplatte bekannt. Beispielsweise ist in der WO 2006/063803 eine Druckplatte beschrieben, die Bereiche mit verschiedenen Glattheitsgraden aufweist, um die Herstellung von Bodenplatten mit verschiedenen Glattheitsgraden zu ermöglichen. Bei der Herstellung einer Bodenplatte unter Verwendung einer derartigen Druckplatte kann ein Holzmuster nachgebildet werden.
Gemäß der JP 08072141 wird durch Sandstrahlen eine sandkornähnliche Unebenheit nur auf der Innenfläche eines vertieften Abschnitts ausgebildet, ohne dass diese auf der Oberfläche eines Vorsprungabschnitts ausgebildet wird. Nach dem Sandstrahlen werden auf den oberen Abschnitten der Vorsprungabschnitte aufgebrachte Chromresistschichten durch Salzsäure gelöst und entfernt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Druckplatte zum Aufprägen einer Oberflächenstruktur auf eine Bodenplatte bereitzustellen, durch die ermöglicht wird, das natürliche Erscheinungsbild von Bodenplatten zu verbessern.
Zu diesem Zweck weist die Druckplatte die Merkmale gemäß Anspruch 1 auf.
Diese Druckplatte führt zu überraschend guten Ergebnissen, wenn die Druckplatte zum Aufprägen einer Oberflächen struktur auf eine Bodenplatte verwendet wird, deren Oberflächenstruktur an vertieften Abschnitten von denen in benachbarten Abschnitten verschieden sein soll. Es wird darauf hingewiesen, dass in herkömmlichen Techniken, z. B. beim Schablonen- oder Siebdruck, das widerstandsfähige oder beständige Material nicht exakt auf den feinen Vorsprüngen aufgebracht werden konnte. Die feinen Vorsprünge auf der Druckplattenoberfläche können längliche Vorsprünge mit einer Breite von beispielsweise weniger als 1 mm sein. Wenn die Druckplatte zum Aufprägen einer Oberflächenstruktur auf eine Bodenplatte verwendet wird, werden in der Bodenplatte vertiefte Abschnitten erhalten, um natürliche Materialien nachzubilden, wie beispielsweise Poren in Holz. D. h., dass die feinen Vorsprünge eine große Vielfalt von Formen haben können. Bei der Verwendung herkömmlicher Druckplatten haben die vertieften Abschnitte der Bodenplatten einen ähnlichen oder einen geringeren Glattheitsgrad als die umgebende Bodenplattenoberfläche. Aufgrund der erfindungsgemäßen Herstellungsschritte können Bodenplatten derart hergestellt werden, dass sie Fasern oder Poren mit einem höheren Glattheitsgrad als derjenige der umgebenden Plattenfläche aufweisen.
Die Oberflächenbehandlung kann eine chemische Oberflächenbehandlung sein, z. B. eine Ätzbehandlung, es sind aber auch andere (chemische) Oberflächenbehandlungen denkbar. Eine alternative Oberflächenbehandlung kann Sandstrahlen sein.
Das Verfahren zum Herstellen der erfindungsgemäßen Druckplatte kann in mehreren Ätzschritten ausgeführt werden. Die feinen Vorsprünge können auf der Druckplattenoberfläche durch Ätzen der Druckplattenoberfläche in der Nähe der für die feinen Vorsprünge vorgesehenen Stellen ausgebildet werden. D. h., dass die Druckplattenoberfläche vor einem ersten Ätzschritt eine flache Fläche sein kann, auf der ein ätzbeständiges Material aufgebracht wird. Nach dem ersten Ätz schritt können die feinen Vorsprünge gebildet sein. In dieser Phase können die feinen Vorsprünge eine Oberflächenstruktur mit einer begrenzten Rauhigkeit haben.
Vorzugsweise wird das ätzbeständige Material durch einen digital gesteuerten Drucker auf die feinen Vorsprünge aufgedruckt. Die Genauigkeit herkömmlicher Techniken, z. B. eines Siebdruckprozesses, scheint zum Ausbilden des ätzbeständigen Materials auf den feinen Vorsprüngen unzureichend zu sein. Außerdem oder an Stelle des Ätzprozesses, kann eine Chrombehandlung ausgeführt werden, um die Härte der Oberflächenstruktur zu erhöhen.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Druckplatte zum Aufprägen einer Oberflächenstruktur auf eine Bodenplatte, wobei die Druckplatte eine Druckplattenoberfläche aufweist, auf der feine Vorsprünge ausgebildet sind, wobei die Oberflächenstruktur der feinen Vorsprünge einen Glattheitsgrad aufweist, der höher ist als derjenige der den Vorsprüngen benachbarten Druckplattenoberfläche, um an den feinen Vorsprüngen einen geringeren Rauhigkeitspegel der Druckplatte zu erzeugen.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Bodenplatte, die unter Verwendung der vorstehend erwähnten Druckplatte geprägt ist.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Bodenplatte mit einer Oberseite, auf der eine Dekorschicht mit einem Oberflächenmuster bereitgestellt wird, das ein Naturmaterial, wie beispielsweise ein Holzmuster, nachbildet, wobei das Oberflächenstrukturmuster vertiefte Abschnitte aufweist, wobei die vertieften Abschnitte bezüglich des restlichen Abschnitts der Oberseite eine andere Oberflächenstrukturrauhigkeit aufweisen.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezug auf die sehr schematischen Zeichnungen verdeutlicht, die eine Ausführungsform der Erfindung anhand eines Beispiels darstellen.
1 zeigt eine schematische Draufsicht eines Teils einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Druckplatte in einem großen Maßstab;
2 zeigt eine Querschnittansicht entlang der Linie II-II in 1; und
3a–3h zeigen erläuternde Ansichten zum Darstellen aufeinanderfolgender Schritte einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
1 zeigt eine Draufsicht eines Teils einer Ausführungsform einer Druckplatte 1, die allgemein aus Stahl hergestellt ist. Die Druckplatte 1 weist eine Druckplattenoberfläche 2 auf, und auf der Druckplatte sind feine Vorsprünge 3 ausgebildet. Diese feinen Vorsprünge 3 können ausgebildet werden, indem Oberflächenmaterial von der Druckplattenoberfläche 2, die anfangs eine flache Fläche sein kann, benachbart zu den Stellen entfernt wird, an denen die feinen Vorsprünge 3 ausgebildet werden sollen. Dies kann beispielsweise durch Ätzen erzielt werden.
Bei der Herstellung von Bodenplatten wird die Druckplatte 1 auf eine obere Fläche der Bodenplatte gedrückt, so dass in der oberen Fläche der Bodenplatte vertiefte Abschnitte ausgebildet werden. Im Fall eines gewünschten Holzmusters können die vertieften Abschnitte Fasern oder Poren von Naturholz nachbilden.
Eine eitere Verbesserung einer Naturholznachbildung wird erzielt, indem die obere Fläche der Bodenplatte derart angepasst wird, dass der Glattheitsgrad in den Fasern und Poren höher ist als im restlichen Teil der oberen Fläche. Dies kann erreicht werden, indem die Oberflächenstruktur der oberen Fläche der Bodenplatte in den Fasern und Poren glat ter ausgebildet wird als im restlichen Teil der oberen Fläche.
Um diese Oberflächenstruktur zu erzielen, haben die feinen Vorsprünge 3 auf der Druckplatte 1 einen Glattheitsgrad, der höher ist als derjenige der den feinen Vorsprüngen 3 benachbarten Druckplattenoberfläche 2. Dies ist in der 1 und 2 durch die rauhen Bereiche 4 dargestellt.
Eine derartige Druckplatte 1 kann hergestellt werden, indem zunächst die feinen Vorsprünge 3 auf der Druckplattenoberfläche 2 ausgebildet und dann die erhaltenen feinen Vorsprünge 3 mit einem ätzbeständigen Material beschichtet und daraufhin die Druckplattenoberfläche 2 geätzt wird. Das ätzbeständige Material wird vorzugsweise durch einen digital gesteuerten Drucker auf die feinen Vorsprünge gedruckt, weil hierdurch das Material auf den feinen Vorsprüngen 3 exakt aufgedruckt werden kann. Nach dem Ätzen kann das ätzbeständige Material von der Druckplattenoberfläche 2 entfernt werden. Hierdurch erhalten die feinen Vorsprünge 3 in Abhängigkeit vom Ätzverfahren eine andere Oberflächenstrukturrauhigkeit als die den feinen Vorsprüngen 3 benachbarte Druckplattenoberfläche 2.
Ein mögliches Herstellungsverfahren ist in aufeinanderfolgenden Schritten in den 3a–3h dargestellt. 3a zeigt eine Stahlplatte 1 mit einer flachen Druckplattenoberfläche 2. Ein ätzbeständiges Material 5 wird auf die Druckplattenoberfläche 2 aufgebracht (vergl. 3b). Dann wird die Druckplattenoberfläche 2 einer Ätzbehandlung unterzogen, wodurch eine Oberfläche 2 mit feinen Vorsprüngen 3 erhalten wird, wie in 3c dargestellt ist. 3d zeigt den Zustand, nachdem das ätzbeständige Material 5 entfernt wurde. Anschließend wird für eine Steuerung des Glattheitsgrades eine Chromschicht 6 auf der Druckplattenoberfläche 2 aufgebracht (vergl. 3e). In diesem Zustand weist die gesamte Druckplattenoberfläche 2 den gleichen Glattheitsgrad auf. Dann wird ein oberflächenbehandlungsbeständiges Material 7 an den feinen Vorsprüngen 3 auf die Druckplattenoberfläche 2 aufgebracht (vergl. 3f). Dies wird durch einen digital gesteuerten Drucker ausgeführt, um die feinen Vorsprünge 3 exakt abzudecken. 3g zeigt eine Sandstrahlbehandlung als Oberflächenbehandlung der Druckplattenoberfläche 2. Daher wird in diesem Fall das oberflächenbehandlungsbeständige Material 7 durch das Sandstrahlen nicht oder nur teilweise entfernt. Infolgedessen weist die Druckplattenoberfläche 2 nach dem Entfernen des oberflächenbehandlungsbeständigen Materials 7 feine Vorsprünge 3 mit einer geringen Oberflächenrauhigkeit (A) und umgebende Abschnitte mit einer hohen Oberflächenrauhigkeit (B) auf (vergl. 3h). Natürlich kann der Sandstrahlschritt durch eine chemische Oberflächenbehandlung, wie beispielsweise Ätzen, ersetzt werden, wobei in diesem Fall das oberflächenbehandlungsbeständige Material ein ätzbeständiges Material ist.
Anhand der vorstehenden Beschreibung ist deutlich geworden, dass durch die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer Druckplatte bereitgestellt wird, wobei die erhaltene Druckplatte die Möglichkeit eröffnet, das natürliche Erscheinungsbild von Bodenplatten zu verbessern.
Die Erfindung ist nicht auf das in den Zeichnungen dargestellte und vorstehend beschriebene Beispiel beschränkt, sondern innerhalb des durch die Patentansprüche definierten Schutzumfangs der Erfindung sind verschiedenartige Modifikationen und äquivalente Ausführungsformen möglich. Beispielsweise kann die Druckplatte anstatt einer flachen Platte eine Walze sein. Außerdem ist die Druckplatte nicht nur zum Aufprägen von Holzmustern auf Bodenplatten geeignet, sondern auch zum Nachbilden anderer Naturmaterialien, wie beispielsweise Stein oder ähnliche Materialien.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- WO 2006/063803 [0002]
- JP 08072141 [0003]

Claims

Druckplatte (1) zum Aufprägen einer Oberflächenstruktur auf eine Bodenplatte, wobei die Druckplatte (1) eine Druckplattenoberfläche (2) aufweist, wobei die Druckplatte hergestellt wird, indem zunächst feine Vorsprünge (3) auf der Druckplattenoberfläche (2) ausgebildet werden, wobei eine Chromschicht sowohl auf den feinen Vorsprüngen als auch auf den umgebenden Abschnitten der Druckplattenoberfläche ausgebildet wird, um auf den feinen Vorsprüngen und den umgebenden Abschnitten der Druckplattenoberfläche den gleichen anfänglichen Glattheitsgrad bereitzustellen, anschließend die feinen Vorsprünge (3) mit einem oberflächenbehandlungsbeständigen Material beschichtet werden und daraufhin eine Oberflächenbehandlung ausgeführt wird, nach der das oberflächenbehandlungsbeständige Material entfernt wird, wobei die Oberflächenbehandlung derart ausgeführt wird, dass die feinen Vorsprünge (3) eine geringere Oberflächenrauhigkeit (A) haben als die umgebenden Abschnitte der Druckplattenoberfläche.
Druckplatte nach Anspruch 1, wobei die Oberflächenbehandlung eine Sandstrahlbehandlung ist.
Druckplatte nach Anspruch 1, wobei die Oberflächenbehandlung eine chemische Oberflächenbehandlung ist.
Druckplatte nach Anspruch 3, wobei die chemische Behandlung eine Ätzbehandlung ist.
Druckplatte nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Chromschicht auf der gesamten Druckplattenoberfläche (2) ausgebildet ist.
Druckplatte nach Anspruch 1 oder 2, wobei das oberflächenbehandlungsbeständige Material durch einen digital gesteuerten Drucker aufgebracht wird.
Bodenplatte, die unter Verwendung einer Druckplatte (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche geprägt wird, indem die Druckplattenoberfläche (2) auf eine obere Fläche der Bodenplatte gepresst wird.